Hallo also bei mir war es genauso da sagte meine ERZEUGERIN : Das letzte Kind was ich bekommen habe enstand aus einer Vergewalotiegung ...
Ich war geschockt ,denn ich bin das letze Kind Ich denke oft drüber nach und bin deshalb auch oft etwas traurig .. Ich weiß nur wäre ich in der Situation , würde ich es nicht sagen , denn ich wollte nicht hören : Du bist das ergebnis einer Vergewaltigung
ich kannte mal eine junge Frau, die war zwar nicht adoptiert, aber sie war auch das Ergebnis einer Vergewaltigung. Ihre Mutter wurde im Büro von einem Bekloppten geschändet. Ich war entsetzt, als sie mir das eines Tages erzählte. Sie ging damit aber eigenartig "cool" um und fragte mich: "Hast Du eine Ahnung, ob Deine Mutter bei Deiner Zeugung glücklich und zufrieden war?" Ich konnte ihr diese Frage nicht beantworten.
Sie hatte Recht. Es kommt erst einmal auf Dich an und was Du aus deinem Leben machst. Natürlich ist Adoptierten sowieso schon übel mitgespielt worden; wenn dann auch noch so eine Neuigkeit dazu kommt, dann ist das noch einmal eine Stufe schlimmer. Trotzdem sollte man sich davon nicht herunter ziehen lassen, denn wichtig bist Du und nicht die Art Deiner Zeugung.
.....hmm, ich finde, es geht ja nicht nur allein um die Art und Weise der Zeugung, sondern auch darum, dass ein Kind mit dem Wissen leben muss, dass es zu 50 % aus den Genen eines Verbrechers besteht. Das finde ich auch gravierend.
Ich glaube, das mit den Genen wird teilweise überschätzt, wenn es um Charaktereigenschaften geht - und ob es wissenschaftlich erwiesen ist, weiß ich momentan auch nicht, aber ich hege da starke Zweifel. Bei Äußerlichkeiten oder Fähigkeiten habe ich diese Zweifel allerdings nicht. Hier dürfte unumstritten sein, dass der Apfel oft nicht weit vom Baum fällt.
Übrigens ist genau das mit den Genen eines der Argumente der Gegner der "überbordenen Wurzelerhaltung". Diese negieren gerne, dass Gene wichtig sind, denn ausschlaggebend sei nur die Umgebung, in der ein Mensch aufwächst.
Was das Wissen um die Abstammung von einem Verbrecher angeht, ist das sicher harter Tobak. Ich habe mich einmal mit einer Frau unterhalten, die die Tochter eines der großen Naziverbrechers war. Sie ist a dieser Erblast fast zerbrochen und hat Jahrzehnte total zurückgezogen gelebt. Bei ihr kam allerdings der Name erschwerend dazu, den jeder, der sie traf, mit diesem Verbrecher in Verbindung barchte.
Wenn aber nur eine Handvoll Menschen von so einer Vorgeschichte wissen können, müsste man mit professioneller Unterstützung diese Last loswerden können.
Was man aber in einem Fall wie Majas auch noch beachten muss, ist der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte. Es soll ja Mütter geben, die mal eben eine Vergewaltigung erfinden, um andere Dinge zu verschleiern. Gerade auf diesem Gebiet wird offenbar mitunter gelogen, dass sich die Balken biegen.
Cornelia, ich weiss nicht, eine Vergewaltigung erfindet Frau nicht einfach so. Dass es keine Anzeige gab finde ich logisch. Früher wurde Frauen ja dann noch vorgeworfen selber Schuld zu sein, weil sie durch Kleidung, Blicke usw. den armen Mann ermuntert hätten. So ein Prozess war eine schmerzhafte Sache. Ich glaube aber nicht, dass ein Vergewaltiger zwangsläufig aus genetischer Sicht ein Verbrecher sein muss. im Gegenteil, gerade dieses Verhalten ist in meinen Augen sehr oft auf die Sozialisierung zurückzuführen.
Pino, es gibt vieles, was unsereins nicht nachvollziehen kann.
Ich kenne in der Tat eine Frau, die mir sagte, dass sie vor ihrer Familie eine aufgeflogene Abtreibung mit einer erfundenen Vergewaltigung rechtfertigte. Warum sollte eine verheiratete Frau diese Idee nicht auch bei einer Adoption als Grund vorschieben? So ein "Kind der Schande" wegzugeben, ist in mancher Leute Augen tolerierbar, wogegen die Abgabe eines "normalen", kerngesundes Kindes moralisch verwerflich ist.
ZitatWas das Wissen um die Abstammung von einem Verbrecher angeht, ist das sicher harter Tobak. Ich habe mich einmal mit einer Frau unterhalten, die die Tochter eines der großen Naziverbrechers war. Sie ist a dieser Erblast fast zerbrochen und hat Jahrzehnte total zurückgezogen gelebt. Bei ihr kam allerdings der Name erschwerend dazu, den jeder, der sie traf, mit diesem Verbrecher in Verbindung barchte.
Wenn aber nur eine Handvoll Menschen von so einer Vorgeschichte wissen können, müsste man mit professioneller Unterstützung diese Last loswerden können.
Was man aber in einem Fall wie Majas auch noch beachten muss, ist der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte. Es soll ja Mütter geben, die mal eben eine Vergewaltigung erfinden, um andere Dinge zu verschleiern. Gerade auf diesem Gebiet wird offenbar mitunter gelogen, dass sich die Balken biegen.
hi cornelia, ich glaube nicht, daß dein beispiel (naziverbrecher) auf adoptierte übertragbar ist, da es sich bei ihnen um völlig unbekannte väter handelt, und es dann nicht allein darum geht, inwieweit das umfeld davon weiß. bei adoptierten wohl eher nichts.
es ist die tatsache an sich, und gewichtig innerhalb der herkunft- identitäts-auseinandersetzung, bzw. -findung. ich bin allerdings auch davon überzeugt, daß sich gerade inkognito-adoptionen dazu anbieten, fakten zu verschleiern. und, es wird wahrscheinlich zu lasten der adoptierten später, viele adoptionen beschleunigt haben ... zudem steht damit im raum: 'du hast das leben deiner mutter vers...' 'du kannst mit diesem hintergrund in deiner h-familie gar nicht erwünscht sein'.... kritisch wird es wirklich erst, wenn später tatsächlich kontakte zustande kommen und trotzdem weiter tabuisiert wird, also nicht ernsthaft aufgeklärt wird. es liegt auf der hand, daß sich daraus kein vertrauensverhältnis entwickeln kann, wenn man da weiterhin hängen gelassen wird. und ich glaube, es ist irgendwie spürbar, wenn man sich gegenüber sitzt, ob das erzählte der wahrheit entspricht, oder etwas anderes damit verfolgt wird ...
ich denke, es ist dann für adoptierte nicht einfach damit umzugehen (ist es später unter weniger belastenden umständen schon nicht) wenn unwahrheiten im raum stehen. zumal ich da auch niemand unrecht tuen will, blieb mir eigentlich nur noch der rückzug. mich schreckt es ab so wie es ist, und ich komme fast dahin, daß mir die abstammung weit weniger bedeutet und ausmacht, weil daran ja nun nichts zu ändern ist (ich ich bin), wie das verhalten der familie, die diese ungereimtheiten und diesen ungewissen zustand aufrecht erhält, mich in dem zwiespalt beläßt 'war es so, oder war es nicht so'.... mir hat schon die bemerkung meiner schwester gereicht, nur deshalb nicht abgetrieben worden zu sein, weil meine mutter so katholisch gewesen wäre, was allein schon nicht den tatsachen entsprach (nach anderen infos).
ZitatIch glaube, das mit den Genen wird teilweise überschätzt, wenn es um Charaktereigenschaften geht - und ob es wissenschaftlich erwiesen ist, weiß ich momentan auch nicht, aber ich hege da starke Zweifel. Bei Äußerlichkeiten oder Fähigkeiten habe ich diese Zweifel allerdings nicht. Hier dürfte unumstritten sein, dass der Apfel oft nicht weit vom Baum fällt.
Wobei ich Vergewaltigung auch nicht als Charaktereigenschaft sehe. Selbst wenn jemand einem anderen Gewalt angetan hat, so bedeutet das ja nicht, dass er von Grund auf ein schlechter Mensch ist. Er hat etwas schlimmes getan, was bestraft gehört, ja! Aber diese eine Tat sagt noch gar nichts über seinen Charakter aus. Und auch nichts über seine Gene.
Zitat von bonnieich glaube nicht, daß dein beispiel (naziverbrecher) auf adoptierte übertragbar ist...
Natürlich nicht, aber auf das unterwschiedliche Verhalten von Menschen zum Thema "Verdrängen und Vertuschen" kann man es übertragen - nur darum geht es mir.
Zitat von BibiBlocksteinWobei ich Vergewaltigung auch nicht als Charaktereigenschaft sehe.
ich schon, denn jemand mit einem "guten" Charakter würde einer anderen Person so etwas nicht antun Selbst wenn man irgendwie "in die Ecke getrieben wird", muss man keinem anderen vorsätzlich Leid zufügen. Eine gewisse Ausnahme bilden höchstens Affekthandungen; hierzu könnte man vielleicht auch Vergewaltigung in der Ehe zählen, wenn sich die Partner aus Zorn derart daneben benehmen.
das denke ich auch cornelia, es hat sehr viel mit verdrängung zu tun. das ist ja sowieso der knackpunkt beim finden. adoptierte lebten bis dahin überwiegend in einer scheinwelt und erwarten naturgemäß dann eine aufklärung des hintergrundes, und die eltern überwiegend genau so lange mit verdrängen.
zu dem thema fallen mir noch die männer ein, die im krieg, zur kriegsführung regelrecht von ihren vorgesetzen einen freibrief erhielten, die gegnerische zivilbevölkerung durch vergewaltigungen zu demütigen, und sich höchst wahrscheinlich in ihren eigenen familien wie ganz normal familienväter verhielten ich werde sowas nie verstehen...
Zitat von Lattitia.....hmm, ich finde, es geht ja nicht nur allein um die Art und Weise der Zeugung, sondern auch darum, dass ein Kind mit dem Wissen leben muss, dass es zu 50 % aus den Genen eines Verbrechers besteht. Das finde ich auch gravierend.
Jap genau, hier liegt der Knackpunkt! Ein "Kind""Erwachsener" fühlt sich , wenn er das herausfindet, als ein genetischer Fingerdruck eines verbrecherhaften Vergewaltigers, dabei ist das ganz und gar Unsinn, aber man fühlt es so.. Zumindestens aus dem ersten Schock heraus , wenn man das erfährt. Wie man sich danach entwickelt ist ja eine andere Geschichte...
Ich fühl mich ja auch nicht "schlecht" , nur weil mein Dad nicht grad ein Kind der Traurigkeit, und des Gesetztums ist, um es mal harmlos auszudrücken.... Aber es gibt auch immer Gründe warum ein Mensch so wird, die sozialen Zustände sind dann nicht gut gewesen als Kind oder so...
Also ich finde, dass sie zu jung für das Thema ist. Und da würd ich auch einen Fachmann zu Rate ziehen. Wenn sie älter ist, kann sie die Briefe verstehen. Jetzt noch nicht.
Ich denke, die Aussage "der leiblichen Mutter ging es nicht gut" reicht vollkommen und entspricht der Wahrheit. Die Kleine kann sich nicht mehr als ein Trauma (Adoption) verkraften. Viel wichtiger erscheint mir, ihr Halt und ein liebenswertes Zuhause zu geben, in dem sie sich angenommen fühlt. Denn nichts ist schlimmer als das Gefühl "nicht angenommen" oder "nicht gewollt" zu sein. Das haut im Unterbewusstsein direkt ins urspüngliche Trauma. Und eine Vergewaltigung ist nun mal der Gipfel von "nicht gewollt".
Wenn es Euch gelingt, ihr mit einer glücklichen Kindheit ein gutes Fundament für ihr Leben zu legen, dann kann sie auch später die Wahrheit einfacher verkraften. Darüber würde ich mir heute noch nicht die Gedanken machen. DAs ergibt sich irgendwann von selbst. Spätestens, wenn sie die Brief liest. Und dann denkt sie bestimmt auch anders drüber, denn dann ist sie reifer und älter.
Ich bin selbst adoptiert und meine leibliche Mutter sagte mir mal: "Du bist ein Kind der Liebe. Ich habe deinen Vater damals geliebt! Das wollte ich dir immer sagen." Prima - genau diese Aussage fand ich oberdoof. Denn wenn alles nur Liebe war, wieso gab sie mich dann weg??? Klingt vielleicht blöd, aber ich fand das unmöglich und es hat mich getroffen. Ich wollte das nicht hören! Da siehst du mal, dass man nie wissen kann, wie Aussagen beim Kind ankommen. Sie hat das sicher gut gemeint, es kam aber nicht so an. Verstehst du, was ich meine???