Hallo, ich bin neu hier und brauche ein paar Gedankenhilfen...
Kurz zu meiner Geschichte... Ich bin 24. Ich habe 16 Jahre "zu Hause" gewohnt, bei -meinen Eltern?- ich weiss es nicht, wie ich sie nennen soll. Mit 16 Jahren bin ich aus meinem Heimatort gezogen, mit einem Teil -meiner Familie?- ich weiss es nicht, wie ich sie nennen soll.
Rückblickend habe ich schon im frühen Kindesalter daran gezweifelt, dass meine Eltern, meine Eltern sind. Ich bin ganz anders, als der Rest meiner Familie, meine Eltern und meine Geschwister. Ich weiss, dass hat nicht unbedingt etwas zu sagen, aber meine komplette Familie ist stark Übergewichtig, ich habe Optimalgewicht, wenn nicht sogar fast Untergewicht. Ich bin die Einzige, von drei Kindern, die eine abgeschlossene Ausbldung hat, einen Schulabschluss und die Höhere Handesschule besucht habe. Meine Geschwister (?) haben nichts erreicht, arbeitslos und Spaß dabei. Meine Mutter (?) arbeitet in der Verwaltung. Mein Vater (?) Frührentner.
Mit 16 bin ich umgezogen, wie schon erwähnt. Ich musste mir neben der Handelsschule einen Job suchen, da mein Vater ja keinen "Verdienst" hatte. Ich arbeitete nach der Schule in einem Internet Cafe´. Mein "Chef" ist ein sehr netter Mensch. Er hat früh bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich habe mich wohl ziemlich komisch benommen. Er hat sich sehr Verantwortungsbewusst gefühlt und hat oft ein offenes Ohr für mich gehabt. Auch an den Tagen, an denen es "zu Hause" heiss her ging und die Fäuste flogen. Ich durfte in seinem Geschäft schlafen, damit ich nicht nach Hause musste. Es hat nicht lange gedauert und er hat mich mit zu sich und seiner Frau nach Hause genommen. Ein eigenes Haus mit riesen Garten, Hund und ein Kater, wow ein Paradies! Menschen um mich herum, die nicht streiten... Ich habe mich mit den beiden angefreundet. Mit 18 Jahren habe ich noch immer in seinem Geschäft gearbeitet. Jetzt hat mir mein "Chef" sogar den Führerschein bezahlt. Ich fühlte mich so glücklich, ich hatte jemanden an meiner Seite der mir Etikette und Benehmen beibrachte und zudem noch meine Träume erfüllt hat. Nach "Hause" bin ich nur noch zum schlafen, musste dennoch meinen Lohn 400€ zu Hause abdrücken, Kostgeld und Miete... Schon bal hieß es von meinem "Vater", wenn ich schon mit meinem "Chef" ein Verhältnis habe, dann könnte ich dort auch einziehen. Schon zwei Tage später hat mein "Chef" mir eine eigene Wohnung organisiert und mit mir zusammen meine wenigen Habseeligkeiten zu "Hause" rausgeholt. Es herrschte Funkstille zu meiner Familie". Wir hatten nur Kontakt, wenn meine Familie etwas wollte und dann auch meist mit Streit verbunden. Mit 20 Jahren ging es mir psychisch sehr schlecht und mein "Chef", mittlerweile wie mein Vater hat mich zu sich nach Hause geholt und mich versucht mit professioneller Hilfe aufzubauen. Immer an seiner Seite seine Frau, wie eine richtige Mutter zu mir. Kurze Zeit später ging es mir besser und ich habe eine Ausbildung beim Zahnarzt begonnen und die mit 2,1 abgeschlossen. Ich hatte während der ganzen Zeit wie schon gesagt nur Streitkontakt mit meinen "Eltern".
Vor drei Monaten erhielt ich nach einer 6 monatigen Pause einen Anruf von meinem "Vater". Ich war grad auf einer Party. Ich bin an mein Handy gegangen und mein "Vater" erzählte mir er sei in einer Psychatrie, (Geschlossene). Meine Mutter auch, ich hätte an allem Schuld, ich hätte schon von Kindesbeinen die Familie zerstört.... Er hat noch viel mehr gesagt, das möchte ich nicht weiter erörtern. Ende vom Lied, war ein Gespräch mit meiner Schwester, die mir immer irgendwie Leid getan hat. Sie sagte mir, dass mein "Vater" ein Nervenzusammenbruch hatte, in der letzten Zeit öfter zur Flasche gegriffen habe, aber das wäre ja nicht mein Problem, denn ich würde ja mein eigenes Leben führen... Und aufgelegt!
Ich konnte Tage nicht damit umgehen, habe viel geweint, fühlte mich bis aufs letzte gekränkt, wütend, verzweifelt. Ich bin zu Meinem gefühlten Vater und Mutter gegangen und habe ihnen das erzählt. Sie haben mir den Tip gegeben, abzuschließen. Einen Brief mit meinen Gefühln schreiben, verbrennen oder als Flaschenpost ins Meer werfen.
Das habe ich getan. Und wow ich muss sagen, mir geht es gut damit, ich habe alle Kontakte abgebrochen und habe irgendwie meine Familie begraben. Ich teile nur noch meinen Namen mit meiner "Familie".
Letzte Woche dann, habe ich von meinen -ich nenne sie immer so- Zieheltern ein Geschenk bekommen. Es ist ein Fussballtrikot ( Ziehpapa und ich lieben Fussball) auf der Rückseite ist meine Rückennummer vom Fussball drauf und - ich habs kaum glauben können - sein NACHNAME!!!!
Ich habe geguckt wie ein Auto... Dann die Erklärung, sie wollen mich adoptieren, auch wenn ich schon Volljährig bin. Sie wollen mich endlich als richtige Tochter "haben" (doofes Wort)...
Ich bin so glücklich, bin fest entschlossen, mit meinen Eltern entgültig abzuschliessen. Aber, geht das so einfach? Fühle ich denn wirklich so viel Hass und keine Liebe mehr? Geht das wirklich? Oder redet man sich das nur ein? Tagsüber bin ich fest entschlossen, das durchzuziehen, aber Abends dann im Bett, denke ich drüber nach und weiss nicht was ich über diese Gedanken denken soll. Was würdet ihr denn machen ??? Gibt es Menschen, denen es auch mal so ergangen ist? Irgendwie ist das ja genau anders herrum,als es bei den meisten ist....
Ich sage erstmal Gute Nacht und freue mich über antworten
deine Geschichte klingt sehr abenteuerlich, denn mir ist bisher kein Fall aus der neueren Zeit bekannt, wo Adoptierte zu derart "falschen" Familien vermittelt worden wären. Das ist schwer nachvollziehbar, aber vielleicht bringst du ja noch etwas Licht ins Dunkel, denn deine bisherigen Ausführungen doch eher subjektive "Anschuldigungen", als adoptionstechnisch nachvollziehbare Fakten.
Weißt du wie es damals zu der Adoption kam?
Wie kommt es, dass du dort offenbar gleich mehrere Geschwister hast?
Da du beim Umzug in die neue Familie noch minderjährig warst, hat das das Jugendamt einfach so akzeptiert oder haben die heutzutage bei so etwas nichts mehr zu sagen?
Wie hast Du die Schulzeit ohne Unterschriften deiner Erziehungsberechtigten durchgezogen, oder war da das Jugendamt dazwischen geschaltet?
Du hast nichts über deine Herkunftseltern geschrieben. Interessieren sie dich gar nicht?
Wenn du jetzt so glücklich bist, warum nicht sich einer "besseren" Familie zuwenden ...
cornelia, von vorher adoptiert-sein war darin nicht die rede. die geschichte ist meinem eindruck nach an der stelle bewußt zweideutig gehalten worden. tut mir leid, ich sehe in den gedanken, gedankenhilfe mehr eine provokation, sich aktiv mit einem schlechten elternhaus auseinanderzusetzen, mit der konsequenz wie gut es sein kann bei anderen eltern aufzuwachsen. seh aber in der flucht, der geschilderten umstände, wie es soweit kommen konnte, in einem familienwechsel den falschen ansatz. der hätte weit früher, direkt im elternhaus stattfinden müssen. aber ist ja nun mal bei vielen so oder ähnlich, oft für hilfe zu spät gewesen, nur noch adoption vor heim in betracht gekommen ist. ich mein auch damit nicht die eltern, die mit ein wenig unterstützung ohne weiteres ihr kind behalten können.
hallo gedanke! Geh nach deinem Herzen, du fühlst es, es ist dein leben, nicht was andere dazu sagen. in dir ist die wahrheit, höre in dich, du weisst es, lass dich zu, nur du entscheidest, und musst mit dir leben, hast einen guten schutzengel, erkenne es. lächle!!
ich wüßte sonst nicht was die fragezeichen hinter vater, mutter, geschwister usw. zu bedeuten haben cornalia, und wag mir erst recht nicht vorzustellen, daß ein kind in eine vorher so gründlich durchleuchtete familie hineinkommen, oder innerhalb sechzehn jahren so absacken könnte.
ja, ich hoffe mal daß es so ist, und auf aufklärung. andererseits war es bei mir damals sicher auch eine ganz andere, vielleicht gerade noch vertretbare ausgangsposition, die sich nach einem jahrzehnt völlig drehte.
Hier herrscht ja ein Misstrauen. Ich habe es so verstanden, dass sie 16 Jahre nicht grade glücklich in ihrer leiblichen Familie lebte und sich anschließend ihr Chef und dessen Frau wie liebevolle Eltern um sie kümmerten und sie nun adoptieren möchten. Dann würde sie ja adoptierte (Status) sein.
Liebe Gedanken,
ZitatIch bin so glücklich, bin fest entschlossen, mit meinen Eltern entgültig abzuschliessen. Aber, geht das so einfach? Fühle ich denn wirklich so viel Hass und keine Liebe mehr? Geht das wirklich? Oder redet man sich das nur ein? Tagsüber bin ich fest entschlossen, das durchzuziehen, aber Abends dann im Bett, denke ich drüber nach und weiss nicht was ich über diese Gedanken denken soll. Was würdet ihr denn machen ??? Gibt es Menschen, denen es auch mal so ergangen ist? Irgendwie ist das ja genau anders herrum,als es bei den meisten ist....
Die Entscheidung kannst nur Du selber für Dich treffen. Überstürze nichts und lass Dir die Zeit, die Du brauchst. Meiner Meinung nach hast Du nicht mit Deiner leiblichen Familie abgeschlossen, sonst hättest Du jetzt nicht diese Fragen was Du überhaupt für sie empfindest. Darüber solltest Du Dir erst mal bewusst werden. Danach kannst du Dir überlegen, ob Du von Deinen Zieheltern adoptiert werden möchtest oder nicht. Durch eine Adoption im Erwachsenenalter erlöschen ja nicht alle Verwandtschaftsverhältnisse zur leiblichen Familie. Ich glaube nicht, dass diese Adoption eine Maßnahme sein kann um mit seinen leiblichen Eltern abzuschließen. Sie werden immer Deine leiblichen Eltern bleiben. Du bekommst lediglich neue Eltern dazu, trägst ihren Namen und wirst Erbe. Erkundige Dich doch erst einmal genauer und überleg Dir welche Vor- oder nachteile es für Dich hat.
Also ich denke, das muss sie selbst aufklären. Als ich den Anfang gelesen habe, war für mich eigentlich klar, dass sie adoptiert ist:
ZitatIch bin 24. Ich habe 16 Jahre "zu Hause" gewohnt, bei -meinen Eltern?- ich weiss es nicht, wie ich sie nennen soll. Mit 16 Jahren bin ich aus meinem Heimatort gezogen, mit einem Teil -meiner Familie?- ich weiss es nicht, wie ich sie nennen soll.
Rückblickend habe ich schon im frühen Kindesalter daran gezweifelt, dass meine Eltern, meine Eltern sind. Ich bin ganz anders, als der Rest meiner Familie, meine Eltern und meine Geschwister.
Hallo zurück, erstmal tut es mir leid, dass ich so viele Menschen verwirrt habe. Das war ganz sicher nicht meine Absicht. Ich möchte jetzt aufklären: SO wie es BibiBlockstein erklärt hat, ist es richtig!!!!
Ich habe 16 Jahre bei meinen Eltern gelebt. Ich denke jedoch das meine Eltern und meine Geschwister nicht meine Familie ist. Es ist NUR mein Gefühl, mein Instinkt. Was daran ist werde ich niemals aufklären können, denke ich.
Ich bin zwar damals mit 16 Jahren umgezogen, aber wie beschrieben,habe ich ja mit meinem Vater zusammengelebt. Deswegen der Nebenjob. Ich sollte das Geld verdienen. Mein Chef, hatte damals,als ich bei ihm angefangen bin Mitleid mit mir gehabt und mich überspitzt gesagt "aufgepeppelt", denn damals mit meinen 16 Jahren war ich bei meiner Familie sehr unglücklich und mich plakten dunkle Gedanken. Er ist es gewesen, der mich am Leben gehalten hat! Mit 18 Jahren bin ich mehr oder weniger zu Hause, bei meinem Vater rausgeflogen, weil 18 = erwachsen. Mein Chef hat mir eine Wohnung besorgt....
Um auf den Status "Adoptierte" zurückzukommen: Ich habe Papiere vom Notar neben mir liegen und einen Termin mit einem Mitarbeiter von der Kanzlei ausgemacht. Mein CHEF und seine FRAU wollen mich im ERWACHSENENALTER adoptieren, also sie haben es JETZT vor. Ich bin rein rechtlich noch keine Adoptierte, doch diese Menschen geben mir das GEFÜHL mich wie eine Adoptierte, eine AUFGENOMMENE zu fühlen. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass ich traurig bin, ich habe lediglich um eine Gedankenhilfe gebeten, ich wollte doch nur wissen wie Menschen denken, die es ähnlich, aber vom Gefühl her ganz anders geht. ICH BIN SEHR GLÜCKLICH MIT MEINEN ZUKÜNFTIGEN ADOPTIVELTERN!!!!!
Es war ganz sicher nicht meine Absicht hier Geschichten zu erzählen, ich wollte doch nur wissen, wie Menschen denken die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Ich danke für die Aufmerksamkeit, ich denke ich werde wohl besser nicht mehr schreiben, denn ich wollte ganz sicher kein Negativ Thema eröffnen. Ihr werdet Recht haben und ich höre wohl am Besten auf mein Herz.
Vielleicht wollte ich mit meinem schreiben über meine leiblichen Eltern nur darauf aufmerksam machen, dass es manchmal gar nicht gut ist, seine leiblichen Eltern zu kennen. Es ist hart und für euch kaum vorstellbar, doch innerlich habe ich meine Eltern, meine Familie begraben, auch wenn sie noch leben.
Es macht mich irgendwie traurig das meine Geschichte als Märchen abgestempelt wird, aber ein paar Menschen gibt es, die sich mein zusammengefasstes Leben mit Verstand durchgelesn haben.
Ich wünsche euch allen, dass ihr euer Glück finden werdet!!! Nochmal, ich bin nicht traurig und mir geht es mit meinen zukünftigen Adoptiveltern nicht schlecht!
wenn diese Adoption Dein Herzens-Wunsch ist und Du sowieso keinerlei Kontakt mehr zu Deiner Herkunfstsfamilie hast, würde ich sie durchziehen. Natürlich ist damit ein (loser) Kontakt zu Deinen Verwandten nicht für alle Zeit ausgeschlossen. Außerdem nimmst Du ihnen absolut nichts weg, fügst ihnen auch keinen Schaden zu. Du hast ein Recht, Dich glücklich und geborgen zu fühlen.
schön, dass Du das aufgeklärt hast Um weitere Mißverständnisse zu vermeiden, wäre es vielleicht besser, den Status "Adoptierte" erst einmal wieder zu ändern. Hier schreiben und lesen ja einige Adoptiveltern und für die wäre so eine Klage über Ado-Eltern natürlich eine schlimme Sache. Uns leiblichen Eltern, besonders wenn sie ihr Kind wegegeben haben, traut man das schon eher zu
Ich sehe das auch so: wenn Du mit Deiner biologischen Familie wirklich nichts gemeinsam hast, wäre eine Adoption ein Weg, aber Du solltest Dir damit Zeit lassen.
Vor Gericht ist die Verwendung von Gentest-Ergebnissen zwar nicht erlaubt, aber für Dich selbst könnte das wichtig sein. Ich würde das jedenfalls tun, denn es würde Dich zumindest von der bloßen Vermutung befreien, das wäre nicht Deine Familie. Wenn Du hier keine Gewißheit hast, könnte das, wenn Du tatsächlich adoptiert werden solltest, später großen Schaden anrichten.
Die Entscheidung, die hier treffen musst, ist eine sehr folgenschwere, aber ich finde, Du solltest Dir dieses recht ruhig nehmen - nach reiflicher Überlegung.