Durch das, was Johannes in einem anderen thread gepostet hat, bin ich auf eine Frage gestoßen, die ich in erster Linie gerne allen Adoptierten und allen Herkunftseltern stellen möchte.
Wäre es besser für euch, eure Seelenruhe und eure Entwicklung gewesen, wenn ihr als Adoptierte: 1. Nie erfahren hättet, dass ihr adoptiert seid? 2. Nie nach euren Wurzeln gesucht hättet? 3. Nie ein Kontakt zur Herkunftsfamilie zustande gekommen wäre?
wenn ihr als Herkunftseltern:
1. Nie mehr von eurem Kind etwas gehört hättet? 2. Also auch nie etwas übers eine Lebensumstände und seine Geschichte erfahren hättet 3. Wenn es euch nie gefunden hätte und nie ein Kontakt zustande gekommen wäre?
Ich bin wirklich sehr gespannt auf die Antworten LG pino
ZitatWäre es besser für euch, eure Seelenruhe und eure Entwicklung gewesen, wenn ihr als Adoptierte: 1. Nie erfahren hättet, dass ihr adoptiert seid? 2. Nie nach euren Wurzeln gesucht hättet? 3. Nie ein Kontakt zur Herkunftsfamilie zustande gekommen wäre?
Zu 1:Das ist in meinem Fall ausgeschlossen.Bei Adoption war ich bereits 4 Jahre,und habe es mitbekommen ,daher wurde ich nie aufgeklärt,sondern habe es immer gewusst.Aber ich wünschte manchmal ich hätte es niemals "mitbekommen",aber hätte ich eh rausbekommen.
Zu2:Ja manchmal bereue ich es mehr als zutiefst,weil die daraus resultierenden Folgen mehr als emens waren ,und bis heute schwer andauern.Aber ich wollte es,und habe mit den Folgen zu leben.
Zu3: Dazu kann ich klar "JA"sagen nach den Entwicklungen.Das es so schwerwiegend sich gebährdet hätte ich mir im Traum niemals gedacht.Aber man muss damit nun leben ,egal ob man will,oder nicht!
Hallo Pino ich muss sagen das ich sicher bin ,auch wenn man mir nicht gesagt hätte das ich adoptiert bin,ich hätte das irgenwann selber rausgefunden. weil die Seele nach denn Leltern schreit.
ich muss sagen das ich auf jedenfall froh bin das ich den Kontakt zu meiner Hfamilie aufgenommen habe so geht es meiner Seele endlich gut da mir meine lmutter bestätigen konnte das sie mich immer geliebt hat und das tut einfach total gut auch wenn ich immoment leider keinen Kontakt habe mir geht es jetzt aber endlich gut. weil ich es endlich probiert habe und ich nicht mehr zweifeln muss wie es wird wenn lg baltoros
Zitat von pinocchio wenn ihr als Herkunftseltern: 1. Nie mehr von eurem Kind etwas gehört hättet? 2. Also auch nie etwas übers eine Lebensumstände und seine Geschichte erfahren hättet 3. Wenn es euch nie gefunden hätte und nie ein Kontakt zustande gekommen wäre?
Zu 1: Das ist für mich undenkbar! Unter diesem Nichtwissen (wegen Inkognito) habe ich 30 Jahre lang gelitten.
Zu 2: Das wäre bitter gewesen, aber letztendlich hätte ich es akzeptiert nur zu wissen, dass es ihr gut ergangen ist.
Zu 3: Meine Tochter hat mich nicht gesucht, sondern ich sie. Dafür, dass der Kontakt zumindest in Schriftform je zustande gekommen ist, bin ich dankbar, aber auf die sieben ergebnislosen Jahre danach hätte ich verzichten können. Sie haben für mich das Leid der 30 Jahre zuvor nur verlängert, bzw. den Rest in Frust verwandelt. Deswegen meine klare Aussage: Den Kontakt sollte man nur weiterführen, wenn man auch gewillt ist, gegenseitig offen und ehrlich miteinander umzugehen. Ist dem nicht so, dann lieber ein ehrliches Nein dazu sagen.
Liebe Pino, ich denke, das hängt immer davon ab was man erlebt, vorfindet, fühlt und wie man mit sich selbst und seinen Bindungen umgeht. Auf Deine Fragen wird es verschiedene Antworten geben.
Ich persönlich habe darunter gelitten ein Kind zu haben, welches ich liebe, doch welches ich gar nicht kannte. Ich habe mir Sorgen um seine Lebensumstände, seine Entwicklung und seine Gefühle gemacht. Viele hier wissen, dass ich zwischenzeitlich ein seelisches Frack war. Ich wollte ihn kennenlernen um zu wissen, dass es ihm gut geht. Vom Herzen her hätte ich ihn am liebsten wieder haben wollen. Wobei meinem Verstand natürtlich klar war, dass das nicht geht. Nach dem Kennenlernen gab es eine Zeit, da ging es mir noch viel schlechter, als in den Jahren wo ich nichts von ihm wußte. Es hat sich zwar mein größter Wunsch (ihn kennenlernen zu dürfen) erfüllt, aber es gibt bis heute noch so viel Unsicherheiten. Es ist ein langer Weg. Zur zeit versuche ich es so zu nehmen wie es ist. Ich versuche Frieden zu schließen. Vor allem auch mit mir selbst. Die Seele hätte mehr Ruhe, wenn man abschließen könnte. Ich für mich kann aber nur sagen, ich wollte ihn immer kennen lernen, und bin froh, dass sich mein Wunsch erfüllt hat. Auch wenn manchmal noch große Felsbrocken im Wege stehen!
Nun bin ich zwar kein Adoptivkind, aber ein Scheidungskind, welches in den ersten Lebensjahren keinen Kontakt zum leiblichen Vater hatte. Aus der Perspektive kann ich nur sagen: Ich sehe es als mein natürliches Recht zu wissen woher ich komme. Ich bin froh und glücklich, dass ich zu meinem leiblichen Vater Kontakt habe. Ich liebe ihn und er allein ist mein Vater! Und ich bin froh dadurch auch meine anderen geschwister, Großeltern, Tanten und Onkel kennen gelernt zu haben. Sie alle sind ein Teil von mir.
Hallo! Auch ich bin froh das ich den Kontakt zu meiner Tochter habe. Mir tat es weh das ich keine Lösung gefunden habe für mich und mein erstes Kind. Durch das wiederfinden von meiner Tochter wurde mein Leben farbiger. Ich bin froh das wir beide den Mut hatten offen miteinander umzu gehen.Es hat aber auch eine lange Zeit gebraucht es so anzunehemen wie es ist. Viele Grüße ------von Eva
Zitat von pinocchio Wäre es besser für euch, eure Seelenruhe und eure Entwicklung gewesen, wenn ihr als Adoptierte: 1. Nie erfahren hättet, dass ihr adoptiert seid? 2. Nie nach euren Wurzeln gesucht hättet? 3. Nie ein Kontakt zur Herkunftsfamilie zustande gekommen wäre?
1. Das muss man nicht "offiziell" gesagt bekommen. Das fühlt und merkt man auch so. Es ist immer eine gewisse Unruhe in mir gewesen. Ich war immer auf der Suche. Das zeigte sich nicht darin, in Adoptionsakten zu schauen. Ich war so immer auf der Suche. Sei es beruflich oder privat. Irgendwie heimatlos und immer unterwegs ohne Ziel 2. Das hab ich auch lange Zeit nicht, weil irgendetwas mich davon abhielt. Erst im Erwachsenenalter fühlte es sich richtig an. Es war einfach der richtige Zeitpunkt. Ab da kam so eine Ahnung, was Wurzeln und Heimat bedeuten könnten. Ich würde es wieder tun. 3. Dann wäre ich immer noch auf der Suche. So sind zumindest meine Fragen geklärt. Das trägt viel zur inneren Ruhe bei. Ob ich jemals ganz zur Ruhe kommen werde, weiß ich nicht.
Fazit: Für die Entwicklung war es richtig, die Herkunftsfamilien kennen zu lernen. Es trägt auch zur Seelenruhe bei. Aber das dauert. Das geht nicht von heute auf morgen. Das ist eine Entwicklung, ein langer Prozess. Aber ohne Suche und Finden hätte dieser Prozess nie starten können.
hallo kleiner Kämpfer! Ich hätte mir sehr gewünscht das ich nie erfahren hätte das ich adoptiert bin. irgendwie hat es was kaputt in mir gemacht. bestimmt weil ich es als jahre lange lüge empfunden habe.zum glück hat man ,ich jedenfals nichts vorher davon gemerkt.soll ja auch so sein .wäre ja auch schlimm, wenn man es merken würde.klar gab es mitmenschen ,die meinten mein bruder kommt nach dem oder dem aus der familie,und ich nicht.ich stellte meiner ado.mama mal die frage warum ich nicht nach den und den komme.sie meinte dann es ist eben so. ich gab mich damit zufrieden.doch spätestens bei der hochzeit bekommt man es dann raus,daß man adoptiert íst.und das war zu spät.es ist kein gutes verhältnis mehr zwischen mir und meiner ado mutter.obwohl ich sie liebe.aber man ist wahrscheinlich sensiebler als ado kind.man achtet auf alles und vergleicht sehr viel und wird vorsichtiger menschen gegenüber.bei mir ist es so gekommen.immer irgenwo verunsichert ,was die ehrlichkeit anbelangt.MFG:Annett.
Ja, das ist genau der Punkt. Man ist sensibler...Das warst du sicher auch schon, bevor du es wusstest. Schade, dass das Verhältnis zu deiner A-Mutter unter dieser Lüge gelitten hat. Das ist zwar völlig nachvollziehbar, aber ich möchte dir kurz ein paar Worte mitteilen. Diese hat mir mal jemand im Zusammenhang mit meiner A-Mutter (ich hab zu ihr auch kein gutes Verhältnis) gesagt:
"Sie hat Fehler gemacht. Aber nicht, um dich zu verletzen. Es war einfach das Beste, das sie geben konnte. Mehr war nicht drin. Das macht sie nicht zu einem schlechten Menschen. Konzentrier dich auf das Positivve. Auch deine A-Mutter hat ihre Geschichte. Schau dahinter, vielleicht verstehst du sie irgendwann und kannst verzeihen. Durch Verzeihen kommst auch du ein Stück weit mehr zur Ruhe."
Vielen dank kleiner kaempfer für die so tollen aufbauenden worte.die regen echt zum nachdenken an. meine a.mutter und ich haben eigentlich viel gemeinsam,was unsére geschichte anbelangt.denn ich habe ja auch ein ado kind.man könnte sich soviel austauschen.zb.warum sie keine eigenen kinder hatte,wie bei mir klappte es später nochmal mit einem leiblichen. aber aus irgend einem grund scheut sie das thema.und das macht alles so schwer.mir kommt so vor ,als wollte nur mein ado vater mich,doch der ist seit 3jahren tot .und seitdem ist das verhältnis zu meiner ado mama auch gespalten.es tut nur einfach weh,obwohl ich sie ndoch liebe!
Vielen dank kleiner kaempfer für die so tollen aufbauenden worte.die regen echt zum nachdenken an. meine a.mutter und ich haben eigentlich viel gemeinsam,was unsére geschichte anbelangt.denn ich habe ja auch ein ado kind.man könnte sich soviel austauschen.zb.warum sie keine eigenen kinder hatte,wie bei mir klappte es später nochmal mit einem leiblichen. aber aus irgend einem grund scheut sie das thema.und das macht alles so schwer.mir kommt so vor ,als wollte nur mein ado vater mich,doch der ist seit 3jahren tot .und seitdem ist das verhältnis zu meiner ado mama auch gespalten.es tut nur einfach weh,obwohl ich sie ndoch liebe!
es tut mir unendlich Leid, dass Du keinen richtigen Zugang zu Deiner Ado-Mutti finden kannst. Deine Trauer darüber ist nachvollziehbar, mich würde diese Tatsache auch sehr schmerzen. War das Verhältnis zu ihr auch in Deiner Kindheit und Jugend so distanziert, oder veränderte sich ihr Verhalten nach dem Tod Deines Vaters? Wie steht sie zu Deinem Bruder (der ja offensichtlich ihr leibliches Kind ist)? Wie akzeptiert sie Deine Tochter? Manche Menschen können oder möchten einfach nicht über ihre Gefühle und Gedanken reden, auch mit ganz nahestehenden Menschen nicht, was dann das Empfinden einer großen Distanz erzeugt, die aber von diesen Menschen nicht gewollt ist. Vielleicht sind sie darüber auch nicht glücklich, können aber nicht aus ihrer Haut.
Dass Müttern das eine oder andere Kind wesentlich näher steht und sie dieses auch demonstrieben, ist kein Phänomen des Adoptionsstatus. Das erleb(t)e ich in der eigenen Herkunfts-Familie, in der Verwandtschaft und im Freundeskreis, so dass es mich beim Hinschauen oft schmerzt. (Die Eltern einer guten Bekannten wandten sich schon als Jugendliche total von ihr ab, obwohl sie eine Seele von Mensch ist; kamen nicht zu ihrer Hochzeit, reagieren nicht auf Briefe und Anrufe und kein Mensch weiß warum. Schon als sie 5 Jahre alt war, fuhren die Eltern in den Urlaub und ließen sie mutterseelenallein zu Hause).
Ich wünsche Dir alles Gute und die Fähigkeit, dass Du die Situation so einordnen kannst, dass Du weniger darunter leidest. Das ist erst einmal das Wichtigste für Dich.
hallo martina! ich fand das verhältnis eigentlich immer in ordnung zu meiner ado mama.probleme gibt es überall mal .erst als mein ado papa starb ,wurde das verhältnis für mich immer einseitiger.sie machte mehr mit ihem leiblichen sohn.ich stand immer außen vor.ob es das zusammen einkaufen war oder die organisation der beerdigung ,alles nicht mit mir.vielleicht rede ich mir es nur ein ,was ich nicht glaube .doch durch meine borderline störung weiß ich es auch nicht .mal sehen was die therapie bringt.ich leide schon sehr unter der trennung zu meiner ado mama.wieder abgeschoben. Mf G.annett
Hallo Annett, Du hast ja auch ein leibliches und ein adoptiertes Kind. Ist es dir persönlich immer Möglich beide gleich zu behandeln? Wie Martina schon schrieb gibt es auch in leiblichen Familien Siutationen wo man mehr Zeit mit einem einzelnen Menschen verbringt. Versuch doch noch mal ein Gespräch mit Deiner Adoptivmutter. Vielleicht hat sie durch ihre eigenen Sorgen noch nicht bemerkt wie es Dir geht.