Mir kam heute Nacht ein seltsamer Gedanke, ich weiß nicht wieso ich es dachte, aber ich überlegte auf einmal welche Gründe wohl die Herkunftsmutter der Schwester meines Sohnes gehabt haben könnte, ob es ein ähnlicher Fall war wie bei mir? Ich hatte den Gedanken mich mit ihr austauschen zu wollen. Natürlich nicht um ein Bündniss einzugehen oder hinter den Rücken der Ado-Eltern zu ,,tuscheln", sondern mich hätte nur mal neugierigerweise interessiert wie es bei ihr so läuft, wie sie damit umgeht, ob es auch halboffen oder inkoknito ist. Das waren natürlich nur Gedanken, ich habe nicht wirklich vor dies umzusetzen, wäre auch nicht möglich aus Datenschutzgründen. Mein Verstand hemmt mich auch, denn ich weiß ja nicht ob die Ado-Eltern der anderen H-Mutter Dinge anvertraut haben die ich viell. nicht wissen sollte. Es wäre auch ,,hinterfotzig" das durchziehen zu wollen, außer die Ado-Eltern würden das sogar wünschen, was ich bezweifele. Wie war das bei euch @ alle H-Mütter/Väter? Hattet ihr auch manchmal die Neugierde über andere Herkunftseltern etwas zu erfahren, die ihre Kinder in die selbe Familie gaben wie ihr? Erfahren werde ich das sicher nie, keine Ahnung warum ich an sowas denke wo es doch eh unsinnig ist, aber manchmal denk ich eben so vor mich hin. Auch wenns mich ja nix angeht was bei anderen los ist!
Das kann ich irgendwie verstehen, dass Du das wissen willst, aber für Dich ist die Familie Deines Sohnes, und deren Umfeld, rechtlich gesehen eine fremde Familie - so wie Deine Nachbarn
Die Abgabegründe anderer leiblicher Familien/leiblicher Mütter interessieren mich erst, seit ich es gewagt habe, nach meiner Tochter zu suchen. Sehr schnell kam ich nämlich drauf, dass ich nicht alleine davon betroffen bin
Meine ersten Kontakte zu anderen Betroffenen hatte ich in den beiden einschlägigen Ado-Foren. Das dort Erlebte führte dazu, dass ich mich mit ca. 80 Büchern zum Thema Adoption eingedeckt habe. In einem Großteil davon wird auch das Thema Herkunft beschrieben und analysiert. Da bekommt man die ganze Bandbreite an Möglichkeiten und Schicksalen mit.
Momentan lese ich "Muttersuche" von Marco Carini aus dem Jahr 2010, der ein Adoptierter ist. Leider wird auch in diesem Buch das Vater-Thema wieder einmal ausgeklammert, was bei dem Titel aber nicht überrascht. Es ist eine Mischung aus Zusammenfassung der bisherigen Literatur und Interviews, die der Autor mit 10 Adoptierten und 4 Müttern geführt hat. Ein netter Satz daraus, zur Historie des Adoptionswesens, ist mir gestern Abend besonders aufgefallen: "Es werden - und das ist der Paradigmenwechsel - nicht mehr Kinder für kinderlose Eltern gesucht, sondern Kindern, die nicht in ihrer Ursprungsfamilie aufwachsen können, Eltern vermittelt". Bei "kinderlose "Eltern" habe ich gleich an "Hatze" gedacht, der mich ja immer schimpft, wenn ich mich als "Mutter" bezeichne. Carini meint damit allerdings Ado-Eltern
Naja seien wir ehrlich: Es ist auch nicht einfach das Thema ganz genau zu analysieren. Allerdings weiß ich auch selbst wie es ist wenn Entscheidungen über den Köpfen getroffen werden und ich hatte damals bereits schonmal eine Entscheidung hinter den Rücken meines Kindes getroffen, nehmlich ihn wegzugeben. Nun ist aber mein Sohn an der Reihe zu entscheiden. Ich würde nicht nochmal wollen das in der Adoptionsproblematik über den Kopf meines Sohnes hinwegentschieden wird. Meine Weggabegründe waren damals ein Tick kälter und herzloser als bei vielen hier, deswegen habe ich nicht das Recht jetzt noch Wünsche zu äußern. Bis mein Sohn alt genug ist wird nun die halboffene Variante genutzt, schon allein weil die Adoptiveltern das auch so möchten und ich nicht sicher bin ob mein Sohn es als weitere nochmalige Abneigung/Demütigung betrachten würde, wenn ich die Briefe untersage. Das ist ein Konfliktpunkt der nicht einfach zu kären ist. Ich persönlich fühle mich in seiner Schuld und möchte ihn deswegen mit Informationen versorgen, zumal ich momentan leider nicht mehr körperlich die Gesündeste bin und es somit ständig Informationen gibt die gut zu wissen sein könnten für meinen Sohn, eines Tages. Viel Hoffnung mache ich mir aber auch nicht, zumal ich hörte das nur wenige Prozent der Adoptierten tatsächlich auf Herkunftssuche gehen. Den meisten reicht also die Information in den Akten. Und ich denke das diese ,,Meisten" auch nicht diejenigen sind die in Foren angemeldet sind, da diese das nicht nötig hätten. Nur für wem das Thema Adoption noch einen Konfliktpunkt darstellt, der ist auch hier im Forum und äußert sich dazu, mit einigen Ausnahmen. Berichtigt mich bitte wenn ich mit irgendwas falsch liege. Was meinen Status betrifft, da bin ich nicht besonders gefestigt, schwanke hin und her und weiß noch nicht was ich glauben soll. Ich bin aber auch erst 25 Jahre alt und mein Sohn wird jetzt in wenigen Wochen erst 3 Jahre. Vermutlich werden mir die ein oder anderen Gewissheiten noch begegnen und mich in die entgültige Richtung lenken. Es wird sich zeigen welche Adoptionsform die Beste ist speziell bei meinem Sohn. Das alles perfekt läuft kann keiner wissen, vermutlich machen ich aber auch die Ado-Eltern Fehler die jetzt noch nicht eingeschätzt werden können. Mir wären also mal ein paar ganz direkte Zahlen hilfreich, zb. wieviel Adoptierte ein Inkoknito besser finden, und wieviele eine offene Variante. Vor allem würden mich da Zahlen interessieren von Adoptierten die von Geburt an in ihrer Ado-Familie aufgewachsen sind und die natürlich beide Varianten erlebt haben (offen, inkoknito sowie halboffen). Vielleicht könnten also gewisse Zahlen mir helfen den Durchblick zu bewahren, denn es ist manchmal ganz schön verwirrend für mich. Das einzige was ich eben mit Sicherheit sagen kann ist, das meine Entscheidung immer ein Fakt bleiben wird und das ich nicht das Recht habe direkte Wünsche zu äußern, auch wenn ich sie innerlich hätte.
Und so war eben auch mein oben genannter Post gemeint. Ein Interesse meinerseits besteht, aber ich bin nicht befugt diesen Wunsch zu äußern. Es stünde mir nicht zu nachzuhaken, die Familie soll so ungestört und normal wie möglich leben, ohne Ängste zu haben vor mir. Denoch möchte ich nicht entgültig losgesagt sein, gewisse Infos helfen auch mir das alles zu kapieren, und seien es nur Bilder ohne Worte die etwas verraten könnten. Is alles bissel kompliziert halt.
ZitatUnd so war eben auch mein oben genannter Post gemeint. Ein Interesse meinerseits besteht, aber ich bin nicht befugt diesen Wunsch zu äußern. Es stünde mir nicht zu nachzuhaken, die Familie soll so ungestört und normal wie möglich leben, ohne Ängste zu haben vor mir. Denoch möchte ich nicht entgültig losgesagt sein, gewisse Infos helfen auch mir das alles zu kapieren, und seien es nur Bilder ohne Worte die etwas verraten könnten. Is alles bissel kompliziert halt.
Genau das habe ich grade im anderen Thread zu bedenken gegeben. Ich war genauso!
Die Zahlen können Dir nicht weiter helfen, weil es sie nicht gibt. Man kann nicht mal erfassen wie viele Adoptierte ihre Herkunft suchen. Dazu gibt es genügend, die sich bei der Suche nicht ans JA gewandt haben. Mein Sohn würde z.B. von soch einer Statistik nicht erfast. Er rief beim JA an, doch es war ihm zu aufwendig, was sie von ihm wollten. Also schlug er das Telefonbuch auf und rief mich an. Ich kann mehrere Adoptierte, die nicht den weg über das JA gegangen sind. Gib die Hoffnung nicht auf! Bestimmt wird auch Dein Sohn sich später einmal melden.
Ich kann auch verstehen, dass Dich interessiert was die andere Herkunftsmutter für Beweggründe hat. Aber da hast Du wohl eher keine Chance das mit zu bekommen.
Zitat von BlueMoonNaja seien wir ehrlich: Es ist auch nicht einfach das Thema ganz genau zu analysieren. Allerdings weiß ich auch selbst wie es ist wenn Entscheidungen über den Köpfen getroffen werden und ich hatte damals bereits schonmal eine Entscheidung hinter den Rücken meines Kindes getroffen, nehmlich ihn wegzugeben. Nun ist aber mein Sohn an der Reihe zu entscheiden. Ich würde nicht nochmal wollen das in der Adoptionsproblematik über den Kopf meines Sohnes hinwegentschieden wird. Meine Weggabegründe waren damals ein Tick kälter und herzloser als bei vielen hier, deswegen habe ich nicht das Recht jetzt noch Wünsche zu äußern. Bis mein Sohn alt genug ist wird nun die halboffene Variante genutzt, schon allein weil die Adoptiveltern das auch so möchten und ich nicht sicher bin ob mein Sohn es als weitere nochmalige Abneigung/Demütigung betrachten würde, wenn ich die Briefe untersage. Das ist ein Konfliktpunkt der nicht einfach zu kären ist. Ich persönlich fühle mich in seiner Schuld und möchte ihn deswegen mit Informationen versorgen, zumal ich momentan leider nicht mehr körperlich die Gesündeste bin und es somit ständig Informationen gibt die gut zu wissen sein könnten für meinen Sohn, eines Tages. Viel Hoffnung mache ich mir aber auch nicht, zumal ich hörte das nur wenige Prozent der Adoptierten tatsächlich auf Herkunftssuche gehen. Den meisten reicht also die Information in den Akten. Und ich denke das diese ,,Meisten" auch nicht diejenigen sind die in Foren angemeldet sind, da diese das nicht nötig hätten. Nur für wem das Thema Adoption noch einen Konfliktpunkt darstellt, der ist auch hier im Forum und äußert sich dazu, mit einigen Ausnahmen. Berichtigt mich bitte wenn ich mit irgendwas falsch liege. Was meinen Status betrifft, da bin ich nicht besonders gefestigt, schwanke hin und her und weiß noch nicht was ich glauben soll. Ich bin aber auch erst 25 Jahre alt und mein Sohn wird jetzt in wenigen Wochen erst 3 Jahre. Vermutlich werden mir die ein oder anderen Gewissheiten noch begegnen und mich in die entgültige Richtung lenken. Es wird sich zeigen welche Adoptionsform die Beste ist speziell bei meinem Sohn. Das alles perfekt läuft kann keiner wissen, vermutlich machen ich aber auch die Ado-Eltern Fehler die jetzt noch nicht eingeschätzt werden können. Mir wären also mal ein paar ganz direkte Zahlen hilfreich, zb. wieviel Adoptierte ein Inkoknito besser finden, und wieviele eine offene Variante. Vor allem würden mich da Zahlen interessieren von Adoptierten die von Geburt an in ihrer Ado-Familie aufgewachsen sind und die natürlich beide Varianten erlebt haben (offen, inkoknito sowie halboffen). Vielleicht könnten also gewisse Zahlen mir helfen den Durchblick zu bewahren, denn es ist manchmal ganz schön verwirrend für mich. Das einzige was ich eben mit Sicherheit sagen kann ist, das meine Entscheidung immer ein Fakt bleiben wird und das ich nicht das Recht habe direkte Wünsche zu äußern, auch wenn ich sie innerlich hätte.
Und so war eben auch mein oben genannter Post gemeint. Ein Interesse meinerseits besteht, aber ich bin nicht befugt diesen Wunsch zu äußern. Es stünde mir nicht zu nachzuhaken, die Familie soll so ungestört und normal wie möglich leben, ohne Ängste zu haben vor mir. Denoch möchte ich nicht entgültig losgesagt sein, gewisse Infos helfen auch mir das alles zu kapieren, und seien es nur Bilder ohne Worte die etwas verraten könnten. Is alles bissel kompliziert halt.
man redet da wohl von 300.000 bis 500.000 inland-adoptieren plus x in den letzten 4 jahrzehnten. die wenigsten finden sich in internetforen wieder. adoptierte die sich in internetforen finden haben in der tat ein problem was sehr vielschichtig ist. meine anwesenheit ist einfach das mich an t für wie bekloppt adoptierte hier im forum hingestellt und adobewerber/-eltern verblödet werden. ich habe richtige hochachtung vor deiner einstellung und deinen gedankengängen. es passt nicht hier in diesen rahmen aber ich danke dir für deine offenen worte, bluemoon!!!
Bluemoon, ich finde es sehr traurig, dass du dich gegenüber deinem Sohn "schuldig" und sozusagen "rechtlos" findest. Wenn ich mir vorstelle, dass es den leiblichen Müttern/Vater unserer Kinder evtl. genauso geht und sie sich deshalb nicht melden, obwohl sie meine HandyNr. haben, wird mir ganz anders. Mach dich doch nicht selbst so klein. Willst du dich mit deinem Denken selbst bestrafen? Das nützt doch niemandem.
Hatzebutzi, ich lasse mich hier ganz bestimmt nicht für "dumm verkaufen", meine Meinung, die ich hier vertrete, hatte ich schon Jahre, bevor ich hier im Forum schrieb und las. Wobei sich die Meinung natürlich auch auch ab und an in kleinen Dingen mal ändert. Ich habe mir diese Meinung tatsächlich selbst gebildet. Sicherlich wird man bei seiner Meinungsbildung immer von irgendwelchen Dingen beeinflusst - Literatur, Erfahrungen, Erzählungen usw., aber das ist ja bei allen Dingen, zu denen man eine Meinung hat so. Ich habe hier mit dem/der einen oder anderen wegen gewisser Dinge schon kontrovers diskutiert, auch mit welchen, mit denen ich "im Moment" vielleicht die Meinung teile.
Zitat von Hatzebutzi... ich habe richtige hochachtung vor deiner einstellung und deinen gedankengängen. es passt nicht hier in diesen rahmen aber ich danke dir für deine offenen worte, bluemoon!!!
Ich bin tief beeindruckt von Deiner Lernfähigkeit. Deine Einstellung BlueMoon gegenüber klang letzten Juli aber ganz anders, wenn auch nicht hier und unter anderen Namen. Du drehst Dir Deine Wahrheiten so zurecht wie sie gerade in den Plan passen.
ZitatIch habe hier mit dem/der einen oder anderen wegen gewisser Dinge schon kontrovers diskutiert, auch mit welchen, mit denen ich "im Moment" vielleicht die Meinung teile.
Mann kann ja auch nicht immer einer Meinung sein. Das wäre unheimlich! Aber man muß eben auch nicht jeden zum Feind erklären weil er eine andere Meinung hat. Leider tut hatzebutzi das.
Zitat von Lena0610Bluemoon, ich finde es sehr traurig, dass du dich gegenüber deinem Sohn "schuldig" und sozusagen "rechtlos" findest. Wenn ich mir vorstelle, dass es den leiblichen Müttern/Vater unserer Kinder evtl. genauso geht und sie sich deshalb nicht melden, obwohl sie meine HandyNr. haben, wird mir ganz anders. Mach dich doch nicht selbst so klein. Willst du dich mit deinem Denken selbst bestrafen? Das nützt doch niemandem.
Lena, in den Augen gewisser Menschen sind bio-Mütter nur dann erträglich, wenn sie devot in gebückter Haltung, und ununterbrochen mea culpa beteuernd, zu Kreuze kriechen. BlueMoon ist, warum inzwischen auch immer, der Prototyp der Herkunftsmütter vergangener Zeiten, nicht der modernen, wie ihr jetzt jemand einzureden versucht! Das war einmal ganz anders. Da wurde sie (nicht hier!) aus genau dieser Ecke übel beschimpft, weil sie sich damals noch bewundernswert selbstbewußt gab - so selbstbewußt wie Du das als normal sehen würdest. Das war so schlimm, dass sie gegangen ist. Jetzt instrumentalisieren die gleichen Leute sie gegen andere.
Zitat von Hatzebutzi... ich habe richtige hochachtung vor deiner einstellung und deinen gedankengängen. es passt nicht hier in diesen rahmen aber ich danke dir für deine offenen worte, bluemoon!!!
Ich bin tief beeindruckt von Deiner Lernfähigkeit. Deine Einstellung BlueMoon gegenüber klang letzten Juli aber ganz anders, wenn auch nicht hier und unter anderen Namen. Du drehst Dir Deine Wahrheiten so zurecht wie sie gerade in den Plan passen.
Cornelia
so soll es sein. mir recht! du weißt wer ich bin. okay dann ...
Zitat von mausi51Das war einmal ganz anders. Da wurde sie (nicht hier!) aus genau dieser Ecke übel beschimpft, weil sie sich damals noch bewundernswert selbstbewußt gab - so selbstbewußt wie Du das als normal sehen würdest. Das war so schlimm, dass sie gegangen ist. Jetzt instrumentalisieren die gleichen Leute sie gegen andere
Ja ich war damals noch im anderen Forum, und habe seit den Vorfällen damals bis heute keine Beiträge mehr dort geschrieben, auch wenn ich dort noch angemeldet bin. Mich hat keiner seitdem angeschrieben oder versucht mich zu ,,instrumentalisieren", ich habe mir meine Meinung darüber mittlerweile selbst gebildet. Nun, ob ,,altmodisch" oder ,,modern" - zu allererst: Ich bin ja eh kein Mensch der mit der ,,Mode" mitgeht, sei es bei Kleidung, dem neusten Handy, der neusten Musik oder den neusten Lifestyles. Aber eigentlich kann man Worte wie ,,modern" sowieso nicht auf Adoptionen beziehen, denn bei Adoptionen ändert sich der Grund-Faktor im Grunde nie, die Reihenfolge ist immer die gleiche und auch die Gefühle aller Beteiligten bleiben im Durchschnitt immer die selben. Ich war damals selbstbewusster? Nein, ich habe mich nur bis dahin nie mit dem Thema Adoption auseinandergesetzt und dachte sogar ernsthaft das alle Adoptierten dankbar wären das man sie in bessere Verhältnisse vermittelt hat. Zm anderen waren bestimmte Gedanken aus dem ersten Beitrag im anderen Forum auch die Wahrheit: das ich meinen Sohn behandelte wie eine ,,Sache" die vom Tisch musste. Gefühle an die ich mich noch gut erinnern kann und die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann und will. Ich war damals nicht selbstbewusst, ich war eher tollpatschig mit meinen Äußerungen und unsensibel. Ich habe meinem Sohn mittlerweile auch in einem Brief für die Akten geschrieben wie ich damals fühlte. Ich habe zwar nicht wortwörtlich geschrieben ,,er sei eine Sache gewesen" aber ich habe geschrieben das ich keine Gefühle für ihn hatte und mir andere Dinge im Leben wichtiger waren als ein Kind. Ich hatte die Schwangerschaft verdrängt. Ich gab auch zu damals egoistisch gewesen zu sein und habe meinen Sohn auch von Anfang an in Briefen erklärt das ich verstehen kann wenn er mich hassen sollte und ihm das nicht verübeln werde weil ich es verstehen könnte. Glaub mir @mausi: Wenn man ein Kind weggibt, aus Gründen wie den meinen, dann sieht man seine Rolle als H-Mutter nach langem grübeln und Zeitverstreichen ein bissel anders wie als wenn man sein Kind unfreiwillig hergegeben hat. Ich habe allen Grund mich für damals zu schämen, bestimmten Verwandten aus meiner Familie kann ich bis heute nicht mehr unter die Augen treten weil es damals alle schockierte das ich den Kleinen weggab. Mehr noch ,,wieso" ich ihn weggab. Immer die Frage in den Augen ,, warum hast du dein Kind damals ,,gehasst"? Dabei weiß ich heute das es nicht das Kind war das ich hasste sondern die ganzen Umstände drumherum + den Erzeuger der sich schon zu Beginn aus dem Staub machte nach seiner kleinen Erpresser-Tour. Ich habe alles nur noch verdrängt. NUn, meinen Sohn wird das sehr weh tun dies zu wissen irgendwann. Und wenn ich irgendetwas tun kann dann eins: Jetzt nicht angekrochen zu kommen und mich zurückhalten, meinen Sohn mit Informationen versorgen über mich, meine Tochter und seinen Erzeuger und dann halt einfach abzuwarten was mein Sohn daraus macht eines Tages. Trösten kann ich ihn nicht für all das was ich damals selbst eingebrockt habe, das müssen nun seine Ado-Eltern machen. Vielleicht nimmt er es aber auch ganz gelassen und ist zwar bissel schockiert aber verkraftet es gut, das wäre natürlich positiv für ihn. Mittlerweile habe ich einen gewissen Draht zu meinen Sohn aufgrund der Infos und Bilder, und träume Abends manchmal oft wie es wohl wäre wenn ich ihn behalten hätte. Mein Sohn ist ein bildhübsches Kind und sehr intelligent für seine 3 Jahre. Wer weiß ob er sich so gut entwickelt hätte wenn er bei mir aufgewachsen wäre. Das weiß wohl keiner. Die Weggabe könnte Fluch und gleichzeitig Segen für meinen Sohn gewesen sein. Ich spinne den Faden dann weiter, denke wie es wohl gekommen wäre wenn ich ihn großgezogen hätte, mein heutiger Freund die Vaterrolle übernommen hätte (wenn sein Erzeuger sich weiterhin gedrückt hätte) usw. Aber dann komme ich wieder in der Realität an und stelle fest das alles unumkehrbar ist, mein Sohn weiterhin die Narbe seines Lebens behalten wird. Mit diesem Wissen traue ich mich förmlich überhaupt nicht da auch noch Ansprüche zu haben! Es ist kein Geheimniss das sich meine Einstellung zu Adoption geändert hat so nach und nach. Das ist auch der Vermittlerin vom Jugendamt aufgefallen. Sie meinte das ich plötzlich viel mehr Interesse hätte an meinem Sohn als zu Beginn damals. Viell. waren die damaligen Meinungen von damals nur der Auslöser für einen nun langwierigen Prozess der in mir selbst stattfindet. Wie ich ja sagte, ich bin nicht sonderlich gefestigt, schwanke noch etwas hin und her. Meine Gefühle und mein Verstand sind noch ein einziger Widerspruch in sich.
Wenn ich heute ab und zu Briefe schreibe an die Ado-Eltern + Sohn, dann ertappe ich mich sehr oft wieder in alten Mustern, ich fange wieder an zuviele Fragen zu stellen, bin neugierig hoch 3, ....und hinterher beiße ich mir dafür schon wieder in den Hintern. Ich weiß nicht warum es mir nicht gelingt die Briefe so zu schreiben wie ich hier auch im Forum schreibe. Schaffe ich es beim Briefe schreiben nicht meinen Verstand anzuschalten? Aber da haben wir ihn wieder: Den ewigen Kampf zwischen Herz und Verstand. Vielleicht bin ich deswegen nun schon körperlich so krank. Aber denke das liegt wohl eher noch an anderen Dingen.