Danke Kimba für den link, ich fand zwar das Gedicht von Sam Jolig total schwülstig, aber die Sendung habe ich nicht als negativ empfunden, sondern sogar als gut. Ich finde es ist ein positiver Schritt in eine richtige Richtung. Die ersten Gehversuche sehen halt nie so elegant aus. Als Herkunftsmutter wünsche ich mir doch genau das, einen offenen Umgang mit Adoption, einen Kontakt zwischen den Familien. Natürlich würde die leibliche Mutter ihr Kind am liebsten einpacken und abhauen. Ich habe mich in ihrer Geschichte wiedergefunden, und kann das völlig nachempfinden, aber sie trägt eben mutig die Konsequenzen einer Entscheidung, die sie so nicht hätte fällen müssen, wenn es mehr Hilfestellung für sie gegeben hätte. Das wird bedauerlicherweise nicht besonders thematisiert, aber es kommt doch in zwei kurzen Sätzen rüber. Nach der Sendung taten mit mehr die Adoptiveltern leid, die immer mit dem Wissen leben, dass sie keine leiblichen Kinder bekommen können. Als Sam Jolig am Anfang über diese "verdammte Ungerechtigkeit" spricht, hab ich gedacht, dass sie durch ihre materiell begünstigte Lage die vermeintliche Ungerechtigkeit aufgehoben hat, während die gleiche Ungerechtigkeit, nämlich ein Kind nicht haben zu können, bei vielen Herkunftsmüttern durch eine materiell unglückliche Lage erst entsteht. Das ist für mich das eigentlich Üble. Adoptivkinder sind in gewisser Hinsicht auch gekaufte Kinder. Sam spricht über die intensive Überprüfung ihrer Eignung, die leibliche Mütter nicht erleben müssen. Die Eignung ist aber auch von der finanziellen Situation abhängig (was nicht gesagt wird, aber doch zu sehen ist). Gibt es überhaupt Adoptiveltern, die zumOff Zeitpunkt der Adoption nicht begütert sind? (ausser in der ehemaligen DDR, wo alles systembedingt noch etwas anders war). Was war eigentlich mit den anderen Mitgliedern der Herkunftsfamilien, weder Väter noch Großeltern wurden beachtet. mein Fazit der Sendung: Adoption ist fragwürdig und in den meisten Fällen überflüssig. wenn überhaupt, dann offene oder halboffene Adoption, was viel Mut von Adoptieltern und Herkunftseltern erfordert.