Hallo an Euch, ich habe lange mit mir gerungen,ob ich die Frage hier stelle,mich nun aber dafür entschieden. Ich bin Adomama, meine Tochter kommt dieses Jahr in die Schule und weiß,dass sie nicht in meinem Bauch war,sie ist also altersentsprechend informiert. Nun zu meinem Problem: Bereits in dem Kennenlerngespräch zwischen der Lmutter und uns, wurde als Grund der Abgabe, die unfreiwillige Schwangerschaft aus einer Vergewaltigung angegeben, nun hat die Lmutter in einem Brief an unsere Tochter dies auch sehr ergreifend geschildert. Kann bzw. soll, muß ich meiner Tochter die Wahrheit sagen, ihr den Brief geben,wenn sie älter ist, wirft sie dass nicht ggf. in ein noch größeres Loch, wie lebt es sich mit dem Wissen durch eine solche Straftat entstanden zu sein ? Wir tendieren eher dazu es ihr nicht zu sagen, nie? Wir wollen sie beschützen vor dieser psychischen Belastung! Wenn sie bisher fragte warum sie nicht bei der anderen Frau geblieben ist, habe ich gesagt, das sie noch sehr jung war und es ihr nicht gut ging, soll ich das so bei behalten ? Was meint ihr, was würdet ihr machen!
Liebe Petra, ich kann zwar nicht für Adoptierte sprechen, aber ich bin (nicht nur) als Kind von meiner Mutter immer wieder belogen worden. Ich schöre dir, nichts ist verletzender, als von den menschen betrogen und belogen zu werden, denen man vetraut. Irgendwann sollte das Mädchen die Wahrheit erfahren, aber zur Einschulung würde ich das auch nicht gerade tun. Die Frage ist allerdings, wer außer euch weiß noch davon? Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass das Mädchen das von anderen erfährt, würde ich in den bitter-sauren Apfel beißen und die Fakten möglichst bald auf den Tisch legen. Es gibt sicher Wege, auch so etwas Übles eingermaßen kindgerecht zu kommunizieren. Das sollte ein Kinderpsychologe wissen. Ihr werdet das schon richtig machen! Liebe Grüße, Mausi
natürlich ist das eine schwere Entscheidung. Abgegeben worden zu sein ist an sich schon ein lebenslanges Trauma, auch wenn die Adoptierten es "gut erwischt haben". Ich kann mir gut vorstellen, dass eine solche Entstehungsgeschichte weiter dazu beitragen kann, den Boden unter den Füßen ganz zu verlieren. Auch ich bin eine Adoptivmutter und ginge an Deiner Stelle folgendermaßen vor:
Der leiblichen Mutter würde ich schreiben, dass ich mich für diese Aufklärung nicht zuständig fühle. Eines Tages wird die jetzt noch Kleine mit Sicherheit auch ihre leibliche Mutter kennenlernen und sie bei dieser Gelegenheit auch nach ihrem Vater fragen wollen. Dann kann Die Mutter ihrer Tochter nach ihren Vorstellungen die Wahrheit sagen. In diesem Zusammenhang besteht dann nämlich die Möglichkeit, die mit Sicherheit weiter auftretenden Fragen zu stellen und beantwortet zu bekommen, was in Bezug auf dieses Ereignis Außenstehende eben nicht können. Damit kann dann evtl. ein Stück der Dramatik relativiert werden.
Wie gesagt, dass ist meine Vorstellung (natürlich nur aus der Ferne). Aber ihr werdet schon einen Weg finden.
es gibt eine Anlaufstelle für solche Probleme, und ich würde mich gemeinsam mit der leiblichen Mutter an diese Stelle wenden. Dann könnt ihr gemeinsam , über Jahre hinweg den Weg bahnen zu einer Lösung. Nur eines ist klar; du kannst ein Kind nicht ein Leben lang über die Wahrheit täuschen. Ein Kind merkt, wenn es belogen wird. Und die Wahrheit kann aus ganz unerwarteten Ecken her ans Licht dringen.
Melina- Inzestkinder / Menschen aus Vergewaltigung e.V. Paul-Lincke-Straße 28 70195 Stuttgart S-Botnang Stadtteil Botnang Telefon: +49 711 3580571 Fax: +49 711 3580572 Melina.ev@t-online.de http://www.melinaev.de Stadtplan Anfahrt Öffnungszeiten Wir haben keine festen Büro- Telefon- und Sprechzeiten, rufen Sie uns einfach an! Besuchen Sie unsere Website! Seit 1996 gibt es in Stuttgart die erste Einrichtung für Menschen, die als Folge sexuellen Missbrauchs (innerhalb der Familie: Inzest) und Vergewaltigung schwanger wurden oder ein Kind gezeugt haben, sowie deren geborene Kinder. Ziel des Vereins ist es, über diese Auswirkungen sexueller Gewalt zu informieren, auf die Existenz daraus geborener Kinder, deren lebenslängliche Konstellation und daraus resultierende Problematik aufmerksam zu machen und in Zusammenarbeit mit den Betroffenen selbst und anderen Einrichtungen dieser Minderheit im Schatten der Gesellschaft bessere Lebensbedingungen zu erarbeiten.
Hallo,ich als "Akind" würde dir raten,diesesn erst im Jahre von 13 oder 14 zu machen.Diese Wahrheit ist für das Kind grausam.ZU grausam,und es versteht noch nicht ,was dieses genau ist.Oder wenn es versteht ,dann wird es schwerste seelische Störungen erleiden.Sagt einfach zu ihm "Dein Leben war etwas schwierig,und wir erzählen dir noch genau ,wenn du etwas grösser bist".Ich halte es zu extrem,es im frühen Schulater bis 14 zu sagen.Sorry.Nicht böse gemeint:)war ein nettes Posting,nix böses.
Zitat von Petram72Hallo an Euch, ich habe lange mit mir gerungen,ob ich die Frage hier stelle,mich nun aber dafür entschieden. Ich bin Adomama, meine Tochter kommt dieses Jahr in die Schule und weiß,dass sie nicht in meinem Bauch war,sie ist also altersentsprechend informiert. Nun zu meinem Problem: Bereits in dem Kennenlerngespräch zwischen der Lmutter und uns, wurde als Grund der Abgabe, die unfreiwillige Schwangerschaft aus einer Vergewaltigung angegeben, nun hat die Lmutter in einem Brief an unsere Tochter dies auch sehr ergreifend geschildert. Kann bzw. soll, muß ich meiner Tochter die Wahrheit sagen, ihr den Brief geben,wenn sie älter ist, wirft sie dass nicht ggf. in ein noch größeres Loch, wie lebt es sich mit dem Wissen durch eine solche Straftat entstanden zu sein ? Wir tendieren eher dazu es ihr nicht zu sagen, nie? Wir wollen sie beschützen vor dieser psychischen Belastung! Wenn sie bisher fragte warum sie nicht bei der anderen Frau geblieben ist, habe ich gesagt, das sie noch sehr jung war und es ihr nicht gut ging, soll ich das so bei behalten ? Was meint ihr, was würdet ihr machen!
Danke, Petra
Hallo Petra,
ich habe das erlebt das meine Adoeltern mir, das weiter gegeben haben, was das JA gesagt hat und da hies es ich wäre auch durch eine Vergewaltigung entstanden und ich musste in jungen Jahren damit leben das ich durch ein Verbrechen endstanden bin, und das mein Lvater ein Vergewaltiger seinen sollte und das meine lmama mich nicht liebt und mich deswegen abgeben hat weil, wenn sie mich gesehen hätte,immer an die Tat gedacht hatte. Und das tut mir jetzt noch weh wenn ich das jetzt schreibe.
Es ist nie so gewesen aber das habe ich erst von meiner lmama erfahren als ich sie endlich kennen gelernt habe, sie hat sich und meinen lpapa nur geschützt wer weiss ob ich sonst überhaupt leben würde. Wenn du mich heute fragst behalte es so bei wie du es bis jetzt getan hast.
Ich habe auch schon sehr früh erfahren, das ich adoptiert wurde. Meine AEltern haben mir aber nie wirklich einen Grund gesagt. Als ich in die Pubertät kam und durch Aufklärung und Co Dinge kennenlernte wie Vergewaltigung, Prostitution etc. pp. habe ich lange an der Frage zu knacken gehabt ob DAS der Grund für die Abgabe war. Es wäre für mich deutlich besser gewesen zu WISSEN warum ich abgegeben wurde als mit meinen Gedanken so alleine gelassen zu werden.
Ich denke auch das es jetzt noch zu früh ist Eurem Kind die Wahrheit zu sagen. Es weiß nicht was eine Vergewaltigung ist und selbst wenn Du es ihr versuchst zu erklären wird sie die Tragweite gar nicht verstehen. Und auch dieses "nicht verstehen" kann zu einer Traumatisierung führen. Insofern würde ich vielleicht wirklich den Weg wählen den Burkhard aufgezeigt hat und mir professionelle Hilfe suchen, die gemeinsam mit Euch den richtigen Zeitpunkt und die richtige Art und Weise rausarbeiten wie ihr mit dem Thema am Besten für alle Beteiligten umgehen könnt.
Und ich würde auf Euer Kind hören. Wenn sie Euch in vier, fünf Jahren eindringlich nach ihrer Herkunft fragt und nach den Gründen, dann lügt sie nicht an. Denn eine Lüge wäre das schlimmste was zwischen Euch stehen könnte.
Ich danke euch für eure Meinungen, Jetzt ist es sicherlich zu früh, das ist uns auch klar, dazu kommt, dass wir auch etwas an der Geschichte zweifeln.Die Lmutter hat keine Anzeige bei der Polizei und nichts unternommen um die Straftat aufzuklären. Auch war sie bereits vorher mal schwanger, was sie dem JA auch nicht gesagt hat und wir erst durch die Angaben im gelben Heft für die U-Untersuchung erfuhren.Sie war auch erst in der 24. SSW beim Arzt, hat wohl vorher nicht bemerkt dass sie schwanger ist und ihre Eltern haben sie nicht unterstützt. Vielleicht tun wir ihr auch Unrecht, aber kann man sich einen solchen Grund ausdenken? Es ist eine verzwickte Situation. Wir haben der Lmutter mittgeteilt, dass wir ihr den Brief nicht aushändigen werden bzw. den grund vorerst nicht sagen, weil wir Angst haben sie zu verletzten und dass wir um ihr Verständnis bitten,leider kam bisher darauf keine Antwort. Unser Kind hängt so sehr an uns, hat große Verlustängste und fragt des öfteren nach, ob wir sie jemals hassen werden. Erst gestern wieder, wir haben gemeinsam geschmust und sie sagte :"ich liebe dich über alles Mama", ich antwortete "ich dich auch ganz toll", da meinte sie:" ge du hasst mich nie, auch wenn ich mal böse bin". Ich war wieder so geschockt, hab sie erstmal an mich gedrückt und ihr versichert dass ich sie immer lieben werde und das mit 6 Jahren, was geht da nur in ihr vor. Wie kann ich ihr nur die Sicherheit geben, die sie braucht ? Wir lieben sie über alles sie ist unser lebensmittelpunkt, wir schmusen und spielen jeden Tag, sicher muß man ab und zu auch mal schimpfen,aber das gehört doch auch dazu,welche Erfahrungen habt ihr denn gemacht,kennt ihr solche Situationen auch?
Ob das was die HMutter geschrieben hat jetzt wirklich stimmt oder nicht wirst du vermutlich nie rausfinden. Es kann auch sein, wie bei meiner Mutter, dass die HMutter eurer Tochter nicht mit ihrer "Tat" also der Abgabe klar kommt und sich ihre eigene Wirklichkeit konstruiert. D.h. dass sie sich selber als Abgabegrund diese Vergewaltigung ausgemalt hat und irgendwann dann selber daran glaubt. Wichtig ist aber, dass Eure Tochter irgendwann darauf vorbereitet ist, dass das ein möglicher Grund für ihre Abgabe war, denn wenn sie irgendwann einmal ihre HMutter kennenlernen will und die ihr dann ihre (vielleicht auch richtige) Wahrheit mitteilt, ist das dann für Eure Tochter zurecht ein Schock.
Zum Thema Liebe und Hass etc. . Mein Sohn ist jetzt fast fünf und beschäftigt sich im Kindergarten natürlich auch mit unterschiedlichsten Emotionen, die er dann tlw. nicht einordnen kann. Bei uns hat er das Wort Hass z.B. nicht kennengelernt und sagte neulich im "Streit" zu mir:"Ich hasse Dich!" Ich habe ihm dann erstmal erklärt, was das überhaupt bedeutet und damit war die Sache dann geklärt. Auch fragt er mich ab und zu:"Mama, hast du mich für immer lieb?" Da war ich auch erstmal geschockt, aber hinterher kam raus, dass seine dickste Freundin im Kiga ihm die Freundschaft gekündigt hat (und das zwei Tage später wieder revidiert hat *gg*). Was ich sagen will: HInter dieser Emotionsfindung muss nicht zwingend die Adoption stehen. Auch wenn Eure Tochter schon weiß, dass sie nicht in Deinem Bauch war, kann sie mit 6 Jahren gar nicht richtig einordnen was das bedeutet...ich denke ihre Frage nach Liebe und Hass bezieht sich eher auf ihren normalen emotionalen Reifeprozess.
Lieben Gruß und einen schönen Sonntag wünscht Born
Zitat von Petram72Ich danke euch für eure Meinungen, Jetzt ist es sicherlich zu früh, das ist uns auch klar, dazu kommt, dass wir auch etwas an der Geschichte zweifeln.Die Lmutter hat keine Anzeige bei der Polizei und nichts unternommen um die Straftat aufzuklären. Auch war sie bereits vorher mal schwanger, was sie dem JA auch nicht gesagt hat und wir erst durch die Angaben im gelben Heft für die U-Untersuchung erfuhren.Sie war auch erst in der 24. SSW beim Arzt, hat wohl vorher nicht bemerkt dass sie schwanger ist und ihre Eltern haben sie nicht unterstützt. Vielleicht tun wir ihr auch Unrecht, aber kann man sich einen solchen Grund ausdenken? Es ist eine verzwickte Situation. Petra
Es gibt viele gute Gründe die eine Frau davon abhalten, eine Vergewaltigung zur Anzeige zu bringen. Wenn sie es doch tun müssen sie bei Polizei und Gerichten, besonders aber vor den Strafverteidigern Spießruten laufen. Jede ihrer Aussagen wird in Zweifel gezogen, bestritten oder gegen sie gewendet. Genauso läuft es hier ja auch schon. Was hat eine frühere Schwangerschaft mit der Glaubwürdigkeit der Mutter zu tun? Ich glaube nicht, dass eine Frau sich eine Vergewaltigung ausdenkt. Aber ich weis, dass es Opfern sexueller Gewalt ungeheuer schwerfällt, über die erfahrene Gewalt zu reden. Viele Frauen, die während des Krieges vergewaltigt wurden, vermögen erst jetzt das Schweigen zu brechen. Und die Opfer innerkirchlicher sexueller Gewalt, odert die vergewaltigten und missbrauchten Opfer der OSO brauchten auch Jahrzehnte bis sie geredet haben.
Auch wenn diese Denkweise sicher nicht beabsichtigt ist, zeigt sie wieder einmal das Ansehen, das wir H-Mütter in der Gesellschaft "genießen". Bei allem modernen Verständnis für Frauen wie uns, ist die alte Volkesmeinung von der Schlampe oder Rabenmutter offenbar noch sehr fest in unseren Köpfen verwurzelt.
@ Petra Der späte Gang zum Frauenarzt hat meistens überhaupt nichts mit Verantwortungslosigkeit zu tun. Ich selbst war bis zum Tag vor der Geburt meiner Tochter (ich war damals gerade 18 geworden) nie in meinem Leben beim Gynäkologen gewesen! Es war die pure Angst, die mich das alles hat heimlich aushalten und lassen. Wer von Kind an regelmäßig verprügelt wurde, hat kein Vertrauen zu seinen Eltern und oft auch nicht zu anderen Erwachsenen. Mütter, die vergewaltigt wurden, haben noch viel mehr zu leiden und damit sollte man nicht leichtfertig spekulieren.
Frauen, die in ordentlichen Verhältnissen leben und sich so gerne Kinder wünschen und keine bekommen können, haben einfach manchmal keine Vorstellung von den Seelenqualen die andere durch eine ungeplante Schwangerschaft erleiden. Ich kann es einfach nicht verstehen, warum man uns das nicht glauben mag, sondern uns immer wieder mit den Maßstäben gesunder Schwangeren mißt, die sich neun Monate lang auf ihr Kind freuen konnten, die mit Freundinnen und Mann die Babyausrüstung eingekauft haben und im Monatsrhythmus die Ultraschallbilder ins Album kleben ... Es gibt auch andere Schicksale. Einfach mal darüber nachdenken. Nicht jedes Schwein ist auch eines. Manchmal ist es nur Verkleidung.
Hallo Petra, was hältst Du denn davon die Briefe der leiblichen Mutter einfach aufzubewahren, bis Eure Tochter ein Alter erreicht hat, in dem sie selbst die Briefe lesen kann? Das kann mit 14 oder aber auch erst mit 18 sein. Wenn Du der Kleinen heute sagst, dass ihre leibliche Mutter noch jung war und es ihr nicht gut ging (die keine Möglichkeit hatte sie zu behalten) ist das nicht gelogen. Und mit den Jahren werden sich sicher immer wieder Gespräche entwickeln, in denen Du ihr mitteilen kannst, dass es ganz unterschiedliche Gründe geben kann. Unter anderem eben auch eine Vergewaltigung. Wichtiger fände ich persönlich der Kleinen zu sagen, dass ihre leibliche Mutter sie nie hassen würde. In der Regel gibt es einen Grund dafür, dass Kinder fragen ob sie gehasst werden könnten. Auch bei leiblichen. Irgendetwas beschäftigt sie dann. Wenn Du glaubst, dass es an der Abgabe liegen könnte, dann vermittel ihr ein Bild von der leiblichen Mutter, dass sie sich nicht gehasst fühlt. Ihr macht das schon!