RE: Adoption als Herausforderung - 2

Zitat von Pater Familias

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... Ich weiß ja nicht wie die Therapeuten versuchen bei Bedarf „Aufzupäppeln“, das würde mich ehrlich mal interessieren, was können die einem denn für Perspektiven bieten.

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Therapeuten versuchen, den Patienten dazu zu kriegen, dass dieser sein Leben annimmt, wie es ist.
Dass er jede Niederlage als Chance sehen kann und irgendwie das Beste draus macht.
Therapie ist eine Anleitung zur Selbsthilfe.

Frage damit beantwortet???

LG
kleiner kämpfer

Zitat von BibiBlockstein

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Zitat von kleiner Kämpfer

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Zitat von Bonnie

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...ich glaube nicht, daß erwachsene Menschen ihren Eltern hinterher weinen, dann sind sie nie erwachsen geworden...

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Ups, das sitzt. Aber es sitzt, weil es stimmt!!!!
Daran arbeite ich ja....

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Wieso sollten erwachsene Menschen nicht ihren Eltern hinterher weinen? Was meint ihr damit?

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Also: Im Prinzip soll ich das in der Therapie (= Aufarbeiterung meiner Adoption) lernen, dass ich erwachsen bin und somit ALLEIN und ohne meine leibliche Mutter glücklich und zufrieden leben kann. Das bedeutet ja nicht, dass ich nicht an sie denken darf.
Aber wenn man nur hinterherweint, verpasst man einen Teil seines Lebens. Jeder Trauerprozess hat einzelne Phasen. Dazu gehören tiefe Trauer (=weinen), auch Wut und so was. Aber irgendwann muss dieser TrauerPROZESS auch ein Ende haben. Es braucht seine Zeit, aber irgendwann muss gut sein mit weinen und dann ist NACH VORNE schauen angesagt.

So meine ich das. Wie Bonnie es genau meint, weiß ich nicht...
Vielleicht antwortet sie ja noch mal drauf.
Fänd ich interessant.

LG
kleiner kämpfer

Zitat von BibiBlockstein

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Zitat von kleiner Kämpfer

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Muss man erst an einen Tiefpunkt kommen, um sich damit zu beschäftigen ???
Und kommt dann nicht unweigerlich irgendwann der Punkt, an dem man merkt, dass sich dieses Tief "gelohnt" hat???

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Da stellt sich für mich die Frage ob es sich nicht auch ohne das "Tief" gelohnt hätte.
Muß man wirklich erst leiden um seelisch weiter zu kommen? Das ist mir zu grausam.

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Ja, es ist grausam. (Aus menschlicher Sicht....)
Aber mal ganz ehrlich: Wer beschäftigt sich mit diesen grundlegenden philosophischen/reliösen Fragen, wenn alles in bester Ordnung ist??? Hat man dann wirklich einen Grund, tief in sich hinein nach Antworten zu horchen??? Oder ist es nicht vielmehr so, dass erst ein Unglück/eine Trauer/ein Schicksalsschlag oder was auch immer einen Menschen zu diesen Überlegungen bringen???

So denke ich wirklich.
kleiner kämpfer

Hallo,
ich hab mich mal eben durch die vielen Antworten gelesen, also meine Meinung ist:
Weinen darf jeder, ob alt oder jung, Weinen ist das Beste was einem passieren kann, denn nur wer Weinen kann, kann auch wieder lachen.
Es ist sogar nachgewiesen das in der Tränenflüssigkeit viele Schadstoffe ausgeschieden werden, die sich sonst im Körper festsetzen würden.
Also einfach sich mal in die Ecke setzen und heulen, oder sich nen traurigen Film ansehen.
Nur Mut!

Ich habe neulich eine sehr hilfreiche Antwort von einer Autorin bekommen, da hätte ich auch am liebsten losgeheult, hab ich auch getan, und es hat mir gut getan.
Ehrlich , es war zum Heulen schön.
Die Autorin hat zwei Bücher geschrieben, "Mit den Augen eines Kindes sehen lernen"
werd ich mir noch mal kaufen müssen.
http://www.amazon.de/Augen-eines-Kindes-...n/dp/3833460865
hier die Antwort:
von Frau Dr. Bonus

Aber sehen Sie es einmal positiv: wer auch immer Ihre leiblichen Eltern
waren - diese hatten eine Aufgabe: Ihnen das Leben zu schenken und Ihr
"Erdenkleid" (Ihren Körper). Und das haben Sie doch wirklich gut gemacht,
das hätten sie nicht tun müssen. Die Eltern, die Sie großgezogen haben,
hatten dann die Aufgabe Ihnen Heimat zu geben, Ihnen Familie zu sein, Ihnen
Ihre soziale Heimat zu geben und das haben sie doch auch sehr gut gemacht,
oder? Jeder hatte eine andere Aufgabe, damit Sie zu dem wertvollen Menschen
werden konnten, der Sie heute sind. Und nur so wie Sie heute sind und nur
durch Ihre spezielle Geschichte werden konnten, können Sie nun die
Lebensaufgabe erfüllen, die Sie hier auf Erden haben. Haben Sie Ihre
Erdenaufgabe schon gefunden? Jeder Mensch hat eine, man muss sie nur finden.
Und für diese Aufgabe werden wir sorgfältig vorbereitet. Wir alle sind in
unserem Erdendasein zu eingeschränkt, als dass wir diese höheren
Zusammenhänge durchschauen oder verstehen können, aber haben Sie Vertrauen,
dass alles schon seinen richtigen Weg gegangen ist.

Dennoch würde ich einen Humangenetiker aufsuchen, denn jeder Mensch hat das
Recht seine Wurzeln zu kennen.

Alles Liebe, viel Glück und immer eine positive Sicht,
Ihre Dr. Bettina Bonus

also mir hat diese Antwort so gut gefallen, das ich sie euch nicht vorenthalten wollte.
Vor allem der Ausdruck "Erdenkleid" irgendwie echt niedlich.
So ich werd mal mein Erdenkleid schlafen legen hehe* gute Nacht, Hobbes

DANKE Hobbes!!!

Eine sehr schön formulierte Antwort.
Hoffe, dass sie auch anderen genauso gut gefällt wie mir!

kleiner kämpfer