Wer hat den Film auch gesehen? Ich habe ihn bereits das 2. Mal gesehen und mich fasziniert das Ende des Films, der Moment wo er gegen die Wand fuhr und wo er dann durch die Tür ist mit seinen letzten ,,fröhlichen" Worten.
Auch wenn es nur ein Film ist, so würde mich persönlich mal interessieren wie es wäre wenn ihr in seiner Haut gesteckt hättet, wie hättet ihr reagiert, ab wann wärt ihr stutzig geworden und wie hättet ihr ganz zum Schluss reagiert als er den ganzen Grund seines Da-seins erfuhr.
Was meint ihr, wie wäre sein Leben nun weitergegangen? Natürlich ist dieser Film eine völlig unrealistische Darstellung, aber schon bevor es den Film gab hatte ich mir überlegt wie es wohl wäre wie bei ,,Big Brother" zu hausen, nur ohne das Wissen darüber.
Stellt euch einfach mal vor ihr würdet heute erfahren das eurer ganzes Leben nur eine ,,Show" war, eure Eltern nur Schauspieler waren ohne wahre Emotionen, alle Freunde und Menschen in eurem Umfeld nur Darsteller waren und ihr sogar in euren intimsten Momenten gefilmt wurdet für Milliarden von Menschen.
Hätte da eurer Leben noch einen Sinn? Eigentlich wäre die Vorstellung so schrecklich das man die Wahrheit besser gar nicht wissen wöllte.
Ich hätte, glaub ich, nicht mehr so fröhlich in die Kamera grinsen können zum Schluss, ich wäre vermutlich völlig apatisch und verwirrt gewesen und hätte das volle seelische Ausmaß erst nach vielen Tagen oder Wochen realisiert. Auch die Tatsache von einer Filmindustrie ,,adoptiert" zu werden ist eine sehr irrsinnige Darstellung, aber angenommen es ist wahr, wie hoffnungslos und zerstört das Leben des Betroffenen sein muss. Man erfährt das alle Menschen die einen liebten in Wahrheit doch nicht real liebten und es ist so gar keine Bezugsperson da der man nun vertrauen kann. Wobei letzteres durchaus auch im echten Leben vorkommt.
Im übertragenen Sinne hat der Film irgendwie doch so einige Gemeinsamkeiten mit so manchem Leben eines Betroffenen in unserer Welt.
Die Disskussion sei hiermit eröffnet, falls einer darüber schreiben möchte.
hi bm, ich hab den film leider nicht gesehen, aber hatte nach deiner beschreibung sofort das bild eines kraters vor augen:
rund um einen kraterrand eine ansammlung von menschen, die gespannt in die tiefe blickten und beobachteten, was da vor sich ging, verhalten darüber diskutierten damit der mensch, der sich dort unten in einer komplett nachgestellten welt befand, nichts davon mitbekam.
einige von der GUDM - (Gib Uns Die Menschen)-vereinigung meinten, wir kümmern uns gezielt um die, die keiner haben will oder behalten konnte. er da unten gehört dazu, auch ihn versuchen wir vor moralischen vorurteilen und schlimmen wirtschaftlichen verhältnissen zu schützen, indem wir aus ihm einen anderen menschen machen. sie müssen das ja nicht erfahren. und beteuerten: wir verpacken unsere experimente außerdem so diskret, dezent und salbungsvoll, daß jeder von den ergebnissen überzeugt sein wird, jedem bewußt ist, daß niemand dabei zu schaden kommt. wir haben den krater zudem vorher auspolstern lassen.
ein paar vorbeischlendernde warfen zunächst nur zögerlich mehr zufällig einen blick da hinein. die meisten hatten nicht damit gerechnet das tun zu können, und schlossen, daß er da unten sowieso nicht merkt wo er ist, und da andere für ihn zuständig waren, ihm eine neue identität, teils unsicher besorgt auch ein anderes leben gaben, wäre das so in ordnung, und verwiesen mehrmals auf die polster im krater.
entsetzt meinte ein paar, das hätten sie sich nicht so vorgestellt, in einem krater. andere überlegten, wo er sonst geblieben wäre. einge zeigten sich empört, es ginge doch gerade darum, daß er nichts davon merke, da wäre der krater genau richtig. wieder andere zweifelten stark an dem experiment, ob sie das was sie entlastet hatte, weiter befürworten sollten. es müsse noch andere möglichkeiten geben.
ein paar wenige am kraterrand wollten lediglich feststellen, wie sich dieses experiment auswirkt, wieviel ein mensch davon mitbekam und ob ein krater als 'normal' empfunden werden könne.
eine größere gruppe war überzeugt, daß es ein gutes und ausgleichendes experiment sei, sie konnten eine familie werden, menschen blieben nicht mehr allein und nicht mehr den ghettos der ungewollten überlassen. wenn man sie zu andere menschen mache, erspare ihnen das zudem den makel als überschuß und überflüssig vom gesellschafts-system gebrandmarkt zu werden.
die für den mensch im krater zuständigen bestätigten mit nachdruck: wir behandeln ihn ganz normal, sehen ständig nach ihm und zeigen ihm, wie er sich verhalten muß um dieses experiment zu bestehen. andere meinten, unser mensch soll sich im krater wohl und frei fühlen, wir unterstützen das, wir geben ihm sogar eine kurze strickleiter.
mit sorge bemerkten sie plötzlich, wie der mensch im krater mehrmals verzweifelt versuchte an den wänden hochzuhangeln, aber es gelang ihm nicht. sie fürchteten, wenn er einmal oben wäre würde er alles durchschauen, entdecken was mit ihm geschehen ist, und fürchteten gar das ende des sorgfältig vorbereiteten experimentes.
sie legten sich ins zeug um ihn von oben herab dazu zu bewegen seine kletterversuche aufzugeben. als sie ihn wieder abgleiten sahen atmeten sie auf und dachten beruhigt an die eigens für dieses experiment geschaffenen gesetze, mit denen er es niemals bis oben schaffen würde, eigentlich nichts dergleichen passieren konnte.
gemeinsam versuchten sie ihn eindringlich vom oben herab zu beruhigen: 'es ist alles in ordnung und normal, es ist alles ok - es geht dir gut!' riefen sie ihm mehrmals nachdrücklich hinunter.
und fürchteten gleichzeitig seinen nächsten versuch......
Die Truman Show Bei Wikipedia gibt es einen ganz guten Artikel zu dem Film, der übrigens von 1998 ist. Ich habe ihn jetzt leider verpasst, damals aber zweimal gesehen. Wäre sicher interessant gewesen, das heute noch einmal zu sehen, wo wir diesem Wahnwitz inzwischen doch erheblich näher gekommen sind
Selbst wenn ein Mensch einen Krater als ,,normal" empfinden würde, so wäre da immernoch eine menschliche Neugierde die uns Menschen dazu bewegt Neues zu erkunden. Und auch ein noch so normal behandelter Mensch spürt irgendwann einen Drang nach Ausgleich, schau dir mal die Tiere im Zoo an. Sie wurden teils dort geboren und trotzdem wandern sie in ihren Käfigen umher, würden womöglich auch ausreisen wenn sie könnten, auch wenn das Ziel ungewiss wäre. In dem Film äußerte der ,,Gefangene" auch den Wunsch gerne mal Urlaub auf den Fidschis zu machen, und er wurde stutzig als sämmtliche Versuche fehlschlugen (Flüge plötzlich storniert, Bus kaputt, von einer Sekunde auf die andere eine plötzlich befahrene Straße mit Stau), und als er es dann doch schaffte wurde er von Polizisten aufgegriffen mit der Begründung er hätte eine atomare verseuchte Zone überschritten. In dem Film wurde auch alles daran gesetzt ihn daran zu hindern die Kapsel zu verlassen die von innen aussah wie eine völlig normale Welt. Da er dort schon als Baby aufwuchs, wurde ihm auch sein ,,gestellter" Vater mit 10 Jahren ,,genommen" in Form eines tödlichen Unglücks auf der See damit das Kind Angst vor dem Wasser bekommt und später nicht flieht. Ganz am Ende hatte er ja diese Angst überwunden und stieß dann im Horizont plötzlich gegen eine Wand die aussah wie der Himmel in der Ferne. So in etwa wie im Tropical Island. Ich fande den Film an sich nicht schlecht, dachte dann auch was wohl wäre wenn man dieses Experiment tatsächlich mal umsetzen würde, was ich aber dann schrecklich fände, aber es wäre durchaus machbar, rein theoretisch. Natürlich kann man nicht wissen ob Menschen genauso reagieren würden wie der Darsteller im Film, man kann es nur vermuten.
ZitatIch fande den Film an sich nicht schlecht, dachte dann auch was wohl wäre wenn man dieses Experiment tatsächlich mal umsetzen würde, was ich aber dann schrecklich fände, aber es wäre durchaus machbar, rein theoretisch. Natürlich kann man nicht wissen ob Menschen genauso reagieren würden wie der Darsteller im Film, man kann es nur vermuten.
sorry, es ist dir vielleicht entgangen bm, aber das experiment wird bereits seit jahrzehnten umgesetzt, wenn menschen nicht wissen wer sie wirklich sind, nicht wissen wo sie herkommen, nicht wissen warum sie sich woanders befinden, nichts mehr über ihre vergangenheit erfahren können......
Wollt ihr jetzt nicht darauf hinaus, das Leben als Adoptierter gleiche einer "Trueman-Show", die Vermittler sind die Produzenten und die Adoptiveltern die Voyeure dieser Scheinwelt? Dieser geniale Vergleich bietet sich doch geradezu an.
genial ist, wenn du glaubst zu wissen wie es in 'uns' (für mich sind es sehr individuelle schicksale, mit parallelen) adoptierten aussiehst, wie sie denken und fühlen, was und wie sie adoption erleben, und du darin die trueman-show-rollen-verteilung vorgeben kannst, erstaunlich
naja auf Adoption selber nicht zwingend. Ich würde es aber mit einer Adoption vergleichen wo alle ein Geheimniss draus machen und nicht die Wahrheit sagen. Nur in dem Film liebten die Darsteller den Truman ja nicht wirklich sondern taten nur so. In den meisten Fällen einer Adoption ist das ja nicht der Fall, die Ado-Eltern spielen die Liebe ja nicht sondern fühlen sie wirklich. Es ist also keine Scheinwelt wenn die Liebe da ist und offen mit dem Thema umgegangen wird, oder?
Zitat von BlueMoonIn den meisten Fällen einer Adoption ist das ja nicht der Fall, die Ado-Eltern spielen die Liebe ja nicht sondern fühlen sie wirklich. Es ist also keine Scheinwelt wenn die Liebe da ist und offen mit dem Thema umgegangen wird, oder?
Blauer Mond, schön wenn Du es den Adoptiveltern "zutraust", dass sie ihre adoptierten Kinder von ganzem Herzen lieben wie ihr eigenes. Wird ja hier gelegentlich in Frage gestellt. Mit meiner Vermutung lag ich eben falsch, dass diese Diskussion auf einen Seitenhieb in Richtung Adoptivbewerber und Adoptiveltern hinaus läuft. Die Geschichte mit den Lügen und dem Verheimlichen liest man hier ja immer wieder, obwohl solche Adoptionen aus dem vorigen Jahrtausend stammen. Das entstandene Leid ist natürlich immer noch präsent.
Mich hat der Film übrigens ebenso fasziniert. Herzliche Grüße, P.F.
....wenn die liebe bei allen da ist bm, und herkunfts-vorurteile und besitzdenken nicht überwiegen und kinder überall gleichermaßen menschliche wie gute entwicklungschancen und voraussetzungen vorfinden (würden!). gottseidank sind wir irgendwann in der lage, unsere gesamtbiographie beurteilen und reflexieren zu können, maße mir aber nicht an, daß sie bei allen adoptierten gleich verlaufen ist. mir geht es gut, die zerstörte kindheit ist unersetzlich.
Natürlich gibts die schwarzen Schafe überall, und für diese ist der Film sicher auch recht passend. Aber man kann ja bekanntlich nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt sicher auch viele glücklich verlaufene Adoptionen wo es offen und herzlich zugeht. Und ich denke auch das viele, die keinerlei Probleme in ihrer Familie haben, auch gar nicht hier schreiben weil sie es nicht für nötig halten. Im Grunde schreiben ja die in einem Forum die das Thema Adoption verarbeiten möchten oder eben diejenigen die Erfahrungen austauschen möchten bzw. helfen wollen. Es soll auch Herkunftseltern sowie Adoptierte geben die das Ganze tatsächlich einen ,,Feuchten" interessiert und ein glückliches Leben führen trotz Vergangenheit. Diejenigen die hier aufeinandertreffen sind im Grunde noch nicht darüber hinweg, sei es wegen einem unerfüllten Kinderwunsch, der Weggabe des Kindes bzw. der Tatsache weggegeben worden zu sein! Und wenn diese Fronten aufeinander treffen dann gibts natürlich Konflikte weil keiner den anderen verstehen kann oder will. Dabei gibts eigentlich gar kein entgültiges Rezept für alle! Es gibt keine entgültige Meinung darüber was Adoptierte wollen! Auch nicht was Ado-Eltern sowie H-Eltern wollen. Ganz einfach: Es ist jeder Mensch individuell! Den einen störts nicht die Bohne wenn die Herkunft verlogen war, bzw. will die Wahrheit gar nicht wissen, der andere ist tief verletzt darüber und möchte mit allen Mitteln die Wahrheit wissen. Widerum andere verzeihen es den Ado-Eltern wenn diese nicht von Anfang an offen waren, andere können es nie und nimmer verzeihen. Genauso ist es mit offener, halboffener und inkognito-Adoptionen. So mancher Adoptierte wünscht sich die Ado-Eltern hätten es offen gestaltet, der andere ist empört und wäre lieber inkognito gewesen. Das Problem und die Frage ist eben nicht ,,was ist das Beste für die Menschheit" sondern das Problem ist viel mehr ,,was passt auf den Einzelnen?" . Und diese Frage kann man erst beantworten wenn man meist schon den ,,falschen Weg" gegangen ist oder eben den für das Individuum ,,richtigen Weg". Sicherlich gibts einige Gemeinsamkeiten die alle Adoptions-Betroffenen haben: Kinderwunsch, Wunsch/Zwang zur Weggabe und die Frage nach der Herkunft seitens des Adoptierten. Es interessiert sicher (fast) jeden Adoptierten wer die Wurzeln sind, doch manche begnügen sich mit ein paar Fotos und den Namen bzw. der Krankengeschichte und haben ansonsten kein größeres Interesse und Leid, andere zerbrechen fast daran und gehen auf die Suche. Ganz wenige interessiert es auch überhaupt nicht. Es wäre ein Trugschluss zu glauben alle Menschen ticken gleich. Und da jeder nur von seiner eigenen Situation berichten kann und auch nur von sich selbst, kommts eben hier immer wieder zu Auseinandersetzungen, denn manche Adoptierte sind so innerlich verletzt das sie es nicht verzeihen können und wollen, dem sei auch gestattet, ohne das es zwangsläufig heißen muss das sie prinzipiell recht haben. Genauso wenig bei den anderen. Hat eben jeder seine eigene Adoptionswelt vor Augen die nicht zu den Welten der anderen passen muss. Es gibt also nie und nimmer ein entgültiges Resultat, weder hier noch im anderen Forum! Selbst die größte Offenheit kann den einen mehr verletzen und den anderen erleichtern. Das liegt eben daran das wir Menschen sind! Wer weiß was sich der liebe Gott erlaubt hat uns so individuell zu erschaffen, kein Wunder das es immer so viel Knatsch dabei gibt
tja bm, wenn adoptionen etwas ganz normales sind und der liebe gott es sogar erlaubt, es so will, nur unterschiedlich erlebt wird, das eigentliche problem zu sein scheint wie-damit-umgehen... wird es wohl so sein. ursachen und vermeidbarkeit von adoptionen fallen damit flach, toll. hoffentlich bleibt irgendwann der nachschub nicht aus.
Das es normal sein soll habe ich nicht erwähnt, ich meinte lediglich das jeder eine andere Meinung dazu hat und man so nie auf einen Nenner kommen kann, egal von welcher Richtung. Die Gruppe von Adoptierten, die keinerlei Probleme haben mit ihren Status, die sehen das vielleicht gar nicht so unnormal, zum Beispiel. Wieder andere sehen es als Katastrophe. Das bedeutet aber nicht das Adoptionen was Tolles sind, aber was tun wenn es einmal geschehen ist? Vorbeugen ist das Eine, aber davon rede ich gar nicht momantan. Ich rede von Adoptionen wenn sie einmal geschehen sind. Das man da nun mit dem Dreieck des Ganzen zurechtkommen muss, und wir sind ja nun hier in diesem Forum aus genau dem Grund, oder nicht? Und es geht hier um die Diskussionen die geführt werden und die Kriege. Was das Thema ,,Vermeidung von Adoptionen" angeht, ja das ist wohl denke ich nie ganz vermeidlich. Weil es ja immer Mütter geben wird die mit ihren Kindern überfordert sind, egal wie sehr man denen helfen würde, man kann unmöglich allen helfen. Viell. liegt die Schuld an dem Versagen der H-Müttern auch an der Gesellschaft von heute: Leistungsdruck, Hektik, Stress jeglicher Form...Manche Mütter sind daher krank (seelisch und Körperlich), und manche sind egoistisch und wollen einfach kein Kind. Dann gibts auch die harten Fälle wo Kinder misshandelt wurden und die dringend in eine neue Familie müssen. Manchmal bleibts Pflegschaft, manchmal endet es in einer Adoption. Aber ihr könnt ja mal Lösungen aufzeigen (außer bessere Verhütung) wie man Adoptionen vermeiden kann. Wenn es nach mir gänge, müsste schon wärend der Schwangerenvorsorge bessere Beratung stattfinden über die Möglichkeiten, und bei Konflikten engmaschigere Betreuung. Auch müsste es die Möglichkeit geben das Babys und Kleinkinder in günstigere Betreuungen kommen können mit flexiblen Öffnungszeiten und halt auch genug Plätze. Doch das ist nur Wunschdenken da gar nicht umsetzbar. Zumindest finanziell nicht.
alles klar, es ist wie es ist adoption das allheilmittel, ursachen und folgen uninteressant.
danke dir für die umfassende aufklärung. warum bin ich da nicht selber und früher drauf gekommen das macht auseinandersetzungen dann völlig überflüssig
was mir immer wieder auffällt, warum schiebt man es adoptierten zu, sollten ausgerechnet sie, die nicht die urheber der misere sind, andere lösungen finden? die sind aber auch sowas von undankbar...