Hallo, ich hätte mal eine Frage an alle, die gar nichts über ihre Herkunft wissen oder an die A-Eltern mit eben solchen Kindern. Ich habe eine Freundin, die ein genetisches Brustkrebsrisiko von 100% hat (sie wurde getestet, da die Mutter sehr früh an Brustkrebs gestorben ist). Im Gespräch mit ihr sind wir irgendwie darauf gekommen, dass meine A-Tochter so etwas ja gar nicht wissen kann, wenn in der Familie solche Dinge vorliegen. Auch die Fragebögen beim Arzt kann man ja bei den ganzen Fragen zu Familienkrankheiten nicht ausfüllen. Wie seid ihr damit umgegangen? Wurden dadurch umfangreichere Tests/Vorsorgemaßnahmen unternommen als man das normalerweise macht oder Untersuchungen? Inwiefern sind die Ärzte darauf eingegangen, auch vielleicht im Erwachsenenalter?
Also ich kann nur von mir sprechen, bei mir sind keine besonderen Maßnahmen / Vorkehrungen ergriffen worden, das ist eben ein Überraschungspaket gewesen und ist es zu Teilen noch.
Ich möchte hier mal wieder einwerfen, dass ich im Krankenhaus nach der Entbindung durchaus nach Erbkrankheiten und Besonderheiten gefragt wurde! Dies wurde auch notiert!
erkenntnisse darüber würden mir sehr weiterhelfen. aber besondere maßnahmen oder vorkehrungen gab es diesbezüglich keine. da tappe ich weiter im dunkeln, wäre aber brennend daran interessiert.
wenn väter nicht angegeben wurden, oder kenntnisse darüber in den akten nicht offengelegt werden, fällt auch diese hälfte und gleichzeitig die möglichkeit flach, sich später wenigstens selber darum kümmern zu können.
in der AG-akte gab es bei mir ein gesundheitszeugnis der amtsärztin, das übliche extreminfektionen ausschloß (nach damaligem stand) und entwicklungsstand, sprache, laufen, sauberwerden, das erst kurz vor abschluß der adoption (nach ca. fünf jahren) ausgestellt wurde. was vorher war bleibt im nebel.
vor ca. elf jahren war am AG dann noch von vorhandenen div. gesundheitsgutachten (beider verstorbener eltern) die rede, die mir aus datenschutzgründen verwehrt wurden, also nicht weiterhalfen. eine gleichstellung mit nichtadoptierten kann ich darin nicht erkennen.
möglich wäre, daß sie ausschließlich für vermittlungszwecke oder für auskünfte an a-eltern gedacht waren, um halbwegs sícherzustellen, gesunde kinder zu vermitteln.
ist schon fatal wie das inkongnito gehandhabt wird.
Irgendwie ist es bei mir zur gewohnheit geworden das ich diese Fragebögen nie beantworten kann. Manchmal würd ich natürlich schon gern wissen ob es irgendwelche Erkrankungen in der Familie gibt.
Gerade jetzt wo wir seit einer Zeit in einer Kinderwunsch Praxis behandelt werden wäre es schon gut zu wissen ob es in meiner Familie irgendwelche Erkrankungen gab oder ob z.b. die Kinderlosigkeit irgendwie seinen Ursprung in meiner Familie hat. Aber es ist halt nicht möglich solche Dinge zu erfahren daher muss man irgendwann lernen damit umzugehen.
Zitat von bonniewarum lernt der gesetzgebern eigentlich nicht mit adoptierten umzugehen
lg bonnie
Weil er damit nichts an der Sonne hat! ...
Ich möchte aber auch noch mal ansprechen, dass viele leibliche Kinder darüber auch keine Auskunft geben können, weil totgeschwiegen wird, dass z.B. die Oma Krebs hatte.
Interessante Frage. Allerdings denke ich, daß gegen keine schwerwiegende Krankheit etwas gemacht werden kann außer Aufklärung, gesunde Ernährung/Lebensweise und frühe/regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.
Englandfan, das ist schlimm mit Deiner Freundin. Aber was hat sie jetzt von dem Wissen? Läßt sie sich die Brüste abnehmen? Denn auch eine regelmäßige Vorsorge ist kein Mittel gegen Krebs, sondern nur eine Früherkennung vom Krebs.
Hallo Lattitia, ja das macht sie. Klingt hart, aber sie wird sich beide Brüste amputieren und die Eierstöcke herausnehmen lassen. Sie war bei zig Ärzten und alle haben ihr dazu geraten. Gruß englandfan
So habe ich auch geschaut, als sie es mir erzählt hat. Aber 100% sind halt 100% und wenn man Mutter und Oma so verloren hat und selbst kleine Kinder hat...
Echt Heftig, Wußte gar nicht, dass man so etwas zu 100% bestimmen kann.
Bei Unserem wurden die üblichen Infektionen geprüft und auch die leiblichen Eltern gefragt. Zu der Zeit war nichts bekannt. Oft kommen aber solche Krankheiten ja auch erst später raus. Bei jungen Eltern sind die Großeltern auch oft jung. Bestimmte Krankheiten kommen aber eher erst ab 50 raus. Es wird also immer ein Unbekannte mit im Spiel sein. Ist in jedem Fall ein weiterer Grund Kontakt zu den leiblichen Eltern zu haltem.
Moin,moin zusammen, eine 100% Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Brustkrebs gibt es nicht (wäre dann auch keine Wahrscheinlichkeit mehr, sondern Sicherheit). siehe z.B. hier http://www.krebsinformationsdienst.de/tu...-uebersicht.php
Die Zahl 100% wurde ihr von mehreren Spezialisten bestätigt. Es gibt ein Testverfahren bei dieser speziellen Form von genetisch bedingtem Brustkrebs, den ihre Mutter hatte. Sie hat zwei Schwestern, die Glück hatten, bei ihnen ist kein erhöhtes Risiko. Sie hat leider Pech gehabt. Ihr und ihren zahlreichen Besuchen in den spezialisierten Kliniken dieses Landes glaube ich da mehr als irgendwelchen Internetweisheiten, Biliboy. Du kannst mir glauben, dass sie ausreichend informiert hat. So einen Eingriff macht man nicht aus Spaß an der Freude. Mittlerweile hat man die erste Brust abgenommen und es wurde ein Mini-Tumor gefunden. Es war also kurz vor 12 und eine absolut richtige Entscheidung. Aber das ist ja hier eigentlich nicht das Thema. Ich muss halt häufiger daran denken, wenn ich höre: Zur Vorsorge ab Alter x, wenn man familiäre Vorbelastungen hat, dann 10 Jahre früher. Da muss man sich ja, wenn man gar nichts über die eigene Herkunft weiß, schon fragen, was mache ich und was mache ich nicht.
Hi englandfan Ausgangsfrage von die war ja Umgang mit genetischen Informationen zum Bereich Krebs. Nun wollte ich etwas zu der Erklärung des Risiko beitragen Und hier nochmal ein Zitat: "Die "Brustkrebsgene" BRCA1 und BRCA2, die das Risiko deutlich steigern und in der Familie vererbt werden können, spielen vermutlich nur bei etwa fünf bis maximal zehn von hundert Patientinnen einen Rolle. Man kennt inzwischen allerdings einige weitere Genveränderungen, die an der Brustkrebsentstehung beteiligt sein können. Sie scheinen sich weniger deutlich auf das Risiko auswirken, ihr tatsächlicher Einfluss ist noch unklar"
Soweit zum Risiko! das stammt übrigens von der bereits zitierten Seite des Deutschen Krebsforschungszentrum" - nicht irgendeine Internetweisheit.
Und natürlich (auch ein Zitat der besagten Seite) "Informationen aus dem Internet bieten einen allgemeinen Überblick. Sie können die persönliche Beratung durch Ärzte nicht ersetzen: Wie hoch das Brustkrebsrisiko einer Frau ist, hängt von ihrem Alter und einigen weiteren individuellen Faktoren ab. Auch die Frage nach vererbbaren Risiken lässt sich meist nur anhand einer Prüfung der jeweiligen Familiengeschichte beantworten."
Und auch in deinem bekannten Fall war das GENETSCHE Brustkrebsrisiko nicht 100% sonst hätten die Schwestern es ja auch gekommen müssen.