Hallo Mariposa, ebenso wie die anderen hier finde ich es unverschämt Geld oder sonstige materielle Dinge zu erwarten. Das geht gar nicht. Allerdings schreibst Du ja, dass dies ein Spruch ihres Partners war. Vielleicht packt sie sich ja selber an den Kopf und fragt sich wie er auf so eine Idee kommt. Oder ist sie vielleicht finanziell so in der Miesere, dass sie es deshalb angesprochen hat? Oder sie sind einfach so materiell eingestellt. ich kenne einige, die Sympatie oder gar Liebe in Geld aufwiegen.
Ich würde ihr ganz klar sagen, dass es so nicht geht. Weder dass sie Geld erwarten kann, noch kann sie dir Vorwürfe machen, dass Du nicht da warst!!!
Danke für die netten Worte, ja ich habe noch Halbgeschwister die bei meiner H-Mutter aufgewachsen sind. Die könne mir leider auch keine Auskunft geben da meine H-Mutter darüber keine Auskunft gegeben hat. Es freut mich zu hören das dein Sohn so einen guten Kontakt mit dir hat und das es alles so gut klappt mit euch und der H-Familie.
Im Augenblick macht mir meine Seele sehr viel Ärger, aber da muss man durch. Ich wünsche Dir und Deinem Sohn alles alles Gute.
Ich würde nie im Leben sowas von meinem Sohn erwarten! Sollte er jemals Kontakt zu mir haben wollen, kann ich schon froh sein über diesen Kontakt an sich! Wie kann deine H-Mutter überhaupt Ansprüche haben? Weiß sie es nicht zu schätzen überhaupt in Kontakt mit dir zu sein? Reicht ihr das nicht? Und jetzt sollst du auch noch der Seelentröster spielen für ihr ach so schlechtes Leben? Denkt sie dabei auch mal an dich? Wie es dir mit allem geht? Vergiss nicht: Du hast ihr gegenüber KEINE Verpflichtungen, auch nicht moralisch!! Sie ist vom Gesetz her nicht deine Mutter und kann auch nicht erwarten wie eine behandelt zu werden! Und ,,Oma" ist sie schon gleich gar nicht, biologisch betrachtet zwar schon, aber weder vom Gesetz noch von der Moral. Sie war nie eine Mutter also kann sie auch keine Oma sein. Außerdem wäre das für dein Kind äußerst verwirrend! Wenn überhaupt, dann darf sie maximal eine x-beliebige Tante sein, mehr auch nicht. Aber sie tut ja schon fast so als gehöre sie zur Familie und fordert auch noch entsprechenden Umgang. Und was ihren Partner angeht: Wenn sie sich so klein machen lässt und keine eigene Meinung bilden kann, wie kannst du dir da bei ihr auch nur einen Funken sicher sein? Die ,,Liebe" scheint sie ja dann auch nicht so ernst zu nehmen, wenn sie sich die so schnell ausreden oder anzweifeln lässt. Wenn sie zu dir steht, dann lässt sie sich das auch nicht schlecht reden! Selbst bei einer einfachen Freundschaft wäre mir das zu billig und würde mir nicht gerade zeigen das die Freundschaft ernst ist.
Also wie gesagt: Würde mein Sohn mich eines Tages aufsuchen, dann wäre ich schon froh genug darüber und würde es mir durch Ansprüche nicht noch verscherzen wollen, wenn einer Ansprüche haben darf, dann wäre das mein Sohn oder in diesem Falle Du! Nicht andersrum! No never!
Welche Ansprüche hat den sie an ihre lb Mutter? Das was du schreibst Loomi gilt umgekehrt auch so, oder seh ich das verkehrt? Sie ist vom Gesetz her nicht mehr ihre Tochter, sie ist eine fremde Person die sich auch nicht in eine ihr fremde Fam!!!, hineinzudrängen hat und sich da auch noch über ihren Lebensgefährten monieren sollte. Ihr lb. Mutter hat ihr gegenüber auch keine moralischen Verpflichtungen, weder auf persönlichen Kontakt noch sonstiges. Sie hat das Recht ihre Adoptionsakte einzusehen und den Namen zu erfahren nicht mehr und nicht weniger. Wenn sie Geld von ihr forderte bin ich auch der Meinung das das gar nicht geht, aber man sollte vorsichtig sein mit Anschuldigungen wenn man nicht den wirklichen Hintergrund weiß. Papier ist geduldig und das Internet auch, kann ja jeder eine Märchenstunde abhalten. Wieso sollte sich ihre lb Mutter über sie Gedanken machen wie es ihr geht? Sie hat sie zur Adoption freigegeben und es geht sie nichts mehr an!! Sogar vom Gesetz her!!! Ich finde es schon etwas befremdlich wie sich manche HM anbiedern und meinen wie toll sie sind wenn sie sich über alles und jedes bei den AF ausbreiten. Hallo heute war ich beim Impfen und da hat mir der Arm weh getan, nicht das das eurem ( unserem/meinem) Kind auch so geht. Man sollte schon noch auf dem Boden der Tatsachen bleiben und nicht nur immer ach die armen Adoptierten da müssen wir uns jetzt alle dem anpassen wenn sie sich melden, sie dürfen dann alles oder wie? Brauchen sie keine Rücksicht auf die neue Fam. der lb Mutter zu nehmen? Also wie gesagt umgedreht wird ein Schuh daraus. Nicht nur immer auf die Moral der lb Mutter hin einhacken auch mal das Verhalten teilweise unter der Gürtellinie der Adoptierten hinweisen.
Danke für deinen Beitrag: ich dränge mich NICHT in ihre Familie, ich mag zwar ihren partner nicht unbedingt, aber es ist ihr Leben das sie mit ihm führt, ich nehme meine leibl.Mutter so wie sie ist und habe KEINERLEI Ansprüche an sie. Also ich warte nix von ihr. Wenn sie mir etwas gibt (z.B.ein Geschenk) dann freut es mich. Ich würde aber NIE im Leben, darauf pochen das sie mir etwas gibt.
Ich sehe mich auch nicht als Tochter, sondern versuche lediglich eine Beziehung/ Bindung zu ihr aufzubauen.
SIE hat mich NICHT zur Adoption freigegeben: ich habe 3 jahre bei ihr gelebt zusammen mit meinem leibl.Vater. Die beiden trennten sich, sie lernte einen neuen Mann kennen, Heiratete ihn. Er hat nur gesoffen, geschlagen usw. Daraufhin wurde das JA aufmerksam und ich wurde aus der Fam.rausgenommen, kam ins Heim. Per Beschluss wurde dann später verfügt, das das Kind zur Adoption freigegeben wird!!!!! Ich weiß das ALLES, weil ich die Akte hier habe!!!
"Man sollte schon noch auf dem Boden der Tatsachen bleiben und nicht nur immer ach die armen Adoptierten da müssen wir uns jetzt alle dem anpassen wenn sie sich melden, sie dürfen dann alles oder wie?" Diesen Satz versteh ich nicht???? Wie kommst du darauf das wir Adoptierten alles dürfen? Natürlich haben WIR ein Recht darauf zu erfahren, wie es damals gelaufen ist und ich bin der Meinung die H-Mütter müssen Rede und Antwort stehen!
Wir Adoptierten haben es uns NICHT ausgesucht von der leibl.Mutter wegzukommen, um dann ins Heim zu kommen und irgendwo anders aufzuwachsen. In dem Sinne sind WIR die Opfer nicht ihr!!!!!! Und da können die H-Mütter nicht ankommen und Ansprüche stellen. Die H-Mütter können froh sein, wenn das Kind sucht und auch noch den Kontakt aufrecht erhält. Ich hätte meiner leibl.Mutter 1000 Vorwürfe machen können, Grund genaug gab es. ABER ich habe es nie getan, weil ich von Anfang an einen Neuanfang wollte!
Zitat von Mariposa07 Natürlich haben WIR ein Recht darauf zu erfahren, wie es damals gelaufen ist und ich bin der Meinung die H-Mütter müssen Rede und Antwort stehen!
Hierbei darf man aber nicht vergessen, dass die Informationspflicht nichts ist, was erst nach 15 oder 30 Jahren geleistet werden muss! Das wäre ein Witz, wenn es um Inkognito geht. Ich würde hier den Schwarzen Peter den Vermittlern rüber reichen. Sie haben die Pflicht, beim Verfahren alles an Info einzufordern, was der/dem Adoptierten später zur Verfügung stehen muss. Wenn die also ihren Job nicht ordentlich machen und die Akten gähnend leer sind, liegt hier der Fehler!
Man kann nicht beim Adoverfahren den einfachen Bürokratenweg gehen und z.B. nicht penetrant nach dem Vater fragen, nach erfolgter Unterschrift die bio-Familien aus dem Rennen werfen, und Jahrzehnte später die Adresse durchreichen, damit die "Herkunft" den Adoptierten gegenüber Auskunft gibt. Da frage ich nun, mit welchem Recht eigentlich (bei Inkognito!)?
ZitatWir Adoptierten haben es uns NICHT ausgesucht von der leibl.Mutter wegzukommen, um dann ins Heim zu kommen und irgendwo anders aufzuwachsen. In dem Sinne sind WIR die Opfer nicht ihr!!!!!!
Da hast Du absolut Recht, aber Adoptierte haben nicht das Recht auf einen späteren Kontakt zu ihren bio-Eltern.
ZitatUnd da können die H-Mütter nicht ankommen und Ansprüche stellen. Die H-Mütter können froh sein, wenn das Kind sucht und auch noch den Kontakt aufrecht erhält.
Nein, das können und dürfen sie ganz bestimmt nicht. Wie schon einmal gesagt, ich finde das ganz daneben, aber wie auch "Raupe" anmerkt, keiner weiß, warum Deine bio-Mutter so handelt! Das wäre als erstes zu klären, willst Du selbst den Kontakt weiter halten.
Ich glaube nicht, dass Du Recht mit der Aussage hast, dass H-Mütter froh sein können, wenn sie gesucht und gefunden werden. Das ist eine unrealistische Denkweise, denn es wurde den meisten von uns ja genau eingetrichtert, dass es nie einen Kontakt geben wird und darf! Was denkst Du wie einfach es ist, sich zangsmäßig die Weggabe aus dem Kopf zu pfeifen? Wenn man das wenigstens annähernd geschafft hat, z. B. weil das gesamte Umfeld sowieso immer dazu geschwiegen hat, ist es ein echter psychischer Gewaltakt, plötzlich wieder damit konfrontiert zu werden. Vielleicht denkst Du auch einmal in diese Richtung. Wie gesagt, die moralische Pflicht zur Informationsherausgabe haben bio-Eltern meiner Meinung nach zum Zeitpunkt der Adoption, nicht hinterher!
ZitatIch hätte meiner leibl.Mutter 1000 Vorwürfe machen können, Grund genaug gab es. ABER ich habe es nie getan, weil ich von Anfang an einen Neuanfang wollte!
Siehst Das bringt mich jetzt aber sehr zum Nachdenken. Kann es vielleicht auch sein, dass Du hier die treibende Kraft bist und Deine bio-Mutter total zwischen den Stühlen sitzt? Sie hatte vielleicht mit der Weggabe einigermaßen abgeschlossen, war offenbar an einen Mann geraten, dem sie nicht gewachsen ist, sicher aber arrangiert. Jetzt bist Du aufgetaucht und stellst Deine Ansprüche, die sie vielleicht gerne erfüllen würde, das aber ständig ihrem Hausdrachen gegenüber verantworten muss. Dann wundert es mich nicht, wenn sie irgendwann die Nerven verliert und Mist macht. Überlege einmal ganz genau, ob Du sie nicht zu sehr unter Druck gesetzt hast. Das soll jetzt keine Kritik sein!!!, sondern ist nur eine Idee, was da passiert sein könnte.
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass ihr das wieder geregelt bekommt, denn insgesamt scheint es ja zwischen euch gestimmt zu haben.
ich nehme mir jeden Ratschlag gerne an und bin ja auch bereit über Sachen anchzudenken.
Deine Aussage hat mich auch zum grübeln gebracht, Danke für deine Denkanstöße :-)
Ich hab es noch nie so gesehen, wie du es geschrieben hast, das ich die treibende Kraft bin...hmmm...Und jetzt wo du es sagst, sitzt sie schon zwischen den Stühlen, er versucht das der Kontakt zerbricht und ich versuche das der Kontakt bleibt :-) . Ich glaube schon das sie so einigermaßen damit abgeschlossen hatte, denn es fiel ihr beim ersten Treffen unheimlich schwer mich wieder zu sehen. Sie hatte auch einige Zeit danach gerbraucht um damit klar zu kommen.
Wie meinst du, das ich Ansprüche stelle???? Kannst du das genauer beschreiben mausi???? ich versteh es nicht so ganz, denn meiner Meinung nach Stelle ich KEINE Ansprüche.
Es lief bis jetzt auch alles Gut, hatten engen Kontakt, meinst du das evtl.damit??? Es ist aber kein Anspruch indirekt. Sie hat intensiv schon immer den kontakt zu mir gesucht, auch wenn wir uns gesehen haben verstehst du???
Und NEIN ich nehme es dir nicht übel was du geschrieben hast, bin ja dankbar darüber, denn so kann ich evtl.meine leibl.Mutter auch besser verstehen warum sie solche Dinge tut.
Ach das das alles sooo kompliziert sein muss :-(((
das mit den "Ansprüchen" ist natürlich nur im übertragenen Sinne gemeint! Ich versuche halt, diese Mutter zu verstehen und versetze mich in ihre Lage, weil ich es als bio-Mutter wenigstens einigermaßen nachvollziehen kann
Ich denke, wenn Du ganz in Ruhe und alleine mit ihr über das alles reden kannst, wird sich einiges klären lassen. Habe ruhig den Mut sie direkt zu fragen ob sie "Schiß" vor ihren Mann hat! Sie selbst wurd diese Schwäche vermutlich nicht von selbst zugeben, denn dann stünde sie ja schon wieder als Looserin vor Dir. ich fürchte, meine Tochter siehr mich auch als ewige Looserin und wer will schon mit so jemandem zu tun haben?
cornelia, wie du wahrscheinlich auch, geh ich nicht von 'idealfällen' aus. ratschläge können nur 'krücken' sein einen weg zu finden. m.a. spielt da mit hinein, ob ein kind aus einer familie herausgeholt werden mußte, oder der mutter (eltern) ungewollt weggenommen wurde (wie bei dir), ob es eine freie entscheidung war, oder ein kind von anfang an abgelehnt wurde, aus div. gründen nie eine emotionale bindung bestand, entstehen konnte, oder eltern lieber vor allem davonlaufen, nichts mehr davon wissen wollen. das ist so schwer erkennbar für adoptierte, sie wissen es vorher einfach nicht, hoffen da praktisch ins nichts. das wird doch sicherlich ebenfalls in kontakte hineinfließen. ähnlich dem zustand, wenn (abgesehen von halboffenen) leiblichen eltern informationen fehlen, daran interessiert sind zu erfahren, wie es ihrem kind mit der adoption erging, wie es damit aufwachsen konnte.
was ist bei radikaler ablehnung? da können adoptierte so viel verständnis haben wie sie wollen, da werden sämtliche tipps ins leere laufen, und sie wie blinde gegen wände, wissen nicht mal warum, machen sich endlos hoffnungen wenn sie nicht wissen wo sie dran sind, handeln sich schlimmstenfalls einen tritt nach dem anderen ein (kann es auch nicht sein), mit dem ergebnis 'ich hab es versucht' - wenn sie nicht über dritte (JA, dem bürokratischen weg vom desinteresse der eltern erfahren, so sich dieses amt damit befassen wollte, sonst stehen sie wieder da). am ende glauben sie noch, es läge an ihnen, weil sie dies und jenes nicht berücksichtigt, verkehrt gemacht haben. denn den mut (im extremfall), dem ehem. kind persönlich zu sagen: ich wollte dich nicht, auch jetzt nicht, mir liegt nichts an dir, nichts an kontakt, du störst, bist mir gleichgültig oder dergleiche, bringen vermutlich die wenigsten eltern auf. so gibt es auch die mütter/eltern, die lediglich wissen wollen wie sieht das kind aus, wie geht es ihm, was ist aus ihm geworden, und tschüss...
die einstellung zu kontakten scheint mir bei leiblichen eltern genau so gemischt zu sein, wie bei adoptierten und a-eltern. ich mach kontakte zudem nicht an anonymität oder kontaktverboten fest, denn die rechtlichen möglichkeiten sind adoptierten oft eben so wenig bekannt, wenn sie überhaupt von ihrer adoption erfuhren (gibt ja immer noch genug die es nicht wissen). wer meinst du klärt sie über ihre sog. rechte auf? was rechtlich möglich ist? sich besser darüber informieren können sich adoptierte erst seit einem guten jahrzehnt. ich hab diese rechte z.b. erst im internet nachlesen können. war deprimierend.
ich gehe jetzt nur mal auf das zuletzt Gesagte ein - das mit dem Wissen um die Rechte zur Kontaktmöglichkeit.
Du hast genau das geschildert was gewollt ist bzw. früher so gewollt war: die Herkunftsseite wird präpariert möglichst gründlich alles zu vergessen und die Adoptierten werden für dumm verkauft oder klein gehalten, wenn sie mit der Suchidee ankommen. Im Gesetz steht, dass sie ein Recht auf das Wissen um ihre Herkunft haben, aber bereits zu Beginn ihrer Adoptionszeit findet eine Sammlung von möglichst viel Wissen über ihre Herkunft nicht statt. Das hat doch System. Man hat kein Interesse daran, dass es später zu solchen Treffen und Kontakten kommt, weil das nie so vorgesehen war.
Wenn hier menschlich und ordentlich geholfen wird, liegt es offenbar zu einem großen Teil an der persönlichen Einstellung der jeweiligen Sachbearbeiter.
Zu den Ablehnungen habe ich mir nicht nur in letzter Zeit sehr viele Gedanken gemacht. Wenn es dazu kommt, liegt es viel zu oft an Missverständnissen, Unwissen oder Unsicherheit. Ich glaube nicht, dass Desinteresse hier ein wirkliche Rolle spielt, auch wenn das oft behauptet wird. Wer das behauptet, macht es sich zu einfach und es werden nur Klischees bedient. Der Sache selbst ist damit aber nicht gedient. Meiner Meinung nach kann sich die Situation für die Adoptierten nur dann verbessern, wenn man zuvor die Herkunftsseite ernst nimmt.
Ernst genommen wurden wir früher aber immer nur bis zu dem Moment wo die Unterschrift geleistet wurde. Danach nahm keiner mehr Notiz von uns; im Gegenteil. Wie will man dann erwarten, dass die Wunden irgendwann einmal heilen?
Natürlich rede ich jetzt nicht von den asozialen Fällen wo der Suff oder andere Suchtmittel den Verstand ruiniert haben. Hier ist sowieso kein Ratio vorhanden und die Adoptierten, die auf eine solche Herkunft treffen, tun mir wirklich leid, besonders, wenn sie nicht glücklich mit ihren Ado-Familie werden konnten.
Was denkst Du wie einfach es ist, sich zangsmäßig die Weggabe aus dem Kopf zu pfeifen? Wenn man das wenigstens annähernd geschafft hat, z. B. weil das gesamte Umfeld sowieso immer dazu geschwiegen hat, ist es ein echter psychischer Gewaltakt, plötzlich wieder damit konfrontiert zu werden. Vielleicht denkst Du auch einmal in diese Richtung.
Oh ja, das kann ich mir vorstellen und da kann ich mich - glaube ich - auch ein Stück weit hineinversetzen. Aber ich möchte doch einmal anmerken, dass es viele leibliche Mütter gibt (wie in meinem Fall), die sich nichts sehnlicher wünschen, als das verlorene Kind einmal wieder zu treffen. Zu sehen, dass es lebt und dass es ihm (vielleicht sogar) gut geht. Wenn dann nach der ersten Euphorie über das Wiederfinden plötzlich die Stimmung kippt und das Kind verbal attackiert wird, finde ich das einfach nur schlimm. Ein Kind, was von seiner Mutter getrennt wurde, hat ein schweres Trauma erlitten. Davon bin ich überzeugt. Und wenn die Mutter es ein zweites Mal "abgibt" macht das die gesamte Lebenssituation nicht einfacher. Klar - niemand (!!!) hat ein Recht auf einen dauerhaften Kontakt. Das müssen immer BEIDE Seiten wollen. Aber wenn eine Seite nicht will oder nicht kann, dann liegt es in ihrer Verantwortung das "nein" respektvoll, sensibel und menschlich herüberzubringen. Wir A-Kinder können nichts für die tiefe innere Verletztheit der Mütter.
Ich selbst habe meine leibliche Mutter nach wie vor auf eine sehr tiefe Art und Weise lieb. Ich werfe ihr NICHT vor, dass sie damals gezwungen wurde, mich abzugeben. Da konnte sie nichts für und da hab ich auch nach wie vor tiefes Mitgefühl. Wie sie mich aber nach dem Wiederfinden behandelt hat, dass werfe ich ihr vor und das durfte sie so nicht. Ich kann mich sogar in sie hineinversetzen: Allein die Vorstellung, wie meine leibliche Mutter unser Wiedersehen empfunden haben muss: "Da kommt also dieses Kind, das ich liebe, in das ich all meine Hoffnung setze und will mich sehen. Ich freue mich auf dieses, auf MEIN Kind. Und dann steht es vor mir und mich trifft der Schlag: Denn rein optisch hat dieses Kind ganz viel von dem leiblichen Vater und der eigenen Mutter (seiner leiblichen Oma). Also genau von den beiden Menschen, die mich am meisten verletzten und denen ich die Schuld für die Adoption gebe....." Ja, das ist ein Schock und da spielt das Leben nicht ganz fair. Aber dennoch: Auch das gibt der Mutter NICHT das Recht, das Kind erneut zurückzuweisen, weil so viel von früher hochkommt. Erklären, dass es leider nicht geht - wäre hart, aber ehrlich. Da kommt man irgendwann drüber weg. Aber Ansprüche stellen, eigene Regeln vorgeben, das Wort im Munde herumdrehen und eine Unfähigkeit, die Bedürfnisse des Kindes auch nur zu erahnen - das ist das Mieseste, was mir je passiert ist.
Auch beim Kind kommen unbewusste Erinnerungen wieder hoch. Und dann braucht es (auch als Erwachsener) einen Arm, der es hält. Und keinen Fuß, der noch hinterher tritt, wenn es bereits abstürzt!
kleiner kämpfer
@ Mariposa07: Hast du mal in Erwägung gezogen, dass deine Mutter auf Grund ihrer Lebengeschichte psychisch abgeknackst ist??? Ich habe das auch erst später gemerkt und verstanden....
Kopf hoch! Ich drück dir die Daumen und wünsche dir viel Kraft!
Dein augenblickliches Seelentief tut mir sehr leid. Führst Du Deine psychischen Probleme auf die Adoption und auf Deine H-Mutter zurück? Hast Du kompetente Hilfe in Form von Therapien oder ähnl.? Das wäre für Dich sehr wichtig.
Schade, dass Pusteblume (Teilnehmerin an diesem Forum), die´mit Dir ein ähnliches Schicksal teilt, sich nicht mit Dir austauscht. Sie ist eine ganz liebe und äußerst verständige Adoptierte, die problembehafteten Schicksalsgenossen bemerkenswert gute Denkanstöße gibt, wodurch manchmal schon mittels einer anderen Sichtweise gravierende Probleme entschärft werden.
Vielleicht existieren ja noch Geschwister oder gute Freunde Deiner H-Mutter, die Du über Deine Halbgeschwister ausfindig machen und befragen kannst. Vielleicht können Dir deren Aussagen oder Berichte das Loch in Deiner Seele ein klein wenig füllen. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.
Die Beziehung meines Sohnes zu seiner H-Familie gestaltet sich auch nicht so ganz konfliktfrei. Wenn er nicht Einladungen ausspricht, kommen keine Kontakte zustande. Seine Stimmung ihnen gegenüber ist ziemlich großen Schwankungen unterworfen. Gestern konnten sie bleiben wo sie wollten, er liefe ihnen nicht mehr hinterher, heute wiederum hat er sie für das nächste Wochenende wieder zu uns eingeladen. Er hofft, wenn wir uns um sie kümmern, kann er die Beziehung intensivieren.
Wünsche Dir für diese Woche aufbauende Erlebnisse, die Dir viel Wertschätzung Deiner Person vermitteln und damit ein wenig Stabilität in Deine psychische Verfassung bringen.
Hallo Mariposa !! Es ist eine verzwickte Situation , ich kann mir vorstellen wie schlecht es dir geht. Ich würde ihr einfach mal schreiben / sagen, dass sie in ihren Grenzen zu bleiben hat , denn das grenzt ja schon an "körperverletzung" bzw Seelenverletzung.. Einfach telen, und ihr die Grenzen aufzeigen. ich glaub , der gesamte Prozess ist schon so selbstverständlich geworden der Reunion , dass man sich schon verhält , wie als ob "nie was passiert" ist , und man ganz normal als Familie immer zusammen war. Zeige Grenzen auf, und werde deutlich!