ja im Grunde ist meine Frage eigentlich auch etwas unsinnig. Logisch betrachtet leben Ado-Kinder ja ganz genau wie andere Kinder auch, sie stehen früh auf, machen Frühstück, gehen in den Kindergarten oder zur Schule, kommen heim, toben auf dem Spielplatz herum usw.! Ich weiß auch nicht wieso, aber ich habe ständig diesen Drang dem Thema nahe zu sein, ich habe sonst nie die Möglichkeit mit meiner Familie und Freunden darüber zu reden, es ist ein schwarzes Thema und wird nun von allen verdrängt in der Familie. Nur selten kommt es zur Ansprache. Wenn ich über all das hier schreibe, habe ich immer das Gefühl meinem Sohn näher zu sein, ihn somit besser zu verstehen, und auch seine Eltern besser zu verstehen. Wenn gewisse Besonderheiten in einer Ado-Familie auftreten die sich denoch von einer ,,normalen" Familie unterscheiden, und jemand berichtet darüber, dann denke ich immer das es bei meinem Sohn und seiner Familie genauso sein könnte und jedes Wissen erhellt mein Herz ein wenig weil ich wieder etwas ,,Neues" weiß bzw. wo ich denke das es so sein könnte. Warum mich dabei ausgerechnet die Unterschiede interessieren weiß ich nicht. Ich hätte demnach irgendwie den Wunsch mit einer einzelnen Adofamilie mal in Kontakt zu treten, egal wie, und diese ein wenig kennenzulernen. Einfach um immer mit dem Thema in Kontakt zu bleiben, alle Facetten zu sehen und dadurch im übertragenen Sinne auch meinem Sohn näher zu sein, da gleiches Schicksal und so und weil ich mich mit seinem Schicksal befasse, was ich sonst leider nicht oft kann außer in diesem Forum, aber hier ist eben alles anonym. Vielelicht gibts ja Adoeltern die sich sowas vorstellen können, viell. weil sie zur H-Mutter keinen Kontakt haben und diesen gerne hätten um sich auszutauschen. Aber denke mal das is ein Wunschdenken, keine Ahnung wieso.
Zitat von LoomiIch hätte demnach irgendwie den Wunsch mit einer einzelnen Adofamilie mal in Kontakt zu treten, egal wie, und diese ein wenig kennenzulernen. Einfach um immer mit dem Thema in Kontakt zu bleiben, alle Facetten zu sehen und dadurch im übertragenen Sinne auch meinem Sohn näher zu sein, da gleiches Schicksal und so und weil ich mich mit seinem Schicksal befasse, was ich sonst leider nicht oft kann außer in diesem Forum, aber hier ist eben alles anonym. Vielelicht gibts ja Adoeltern die sich sowas vorstellen können, viell. weil sie zur H-Mutter keinen Kontakt haben und diesen gerne hätten um sich auszutauschen. Aber denke mal das is ein Wunschdenken, keine Ahnung wieso.
Du hast es selbst schon am besten beschrieben; der Alltag ist bei allen gleich, da gibt es Unterschiede höchstens im homöopathischen Bereich, z.B. bei Familienfeiern, bei denen man manchen Fragen den Adoptionshintergrund anmerkt; so nach dem Motto "Entwickelt sich alles normal?". Du hast glaube ich aber schon an anderer Stelle auch gesagt, dass ja der überwiegende Teil der Menschen keinerlei Bezug zum Thema haben, weshalb solche Fragen verzeihlich, weil menschlich sind.
Den größten Teil der Zeit denkst Du jedoch mit keiner Silbe daran, dass dein Kind nicht dein leibliches ist. Wer bei einer Familie mit einem AK zu Besuch ist, hat aus meiner Sicht deshalb keine Möglichkeit das festzustellen.
Wir gehen mit der Ado gegenüber unserer Tochter sehr offen um und da kann es schon mal zu Überraschungen kommen: Wenn ein uneingeweihter Besucher mit unserer Tochter über etwas lange in der Vergangenheit liegendes spricht, berichtet diese dann ganz frei und selbstverständlich, dass sie da noch bei Ihrer ersten Mutti Susann war. Du kannst Dir sicher die ungläubigen, fragenden, ja bisweilen entrückten Blicke des Besuchers vorstellen. Wir dürfen dann natürlich nicht loslachen, damit der natürliche Umgang erhalten bleibt, was manchmal nicht einfach ist.
Ich möchte aber Deinen Gedanken hinsichtlich eines Kontaktes zwischen Dir und einer (anderen) Adoptionsfamilie einmal aufgreifen, wohlahnend das dies einem Seiltanz gleicht und hoffend, hier nicht in der Luft zerrissen zu werden, wenn mal ein Wort falsch verstanden oder interpretiert werden könnte.
Einerseits kann ich Deine Ausführungen dazu nämlich gut nachvollziehen, Dir selbst ein Bild machen zu wollen um die Lebensumstände Deines Kindes besser nachempfinden zu können. Da nutzt es einem Möglicher Weise tatsächlich nicht viel, wenn alle sagen, es ist nicht anders als in einer "normalen" Familie.
Auf der anderen Seite könnten AdoEltern natürlich die Befürchtung haben, dass ihr Kind dann für Dich zum Ersatz werden könnte.
Ich denke, Du müsstest hier den gewünschten Umfang eines Kennenlernens konkretisieren und die benannten Bedenken verlässlich ausräumen.
@alle: Beim Lesen der Beiträge hier in Deinem Thema habe ich aber festgestellt, dass die Ähnlichkeit zwischen Adokindern und Adoeltern auffällig oft benannt wird, und kann dies auch für uns bestätigen.
Ob dies evtl. bei den Adoptionsvermittlern auch ein Stück berücksichtigt wird?
@clienti: ich kann mir gut vorstellen das offener Umgang auch gleichzeitig bedeutet das es auch zur Außenwelt hin offen ,,wird" - wenn das Kind sein Wissen preisgibt, und Kinder sind da besonders offen in jungem Alter. Das mit dem Kontakt gestalten meinte ich zb. über Email-Kontakt oder Briefkontakt. Persönlich wäre auch kein Problem, aber das müsste nicht unbedingt sein, höchstens mal gelegentlich. Aber so ein Kontakt könnte für mich persönlich sehr hilfreich sein, besonders wenn es mal zu Missverständnissen seitens der Adoeltern meines Sohnes kommt oder so was, dann hätte ich einen Ansprechpartner in der selben Lage, der evtl. diverses Verhalten nachvollziehen und somit erklären ,,könnte". Genauso auch umgekehrt, wenn es Probleme mit Herkunftsmüttern gibt und sich die Adoeltern nicht trauen gewisse Dinge zu hinterfragen und eigentlich doch ganz gerne gewisse Dinge nachvollziehen wöllten. Das ist natürlich keine Beratung in dem Sinne und muss auch nicht unbedingt immer zutreffen, aber man tauscht sich eben einfach aus, auch über dinge wie du sie nanntest, wenn es mal wieder ne ,,Panne" gab auf ner Familienfete, nervige Anreden auf offener Straße usw usw...! In gewissem Sinne eine Brieffreundschaft wo man durch die Adoption auch ein gewisses gemeinsames Interesse hegt. Ist ja oft so das sich Menschen mit gleichen Interessen und Schicksalen ,,zusammen tun" weil man da etwas hat über das man reden/schreiben kann. Und natürlich der positive Nebeneffekt das man neue Leute kennenlernt und sie auch als Menschen selbst zu schätzen lernt, auch außerhalb was Adoption betrifft. Die Bedenken das ich deren Kind als ,,Ersatz" sehen würde kann ich beiseite schieben, dann müsste ich ja bei jedem x-beliebigen Jungen im selben Alter den ich auf der Straße sehe diese ,,Sehnsuchtsgefühle" bekommen, das würde mir eher passieren wenn es sich um ein Kind handelt das meinem Sohn extrem ähnlich sieht und wo ich wirklich 2mal hinschauen müsste, naja ist schwer zu erklären, jedenfalls müsste da keiner Bedenken haben.