Wie ich ja schon schrieb, habe ich ein kleines Mädchen(10 Wochen) hier das mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in die Adoption geht. Was ich ihr nun mitgeben soll ist die Frage die sich mir nun stellt. Na klar bekommt sie ein Fotobuch mit. Ich bin die Einzige die Bilder von anbeginn besitzt und die werden dem Kind wohl mal wichtig sein. Auch Fotos der leiblichen Eltern sind dabei, mit deren Namen. Aber was könnte noch wichtig sein, was wäre Euch noch wichtig ?
Alles was du weißt, schreibe auf was du alles mit ihr erlebt hast. Wie die Entwicklung war. Ich hebe meinen Kindern z.B. die allererste Bekleidung auf, den ersten Nuckel, Hand- und Fußabdruck.
Und wenn du schon alles so schön sammelst und zusammenstellst, sei bemüht, so weit du Einfluss hast, den künftigen Eltern zu sagen, wie wichtig es für das Kind ist und sie es in Ehren halten sollen und dem Kind auch zukommen lassen sollten.
Und was ich mir persönlich wünschen würde, etwas von dir und auch ein paar Zeilen in einem Brief, denn du bist auch eine Schlüsselfigur und später sicher mal sehr wichtig, wenn es um die Wurzelsuche geht, bzw. um das Füllen der Lücken.
Das war jetzt mal so auf die Schnelle, vielleicht fällt mir ja noch etwas ein.
Ich finde es klasse, dass du dir darüber Gedanken machst.
Hallo "Wir", ja, das ist wirklich toll wie Du das handhabst - Respekt! Das kleine Mädchen wird sich sicher später freuen diese Sachen zu besitzen und die (Adoptiv)eltern auch, denn ihnen fehlen ja ebenfalls wichtige Wochen aus dem Leben der Kleinen.
Auch ich als Herkunftsmutter hätte ich mich darüber gefreut, wenn mir jemand vom Jugendamt nach 30 Jahren ein Heft mit Fotos und Info zu meiner wegadoptierten Tochter gegeben hätte.
Hallo Ich kenne ja nun die leiblichen Eltern. Für sie ist es kein Problem Babyfotos zu erhalten auch später einmal. Bisher wollen sie keine haben. Das Jugendamt hat ihr angeboten einen Brief und etwas persönliches zu hinterlegen, ich hoffe sie tut es. Es ist schon eine traurige Geschichte und ich hoffe die Mutter bleibt bei ihrer Entscheidung. Das sie diese so trifft hätte ich ihr nicht zugetraut, meine Erfahrungen sind in der Regel andere.
Das Fotobuch habe ich auf dem PC, natürlich erzähle ich ihr all dass was ich so meinen Kindern erzählen würde, eben kleine Geschichten zu den vielen Fotos. Seit Tagen überlege ich was in meinem Brief, der dann auf der letzten Seite sein wird, hinein soll. Aber dazu habe ich wohl noch etwas Zeit. Das Buch bestelle ich dann, sobald ich höre das die Kleine uns verlässt. Hoffendlich kommt es rechtzeitig. In die ADO habe ich noch nie abgegeben, da fehlen mir die Erfahrungen. Normalerweise gehen die Kleinen in die dauerpflege und da bleibt auch lockerer Kontakt zu uns.
Liebe Wir, das ist wirklich eine tolle Idee von dir. Es wäre aber eben wirklich auch sehr gut, wenn etwas von der leiblichen Mutter dabei ist, ein Foto, ein Brief, irgendetwas halt. LG pino
Ich habe 3 Fotos von beiden Eltern dabei und mehr werde ich wohl nicht mehr bekommen. Sie haben den Kontakt offensichtlich schon abgebrochen, zum Kind. Aber vom JA steht das Angebot das sie ihrem Kind schreiben sollen und etwas persönliches hinterlegen können. Ich werde die SA noch einmal darauf ansetzen.
Was mir noch einfiel ist, das es noch einen Bruder gibt. Er lebt in einer Pflegefamilie. Ich habe gerade eine Mail abgeschickt und gebeten die PE zu bitten. mir Fotos zu schicken. Na mal sehen ob sie es machen
Beim Übergang von der Bereitschaftspflege in eine Ado-Familie läuft es genauso wie in den Übergang in eine Pflegefamilie. Ich vermute einige Wochen der Anbahnungsphase. Wie Bald schon geschrieben hat, finde ich eigentlich alles gut, was etwas persönlicher ist. Fotos, Filme, Erste Anziehsachen, Nuckel, Lieblingsspielzeug, Lieblingsbuch. Ihr werdet die Pflege- oder Adoptiveltern vermutlich eh einiges mitgeben. Die können dann auch noch was behalten, was sie speziell an die Anbahnungsphase erinnert. Ist für die kommende Familie auch wichtig. Das mit dem Fotobuch (Lieferzeit ca. 1 Woche, müßte also während der Anbahnungsphase fertig werden) ist eine tolle Idee !
Ich habe gehofft das ich mehr mit den Kindern und den ADO Eltern ins Gespräch komme. Für meine Arbeit ist dass wichtig, denn deren Bedürfnisse möchte ich gerne kennen.
Natürlich auch das Erleben der abgebenden interessant, aber darauf habe ich sehr wenig Einfluss. Von mir können sie Berichte und Fotos bekommen, ich werde ihnen die Kontakte zum Kind, solange es bei mir ist, einfach machen und unterstützen. Aber sobald das JA sagt, Schluss, muss ich mich daran halten.
Zitat von wirIch habe gehofft das ich mehr mit den Kindern und den ADO Eltern ins Gespräch komme.
Geduld! Die Herkunftsmütter sind regelmäßiger im Forum... Bald hat ja schon ein paar schöne Sachen geschrieben. Ich denke, dass was Du vor hast ist schon toll. Es zeigt sich immer wieder, dass Bilder von den leiblichen Eltern wohl das wichtigste ist (und das haben beileibe nicht alle Adoptivkinder) und ansonsten gilt je mehr desto besser. Was vielleicht auch schön wäre in kurzen schriftlichen Stichpunkten wie die Zeit ab Geburt war. So z.B. auch wann die leiblichen Eltern das Kind besucht haben, was sie vielleicht mitgebracht haben, wann Arzttermine waren und welche (z.B. gesundheitliche) Sorgen man vielleicht mit dem kleinen Mädchen hatte (Gefühle eben auch), wie das Kind auf seine zukünftigen Adoptiveltern/Pflegeeltern reagiert hat, wie die Adoptiveltern reagiert haben, wie lange waren die Treffen mit den zukünftigen Adoptiveltern bzw. Pflegeeltern, was wurde gemacht (z.B. Spazieren gehen etc) - kleines Tagebuch eben - hängt von Dir ab wie detailliert. Ich habe so etwas für uns während der Anbahnungsphase gemacht und es ist jetzt schon schön es zu lesen.
Kennt Ihr die Tagebücher von "Adoptivsinn.de"? Ich habe durch mein Buch vor kurzem mit Frau Blank-Brinkmann Kontakt gehabt und dabei angeregt, dass solche Bücher auch schön für Herkunftseltern wären (z. B. über die Zeit bis zur Einschulung). Die könnte man z. B. beim JA hinterlegen. Ich hätte mich sehr über ein paar Kinderfotos meiner Tochter gefreut, als ich sie gefunden habe.
Unterlagen über die Zeit vor der A. haben wir leider nicht - außer einer "wurzelmappe", die goldes wert ist.
aber ich habe die geschichte der a. unserer kinder haarklein aufgeschrieben und mit den fotos dokumentiert, also ab dem zeitpunkt, als wir uns mit der a. befaßt haben, und warum und wieso und dann kam die geschichte, und ich habe die dokumente in kopie dazu gepackt und die deutsche übersetzung. und danach eben für jedes kind alben angelegt mit fotos und bildunterschriften und vom urlaub auch mit prospekten, die was hergaben oder wenn sie einen auftritt z.b. im rahmen von musikschulkonzerten hatten.
als mein sohn 10 war, bekam er immer wieder mal einen schwung, und er war ganz angetan. auch weil so viele bilder drin sind, an die er sich nicht erinnern kann (weil er noch klein war). ich bin der ansicht, man soll so viel von dieser zeit festhalten, wie es geht, weil man auch vieles vergißt.
dann schreibe ich noch tagebuch über ihre entwicklung (und als ich alles im pc und nicht ganz ausgedruckt hatte, gab die festplatte ihren geist auf, und so vieles war einfach futsch), und eben dann auch wie sie ihre a. entdecken und angehen. das denke ich, ist auch wichtig.
eben, daß man was in händen hat, was greifbares. ich hätte mich gefreut, wenn ich das aus meiner kindheit auch gehabt hätte, aber nur meine mutter hat alben von früher (ich liebe alte bilder), und bis sie mal was rausrückt...
je mehr infos und materialien ihr habt, umso besser. denn ich glaube, der tag kommt, wo die kinder was wissen wollen, und da ist es gut, wenn was da ist.
habt ihr denn noch kontakt zu euren anderen bereitschaftspflegekindern? also, ich stell mir das schwer vor, ein kind ins herz zu schließen und dann abgeben zu müssen... und kann man das: ein kind "auf distanz" lieben??