Liebe Bluemoon, Du hängst in einem Tief, wie es Dir immer wieder passieren wird. Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich glaube fast, dass das normal ist. Adoption ist nun mal ein einschneidendes Erlebnis. Wenn schon Deiner SA aufgefallen ist, dass Du gar nicht mehr so sicher wirkst, dann frage sie doch mal, ob sie von anderen Herkunftsmüttern weiß, die ihre Entscheidung später bereuten. Dass Du von dem "was wäre wenn" träumst ist auch normal. passiert mir heute noch manchmal. Du hast aber die Realität erkannt. Das ist gut! Und träumen darf man. Wenn es Dir gesundheitlich so schlecht geht, möchte ich fragen, ob Dein Arzt von der Adoption weiß.
Liebe Grüße, Bianka
Nachtrag: Von wegen Fluch und Segen: Wenn ich mir meinen Sohn heute ansehe, ist er so, wie ich in meiner Jugend gerne gewesen wäre, bzw, wie ich im Herzen war. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er nicht so geworden wäre, wenn er bei mir aufgewachsen wäre. All die Freiheiten hätte ich ihm bestimmt damals nicht geben können.
Gestern habe ich nun erfahren das das angeblich adoptierte Geschwisterkind von meinem Sohn gar keine Adoptierte war sondern ein leibliches Kind der Ado-Eltern. Da hatte es dann doch noch geklappt, hört man ja oft das nach dem ganzen Druck wegen Kinderwunsch, doch noch das heiß ersehnte leibliche Kind auf die Welt kommt. ^^ Was besonders ist: Mein Sohn und seine Adoptivschwester sehen sich ähnlich und haben auch die gleichen Verhaltensweisen (laut, verfressen, langsame Motorik und noch paar andere Sachen). Könnte viell. auch ein Vorteil für meinen Sohn bedeuten, da wäre seine Adoption für die Außenwelt (Schule) nicht so offensichlich und die evtl. Fragen oder auch evtl. Gehänsel halten sich dann in Grenzen. Oder wie seht ihr das?
Zitat von BlueMoonGestern habe ich nun erfahren das das angeblich adoptierte Geschwisterkind von meinem Sohn gar keine Adoptierte war sondern ein leibliches Kind der Ado-Eltern.
Kam das leibliche Kind nach Deinem Sohn? Bei mir war ja die gleiche Konstellation. Erst ich (adoptiert), dann ein leibliches Kind hinterher. Ich nehme an, dass Dein Sohn weiss, dass er adoptiert ist? Wie alt ist er denn?
ZitatWas besonders ist: Mein Sohn und seine Adoptivschwester sehen sich ähnlich und haben auch die gleichen Verhaltensweisen (laut, verfressen, langsame Motorik und noch paar andere Sachen). Könnte viell. auch ein Vorteil für meinen Sohn bedeuten, da wäre seine Adoption für die Außenwelt (Schule) nicht so offensichlich und die evtl. Fragen oder auch evtl. Gehänsel halten sich dann in Grenzen. Oder wie seht ihr das?
Von wem hast Du denn die Infos? Ich wundere mich, dass die Ähnlichkeiten auf negativen Eigenschaften beruhen. "verfressen"...? Hmmm. Gibt es auch positives? Ob diese Ähnlichkeiten gut oder schlecht sind weiß ich nicht. Das liegt eben daran welche Erfahrungen Dein Sohn damit machen wird.
das verfressen hat mich auch sehr schockiert, bluomoon, du sprichst von den eigenschaften, deines kindes, man könnte es auch liebevoller formulieren, das er gerne isst, oder guten apedit hat.
ähnlich sehen ist subjektiv. Meine Kinder werden oft begutachtet, und es kommt der Ausspruch "die sehen sich soooo ähnlich". Stimmt objektiv gar nicht, AK braune Augen, LK blau. Haare auch ganz anders, Statur auch.
Vom Verhalten her mal ähnlich, mal nicht. Aber sie sprechen die "gleiche Sprache", also Familiensprache, werden mit gleichen Werten und Maßstäben erzogen.
Der Charakter ist verschieden, dann wieder gleich, es variiert.
sorry hatte schon lange nicht mehr hineingeschaut. ich beantworte mal die Fragen: Mein Sohn ist der Ältere, er ist jetzt 3 Jahre alt. Das leibl. Kind wird im Mai jetzt 1 Jahr. Negative Eigenschaften? Habe ich gar nicht so betrachtet, es sollte auch gar nicht negativ gemeint sein. Laut= laute Stimme, lautes lachen, laut im positiven Sinne. Für mich ist das nicht negativ. Auch das Wort ,,verfressen" hat für mich keine negative Bedeutung, wir sagen das auch oft bei meiner Tochter wenn sie mal einen guten Tag hat wo sie viel isst. Wir schmunzeln dabei und sagen das im Scherz. Negative Ausdrücke müssen nicht zwangsläufig negativ gemeint sein, aber das sieht wohl jeder anders. Auch die Ado-Eltern haben das Wort ,,verfressen" in ihrem Brief geschrieben, wohl aus dem selben Grund wie ich. Die ganzen Infos bekam ich auch von den Ado-Eltern, ich hatte geschrieben gehabt das ich finde das beide sich ähnlich sehen, und daraufhin kam das auch von ihrer Seite. Die beiden sehen sich tatsächlich ähnlich! beide blaue Augen, blonde Haare und eine breite und hohe Stirn.
Ich verstehe diese Reaktionen jetzt irgendwie nicht. das Wort ,,verfressen" ist keinesfalls negativ gemeint. Ich würde das sogar von mir selbst behaupten das ich verfressen bin! Meine Tochter war damals auch verfressen. Selbst meine Eltern und Großeltern nehmen dieses Wort in den Mund wenn einer zu schnell schlingt und nicht satt wird. Meistens lachen sie dann dabei aber auch, so das man merkt das das Wort im grunde auch nur ironisch gemeint ist. Hat mit wohlhabend nichts zu tun, sind wir ja auch nicht. dann dürfte ich auch nicht sagen das mein Sohn oder meine Tochter ganz schön ,,propper" aussehen, könnte man ja auch als Schimpfwort verstehen? Ganz ehrlich? Nö! Es sind noch Kinder. Wenn sie groß sind, dann wissen sie wie es gemeint ist, wenn man es im spaßigen sagt, oder man nennt es dann anders, aber im Grunde ist auch das selbe damit gemeint wenn man sagen würde ,,er isst viel". Die Wortwahl ist nicht für mich entscheident, sondern eher wie man das Wort rüberbringt. ;-)
In dem Fall würde ich das aber weder als Ado-Eltern zu der H-Mutter sagen noch als bio-Mutter über mein weggegebenes Kind.
Das ist einfach sehr unsensibel und "positiv" ist das ganz bestimmt nicht. Wenn mir jemand sagen würde, ich sei verfressen, nur weil ich gerade einen guten Appetit habe, würde ich auch komisch gucken, und ich nicht "ungewollt" - zumindest nicht im Sinne von Adoption.
Ich kanns leider nicht nachvollziehen, tut mir leid. Für mich ist es positiv, und ich gucke auch nicht komisch wenn sowas zu mir gesagt wird, und ich höre das sogar sehr oft. Meistens schmunzel ich da nur. Vielleicht liegts an der heutigen Jugend, sie ist ja respektloser und kennt viele böse Schimpfwörter. -.- Unsensibel, tja, dann bin ich das wohl jeden Tag, meine Eltern ebenfalls und meine Großeltern genauso...mein Freund, dessen Mutter....komisch! Shit happens! Bei uns ist das eben normal so. Würde es jemand ,,lästernd" meinen oder gar ,,bösartig" dann würde ich das womöglich anders sehen, aber in unserem Falle ist es weder das eine noch das andere. Ich achte nun nicht auf jedes Wort das ich sage und schreibe, wer mich persönlich kennt weiß wie ich das ein oder andere meine, die Mimik und Gestik spielt ja auch eine Rolle in einer sozialen Kommunikation. Vielleicht liegts auch an meinem Borderline-Mist oder daran das ich zu 20% Autist bin? Who knows? Ja ich weiß nicht was sich gehört, ich bin rotzfrech, unsensibel und habe keinerlei Anstand und Respekt. Und es interessiert mich auch null. Dann sei es so. Ich kann wie gesagt nur eins sagen: Alles was ich sage zu meinem Sohn soll nicht verletzend gemeint sein oder verachtend, aber es kann durchaus sein das durch eine bestimmte Wortwahl Missverständnisse entstehen, diese kann man dann aufklären wenn der Bedarf besteht. Ich hab mittlerweile schon so viele Briefe geschrieben, wer weiß was ich nicht schon alles ,,falsch" geschrieben habe. Aber es nützt ja nix wenn ich mich verstelle, ich und meine Wortwahl, das bin eben ,,ich"! Ansonsten
Ich finde "verfressen" auch kein so schönes Wort. Natürlich kann man es nett meinen. Aber in manchen Ohren wird es sich nicht nett anhören. Vielleicht sind es aber auch nur regionale Unterschiede der Sprache. So etwas soll es ja geben!
Ich würde "verfressen" jetzt auch nicht unbedingt verwenden... aber für mich muss es in gewissen Kontexten dennoch nicht negativ sein.
Wenn sich bei Loomi/BlueMoon alle in der Familie und in der A-Familie ihres Sohnes einig sind, dass z.B. "verfressen" auch als herzlicher Scherz mit einem Augenzwinkern gebraucht werden kann und nicht negativ gemeint ist, dann ist das doch in Ordnung. Jede Familie hat ihre eigene Art zu kommunizieren, ihre eignen Scherze und eigenen Humor.