Zitat von englandfanLaut Aussage unserer Sachbearbeiterin beim Jugendamt liegt das aber daran, dass viele Paare das Prozedere der Inlandsadoption scheuen oder die Bedingungen (z.B. Alter) nicht erfüllen und daher direkt ins Ausland gehen. Die Auslandsadoptionen sind in dieser Statistik nicht aufgeführt, oder?
Soweit ich weiß, sind nur die in der Statistik, die über die Jugendämter laufen. Alle anderen werden offenbar nicht erfasst. Natürlich auch die nicht, die sowieso illegal ablaufen. Wenn man entsprechend googelt, findet man genug Gebrauchsanweisungen dafür, wie man nicht vorhanden Schwangerschaften im Ausland vortäuschen kann, deren Ergebnis eigentlich eine Adoption ist.
ZitatDavon abgesehen bin ich auch der Ansicht, dass vor allem junge Mädchen, die keinen familiären Rückhalt haben, besser unterstützt werden müssten. Hier kenne ich einige Beispiele - 17-/18jährige, die alleine leben und keinen oder kaum Kontakt zum Elternhaus haben. Ich bin immer wieder überrascht, wie viele es davon gibt.
Als ich 1968 mit 17 in diese Lage geriet, war man noch dem Elternhaus und dem Jugendamt ausgeliefert, heute ist das zum Glück nicht mehr so. Was sich ebr überhaupt nicht geändert hat, ist der Umstand, dass es nach wie vor vorkommt, dass, trotz Pille, Minderjährige überhaupt schwanger werden. Das ünerrascht mich immer wieder. Für Kippen und Alk haben sie Kohle, für die Pille aber offenbar nicht.
ZitatHier müsste es unbürokratische Hilfestellung geben
Wenn diese so aussieht, dass einfach nur Geld fließt, finde ich diese Idee nicht gut. Das wäre so was wie ein Freifahrtschein, weiterhin verantwortungslos ungeschützten Verkehr zu haben. Geld dürfte nur fließen, wenn das Gesamtkonzeptvder jungen Familie hieb und stichfest ist.
Zitat... oder auch nur einfach Menschen im Umfeld, die die Augen offen halten und helfen.
Das kann ich ganz dick unterstreichen! Viele Schwangerschaften werden zwar wahrgenommen, aber nicht bewußt "registriert". Ich habe es am eigenen Leibe erlebt, wie man geradezu darauf wartet, dass jemand etwas sagt, wenn man die Schwangerschaft von Anfang an verschwiegen hat. Das sind neun Monate lange Höllenqualen. Am Ende ist man nervlich so fertig, dass es für andere ein Kinderspiel ist, da eine Freigabe schön zu reden.
ZitatIch denke das Problem, dass die Familienstrukturen oft nicht mehr als Rückhalt da sind, wird noch viel zu wenig beachtet.
Richtig! Hierin liegt einer der Schlüssel, dieses grausame Spiel abzustellen. Das Ziel muss es sein, dass junge Mädchen gar nicht ungewollt schwanger werden, und wenn doch, dann müssen Wege gefunden werden, dass sie sich der Verantwortung stellen wollen und können.
ZitatBezeichnend fand ich die neue Shell-Studie, in der für die Jugendlichen gute Freunde wichtiger sind als die Familie. Das spiegelt recht deutlich die Realität wider.
Ja, das ist sehr traurig. Ich wage aber zu bezweifeln, dass das dort Beachtung findet, wo man etwas ändern könnte. Nach wie vor wird fleißig die Konsumtrommel geschlagen, selbst die ganz Kleinen werden vor den Karren gespannt, anstatt die Bremse zu ziehen.
Ich hatte das mal für 2007 hier eingestellt, wen es interessiert:
ZitatIn 2007 gab es insgesamt 4509 Adoptionen. Davon waren 2038 Kinder mit ihren Adoptiveltern NICHT verwandt. Bei 398 Kindern ist der Familienstand vor der Adoption unbekannt. 641 der adoptierten Kinder lebten vor der Adoption im Krankenhaus. Nur 59 lebten bei beiden leiblichen Eltern. 709 Kinder kamen aus dem Ausland zur Adoption nach Deutschland. Bei 77 Kindern sind die Eltern verstorben.
345 Unterschriften wurden ersetzt. 7 Adoptionen wurden aufgehoben. 133 Adoptionspflegen wurden abgebrochen. Zum Jahresende 2007 gab es 8914 vorgemerkte Adoptionsbewerbungen.
Zitat von Mausi51 Was sich ebr überhaupt nicht geändert hat, ist der Umstand, dass es nach wie vor vorkommt, dass, trotz Pille, Minderjährige überhaupt schwanger werden. Das ünerrascht mich immer wieder. Für Kippen und Alk haben sie Kohle, für die Pille aber offenbar nicht.
Sicherlich gibt es Jugendliche, die ungeschützten Verkehr haben. Aber die meisten ungewollten Schwangerschaften resultieren, laut meiner Gynäkologen, aus Unfällen. Mein zur Adoption gekommener Sohn entstand, obwohl ich die Pille regelmäßig nahm. Nur war mir damals nicht bewußt, dass sie durch meinen Gesundheitszustand nicht wirken konnte. Auch meine späteren Schwangerschaften waren nicht geplant. Und zwischen meinem ersten und meinem zweiten Kind lagen immerhin 10 Jahre, in denen die Verhütung funktionierte.
Zitat von englandfanBezeichnend fand ich die neue Shell-Studie, in der für die Jugendlichen gute Freunde wichtiger sind als die Familie. Das spiegelt recht deutlich die Realität wider.
Wieso, laut dieser Studie haben mehr als 90 Prozent der Jugendlichen ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Wie Flipper schon anmerkte ist es doch aber auch ganz normal, dass eine zeitlang (Pubertät) Freunde eine größere Rolle spielen als Eltern.
@Pusteblume: sehe ich auch so!
Zitat von Pingsdorfin bolivien beispielsweise will der indigene präs. keine kinder mehr ins ausland vermitteln - aber immer wieder höre ich von leuten, die dort waren, daß sich an der situation für die kinder nichts ändert (heim, straße, schuhputzerkarriere, wenn überhaupt)...
Wie in Deutschland auch. Nur statt Schuhputzer werden unsere Kids Stricher, Drogendealer, Huren... Was man halt nach dem Heimaufenthalt so wird, wenn man erst mal auf der Straße lebt.
ZitatDas erste Mal soll etwas Besonderes sein: romantisch, zärtlich, einfach unvergesslich. Dafür lassen sich Jugendliche in Deutschland wieder mehr Zeit. Der Anteil 14-jähriger Jungen mit Erfahrungen beim Geschlechtsverkehr sank von zehn auf heute vier Prozent. Das belegt die neue Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Bei den Mädchen lag der Anteil nur noch bei sieben statt zwölf Prozent. Gleichzeitig verhüten deutsche Jugendliche der Studie zufolge so gut wie nie zuvor. ... Nur acht Prozent der Jugendlichen verzichten ganz auf Verhütung. Ungeschützter Sex ist die Ausnahme.
Wie in Deutschland auch. Nur statt Schuhputzer werden unsere Kids Stricher, Drogendealer, Huren... Was man halt nach dem Heimaufenthalt so wird, wenn man erst mal auf der Straße lebt.
Sagst du Heimkinden eine "kriminelle Zukunft vorraus, die im Heim lebten" ? Na, pauschalieren kann man das mal gar nicht, denn nicht alle Heimis werden Stricher, Huren oder Drogis. Das passiert in der High-Society wesentlich mehr, und viel mehr Kriminalität!! in den dortigen "Hohen anständigen" Kreisen zu finden, als bei Heimis.
Viele haben es geschafft , mit hilfe von Psychologen ein normales Leben , sogar mit Schulabschluss und Ausbildung und Arbeit zu schaffen, ohne Kriminalität und Knastaufenthalte...
Die sogenannte (Bonzen)Hohe Gesellschaft ist da schon ein anderes Thema. Die Kinder erhalten ( trotz Eltern ) keine Liebe , uind Halt . Sie werden auf Erfolg getrimmt und in den Kreisen ist der Kokain ,- und Drogenmissbrauch am stärksten verbreitet ... Eltern haben ist auch nicht ein Garant für eine "normale" Entwicklung...
Heimkinder nun unter Generalverdacht zu stellen von "Kriminalität, Drogenmissbrauch und Hurereri" finde ich ein weitverbreitestes Vorurteil. UND die Heimis erst recht kriminell werden lässt weil niemand an sie glaubt , dass sie es schaffen können! Nicht alle die auf der strasse leben werden so, sie finden recht schnell eine Wohnung, und ein warmes Zuhause.
Studien sind eh immer gefälscht, und niemals!! wahr!!
Wenn man öffentlichen Studien glaubt ,dann muss man auch glauben, dass Herkunftsmütter hochgradig bildungsfern, assozial und dreckig sind und ihre Kinder misshandeln und schlagen;)
Also niemals pauschalieren, denn es ist niemals wahr !! Schönes Wochenende noch weiterhin!!
@ Sherry Also ich habe Biankas Satz als blanke Ironie verstanden!
Genau so eine Lebens-/Daseinserwartung wird Heimkindern aus bestimmten Ländern von gewissen Ecken heraus doch vorhergesagt. DAS ist doch der Grund, weshalb solche Auslandsadoptionen immer verteidigt werden.
Bei Inlandsadoptionen ist "Heim" seltsamerweise kaum ein Thema. Hier regt sich offenbar kaum einer auf, von den wenigen Heimkinder-Initiativen einmal abgesehen, die große Mühe aufwenden, das Thema der Öffentlichkeit näher zu bringen, dass in unserem Land heutztage überhaupt Kinder längerfristig in Heimen untergebracht sind. Warum wohl?
Zitat von pusteblume Irgend wo liegt es an jeden selber, was er aus seiner Zukunft macht, wie er sie gestaltet.
Na ja eben, deshalb sollte man die Kinder nicht aus ihren Ländern reissen. So hilflos sind wir nähmlich gar nicht. Aber die Medien und andere Personen, wollen ja immer dieses Bild vemitteln!
Liebe Sherry, ich wollte keinesfalls sagen, dass jedem, der in einem Heim war eine kriminelle Zukunft bevor steht. Da es wohl so rüber gekommen ist entschuldige ich mich dafür, dass es sich so pauschal anhörte. Ich kenne einige Menschen, die als Kinder einen Heimaufenthalt hatten. Das sind heute Erwachsene, die keinesfalls kriminell sind! Mir ging es haupsächlich darum, dass in Deutschland genauso Kinder leben, die keine guten Zukunftsperspektiven haben. Es ist kein allzu großer Unterschied zum Ausland. Auch hier werden Kinder in Heime untergebracht. Auch hier leben Jugendliche auf der Straße. Und wenn sie erst einmal auf der Straße leben, ist es verdammt schwer wieder den Weg zu einem normalen Leben zu finden. Schuhputzerkidis gibt es hier nicht. Aber wenn ich mich in den Großstädten umsehe, muß ich mich fragen, was aus diesen Jugendlich nur einmal werden soll und wie man ihnen helfen kann. Und warum hat ihnen niemand geholfen? Ich habe mich mal am Bahnhof mit einigen Straßenkids unterhalten. Und das waren eben welche, die in deutschen Heimen und Wohngruppen waren, es mittlerweile aber vorzogen auf der Straße zu leben, bzw. sie aus den Heimen rausgeflogen sind. Auf meine Frage, woher sie das geld zum überleben hätten waren die meisten Antworten nun mal: schnorren, anschaffen, dealen und ab und an mal was klauen. Es sollte also keinesfalls eine Pauschalaussage sein, aber wir sollten auch nicht denken, dass es soetwas in Deutschland nicht gibt.
ZitatStudien sind eh immer gefälscht, und niemals!! wahr!!
Wenn man öffentlichen Studien glaubt ,dann muss man auch glauben, dass Herkunftsmütter hochgradig bildungsfern, assozial und dreckig sind und ihre Kinder misshandeln und schlagen;)
Dass alle Studien gefälscht sind, ist auch eine Pauschalaussage, die nicht stimmt. Ich glaube gewiss auch nicht jeder Studie. Kommt eben immer darauf an, wer sie für wen macht. Dass die meisten (nicht alle) Herkunftsmütter zur Zeit der Abgabe der sogenannten Unterschicht angehörten bedeutet ja nicht, dass sie dreckige Assis sind, die ihre Kinder misshandeln. Es sagt nur aus, dass sie wenig Geld und keine gute Bildung hatten. Ich persönlich gehörte auf jeden Fall der Unterschicht an. Meine Mutter hat sich kaum um meine Bildung gekümmert und meinen Lehrern waren wir Kids, bis auf wenige Ausnahmen, auch egal. Meine Eltern hatten nur sehr wenig Geld. Als ich auszog hatte ich auch wenig Geld. Das ist eine Tatsache, die ich mir nicht schön reden muß. Hätte ich mehr Geld gehabt und wäre ich schlau (Bildung ) genug gewesen mir Hilfe zu suchen, wäre ich heute nicht hier. Aber wie gesagt war das zum Zeitpunkt der Abgabe. Das bedeutet nicht, dass ich mich heute noch der Unterschicht zuzählen würde. Man entwickelt sich ja weiter! Ich habe auf jeden Fall auch keine Vorurteile zu Leuten, die von der gesellschaft oder durch Studien der Unterschicht zugeordnet werden. Es gibt viele Menschen, die ein gutes Leben haben auch wenn sie nicht sehr gebildet sind oder wenig Geld zur Verfügung haben! Für mich zählen eher die inneren Werte. Und die kann man als armer mensch genauso haben wie als "Bonze".
ZitatDass die meisten (nicht alle) Herkunftsmütter zur Zeit der Abgabe der sogenannten Unterschicht angehörten
Darf ich dich fragen wie du das meinst Bibi ? Warum denkst du immerzu das es überhaupt "Unterschichten" gibt ?! Sind wir nicht alles Menschen, ob gut oder schlecht, arm oder reich. Mensch ist Mensch, und niemand ist besser, unten oder oben.. Es tut mir immer soooo leid .. und weh wenn "ihr" Hmamas darüber so redet, als seid ihr nur "das letzte",dabei seid ihr Damen, und Herren in schweren Situationen, und in Notfällen gefangen, und in der Angst und Panik.....
Sorry meine Damen, ich habe wohl heute etwas durcheinander gebracht! Verzeiht mir, und seids mir net gram.. Nicht jeder Tag ist so gut, wie der letzte.
Liebe Sherry, für mich sind doch auch alle Menschen gleich! Mir ist es egal, ob jemand arm oder reich ist! Für Dich dedeutet das Wort Unterschicht anscheinend, dass man das letzte ist. Für mich bedeutet dieses Wort nur, dass man wenig Geld hat. Und nur, weil man wenig Geld hat, ist man noch lange nicht das letzte. Unterschicht, Mittelschicht, Oberschicht sind emotionslose Wörter. Sie werden nur benutzt um einen Unterschied darzustellen. So wie wir zum besseren Verständnis zwischen H.Mutter und A.Mutter unterscheiden. Für mich persönlich gibt es keine Unterschicht. Für mich persönlich gibt es auch keine H.Mutter oder A.Mutter. Verstehst Du was ich meine? Du selbst schreibst doch auch von der High-Society oder den Bonzen. Und wenn es die gibt, was sind dann die, die nicht dazu gehören?