Über 100 000 Besatzungskinder wurden nach dem Krieg in Deutschland geboren. Die Soldaten der Alliierten wollten von ihnen meist nichts wissen. Bevor es zu spät ist, suchen nun viele nach ihrem Vater.
Die kurze Anzeige auf der InternetSeite "suchmeldung.de" klingt verzweifelt. Gesucht wird: ein amerikanischer Besatzungssoldat mit schwarzen Haaren, der "im Februar 1952 in Schweinfurt stationiert" war. Vorname Charles - Nachname unbekannt.
Auf einem Faschingsball bei Musik und Tanz lernte dieser Charles damals die 22-jährige Deutsche Hanna kennen. Die beiden trafen sich vier- oder fünfmal. Dann war sie schwanger - und er war verschwunden. Wer den Soldaten Charles kenne oder "sonst irgendwelche Angaben in diesem Zusammenhang" machen könne, melde sich bitte per Handy oder E-Mail - bei dessen Sohn, heißt es in der Anzeige.
Herbert Hack ist heute 54 Jahre alt. Tagsüber fährt er Taxi, abends fahndet er nach seinem Vater. Es ist harte Detektivarbeit, aber der Berliner gibt nicht auf. Seine letzte Spur hat er auf dem Küchentisch seines Häuschens im Stadtteil Tegel ausgebreitet: sechs schwarzweiße Gruppenfotos amerikanischer GIs, aufgenommen in Schweinfurt Anfang der fünfziger Jahre. Hunderte von Gesichtern schauen unter immer gleichen Mützen hervor. Ein paar Gesichter hat Hack mit blauem Kugelschreiber umkreist. "Die sehen genauso aus wie ich früher", sagt er. Aber sie haben alle falsche Namen, das weiß er inzwischen. Keiner heißt Charles. Also wird Hack weitersuchen.
Der Mann aus Berlin ist nicht allein mit seinem Schicksal. Soldaten der Alliierten zeugten mindestens 66 700 Kinder mit deutschen Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland, berechnete das Statistische Bundesamt. Hinzu kommen Zehntausende Kinder in Ostdeutschland. Die Dunkelziffer dürfte noch viel größer sein: Viele Mütter gaben aus Scham den wahren Erzeuger ihres Kindes gar nicht erst an.
Nur die wenigsten Väter bekannten sich zu ihrem Nachwuchs im Nazi-Land. Als sie das besiegte Land verließen, hinterließen sie verzweifelte Mütter, meist jung und bettelarm. Die Frauen wurden als "Huren", "Flittchen" oder "Ami-Liebchen"
beschimpft - und die Kinder als "Bastarde".
Erst heute, wo sie sich schon oft dem Rentenalter nähern, überwinden viele Besatzungskinder ihre Scham und trauen sich, nach ihrem amerikanischen, französischen, britischen, belgischen oder sowjetischen Vater zu forschen. "Es gibt eine Menge, die jetzt suchen", sagt Heinrich Rehberg, Abteilungsleiter beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in München, "mittlerweile kommen fast täglich Anfragen bei uns auf den Tisch."
Doch die Hürden sind hoch: Mal sind die Unterlagen über die Väter längst vernichtet, mal verzweifeln die Soldatenkinder an bürokratischen Vorschriften, mal werden sie von dubiosen Suchdiensten über den Tisch gezogen.
Dass ausgerechnet jetzt so viele Deutsche in ihrer Vergangenheit wühlen, ist für Rehberg verständlich: "Viele haben in ihrer Jugend begonnen nachzuforschen, aber damals sind sie gegen Mauern gelaufen." Also kümmerten sie sich erst einmal um Beruf und Familie. "Jetzt, wenn alles andere geregelt ist, fangen sie wieder an", sagt Rehberg. Denn die Zeit rennt ihnen davon, ihre Eltern sterben.
Erich Hones hat 40 Jahre lang gesucht, immer wieder hat er entnervt aufgegeben. "Meine Mutter hat das Thema immer sehr geschickt totgeschwiegen", sagt Hones. Nur einmal steckte sie ihm eine Adresse in Florida zu, hingekritzelt im Frühjahr 1946. Hones schrieb einen Brief in die Ferne, doch er erhielt keine Antwort. Richtig in die Suche eingestiegen ist der 60-Jährige erst, als er schwer krank wurde. Da bekam er eine Frage nicht mehr aus dem Kopf: Was, wenn der Vater noch lebt? "Es war ein innerer Zwang", sagt Hones.
Der Hygieneinspekteur durchforstete das Internet. Er fuhr ins Stadtarchiv von Fritzlar und studierte unter anderem Vormarschpläne der Amerikaner aus dem Frühjahr 1945. Da waren schwarze Pfeile auf weißem Papier, denen einst auch sein Vater gefolgt sein muss. Hones hängte sich an jede Information, die er zu fassen bekam, und stieß doch bald an seine Grenzen. Also wandte er sich an einen Suchdienst, wie viele Besatzungskinder, die nicht mehr weiterwissen.
Mittlerweile existieren eine ganze Reihe von Agenturen, die sich auf die Suche nach ehemaligen Soldaten spezialisiert haben. Sie heißen "Searching for you" oder "Wiedersehen macht Freude" und berichten allesamt von steigender Nachfrage. Der expandierende Markt lockt auch dubiose Geschäftemacher. Einige verlangen stattliche Summen, bevor sie nur mit der Arbeit beginnen, und "verdienen sich damit eine goldene Nase", sagt DRK-Experte Rehberg. Was für die Betroffenen noch viel schlimmer ist: Die Agenturen schüren oft falsche Hoffnungen, um die Klienten bei der Stange zu halten.
Im Februar schickte Herbert Hack all das, was er an Informationen hatte, an einen privaten Suchdienst in Frankfurt am Main. Dieser warb mit "Erfahrung und Kompetenz" sowie einem Sonderpreis: nur 560 Euro für das Auffinden des Vaters. Vier Monate später kam tatsächlich eine E-Mail mit der Behauptung: "Sie wurden von uns als direkter Nachkomme des Charles G. Amos ermittelt." Bedauerlicherweise sei der Vater im Korea-Krieg gefallen, schrieben die ominösen Ermittler.
Hack bezahlte die Rechnung. Kurze Zeit später fand er über ein Militärarchiv heraus, dass sein angeblicher Vater zur Zeit der Zeugung gar nicht in Schweinfurt stationiert war. "Das war der totale Nepp", schimpft der Berliner.
Das Geschäft der Väterfinder floriert aus zwei Gründen: Zum einen erhalten Besatzungskinder praktisch keine Unterstützung von staatlichen Stellen, weder vom Auswärtigen Amt noch von den Botschaften der früheren Besatzungsmächte. Und zum anderen sind viele Militärarchive im Ausland bis heute nur schwer zugänglich. Eine Mauer aus Vorschriften schirmt sie ab vor unehelichen Soldatenkindern.
Im französischen Colmar lagern beispielsweise mehr als 20 000 Vaterschaftsakten französischer Besatzer, sortiert nach den Namen der Neugeborenen. Angelegt wurden sie damals auf Befehl der Besatzer - heute wären sie eine Schatztruhe für Soldatenkinder auf der Suche nach ihren Wurzeln. Sie dürfen die Akten zwar einsehen, aber die Namen der Väter bleiben bis 60 Jahre nach der Geburt der Kinder geschwärzt - die Regelung der Franzosen sorgt zuverlässig dafür, dass kaum ein Kind seinen Vater noch lebend antreffen wird.
Im US-Militärarchiv in St. Louis kümmert sich ein Mitarbeiter um Anfragen von Soldatenkindern. Etwa 800 Briten, Vietnamesen, Deutsche und andere melden sich pro Jahr. Doch 1973 zerstörte ein Feuer 16 bis 18 Millionen Akten. Manchen Antragstellern kann der Archivar also nur noch einen Brief zurückschicken, dass die entscheidenden Dokumente leider verbrannt sind.
Am schwersten haben es bis heute die Nachkommen von Soldaten der Roten Armee, wie Cora Anselmi. In ihrer Wohnung im württembergischen Bad Rappenau hat die Enkelin eines sowjetischen Soldaten einen Aktenordner mit den Dokumenten ihrer Suche gefüllt. Eingeheftet sind Briefe wie der vom Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums. Anselmi hat die kyrillischen Sätze übersetzen lassen. "Da stand nur drin, dass sie auch nichts wissen", sagt die Erzieherin.
Die 32-Jährige forscht im Namen ihres Vaters, der vor zwei Jahren starb. Erschüttert las sie in seinem Tagebuch, wie oft er sich nach diesem sowjetischen Soldaten sehnte, den er nie kennengelernt hat. "Das hat ihn sein ganzes Leben lang belastet", sagt Anselmi.
Ihre wichtigste Informantin lebt nur 20 Kilometer entfernt, im November feierte sie ihren 80. Geburtstag: ihre Großmutter. Ruth Reich hilft bei der Suche, indem sie endlich offen darüber spricht, was direkt nach dem Krieg passiert ist zwischen ihr und Andrej Jessajan, der Liebe ihres Lebens.
Auf dem Silvesterball 1945 in Leipzig lernten sie sich kennen. Der Sowjetsoldat stand am Ausgang und schaute der Deutschen beim Tanzen zu, den ganzen Abend lang. "Als ich nach Hause ging, ist er ganz selbstverständlich mitgekommen", erzählt Ruth Reich, "er guckte sich unser Haus an und sagte, dass er morgen wiederkommt." Jessajan kam fortan regelmäßig, fast jeden Abend brachte er Lebensmittel für die hungernde Familie.
Er war ein stolzer Mann und "stets pieksauber". Schnell verliebte sich das streng behütete Mädchen in den gebürtigen Armenier. "Das war wie ein Urknall", schwärmt Reich noch heute, "anders kann ich's nicht beschreiben." Als der gemeinsame Sohn auf die Welt kam, hielt ihn der sowjetische Soldat zärtlich in den Armen und sagte: "Meine kleine Jung-ge." Was
die anderen hinter ihrem Rücken tuschelten, war Ruth Reich egal. Wenn sie angespuckt wurde, wischte sie sich die Spucke einfach ab.
Nach zwei Jahren blieb Jessajan plötzlich weg. Ruth Reich erhielt nur eine Nachricht seiner Haushälterin, dass er angeblich wegen einer Lungenkrankheit in ein Lazarett in die Sowjetunion geschickt worden sei. Die alte Frau vermisst ihren Soldaten bis heute: "Ich würde mir wünschen, dass die Tür aufgeht, und er steht davor."
Unmittelbar nach dem Krieg gab es für Mütter wie sie kaum eine Chance, die Spur des Vaters zu verfolgen. Mit all ihrer Macht schützten die Militärbehörden ihre Soldaten vor Unterhaltsforderungen. Sie machten keinen Unterschied, ob es sich um wahre Liebe handelte, um Vergewaltigung oder um ein damals verbreitetes Geschäft: Sex gegen Lebensmittel.
Häufig lösten die Vorgesetzten das Problem schlicht dadurch, dass sie Männer mit unehelichen Kindern rasch zurück in die Heimat kommandierten. Auskünfte über den Aufenthaltsort der Soldaten erhielten die Mütter grundsätzlich nicht. Selbst vor Gericht konnten die Frauen nichts erreichen. Detailliert formulierte die Alliierte Hohe Kommission im August 1950 im "Gesetz Nr. 6", dass deutsche Gerichte keinesfalls "Verfahren zur Feststellung der Vaterschaft und Unterhaltsklagen von Kindern" führen durften.
Selbst nach der Aufhebung des Besatzungsstatuts 1955 leiteten die Militärbehörden offizielle Anfragen oft einfach nicht weiter. Sie konnten "ihre eigenen Soldaten nicht mehr wiederfinden", empörte sich das Münchner Jugendamt.
Manche Kinder ziehen bis heute von Gericht zu Gericht. Ihre Schicksale zeigen, wie sehr es Menschen quälen kann, wenn sie ihre Wurzeln nicht kennen. Am weitesten von allen ist Franz Anthöfer gegangen.
Der Bonner fand nach vielen Jahren der Suche eine Spur - doch die endete vor einem Grab. Ein DNA-Abgleich brachte Sicherheit. Seinen jüngsten Prozess hat der Ex-Pilot im Oktober trotzdem verloren: Ein US-Gericht wies seinen Antrag auf Feststellung der Vaterschaft ab. Er komme zu spät, entschied der Richter, er hätte sein Gesuch bis zum 21. Lebensjahr stellen müssen.
Anthöfer will Einspruch einlegen und notfalls bis vor den Supreme Court, das höchste Gericht des Staates West Virginia, ziehen. Denn er will, dass alles einen Sinn ergibt, auch die Pein seiner Kindheit. Die verbrachte Anthöfer in Heimen, wie viele Besatzungskinder. "Ami-Bastard", riefen die anderen, die Erzieherinnen schlugen ihn mit dem Handfeger. "Es gab die guten Waisen, die ihre Eltern im Krieg verloren haben", sagt Anthöfer. "Und ich war der, der immer büßen musste." Er war ja das Kind des Feindes.
In den Waisenhäusern der jungen Bundesrepublik sammelte sich besonders eine Gruppe von Soldatenkindern: die "Negermischlinge". Die "braunen Babys" wurden fast dreimal so häufig zur Adoption freigegeben wie weiße. Allerdings fand sich fast nie eine deutsche Familie für sie. Im Gegensatz zu anderen Frauen konnten Mütter farbiger Kinder kaum hoffen, dass die Väter um ihre Hand anhielten: US-Soldaten war es bis 1948 verboten, Frauen anderer Hautfarbe zu heiraten.
Lautstark sorgten sich westdeutsche Politiker um die ungewohnten Nachkömmlinge, "denen schon allein die kli-
matischen Bedingungen in unserem Lande nicht gemäß sind", wie eine CDU-Abgeordnete 1952 in einer Bundestagsdebatte dozierte. Wie sehr sie sich irrte, zeigen zwei prominente Beispiele: Jimmy Hartwig, Sohn eines farbigen US-Soldaten, gewann mit dem Hamburger SV dreimal die Deutsche Fußballmeisterschaft. Und Felix Magath, Sohn eines Besatzungssoldaten aus Puerto Rico, trainiert den FC Bayern München.
Für die Frau eines US-Besatzungsoffiziers war die einzige Lösung dagegen die Auswanderung: Mit dem Projekt "Brown Baby Plan" vermittelte sie Anfang der fünfziger Jahre etwa 500 farbige Besatzungskinder in schwarze Familien in den USA. Glücklich wurden sie in der Ferne allerdings selten. Daniel Cardwell etwa, der mit vier weiteren Deutschen von einem Ehepaar in Washington D. C. adoptiert wurde, durfte von einem Tag auf den nächsten kein deutsches Wort mehr sprechen. "Ich musste den Namen meines Essens erst auf Englisch sagen, bevor ich es essen durfte", sagt er. Die neuen Eltern blieben kühl und distanziert, ihr Leben lang.
Erich Hones hatte Glück. Seine Mutter steckte ihn weder ins Heim, noch gab sie ihn zur Adoption frei. Er geriet auch nicht an einen dubiosen Suchdienst, sondern an die ehrenamtliche Organisation GI Trace, die kostenlos und auch noch erfolgreich arbeitet. Eine Mitarbeiterin aus Berlin meldete sich bei ihm telefonisch und fragte, ob er gut auf seinem Stuhl sitze. "Ich habe einen Halbbruder von dir gefunden", sagte sie, "er will mit dir Kontakt aufnehmen."
Seit einigen Monaten schreibt Hones nun Briefe an einen Mann namens Ricky in Florida, seine Tochter übersetzt. Die beiden schicken sich Bilder und Lebensbeschreibungen. Seine Briefe unterschreibt Hones mit "Dein Bruder Erich".
Nur seinen Vater hat er nicht mehr treffen können. "Ich hätte ihn gedrückt und geherzt", sagt Hones, aber er kam ein wenig zu spät. Im Herbst 2005 erhielt er einen Brief vom Militärarchiv in St. Louis. "Ich habe ihn einen halben Tag liegen lassen", sagt Hones, "weil ich mich nicht getraut habe, den aufzumachen." In dem Umschlag war eine Quittung über die letzte Soldauszahlung seines Vaters.
Oben auf das Papier hatte der Archivar geschrieben: "DIED: 20 NOV 2001". Gestorben am 20. November 2001.
MARC WIDMANN, MARY WILTENBURG * Am für die DNA-Analyse geöffneten Grab seines Vaters im US-Bundesstaat West Virginia 1996.
Höchstens Gespräche in der Öffentlichkeit sind erlaubt - Beziehungen zu deutschen Frauen aufzunehmen ist US-Soldaten aber völlig untersagt. Am 1. Oktober 1945 jedoch hebt die Militärverwaltung der amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland das so genannte Fraternisierungsverbot für ihre Soldaten auf.
Als im Herbst 1944 die ersten US-amerikanischen Truppenverbände deutschen Boden betraten, veröffentlichte die alliierte Heeresleitung einen Erlass, der für alle Soldaten der westlichen Armeen galt, das so genannte Fraternisierungsverbot: "Nichtverbrüderung ist die Vermeidung des Zusammentreffens mit Deutschen auf der Grundlage von Freundlichkeit, Vertrautheit oder Intimität - ob individuell oder in Gruppen, im offiziellen oder inoffiziellen Umgang."
Bis ins Detail legte die alliierte Militärführung fest, welche Handlungen unter das Fraternisierungsverbot fielen: "Dazu gehörte Händeschütteln, dazu gehörte natürlich die Heirat, als die schwerste Form der Fraternisierung, dazu gehörten alle Formen der persönlichen Beziehung. Etwa durften die Soldaten keinen Sport mit Deutschen treiben, nicht mit ihnen tanzen, keine deutschen Gaststätten besuchen, nicht in Hotels oder Häusern von Deutschen übernachten, keine Geschenke erhalten oder geben usw. Es war also wirklich ein umfassendes Verbot aller freundlichen oder freundschaftlichen Kontakte".
Angst vor einer Untergrundbewegung
Der Historiker Johannes Kleinschmidt hat sich in seiner Doktorarbeit mit dem Fraternisierungsverbot befasst: "Das eine Motiv waren militärische Sicherheitsgründe, d. h. man befürchtete deutsche Sabotageakte oder gar das Entstehen einer deutschen Untergrundbewegung, analog zu eventuell der französischen Untergrundbewegung. Das zweite Motiv war eher politisch-psychologisch: durch diese Art der sozialen Ächtung, durch die Ablehnung der Hand, die man nicht schütteln durfte, sollte den Deutschen klar gemacht werden, dass man sie mitverantwortlich hielt an Krieg und Kriegsverbrechen."
Und noch ein drittes Motiv spielte eine Rolle: die öffentlichen Meinung in den Heimatländern der Soldaten: "Es gab durchaus auch in den amerikanischen Medien einige Empörung, als schon in den ersten Tagen der Besetzung, schon im Herbst 1944, Bilder von GIs im freundschaftlichen Umgang mit Deutschen zu sehen waren," so Kleinschmidt.
Um allzu freundschaftlichen Umgang zu verhindern drohte die Armeeführung ihren Soldaten mit Sanktionen: "Ein Soldat, der mit Deutschen fraternisierte, konnte dafür bestraft werden nach den Regeln der jeweiligen Militärgerichtsbarkeit, d. h. oft wurde dann der Sold für eine Weile einbehalten, es konnten aber auch Arreststrafen verhängt werden."
Keine Kontrolle möglich
Trotzdem funktionierte das Fraternisierungsverbot nie vollständig: "Viele Soldaten sahen das Verbot als Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit durch die Armeeführung und nach dem Ende der Kampfhandlungen, und als sich herausgestellt hatte, dass es kaum deutsche Sabotageakte gab, hielten sie es für kaum begründet."
Da die Verstöße gegen das Fraternisierungsverbot schließlich so zahlreich wurden, dass sie weder kontrolliert noch sanktioniert werden konnten, zog sich die Militärführung Schritt für Schritt zurück: "Es gab verschiedene Etappen der Aufhebung: Zuerst kleine Kinder, später Unterhaltung mit Erwachsenen. Ab da (war es) nicht mehr einzuhalten, denn wo eine Unterhaltung aufhört, kann niemand mehr bestimmen."
Am 1. Oktober 1945 schließlich wurde das Fraternisierungsverbot gänzlich aufgehoben.
Naja Burkhard das ist die offizielle "Meinung". Aber dieses Verbot besteht bis heute. Niemand kann es besser wissen wie ein US-Soldat selbst;) Weil er ja diesen Vertrag unterschreiben muss,und es sieht.Erzählen und Erzählen kann man ja viel,aber man muss schon direkt mit Soldaten reden um Wahrheiten zu erfahren,und ich habe diese "Praxis" 2 fach gehabt,und es wurde bestätigt. Es war verboten mit "Feinden" Kinder zu bekommen noch bis 2004. grrrrrrr
Kinder, die von einer einheimischen Frau und einem Soldaten der Besatzungsmächte gezeugt und in der Zeit zwischen Mai 1945 und Dezember 1955 geboren wurden. Trotz des Fraternisierungsverbots kam es zu Liebesbeziehungen zwischen einheimischen Frauen und den ausländischen Gis.Die daraus entstandenen Kinder bezeichnet man als "Besatzungskinder “.
Während der Besatzungszeit waren die Verbindungen der einheimischen Frauen zu den Soldaten jedoch nicht immer freiwillig. Vereinzelt kam es zu Vergewaltigungen der Frauen durch Besatzungssoldaten. Die Frauen wurden von Ihnen oftmals als Kriegsbeute angesehen. Während die einheimischen Männer im Krieg waren, waren die Frauen auf sich alleine gestellt. Viele Frauen mussten ihre Familien und Kinder alleine durchbringen. Getrieben durch die Armut, sahen einzelne Frauen manchmal nur eine Chance ihre Familien zu ernähren, indem sie sich prostituierten.
3. GI Kinder
Im Mai 1955 endete die offizielle Besatzungszeit in Deutschland. Immer öfter entstanden Beziehungen zwischen deutschen Frauen und Besatzungssoldaten. Die daraus entstandenen Kinder werden umgangssprachlich auch GI Kinder genannt.
4. Gesellschaftliche Probleme der Mütter von Besatzungskindern
Frauen, die sich mit dem Feind einließen, genossen nicht unbedingt Ansehen in der Gesellschaft. Nicht selten waren diese Frauen Beschimpfungen, Demütigungen ausgesetzt. Sie wurden oftmals auch von den Soldaten im Stich gelassen, die sich freiwillig versetzen ließen, oder vom Militär zwangsläufig versetzt wurden. Von der eigenen Familie ausgestoßen manchmal, da diese sich für die Frauen schämten. Der Druck auf die Mütter war oftmals so groß, dass viele sich entschlossen, ihre Kinder ins Heim oder zur Adoption frei zu geben. Manchmal verheimlichten oder verdrängten sie die Herkunft der Kinder aus Angst vor Schande. Bei dunkelhäutigen Kindern war dies noch gravierender, da ein verschweigen der Herkunft nicht möglich war. Diese Auswirkungen waren auch nach der offiziellen Besatzungszeit noch zu spüren.
5. Situation der Besatzungskinder in der Gesellschaft und Familie
In vielen Fällen sah das Schicksal der Kinder so aus: Die Kinder wuchsen oft ohne ihre GI –Väter auf. Sie erfuhren nicht, wer ihr leiblicher Vater ist. Manchmal kamen sie in ein Heim oder wurden zur Adoption freigegeben Sie stießen auf Mauern des Schweigens und auf Lügen,und hatten unter der Vergangenheit der Mütter zu leiden. Ihre Mütter waren ihnen gegenüber nicht kooperativ und gaben keine oder nur halbe Infos über ihre Väter heraus. Oft erfolgte die Information nur aus den Akten der Behörden.
Die Mütter übertrugen desöfteren ihre Wut und den Frust auf ihre Kinder. Diese wurden innerhalb der Familie manchmal anders behandelt, als Geschwister aus „erlaubten“ Beziehungen. Den Kindern wurden Stiefväter als Väter vorgetäuscht oder Großeltern als Eltern. Die Kinder spürten oft, dass etwas nicht in Ordnung ist und hatten eine Vorahnung. Sie konnten diese aber meist nicht erklären. Daraus resultierte oftmals das Gefühl der Ablehnung Selbstzweifel, Identitätskrisen, ewige Suche nach den Wurzeln. Ewige Suche nach dem eigenen „Ich“.
Zitat von SherryStAll das zählte aber bis 2004 noch! Es ist kein Relikt aus der direkten Nachkriegszeit sondern gilt uneingeschränkt weiter. Aber Harald du weisst doch selbst,das Deutschland mit niemanden einen Friedensvertrag gemacht hat und somit praktisch Deutschland immer noch im Krieg mit allen steht.
Hallo Sherry,
das war mir natürlich längst bekannt. Ich korrigiere mich allerdings in der Hinsicht, dass der Besatzungsstatus offiziell erst 1955 (mit Gründung der Bundeswehr) endete. Trotzdem ist all dies nicht einschlägig, weil Du schon von Deinem Geburtsjahr her nicht unter die Kategorie "Besatzungskind" fällst. Auch hatte ich nach Deinen Schilderungen sonst immer den Eindruck, dass Dein Vater seine Erzeugerschaft anerkannt hat. Auch wurden Besatzungskinder höchstens dann etwas schief angesehen, wenn sie halbe Farbige waren, was in Deutschland bis dahin eine Rarität gewesen war. Meine Mutter hatte z.B. in den Fünfzigerjahren eine verdächtig dunkelhäutige Mitschülerin, die aber aus Stolz immer behauptete, die vollbürtige Schwester einer anderen Schülerin zu sein, die jedenfalls zwei deutsche Eltern hatte.
Ja Harald,ER liebte mich so sehr!ER hat darum gekämpft diese Unterschrift setzen zu können.ER wollte,dass ich ihn später finden kann,damit wir wieder zusammen sein können.ER wollte UNS haben mit allen Mitteln hat er es versucht durchzusetzen.Leider sind wir geschietert Harald.Und ich wurde geraubt. ER ist ja nicht SO ein US-Sodlat gewesen,der gegangen ist und sich niemals mehr drum kümmert.SIE haben noch lange hart gekämpft.DAD liebte mich überalles auf der Welt.Ich war sein ein und alles.Dafür hat er sehr viel getan.Und dieses "dazu" stehen auch durchgeführt.Egal unter welchen Umständen.ER wollte sich das "Verbot" niemals zu herzen nehmen,und ging kurz bevor er zurückfliog zum Amt,und unterschrieb diese Anerkennung. Auch damit wir dann in den USA ein neues Leben beginnen können MIT dieser Unterschrift genannt Beweismaterial. So hat er mir das erzählt. Besatzungszeit haben wir immer noch.Man sollte mal von dem "Relikt" 2ter Weltkrieg etwas ablassen,und schauen das Soldaten nochimmer überall stationiert sind,und dadurch "Besatzungskinder" entstehen,weil sie ja von den"Besatzungssoldaten" in den Ländern gezeugt sind.Und wie gesagt,die Amis sind immer noch hier stationiert,und sind Besatzer im Nachkriegsdeutschland. Es sind falsche infos wenn man sagt "dann"und "dann" endete die Zeit.Es ist nur die öffentliche fehllügenpropganda. Wir sind immernoch besetzt rund 60 Jahre nach Ende des zweiten WK. *nick*
Zitat von SherryStEs sind falsche infos wenn man sagt "dann"und "dann" endete die Zeit.Es ist nur die öffentliche fehllügenpropganda. Wir sind immernoch besetzt rund 60 Jahre nach Ende des zweiten WK.
Es ist so traurig.Soviele Soldaten hauen einfach ab ,sobald die Frau schwanger ist.**** können se,aber Verantwortung übernehmen nicht.Das macht mich immer sehr traurig. So oft hört man davon ,dass solche schwere Schicksäle passieren. Warum können die nicht dazu stehen,und dann Vaterschaft anerkennen ?! Ich finde das feige sich nicht gegen die Gesetze zu stellen,und seinem Kind zu stehen. Kein Kind ist illegal.Egal von wem es gezeugt wird.Warum stehen die bloß nicht dazu ?!Weil sie Angst haben vor dem AlliertensklavenSystem ?! Das sie Strafen bekommen sobald es publik wird ?Das sie Angst haben ausgelacht und verspottet zu werden?! Ja sowwas wird eh vorkommen,aber dennoch .......hat man Verantwortung zu übernehmen gefälligst! Es gibt sogar GIs,die verbieten der Frau regelrecht ihn als Erzeuger anzugeben,und stattdessen steht da " Vater unbekannt" und die Mutter schweigt vehement aus Scham darüber. Damals sind ja auch sehr viele Vergewaltigungen vorgekommen,so dass die Frau Angst hat den Vater anzugeben.Einige Frauen bekommen sogar Morddrohungen,wenn sie den Namen angeben. Also schweigen sie,und werden sehr krank darüber.Dann kommen die Kinder später und fragen..und fragen..und die Frau schweigt nochimmer aus Angst vor der Rache des Vaters. Viele verdrängen ja auch nach jahrzehntelanger Qual den Namen,oder sowas. Und die GIs können sich unerkant davonstehlen,weil das Armygesetz sie schützt vor allerhand. Einfach ein schweres trauriges Schicksal für jedes Besatzungskind ,egal wo gezeugt ob Iraq,Afghanistan,Deutschland oder wo auch immer. Vor 1 Jahr sah ich eine Doku (nicht im mainstream -kanal wie ZDF oder sowas,da glaub ich eh niemals was) sondern auf einem anders gearteten Kanal.Da haben US-Soldaten vor der Kamera sich darüber beschwert,dass sie nicht mehr Kinder ermorden dürfen oder verletzen können.Das es ihnen verboten wurden.Nannten die Iraqer Bastarde und sowas ähnliches. Ich war ja sowas von erschrocken!!!!!! Wie reden die vor der Kamera,und die ganze Welt kann es sehen. Oh man,die armen Kinder die daraus entstehen,aus solchen "Menschen" (?) ,die werden ihr ganzes Leben hochtraumatisiert sein,und Höllenqualen leiden. Oder Kinder von hohen Offizieren,die fürimmer versteckt werden müssen..weil es sonst nur Spott und Hohn und auch Represalien gibt. In den USA dürfen GIs nur amerikanische Frauen haben,und ja keine Frau aus den Ländern,wo sie sind. Diese ganzen Schicksäle aus ganzen Tragödien.Es wird immer ein Staatsgeheimnis draus gemacht . Ein Glück hat mein DAD dazu gestanden ,hart gekämpft und nie aufgegeben ,bis zu einer schweren Wende,wo alles total aussichtslos war,und fürimmer verloren. Aber sonst könnt ich ja den GIs in den Hintern treten!!!!Was sie ihren kids antun.Sie sind eh Erzeuger,und die Frauen sollten endlich mal den Mund aufmachen und REDEN! Es ist doch wichtig ,den kindern wahrheiten zu sagen!!!!!