danke für die Wünsche und den Aufsatz von Moses Online, diese Seite kenne ich und dort sind auch immer sehr viele gute Informationen.
Nun ist fast eine Woche vergangen und ich glaube mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen kann unser PK eine schöne Kindheit haben und vieles verarbeiten.
Hallo zusammen, ich wollte mal wieder berichten wie es mit unserem PK läuft. PK hat sich gut eingelebt und auch schon Freunde hier bei uns. Er sagt zwischenzeitlich auch Mama und Papa, was etwas gewöhnungsbedürftig (Umstellung von Vornamen auf Mama / Papa) aber sehr schön ist. Wir stellten Ihm frei wie er uns nennen mag und fragten PK auch ob er wirklich Mama und Papa sagen wollte. Wir treten nicht an die Stelle der leiblichen Eltern, aber wir sind jetzt seine „jeden Tag“ Eltern und er wird immer seine leibliche Mama und Papa haben. Wir reden sehr offen und es tut PK gut. Kontakt ist zur leiblichen Familie leider sehr, sehr mager bis gar nicht… wir dürfen uns nicht melden lt. JA will die Mutter das nicht und will selber entscheiden ob und wann Kontakt besteht. Wir haben Bilder und einen Brief an die leibliche Mutter geschickt (via JA) so hat Sie zumindest die Möglichkeit etwas zur Entwicklung von „unserem gemeinsamen“ Kind zu erfahren. Ich bin schon etwa hin und hergerissen, einerseits wünsche ich dem Menschen der es all die Jahre nicht schaffte mit Hilfe seinen Weg zu finden mit und für PK, dass Sie es endlich schafft. Andererseits weiß ich, dass Sie seit mehr als 15 Jahren nicht in der Lage war Ihren Kindern gerecht zu werden und sehe nun PK im Recht, grade wenn man die Entwicklung der letzten Monate sieht und wie PK die Liebe, das Familienleben und alles um PK herum regelrecht aufsaugt. Ich hoffe, dass PK uns später einmal keinen Vorwurf machen wird und seiner leiblichen Mama/Papa verzeihen kann, dass diese nicht in der Lage waren und die Kraft hatten für PK Eltern zu sein. Wir genießen jeden Tag, den diese gemeinsame Zeit kann uns keiner mehr nehmen auch wenn PK tatsächlich wieder zurück müsste… das Lachen und die Strahlenden Kinderaugen sprechen Bände und heilen ein stückweit PK‘s Wunden! Wenn ich mal überlege, wie undeutlich bspw. seine Aussprache war und wie sich das positiv entwickelt hat… Auf bald und Grüße Kimba
Danke, dass Du uns auf dem Laufenden hältst Deine Berichte sind sicher auch für andere wertvoll, die bisher nur über das Thema Adoption nachgedacht haben. Der Fall eures kleinen Jungen zeigt doch sehr schön, dass ein Pflegekind durchaus eine Alternative zu Adoption sein kann, wenn man Kindern in misslichen Lagen etwas Gutes tun will.
Zitat von KimbaEr sagt zwischenzeitlich auch Mama und Papa, was etwas gewöhnungsbedürftig (Umstellung von Vornamen auf Mama / Papa) aber sehr schön ist. Wir stellten Ihm frei wie er uns nennen mag und fragten PK auch ob er wirklich Mama und Papa sagen wollte.
Liebe Kimba, das finde ich absolut richtig. Für dem Kleinen seid ihr ja auch die wichtigsten Bezugspersonen. Da dieses Pflegeverhältnis von Anfang an als eine Dauerpflege angegangen wurde, kann ich daran auch nichts Verkehrtes erkennen. Wichtig ist doch erst einmal, dass für das PK wieder Normalität einkehrt, und er sich auf euch verlassen kann. Wenn es alle zusammen auch noch schaffen, dass ihm seine bio-Eltern irgendwie erhalten bleiben, ist das doch optimal. Wenn eine Rückführung auch seitens der Herkunftsseite (was ist eigentlich mit dem Vater?) eher unwahrscheinlich ist, ist es vielleicht besser, wenn der Kleine nicht ständig zwischen beiden Elternpaaren stehen muss. Was die persönliche Anrede, bzw. die Namen angeht, würde ich vielleicht einfach alle beim Vornamen nennen, wenn ihr euch unterhaltet, und es dem Kind alleine überlassen, wie er die jeweiligen Beteiligten nennt. Das ist überhaupt nichts Ungewöhnliches, denn manche "normale, aufgeschlossene" Familien handhaben das auch so.
ZitatKontakt ist zur leiblichen Familie leider sehr, sehr mager bis gar nicht… wir dürfen uns nicht melden lt. JA will die Mutter das nicht und will selber entscheiden ob und wann Kontakt besteht. Wir haben Bilder und einen Brief an die leibliche Mutter geschickt (via JA) so hat Sie zumindest die Möglichkeit etwas zur Entwicklung von „unserem gemeinsamen“ Kind zu erfahren.
Du weißt ja, ich bin auch eine bio-Mutter, aber entsprechend deinen Schilderungen finde ich, dass das momentan völlig ausreicht. Ihr solltet euch da nicht verrückt machen.
ZitatIch bin schon etwa hin und hergerissen, einerseits wünsche ich dem Menschen der es all die Jahre nicht schaffte mit Hilfe seinen Weg zu finden mit und für PK, dass Sie es endlich schafft. Andererseits weiß ich, dass Sie seit mehr als 15 Jahren nicht in der Lage war Ihren Kindern gerecht zu werden und sehe nun PK im Recht, grade wenn man die Entwicklung der letzten Monate sieht und wie PK die Liebe, das Familienleben und alles um PK herum regelrecht aufsaugt.
Eben, und deswegen brauchst Du Dir auch keine Gedanken zu machen. Ihr erhaltet dem Jungen seine Herkunft und zu mehr musst Du Dich nicht verpflichtet fühlen. Und sollte es tatsächlich einmal passieren, dass er wieder zurück geht, wovon wohl noch nicht einmal die Herkunftsseite auszugehe scheint, dann habt ihr euerem Pflegekind so viel Gutes mitgegeben, dass er euch nie vergessen wird.
Zitat... das Lachen und die Strahlenden Kinderaugen sprechen Bände und heilen ein stückweit PK‘s Wunden!
Nur daran solltet Ihr jetzt denken! Mann muss einen Menschen nicht "besitzen", um ihn glücklich zu machen Im Gegentail: Der Dank ist Euch so vielleicht noch mehr gewiss.
Liebe Kimba, ewig und drei Tage war ich nicht hier und jetzt springe ich sofort in deinen thread. ich freu mich sehr für euch und bin richtig glücklich über die Art, wie ihr die Sache angeht. Es ist egal, ob die leibliche Mutter jetzt den Kontakt ertragen kann, oder ob sie sich zurückzieht, wichtig ist dochm dass ihr die Tür offen haltet und dass ihr dem Kind nicht die leiblichen Eltern absprecht. wünsch euch alles Liebe Pino
die Herkunft kann man selbst wenn man es wollte einem Kind das bei seiner Herkunftsfamilie Zeitverbracht hat gar nicht absprechen, das wäre zudem für die Entwicklung fatal und würde gar keine Bindung zu uns als „jeden Tag Eltern“ entstehen lassen oder später einmal brechen. Dadurch das wir so offen (Kind gerecht) mit PK über seine Herkunft sprechen (wann immer PK es möchte und die Situation es hergibt) und auch offen sagen das wir dies oder jenes nicht wissen, weil wir die Herkunft nicht persönlich kennen, ist diese enge Bindung entstanden. Es besteht Geschwisterkontakt und das wirbelt bei PK extreme Unsicherheiten auf… alte Wunden… aber wir wollen zumindest diesen Kontakt wenn auch etwas gedrosselt halten. Es ist schwer das richtige Maß zu finden im Alltag, aber wir schauen genau hin und hoffen eben PK ein Stück Heimat und Herkunft damit erhalten zu können. Ich weiß auch nicht wie es tatsächlich wäre wenn die H-Mama sich meldet, wir haben viel Horrorgeschichten gehört PK hat zwischenzeitlich einiges erzählt aber ich will versuchen diesem Menschen mit seinen Problemen offen zu begegnen… aber PK auch schützen. Geht das überhaupt!?
Liebe Kimba , ich freue mich immer wenn ich was von dir lese,. und du machst das richtig gut. Stimmt, man kann keinem armen gebeutelten Kinde seine herkunft nehmen indem man es verlangt das es weg zu sein hat ( wie damals bei mir) .. du machst das gut , und hoffe du wirst auch weiterhin so agieren, und eine rechtschaffende "Ersatzmutti" sein.. Beschützen kannst du es auch nicht. Da muss es ganz alleine durch. Umso mehr du versuchst es zu beschützen, um so unselbstständiger wird es später einmal werden und an dir hängen , weil es ja immer beschützt wurde und keine "Härte" des Lebens kennenlernte, oder eher eigenständige Entwicklung , denn dieses ist von höchsten Nöten!! Beschützen ist eine sehr gute Gedankenlage Kimba, aber jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln , um für später gut gerüstet zu sein, und stabil und erwachsen zu sein.
sicherlich erzähle ich weiterhin wie es läuft. Wie es sich anfühlt wenn man die Babyzeit nicht erlebt hat… das spielt irgendwie keine Rolle. Es geht um einen kleinen Menschen der einem ans Herz wächst, der Fürsorge in anderem Maß braucht als ein Baby aber er braucht genauso liebe und Fürsorge, ein Familienleben mit klaren Strukturen. Was die Aufnahme eines älteren Kindes etwas schwieriger gestaltet ist die Tatsache, dass gewisse Traumatas stärker ausgeprägt sein können und die Herkunftsfamilie eine noch stärkere Rolle spielt. Das Erlebtes gemeinsam verarbeitet werden muss und das alter Lebensstiel verändert wird. PK ist aber ein ganz liebevolles kleines Wesen... was unser Herz ruck zuck eroberte.