ZitatWas ich immer nicht versteh, viele Adoptierte laufen LM nach die sie geschlagen, halb verhungern ließen oder sonstiges. Das wird anscheinend leichter verziehen als uns wo weder das eine noch das andere der Fall war.
liebe rns,
wenn nichts war, klingt das fast als würden adoptierte grundlos bei fremden menschen aufwachsen müssen, würde das eine abgabe überflüssig machen. daß dir das zu schaffen macht kann ich aus erfahrung gut verstehen, war nur umgekehrt.
fakt ist, die jetzigen erwachsenen adoptierten haben durch das inkognito überwiegend so gut wie nichts über ihre leiblichen eltern erfahren können. das verunsichert bis ins mark. mit diesem null-stand bin ich vor über einem guten jahrzehnt nach langem ringen (angst vor erneuter ablehnung) da hineingegangen.
du kennst sicher deine eltern, deine familie, versuch dir trotzdem nur einmal vorzustellen, wie das für dich wäre, wenn sie dich weggeben hätten. versetz dich doch mal da hinein wie schwer ein aufeinander zugehen dann ist.
wie sähe denn ein kontakt nach deiner vorstellung aus, wenn sie sich anders verhalten würde
ach das ist müssig sich da noch Gedanken zu machen da ich ihr ja mitgeteilt habe das es sich für mich erledigt hat und ich in Zukunft keinen Kontakt mehr will.
Wenn es funktioniert hätte einfach nur das man ab und zu was voneinander hört wie es geht was es neues gibt, entweder per Mail oder Telefonisch. Persönliches sehen wäre schon wegen fast 600km entfernung eher selten wenn nie. Vor allen eine "Menschenwürdige" Behandlung und nicht wie ein Stück Vieh. Sie ist ja schließlich kein Teenie mehr sondern erwachsen.
Aber wie gesagt es bleibt dabei egal was kommt die Tür ist jetzt zu und bleibt zu, auch meiner jetzigen Fam. zuliebe. Bei ihrer Schwester würde sie auf Grund dessen was vorgefallen ist keinen Fuss mehr reinkriegen. Ich galube das würde jeder normale Mensch so machen.
Hallo rns, es tut mir ehrlich leid, was deine Tochter offenbar mit dir "abgezogen" hat bzw. wie du ihr Verhalten empfinden musstest. Aber bitte, vergesse nicht, es ist deine Tochter (also in diesem Fall eine einzige Person), die so gehandelt hat, und nicht "die Adoptierten" als Gruppe. Ich hoffe, dass ich meine Ado-Kinder so erziehe, dass sie sich ihren LM gegenüber - und überhaupt ihren Mitmenschen gegenüber - nicht so verhalten. LG Lena
dir glaube ich das sogar. Das ist mir schon klar das es nicht "alle" sind, aber meine reicht mir und es gibt davon noch mehr als genug wenn du dich durchs Internet liest und nicht nur durch dieses Forum.
Ja Marleen, das ist eben die Gegeseite. Aber ich kann mehr und mehr jede LM verstehen wenn sie so reagiert, kann sein das sie sich auch durchs Internet gelesen hat!! Wenn ich das alles vorher recherchiert hätte wäre mein Hörer auch aufgelegt worden.
es ist DEINE tochter, die DU geboren hast, sie steht nicht für wildfremde personen aus dem internet. ich würde mein kind niemals mit x-beliebigen fremden menschen nach irgend einem schema abtun oder vergleichen wollen. das klingt nach flucht.
mein eindruck: ist wird nicht ihr auftritt sein, der ja mehr ein überreagieren beiderseits ausgelöst hat. da ist sicher noch viel unausgesprochenes, verletzendes, verzweiflung, hilflosigkeit usw.. kontakte reissen narben wieder auf. im grunde ist es die abgabe, die zwischen euch steht, für die ihr noch keinen erträglichen umgang gefunden habt, finden konntet.
ZitatIch hoffe, dass ich meine Ado-Kinder so erziehe, dass sie sich ihren LM gegenüber - und überhaupt ihren Mitmenschen gegenüber - nicht so verhalten.
Meinem Sohn habe ich Respekt und Achtung vor seiner Herkunftsfamilie beigebracht. Aber gerade heute sagte er mir wieder, es wäre besser gewesen, seine Schwester hätte ihn nie gesucht. Vorher hatte er wenigstens seinen Seelenfrieden! Bin ich froh, dass ich die Suche zwar angeregt, aber nicht forciert habe.
Das ist die andere Seite der Medaille. Mein trauriges Fazit: In vielen Ado-Fällen gibt es Verletzungen, ob durch Adoptierte, Herkunftsfamilie oder Ado-Eltern - leider.
Wenn sich Herkunftseltern sauschlecht benehmen (wie z. B. um Geld bitten ), ist die Abkehr der Adoptierten für mich nicht nur verständlich, sondern unbedingt angesagt. Das geht überhaupt nicht, denn es ist ein Zeichen für einen ganz miesen Charakter und sehr geschmacklos.
Als ich mit ca. 40 meinem bis dato vollig unbekannten und sechs jahre älterem Halbbruder und dessen Familie vorgestellt wurde, sagte der zu seinen beiden Kindern wortwörtlich: "Das ist die Cornelia, eure neue Erbtante." Zu diesem Zeitpunkt hatte ich überhaupt erst offiziell von seiner Existenz erfahren! Da es in diesem Stil (und schlimmer) ein Jahr lang weiter ging, habe ich, gegen den erklärten Willen meines damaligen Mannes, den Kontakt bis heute abgebrochen.
Durch die vielen (schlechten) Erfahrungen von Adoptierten mit ihren Herkunftseltern, habe ich inzwischen den Verdacht, dass mein Halbbruder mir dafür eins ausgewischt hat, dass sich meine Mutter von seinem Vater getrennt hat, als er ganz klein war, und er bei diesem aufgewachsen ist, sie aber danach "neue" Kinder bekommen hat.
Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt vorzuschlagen, ich soll doch mal wieder anklopfen und Frieden vorschlagen: nein, denn er hat mich und meinem Mann nach obigem Ereignis fortwährend ausgenutzt, beleidigt, verhöhnt, verleumdet - und das alles schriftlich und teilweise vor Dritten. Hier ist erst einmal seine Entschuldigung fällig. Zwei Jahre nach mir haben sich übrigens meine Mutter und sein Vater auch von ihm, aber nicht von den Enkeln, "getrennt", weil er auch ihnen gegenüber immer unverschämter wurde. Zur Erklärung: Meine Mutter und ihr Ehemann Nr. Eins, haben im Rentenalter noch einmal geheiratet. Inzwischen ist er verstorben.
ich kann deinen Sohn so gut verstehen, auch ich wünsche mir manchmal, man hätte mich nicht gefunden! Ich hatte gehofft, dass mein Leben reicher wird, wenn ich meine Herkunftsfamilie kennenlerne, aber das Gegenteil ist eingetreten - mein Leben ist sehr viel komplizierter geworden und ich weiß noch nicht, wie es weitergeht.
Zitatich kann deinen Sohn so gut verstehen, auch ich wünsche mir manchmal, man hätte mich nicht gefunden! Ich hatte gehofft, dass mein Leben reicher wird, wenn ich meine Herkunftsfamilie kennenlerne, aber das Gegenteil ist eingetreten - mein Leben ist sehr viel komplizierter geworden und ich weiß noch nicht, wie es weitergeht.
Einerseits ist es tröstlich zu erfahren, dass es auch anderen ähnlich ergeht; wenn ich das auch keinem einzigen Menschen, vorrangig keinem Adoptierten wünsche, weil doch viel Seelenqual und Demütigung dranhängt.
Wünsche Dir von ganzem Herzen einen Ausweg aus diesem Dilemma; hoffentlich besinnen sich Deine leiblichen Familienangehörigen noch und alles wird gut.
ich hab auch das gefühl, viele sehen nur das was sie mitnehmen können, geboten kriegen, aber nicht mehr den mensch dahinter und was wirklich ist. das ging ja ähnlich los mit meiner schwester. wir hatten sie auf ein verlängertes WE eingeladen, rückblickend... hatte sie sich wahrscheinlich auf einen exklusiveren WE-ausflug eingestellt. ihrer unzufriedeheit und gemotze zu urteilen, haben wir ihr offenbar nicht genug geboten... pool gab es auch nicht mir versagten vorher fast die nerven und konnte für sie dann nicht groß kochen, oder ein perfektes WE-programm mit dampferfahrt, besichtigungen etc. zusammenstellen... ein paar mal essen gehen, nachmittags kaffee, kuchen, eis im garten bei einem unserer kinder und bei uns (in der kurzen zeit) war anscheinend nicht das richtige...
bei meinen 'geschwistern' hab ich noch das gefühl, teils auch mitbekommen, daß untereinander arge spannungen brodelten, von denen ich nichts wissen konnte, nichts wissen wollte, um am ende zwischen die fronten zu geraten. da bin ich nichtsahnend hineingeschliddert und hab haarscharf noch die kurve gekriegt.
irgendwie schwang noch sowas mit: 'ausgerechnet 'die', die nicht wirklich zur familie gehört hat (bastard), wegen der wir den ganzen zoff in der familie hatten und unter den eltern aushalten mußten, hat es auch noch besser (meinen sie) wie wir erwischt, und kommt jetzt an...'. in diese richtung ging es. und, ich könne ihnen, man weiß ja nie... etwas wegnehmen den schuh zieh ich mir natürlich nicht an. mit verständnis konnten sie ebenfalls nichts anfangen.
was soll's, nun bin ich um diese erfahrung reicher. ist nicht zu ändern. da müßten schon wunder geschehen wenn das noch was werden soll. na ja, glücklich ist wer vergißt - in meinem 'fall'. die erde dreht sich weiter, auch wenn sie mehr und mehr verschandelt wird.
trotzdem freu ich mich sehr für alle die bessere voraussetzungen antreffen! wünsch ich jedem!!!!!!
Ach Bonnie, warum macht man uns das Leben so schwer? Es kann nicht richtig sein, das wir uns quasi entschuldigen müssen, das es uns gibt!
Ich hatte auch den Eindruck, dass von mir mehr erwartet wurde. Das erste was meine leibliche Mutter zu mir sagte, als sie mich besuchte (1 x war sie da, mit ihrem Mann und meiner Halbschwester): ich dachte, du erbst mal ein Haus? (meine Adoptivmutter lebt noch). Wir haben "nur" eine Eigentumswohnung, und auch ich war viel zu aufgeregt, um ihnen ein Menue aufzutischen. Wir sind auch essen gegangen, und mein Kuchen, den ich gebacken hatte, war auch nicht so doll gelungen. Tja, alles in allem, waren sie wohl von mir enttäuscht, mein Leben ist wohl zu normal. Es kamen auch so Bemerkungen von meiner Schwester wie: habt ihr hier alle gewohnt, mit euren 3 Kindern? (wir haben eine 110 m² große Wohnung). Selber wohnt meine leibliche Mutter mit ihrem Mann und ihren 3 Kindern, die natürlich jetzt nicht mehr zu Hause wohnen, in einenm winzigen Haus mit einer winzigen Küche und einem ebenso winzigen Wohnzimmer. Also, ich fand das schon ganz schön überheblich. Vielleicht neiden sie mir meinen Beruf (ich arbeite in leitender Position; ich will nicht angeben,nur erklären), sie (meine Halbschwester) hat keinen Beruf gelernt.
Du siehst, ich könnte Romane schreiben, man ist immer auf der Suche nach Erklärungen für das merkwürdige Verhalten der Herkunftsfamilie - Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Ach ja, nach dem wir uns das erste Mal getroffen hatten, haben wir telefoniert. Da hat meine leibliche Mutter zu mir gesagt, dass sie von mir geträumt hätte - aber in ihrem Traum wäre ich groß und schlank gewesen - nun ratet mal... richtig: ich bin klein und nun sagen wir mal so: nicht schlank! Nett, nicht?
bei uns stand nicht mal ein adoptionsbedingtes erbe im hintergrund, nur das was wir uns selber aufbauen konnten, rein nichts, was ihre erwartung und einen unsäglichen reichtum hätte bestätigen können, wahrscheinlich aber angenommen wurde. den eindruck bekam ich zumindest bei meiner 'schwester'.
ja, dieses gefühl hatte ich auch, als müsse ich um vergebung für meine existenz bitten, zu kreuze kriechen um die gnade der 'aufnahme' zu erfahren, als stünde ich in ihrer schuld. ist irgendwo ja eine form von macht, eine unmenschliche. die adoption wurde einfach 'übersprungen', durfte kein thema sein.
was geht nur in ihren köpfen vor? was stellen sie sich vor wohin wir vermittelt wurden? wann haben sie uns das letzte mal gesehen, als baby? kleinkind? da bleibt nicht nur für sie, auch für uns sehr viel raum für spekulationen und fantasien.
es ist zu offensichtlich, wie schon bei der vermittlung bei adoption gelogen und verschwiegen wurde/wird.
- h-eltern wird wahrscheinlich das blaue vom himmel herunter erzählt wie ihr kind untergebracht wurde, um zu beruhigen. damit hört es dann häufig wahrscheinlich schon auf. - adoptierte erfahren überwiegend nichts konkretes mehr über die lebensumstände ihrer h-familien, gewollt oder ungewollt. - vermittler erfahren vermutlich nur mehr zufällig, wie es bei einzelnen weiterging. - a-eltern erhalten vielleicht (?) nur wenige, oder zu wenige informationen für die kinder, oder geben sie u.u. nicht mal, oder zu spät weiter.
alle zusammen rudern irgendwann in einer undefinierbaren trüben verständigungs-suppe herum.
wo man hinschaut - informationsdefizite ohne ende, die eine auseinandersetzung und die nötige akzeptanz sich auf die realität einstellen, einlassen zu können verhindert, es unmöglich macht sich damit zu arrangieren.
daß sich das später katastrophal und verheerend auswirkt und eine atmosphäre voller mißtrauen und mißverständnisse schafft, kontakte belastet usw. usf. dürfte klar, möglicherweise sogar gewollt sein.