Ich habe lange gebraucht, bis ich mich dazu durchgerungen hatte, mich auf die Suche nach meinen Wurzeln zu machen, fast 30 Jahre habe ich die Ungewißheit mit mir herumgeschleppt und mich nicht getraut, ich weiß nicht warum, aber die erste Kontaktaufnahme..der Gedanke war immer stark verunsichernd für mich auch wenn ich offen aufgewachesen bin und immer Unterstützung bekam, mich doch auf die Suche begeben zu können. Letzte Woche dann, da hab ich mich angefangen sachkundig zu machen, wo ich mich hinwenden könnte, um etwas über meine Herkunft zu erfahren. Habe mit Standesämtern telefoniert und mit der Adoptionsstelle, es war schon sehr aufregend, wenn ich ehrlich bin. Habe kaum geschlafen, Donnerstag dann habe ich mehr Auskunft bekommen, als ich mir je hätte träumen lassen können. Ich bekam Einsicht und sogar die Adresse meiner leiblichen Mutter heraus..und hab mich vor Überwältigung erstmal setzen müssen. Es stellte sich mir nämlich die Tatsache heraus, dass sie vielleicht 10 Minuten mit dem Auto von mir weg wohnt. In einer riesigen Stadt wie Berlin nun nicht gerade etwas, was ich erwartet hätte, zudem ich in einem anderen Bezirk geboren wurde und sie auch woanders gelebt hat. Ich setzte mich also und ließ das sacken. Danach war ich völlig durcheinander und aufgeregt, meine Eltern haben mich unterstützt, für sie wars ja auch aufregend und ein einschneidender Moment in unserem Leben..dann habe ich überlegt... wie Kontakt aufnehmen. Einfach hinfahren und klingeln wollte ich nicht, das kam mir unfair und respektlos vor, immerhin hatte ich ja schon Zeit den Schock ein paar Tage dann sacken zu lassen, habe ihr dann also einen zweiseitigen Brief geschrieben, versucht so einfühlsam wie möglich zu bleiben, habe geschrieben, dass sie mich ja nicht kennt und wohl sich wundert wer ich bin, dass sie vor fast 30 Jahren ein kleines Mädchen geboren hat, und dass ich das bin, dass ich sie nicht überfahren will, dass ich ihr auch keine Vorwürfe machen möchte, sondern einfach dankbar bin, dass sie mich geboren hat, dass ich die Chance bekam in eine liebevolle Familie zu kommen, da mir gesagt worden ist, dass meine leibliche Mutter damals keinen anderen Ausweg wußte, keinen hatte finden können, und dennoch den ersten Tage gekämpft hat wie ein Löwe, nochmal zurückzog und dann doch nochmal umentschied nach reiflicher Überlegung und wirklich mit sich gerungen und befunden hatte..sie schafft es einfach nicht. Ich schrieb, dass meine Eltern ihr dankbar sind, dass nie ein böses Wort über sie verloren worden sei, und dass ich nun, 30 Jahre später..mich endlich traue zu versuchen sie zu finden, dass ich so viele Fragen habe, die nur sie mir beantworten kann, ob sie vielleicht auch welche an mich hätte, die ich ihr beantworten kann...dass ich sie gerne kennenlernen würde und ein bißchen Angst habe und ob sie mich vielleicht auch kennenlernen möchte. Ich habe noch ne Menge mehr geschrieben, die Anrede am Anfang war das Schwerste.. Sehr geehrte Frau XXX klang zu förmlich, Liebe XXX ,..zu dicht.. am Ende habe ich mich für: Hallo XXX und duzen entschieden, ihr geschrieben, dass ich versuche mich auch in sie hineinzufühlen und auch hier..gebe ich zu ein wenig gelesen um mich besser in sie hineinfühlen zu können, die Ängste ein wenig zu kennen, die Herkunftsmütter haben und habe versucht das alles zu berücksichtigen. Es wurde wie gesagt ein sehr langer Brief, den habe ich dann persönlich Montag eingeworfen, um auch sicher sein zu können, dass er bei ihr landet, wo ich schon um die Ecke wohne, und um die Postauslieferungszeit zu sparen und bin ganz schnell wieder heimgefahren. Habe auch meinen Eltern und meiner besten Freundin den Brief vorgelesen, die ihn emotional und sehr gut fanden, was mich ein wenig ermutigte irgendwo den rechten Ton getroffen zu haben. Dann ..gestern.. Dienstag schon..klingelte am frühen Abend mein Telefon. Meine leibliche Mutter war am Telefon, und wir unterhielten uns, ihr Lebensgefährte meinte irgendwann "wir sind doch hier nicht im Fernsehen..sag ihr sie soll vorbeikommen!!" Also lud sie mich ein vorbeizukommen, dass mein Brief sie sehr berührt habe, dass sie überrascht sei, wie sehr ich mich über ihren Anruf freue und wie gut ihr der Brief getan habe, dass sie ihn sich rahmen wolle. Ich bin dann hingefahren, und sie sagte mir, sie habe meinen 6 Jahre älteren Bruder auch angerufen, mittags schon, der aus dem Häuschen gewesen sei, und mich unbedingt auch mal kennenlernen wolle..er wäre auch nicht bei ihr sondern seiner Oma groß geworden, weil sie es damals so schwer hatte und dass wir viel zu reden hätten. Sie rief auch nochmal meinen Halbbruder an, der mich sprechen wollte und sich dann sofort ins Auto setzte samt Freundin und auch vorbei kam...war alles sehr sehr aufregend, selbst meine Mama haben wir angerufen, die beiden Mütter für wenige Minuten geredet und als meine leibliche Mutter dann auflegte war sie ganz ergriffen, meinte wie lieb meine Mama sei und wie glücklich sie ist, dass ich so tolle Eltern bekommen hätte.. schrecklich aufregender Abend,vielleicht sogar etwas zuviel direkt fürs erste Treffen, hatte auch ein Album mit Babyfotos von mir dabei das wir durchgeblättert haben, haben Telefonnummern ausgetauscht und heute habe ich ihr bei meinen Eltern die Unterlagen kopiert, die ich beim Amt bekommen habe, weil sie sie gerne sehen und haben mochte, was für mich und meine Ellies okay war. Ich habe sie ihr heute Abend dann gleich noch vorbei gebracht und wir haben uns nochmal zwei Stunden verquatscht, sie hat meine Hand kaum loslassen können und sie meinte es wär immer noch alles so schrecklich schwer zu begreifen..für mich ja auch.
Wird wohl ne sehr aufregende nächste Zeit..auf einmal habe ich nun einen Bruder und meine Herkunftsmutter wohnt quasi um die Ecke. Sie hat sich auch gewünscht ob ich ihr ein Babyfoto von mir kopieren könnte, was ich natürlich machen werde. Ich bin total verwirrt, es fühlt sich noch alles unrealistisch an, es ist sehr aufregend und ich bin gespannt wie es weitergeht. So finde ich sie sehr nett, auch meinen Bruder finde ich sehr nett, er hat mich heute kurz angerufen ob ich den gestrigen Abend gut überstanden hab und gut geschlafen hätte,..ja hab ich gesagt und ihn das auch gefragt und er meinte es ist alles noch sehr aufregend, aber er habe auch gut geschlafen. Waren nur 5 Minuten am Telefon, aber ich glaube ich bin glücklich, dass es so gut gelaufen ist..das war ja mehr oder weniger ein Idealfall..hätte ja kaum besser laufen können. Was traurig ist, ist, dass mein leiblicher Vater wohl furchtbar gewesen sein muß, sie hatte sogar seinen Namen verdrängt..vielleicht erinnert sie sich eines Tages noch, dass ich dort einfach auch mal suchen kann, um meine Herkunft gänzlich herauszufinden, da gabs wohl auch noch 2 oder 3 Kinder die er hatte, von denen sie nichts wußte..habe ich also noch mehr Geschwister, die ich nicht kenne..ich war immer Einzelkind, ..ist alles wirklich schrecklich aufregend! Soweit von mir erstmal
Edit: Fehlerteufel und Co. .. wer jetzt noch Fehler findet, der kann sie gratis behalten :P
Deine Geschichte hat mich berührt. Ich bin auch eine Adoptierte und habe vor 2 Jahren meine leibl.Mutter gesucht und gefunden und vor 1 Jahr meine 3 Halbgeschwister gefunden.
Es freut mich das du so tolle Ado-Eltern hast und sie dich so unterstützen da hast du wirkl.Glück. Meine haben mich leider nicht so unterstützt bei der Suche, aber ich versteh mich trotzdem sehr gut mit ihnen und sie sind meine Familie.
Ich bitte Dich, so von Adoptierte zu Adoptierte: Geh es mit deiner leibl.Mutter LANGSAM an, jetzt ist noch die Euphorie vorhanden, verstehst du? Ich spreche da aus Erfahrung!!!! Versuch ersteinmal klar zu denken, die Eindrücke zu verarbeiten, was du da gerade erlebt und gesehen hast.
Und vor allem: lass dich nicht von deiner leibl.Mutter bedrängen, wenn sie etwas möchte das du evtl nicht willst. Das kann leider sehr schnell gehen. Wenn du magst, kannst du meine anderen Beiträge mal lesen, dann verstehst du warum ich dich "warne" und bitte.
Ich freu mich trotzdem SEHR für dich, das deine Geschichte so gut anfängt und hoffe sehr für euch, das es gut weiter geht.
Ja ich denke auch, dass ich mit meinen Ado Eltern großes Glück gehabt habe, es war ihnen wichtig von Anfang an mit offenen Karten zu spielen, sie wollten ihr Kind nicht anlügen und sie waren sich sehr bewußt, dass ihr Glück auf dem Unglück meiner leiblichen Mutter begonnen hatte, etwas was ja nun alle Adoptivfamilien betrifft und sie haben immer tiefe Dankbarkeit empfunden, auch oft über meine leibliche Mutter nachgedacht und mir auch nie verheimlich was sie über sie wußten. Ich weiß wirklich solange ich denken kann, dass ich adoptiert bin und es war nie ein Problem für mich. Klar es ging jetzt verdammt schnell die letzten Tage mit viel Aufruhr, sowohl in Adofamilie als auch bei meiner Herkunftsmutter und ihrem Lebensgefährten oder meinem Bruder. Wir wollen uns Zeit lassen, es gibt viel zu reden und heute früh bevor meine Herkunftsmutter zur Arbeit fuhr, da hat sie mich ganz kurz angerufen und mir gesagt, dass sie nachgedacht hat und findet wir brauchen viel Zeit und dass sie auf gar keinen Fall, niemals niemals niemals irgendeine Form von Ansprüchen an mich stellen möchte, dass sie meinen Eltern dankbar ist, wie offen sie mich großgezogen haben, dass sie mir eine gute Familie waren und bitte bitte immer auch für mich 'Mama und Papa' bleiben sollen, dass ihr das auf dem Herzen lag, die ganze Nacht schon, dass sie sich freuen würde, wenn wir uns anfreunden , aber dass wir ja nun mal Fremde füreinander sind. Ich stimme dem zu, und es wird nichts ändern, meine Mama, mein Papa..das sind meine Adoptiveltern, immer für mich da, sie lieben mich über alles und ich sie, ich weiß das, sie wissen es umgekehrt auch und das kann nichts ändern, das sind 30 Jahre fast..mein ganzes Leben, das uns niemand nehmen kann, und meine Herkunftsmutter sagte, sie will das auf gar keinen Fall, sie will,dass ich das weiß, sie will sich nicht in unsere Familie drängen, sie erwartet rein gar nichts, sie hofft nur, dass wir uns anfreunden können, und mit der Hoffnung bin ich ja auch auf die Suche gegangen. Soweit klingts alles ganz gut, ich lasse es auf mich zukommen, ich befinde mich 2 bis 3 mal die Woche ohnehin in Therapie, da obwohl ich so eine tolle Familie habe..ich da wie meine leibliche Mutter..mitMännern eher in die Sch**** gegriffen habe und mir die 2 Herren so einiges an Traumas mitgegeben haben, was ich nun zu verarbeiten habe. Das Thema Adoption habe ich auch mit meiner Therapeutin, wir haben viel darüber gesprochen die letzten Wochen und ich habe ihr auch (witzig eigentlich) Dienstag noch gesagt, dass ich den Brief nun eingeworfen habe.. und dann lernte ich am selben Tag nach der Therapie auch noch meine leibliche Familie direkt kennen. Ich habe also meine Adofamilie und meine Therapeutin immer an meiner Seite zum Reden oder Rat suchen, und meine Herkunftsmutter hat ebenfalls einen Therapeuten, dem sie vertraut. Ich hoffe wir werden das Ganze schon irgendwie meistern. Das muß nun langsam gehen, der Dienstag war für mich und meine Herkunftsmutter sehr viel und sie wie ich finden, wir lassen uns nun Zeit, waren aber glücklich wie gut es gelaufen ist bis hier hin und hoffen wir können weiter alles so schön besprechen und langsam den Kontakt wachsen lassen.Und vielleicht, in ein paar Monaten, können sich ja mal leibliche Mutter und Adoeltern treffen, Interesse besteht ebenfalls auf beiden Seiten, natürlich auch ein Haufen an gemischten Gefühlen und Emotionen ..aber kein bißchen Feindschaft von welcher Seite auch immer bisher. Ich hoffe es bleibt so!!!
meine Geschichte lief etwas anders als deine: ich hab 3 Jahre bei meiner leibl.Mutter gelebt, sie trennt sich von meinem leibl.Vater.Sie lernte einen neuen Mann kennen und heiratet ihn. Er war sehr brutal mir gegenüber und ihr gegenüber. Darauf wurde das JA aufmerksam und ich wurde raus genommen aus der Familie.Kam erst einmal ins Heim. Sie hat um mich gekämpft aber ihr vater hat veranlasst das sie mich nie wieder bekommt (er war ein einflussreicher Mann bei der "Stasi" damals. Es geschah alles in der ehem.DDR, es war also eine Zwangsadoption gewesen, sie hätt mich nie im leben freiwillig abgegeben. Ich war dann knapp 1 Jahr im Heim und dann erst kam ich zu meinen Eltern. (bin jetzt übrigens 28 Jahre alt)
Meine Ado-Eltern wussten das etwas schlimmes mit mir passiert war und deshalb wollten sie mich schützen und haben mich eben nicht so sehr bei der Suche unterstütz, sagten aber wenn du es wirkl.willst dann mach es.
Ich hab meine leibl.Mutter ohne das JA gefunden.Sie wohnt 500km entfernt von mir, aber nur 30km von meinen Ado-Eltern entfernt. Ich hab ihr auch einen Brief geschrieben und stand sogar vor ihrer Haustür aber ich hab mich NICHT getraut zu klingeln und bin dann auch schnell weg von da :-) 4 tage später hat sie mir sofort zurück geschrieben, es sah wirkl.so aus als hätte sie auf diesen Moment gewartet. Wir hatten erst Briefkontakt dann das erste telefongespräch und kanpp 7 Monate später, hab ichs nicht mehr ausgehalten und musste sie sehen :-) Sind dann zu ihr hingefahren waren dann 1 Wo. da in ihrer Nähe und haben uns jed.tag gesehen. Es war wirkl.ein schönes Kennenlernen.
Mittlerweile ist es so, das ihr Partner ALLES versucht den Kontakt zu unterbinden, redet dummes Zeug über mich, und sie lässt sich zeitweise von ihm bereden,leider. Sie hat nicht wirkl.ein gr.Selbstbewusstsein, sie selber hatte eine besch. Kindheit. was jetzt zwar keine Entschuldigung ist aber dadurch ist sie so wie sie jetzt ist.
Ohje jetzt hab ich auch so viel geschrieben hihi.
Wie bzw WAS hast du dich gefühlt als du deine leibl.Mutter gesehen hast????? Seht ihr euch ähnlich? Konntet ihr Gemeinsamkeiten feststellen????
Du hast mein Mitgefühl wie es da damals bei dir gelaufen ist ... das muß furchtbar für so ein kleines Kind gewesen sein und natürlich auch für die Mutter, da kann ich dann auch irgendwo verstehen warum deine Adoptivfamilie mit dem ganzen etwas vorsichtiger war. Als ich in meine Familie kam, da war ich erst drei Tage alt, es war eine staatliche Adoption, ich war also noch ein Säugling und habe keine Heimerfahrungen machen müssen. Meine leibliche Mutter sagte, sie hätte mich damals auch noch ein oder zweimal auf dem Arm gehabt, meine Mama sagte, die Schwestern hätten ihr das damals auch noch gesagt und das etwas schief gelaufen wäre und sie mich nie hätte halten sollen.. heute aber bin ich froh darum zu wissen, dass ich nochmal im Arm war und nicht als frisch geborenes Würmchen von einem Körper weg direkt in ein Bett kam und meine Mama findet das auch (ich schreibe Mama wenn ich über meine Adoptivmutter rede, einfach weil sie es ja für mich ist Der Lebensgefährte meiner leiblichen Mutter scheint es gut aufzunehmen, er war es letztlich, der das ganze so beschleunigt hat am Dienstag und wir..sie wie ich haben uns beide ein wenig überfahren gefühlt, er hats nur gut gemeint, ist von anderer Nationalität und so erzogen worden, dass Familie wichtig ist und für ihn war es daher so eine Art Pflichtgefühl, dass wir auch ja schnell zusammenkommen und reden..aber sie und ich beide haben schon beschlossen uns auch mal öfters zu zweit nur zu treffen, weil er uns das ganze zu schnell angeht, aber er meints gut. An ihrem Anruf heute morgen, da habe ich gemerkt, dass sie sehr viel Einfühlungsvermögen besitzt, dass sie spüren kann, wie andere Menschen fühlen, und dass sie Empathie hat. Ich denke, das hat sie mir auch vererbt nebst dass meine Adoeltern ebenso viel Gespür für andere Menschen haben und mich als toleranten (zumindest glaube ich das) Menschen erzogen haben, der sich auch Gedanken darum macht, wie andere empfinden. Aber so ein gewisses Gespür muß man da ja auch haben und das hatte ich immer. Ich konnte immer instinktiv spüren, wie es jemandem geht, ob ich angelogen werde, ob mich jemand mag oder nicht oder ob jemand Hilfe braucht (das ist leider schon oft ausgenutzt worden).. ihr Anruf hat mir heute morgen gezeigt, wie sehr sie sich mit der Situation befasst hat, wie sie verstehen konnte, dass auf Adofamilienseite Ängste auftreten könnten, dass sie sich deshalb sorgt, dass sie mir versichern wollte, dass sie sich auf keinen Fall eindrängen möchte bei uns und dass sie ebenso gespürt hat, dass es für mich wie sie ein bißchen arg rasch ging. Also ich denke, da hat sie mir etwas sehr sanftes mitvererbt was durch meine Familie dann auch noch sehr gefördert wurde. Ich habe ihre Haarfarbe, wie sie sagt..sie ist schneeweiß mittlerweile und mit 54 noch nicht wirklich alt..ich habe letztes Jahr die ersten weißen Härchen auf meinem Kopf gefunden..ich denke mal das habe ich auch von ihr. Die Augenfarbe habe ich von ihr..so ein blaugraugrün Mix und ich glaube ein bißchen was von ihrer Nase und auch die Figur und Körpergröße. Wenn ich negativen Streß habe wie in meiner Partnerschaft, habe ich zugenommen..wenns mir gut ging war ich schlank und bei ihr sagte sie war und ist es genauso. wir haben dieselben Problemzonen wo wir dann zunehmen x).. und wie sagte ihr Lebensgefährte: 'also die Fresse, die hat se von ihrem Bruder!' und meinte damit nicht meine große Klappe sondern meine Mundpartie..das haben auch mein Bruder und seine Freundin gesagt, meine leibliche Mutter fand das auch. Wir sind auch etwa gleich groß.. so um die 1,65...ich bin ein kleines bißchen größer.. mein Bruder ist über 1,80 und ich habe wohl die Hände von ihr. Was habe ich gefühlt, als ich sie gesehen habe... tja, das ist eine gute Frage.. ich hab mir ja worst und best case ausgemalt.. ich wußte ja nicht wen ich vorfinde, wie sie lebt etc.. ich glaube Erleichterung, dass es nicht worst case war in erster Linie, ich hab fast automatisch angefangen insgeheim Ähnlichkeiten zu suchen und auch sofort gefunden, Erleichterung, dass die Suche so schnell und gut gelaufen ist, sie war mir auf Anhieb sympathisch, ihren Lebensgefährten finde ich etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich denke auch er ist ein guter Mensch..er hat halt absolut keine Empathie für andere, diese Gabe hat halt nicht jeder.. nicht so wie sie und sie hat mir das, als er mal aus dem Zimmer war auch gesagt, dass sie das bei ihm manchmal ärgert, aber er im Grunde ein herzensguter Mensch ist und es nicht merkt, wie sehr er mich mit seiner Informationsflut überfährt oder auch sie damit überfährt, obwohl sie es ihm sagte ..er fand ich muß alles wirklich alles ganz schnell sofort wissen, und sie und ich fanden aber, dass manche Dinge Zeit brauchen und wir langsam alles erzählen möchten. Darum haben sie und ich beschlossen uns auch ohne ihn zu treffen, damit wir dann unser Tempo wählen können. Nämlich langsam, Schritt für Schritt. Wir wohnen ja lustiger Weise sehr nahe..10 oder 15 Minuten mit dem Bus und haben eine kleine Innenstadt direkt auf der Hälfte, wo wir Kaffeetrinken gehen können und reden. Das wollen wir demnächst machen.
ja meine Geschichte ist schon krass,musste schon viel mitmachen. Trotz alledem hab ich meiner leibl.Mutter nie ein Vorwurf gemacht. Das verstehen widerrum meine Ado-Eltern nicht. Naja egal.
Ihr (leibl.Mutter)seh ich auch ähnlich: gleiche Größe,gleiche Augenfarbe eigt.das Gesicht ist gleich, Haarfarbe auch gleich,Hände gleich. Beim ersten Treffen hab ich auch instinktiv danach geschaut hihi. Von der Art her auch zieml.gleich(hab ich aber erst in laufe der Zeit festgestellt)
Ja macht das, trefft euch ALLEINE. Es gibt bestimmt Dinge die sie dir erklären möchte ohne ihren Partner.
Achso ihr Partner war auch erst sehr offen mir gegenüber und fand das alles toll. ABER jetzt wo sie sich selber geändert hat(zum positiven) kann er es nicht mehr leiden das wir engen Kontakt haben. Er hat immer bestimmt über sie, sie klein gehalten und jetzt sagt sie ihm die Meinung und ist offener geworden, das passt ihm nicht. Muss aber bei euch nicht so werden.
Werd dir später nochmal schreiben,muss jetzt erstmal los.
Erstmal : Ich habe mich sehr für dich gefreut und tue das natürlich auchnoch immer! Wahnsinn! Das ist klasse wie gut das bei dir gelaufen ist! Das ist echt ideal! Und deine HM und dein Halbbruder scheinen ja echt sehr nette Menschen zu sein! Das ist eine sehr aufregende Zeit für dich, und bei mir war es so das ich nichts anderes mehr im Kopf hatte. War ein bisschen blöd weil nicht alle zB meiner Freunde davon bescheid wissen und die haben sich dann sehr gewundert und waren sogar sauer auf mich. Aber das war mir irgendwie in dem Moment fast egal sozusagen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg. Geh es langsam an, trotz der großen Freunde und Aufregung
Hallo Cere, wie aufregend! Ich weiß noch wie aufgeregt ich beim ersten Treffen mit meinem Sohn war. Ich freue mich wirklich sehr für Dich und Deine Lieben!!! Halte uns auf den Laufenden, ja?
Als bio-Mutter, bei der das mit dem Kontakt total in die Hosen gegangen ist, kann ich Euch nur gratulieren, auch dazu, dass ihr selbst erkannt habt, dass jetzt erst einmal "sacken lassen" angesagt ist. Das ist sehr klug
Umso mehr bin ich gespannt wie sich das nun langfristig entwickeln wird.
Ich dachte mir ich gebe mal ein Update ab... die letzte Woche war sehr sehr aufregend, ich habe mit meine leiblichen Mutter viel gesprochen, wir haben uns auch mal ohne 'ihn' dabei getroffen, ich war bei meinen Eltern und habe mit ihnen gesprochen..meine Nerven lagen so blank und ich war so nervös, dass ich Atemprobleme bekommen hatte, konnte kaum länger als mal drei Stunden die Nacht schlafen... dann am Wochenende und den Montag hab ich gesagt ich brauch ne Auszeit und hab nichts aber auch gar nichts gemacht als versuchen mich abzuregen. Kein Kontakt am Wochenende und Montag mit den Ellies oder mit der leiblichen Mutter.. Dienstag mit der leiblichen Mutter telefoniert und mein Vater hat ihr, weil sie sich das so gewünscht hat..ein paar Fotos von mir dupliziert wo ich ein Baby war, wo ich klein war, wo ich dann älter wurde etc und ich konnte sich nach der Therapiestunde dann mitnehmen und habe sie ihr noch vorbeigebracht und wir haben uns draußen auf ein Mäuerchen gehockt, uns die Bäume angeschaut, eine geraucht, sie hat sich die Fotos immer wieder angesehen und meine Eltern und ich hatten abgesprochen, dass wir ihr vorschlagen ob sie Lust hat die nächsten Tage sich zusammen mal zu treffen..auf eine Kaffee oder so und haben uns Daten aufgeschrieben wo wir könnten, so dass ich sie dann also noch gefragt habe ob sie meine Eltern gern kennenlernen würd.e.ja , wollte sie unbedingt und meine Mama hat gesagt es würde ihr nichts ausmachen, wenn wir das in ihrem Haus machen, wo ich groß geworden bin aber auch jeder andere Ort wäre ihr recht. Meine leibliche Mutter war ganz aufgeregt und wollte unheimlich gern sehen, wo ich wie großgeworden bin und war Feuer und Flamme das Angebot mit mir bei meinen Eltern vorbeizufahren anzunehmen. Sie hat mich dann gefragt was meine Mama gerne mag, sie würde schrecklich gern was mitbringen.. hab ihr gesagt meine Ma freut sich bestimmt über ein paar Blümchen und da hat sie dann gemeint sie wird ein paar Blümchen holen und einen Käsekuchen für uns alle backen, den könne sie gut... ich habe dann noch mit meiner Ma telefoniert und ihr gesagt, dass sich meiner leibliche Mutter freuen würde vorbeikommen zu können , dass sie Kuchen backen möchte .. meine Ma sagte sie wird Kaffee kochen, Weintrauben holen , gutes Brot und ein Käsebrett machen... und das ganze wird dann morgen am Donnerstag stattfinden. Nur meine leibliche Mutter, meine Ellies und ich.. Ich werd sie mit dem Auto abholen , zu meinen Ellies mit ihr fahren und dann wenn wir fertig sind wieder heimbringen und auch nach Hause fahren, ist ja im Prinzip lustigerweise derselbe Weg, da sie um die Ecke wohnt.
Da wir allesamt sie wie meine Adoeltern und ich mies schlafen die letzten Nächte, da fanden wirs gut, wenn wir dieses gemeinsame Kennenlernen rasch machen, weil wir uns alle davon erhoffen wieder etwas besser und ruhiger schlafen zu können im Anschluss. Wünscht uns mal gutes Wetter, dass wir schön auf der Terrasse im Garten sitzen können
ich werde gleich mal den Brief schreiben, wenn es euch recht ist, den ich ihr geschickt habe, um den ersten Kontakt aufzunehmen. Ich hatte mir sehr viel Mühe damit gegeben und vielleicht hilft er ja dem ein oder anderen weiter, wie man vielleicht behutsam eine Kontaktaufnahme wagen könnte, wenn man wie ich auf der Suche war und nicht wußte was man schreiben soll.
Hier ist nun der Brief, den ich ihr geschrieben hatte..vielleicht gibt er ein paar Hilfen für andere Adoptierte, die auf der Suche nach ihren Wurzeln sind und vielleicht ein paar Anregungen suchen oder gebrauchen können.
Hallo (Vorname),
wahrscheinlich wirst du dich wundern, wer ich bin und wieso ich dir schreibe. Mir ist ein wenig mulmig während ich diese Zeilen schreibe, soviel Ungewißheit, ich möchte dich auch nicht überfahren, aber ich lebe schon sehr sehr lange in Ungewißheit, habe mit mir gerungen, ob ich diesen Weg gehen soll und letztlich mich dafür entschieden. Vor fast genau dreißig Jahren, da hast du ein kleines Mädchen im xxx Krankenhaus in xxx geboren und aus persönlichen Lebensumständen zur Adoption freigegeben. Dieses Mädchen, das war ich und ich möchte dir als Allererstes danken, dass du mir das Leben geschenkt hast. Ich habe von meinen Adoptiveltern nicht viel von dir erfahren können, doch sie sagten, dass du noch einmal um mich gekämpft hast, und ich dir wohl viel bedeutet haben muß und dass dir wichtig war, dass ich in eine evangelische Familie komme. Sie haben mich von Anfang an im Wissen großgezogen, dass ich adoptiert worden bin, also bin ich nicht aus allen Wolken gefallen sondern habe von klein auf gewußt, dass eine andere 'Mama' mich geboren hat aber mich leider nicht behalten konnte und sie keine Kinder bekommen konnten, und ich für sie ein Geschenk des Himmels war. Ich habe viele Jahre überlegt, ob ich versuchen möchte einen Kontakt herzustellen, es war ein sehr eigenartiges Gefühl, so wie es für dich eigenartig sein muß, jetzt von mir zu hören, vielleicht hast du an mich gedacht, dann und wann, so wie auch ich daran gedacht habe, wer wohl meine Herkunftsmutter ist. Als ich noch klein war, habe ich mir immer einen großen Bruder gewünscht, bin jedoch als Einzelkind aufgewachsen..als ich dann älter war, sagte mir meine Adoptivmutter, dass meine Herkunftsmutter wohl noch einen Sohn gehabt haben muß und ich tatsächlich einen Bruder oder Halbbruder somit wohl habe, den ich auch nicht kenne. Ich habe zwar sehr liebevolle Eltern, aber dennoch habe ich mich immer gefragt, wo ich eigentlich herkomme, wo meine Wurzeln sind und ob du, als meine Herkunftsmutter, dir wohl ähnliche Fragen stellst über mich. Ob ich es wagen sollte, einen Kontakt herzustellen, jetzt wo ich erwachsen, fast dreißig bin. Das Leben ist nicht unendlich lang..und ich dachte mir, dass viele Antworten nur du mir geben kannst, und dass je länger ich warte, die Zeit immer kürzer wird, in der wir uns vielleicht kennenlernen können. Ich würde dich sehr gerne kennenlernen, mich mit dir unterhalten, ich möchte dir keine Vorwürfe machen, ich bin dir ehrlich dankbar, dass du mir das Leben geschenkt hast, und es mir ermöglicht hast, ein Zuhause zu bekommen, das du mir wohl zu diesem Zeitpunkt nach deinem Ermessen nicht hättest geben können. Ich würde so gern etwas über dich lernen, vielleicht möchtest du ja auch etwas mehr über mich wissen. Ich war in den letzen Tagen auf vielen Ämtern, habe mich sachkundig gemacht, wo ich mich hinwenden muß..es war sehr eigenartig..und da ich weiß, wie es sich für mich anfühlt,ich habe nämlich ein bißchen Angst, kann ich mir vorstellen, dass es auch für dich ein Schock sein muß, nach all der Zeit nun von mir zu hören. Hast du gehofft von mir zu hören? Hattest du Angst, ich könnte dich irgendwann kontaktieren? So viele Fragen, und Antworten kann ich nur von dir bekommen oder du von mir, so du denn welche möchtest. Als ich dann deine aktuelle Adresse bekam, da habe ich auf den Zettel geschaut, und bin fast rückwärts umgefallen, denn ich stellte fest, dass wir nun im selben Bezirk wohnen, sogar im selben Postleitzahlen Bereich, und dass ich an deiner Straße unzählige Male im Leben schon vorbeigefahren bin, ja einmal sogar fast in eine Nachbarstraße gezogen wäre, wenn ich denn die Wohnung dort bekommen hätte. Ich möchte mich bei dir entschuldigen, so spät und plötzlich Kontakt aufzunehmen, ich weiß auch nicht, ob ich es richtig angehe, ich wollte nicht einfach bei dir klingeln, denn das fand ich unpassend, unfair dir gegenüber und das möchte ich nicht sein. Diesen völlig unvorbereiteten Schock möchte ich dir gern ersparen, darum habe ich überlegt, was ich machen soll und dachte, dass es wohl wahrscheinlich am Klügsten wäre, dir einen Brief zu schreiben, so dass du Zeit hast, ihn zu lesen, Zeit hast, dir Gedanken zu machen, den Schock zu verarbeiten und dir zu überlegen, was du antworten möchtest, da diese Situation mindestens genauso schwer für dich wie für mich sein muß. Ich möchte dich sehr gern kennenlernen, vielleicht können wir uns ja mal treffen, auf einen Kaffee oder so, irgendwo an einem neutralen Ort, einem Café vielleicht, die Altstadt xxx ist ja nicht weit und liegt etwa genau auf der Hälfte der Strecke für uns beide. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mir antworten würdest, und mich wissen läßt, ob es dir denn recht wäre. Es wäre nett, wenn du zurückschreiben würdest... du könntest mich aber auch anrufen, wenn du das möchtest, ich werde mich versuchen darauf einzustellen, dass ich vielleicht Post oder einen Anruf von dir bekomme.
Bravo, das ist aber ein sehr schöner, liebevoller und offener Brief Mir sind fast die Tränen gekommen, denn so einen Brief hätte ich mir auch immer gewünscht, aber meine Tochter hat mich nicht gesucht, sondern ich sie. Das war aus heutiger Sicht wohl ein Fehler, denn sie hat es wohl als Einmischung empfunden. Wie schön, dass das Timing bei euch so perfekt geklappt hat
Du kannst mächtig stolz auf Dich, Deine Eltern und auch auf Deine bio-Mutter sein. Vielelicht gelint es Dir ja noch, Deine bio-Mutter dazu zu bringen, den Namen Deines bio-Vaters herauszurücken, denn daran, dass sie ihn nicht mehr weiß, glaube ich ehrlich gesagt nicht Das wird wohl so eine Art Selbstschutz sein. Sie weiß ihn garantiert!
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass es so positiv weiter geht und, dass dieser Kontakt für euch alle ein dauerhafter Gewinn sein wird.
mir kamen wirklich die Tränen als ich deinen lieben Brief an deine leibl.Mutter gelesen habe. Du hast sooooo schön geschrieben, da hätte ich als leibl.Mutter auch nicht nein sagen können :-) Du zeigst dadurch wirklich Größe und ich finde es toll, das du deiner leibl.Mutter KEINE Vorwürfe machst.
Das wird ihr die Angst nehmen und ich glaube das eure Geschichte gut ausgehen wird. Du scheinst eine starke Persönlichkeit zu sein,weil du dich auch so gut ausgedrückt hast.
Echt ein großes LOB an dich!
Halte uns auf jeden Fall auf dem Laufenden wie es bei euch weitergeht !!!!!!