Raupe, allein die Gene machen 30 % der Elternschaft aus? Das merkt ein fieberndes Kind aber nicht. Da sind letztendlich die Menschen Mama und Papa, die die ganze Nacht am Bett sitzen und es troesten, waermen und liebhaben. Und auch wenn jeder hier versteht, wie wichtig Herkunft u.Gene sind, aber Elternschaft ist mehr als nur Gene. Gruß
lattitia, das versteh ich nun wirklich nicht, gehört das nicht zur gewollten elternschaft dazu? wer soll den sonst nach der ado am kinderbett sitzten, etwa die leiblichen eltern geholt werden? ich dachte, die bereitschaft wäre, ein kind incl. seinem päckchen anzunehmen. was hat fieber da mit genen zu tun
Bonnie, AE erfuellen mit gleicher Liebe und Hingebung diese Aufgaben am AK wie am LK, und am Ende sind sie doch nur 70 % Eltern? Nur mit genetischer Begruendung?
Bonnie, AE erfuellen mit gleicher Liebe und Hingebung diese Aufgaben am AK wie am LK, und am Ende sind sie doch nur 70 % Eltern? Nur mit genetischer Begruendung?
lattitia, mein eindruck ist, raupes beitrag spiegelt vielmehr die vorstellung wieder, wie sie in ihrem kind wiederfinden möchte kinder lassen sich sowieso nicht in prozente aufteilen
Ich denke eben, Adoptivkinder haben 4 Elternteile, davon Mama und Papa und eben H-Mutter (Bauchmutter, Biomütter o.ä.) und H-Vater. Diese lassen sich nicht in Zahlen einordnen.
hi raupe, dann hätte ich dir, wenn du die wahl gehabt hättest, sehr sehr gerne liebe eltern gewünscht, aber das läßt sich eben doch nicht mit adoption vergleichen. ein vergleich führt nicht zu deiner tocher. obwohl das weniger damit zu tun hat, würde mich brennend interessieren, wie meine mutter (auch vater, der mir unterschlagen wird) großgeworden ist, dann könnte ich sie, oder hätte sie (steht leider offen, ob meine älteste schwester oder ihre verst. mutter das war), mehr verständnis für ihre lage bekommen können. aber sie schwiegen, und wenn, war alles furchtbar rosig, hätte es aus wirtschaftlichen gründen keine adoption geben brauchen (bin ihnen wahrscheinlich davongerannt...). kann sein, war vermutlich aber ganz anders, jedenfalls war ich dort nicht nur 'zuviel'. wer mit einem 10. kind längst überfordert war, oder vom alter her zu jung (schwester), incl. enkelkinder, die ihrer mutter auf's auge gedrückt wurden, läßt sich ein weiteres kind mangels kraft und überforderung (hätte die ausgelaugte mutter wieder ran gemußt) für mich nicht mehr mit 'da wär auch noch ein weiteres groß geworden', erklären. der hintergrund durfte kein thema mehr sein...
ich habe jetzt darüber nachgedacht und auch geschlafen. Ich würde sagen, das es mein Verhältnis schon ändern würde, es wären nicht mehr zu 100% meine Eltern sondern vielleicht nur noch zu 70%. Ich würde mich da schon auch dann mit meinen leiblichen Identifizieren wollen, die gehörten nämlich auch für mich dann dazu. Würde es wahrscheinlich nicht direkt sagen und das für mich innerlich abmachen. Auf alle Fälle würde ich nicht immer betonen wie sehr ich meine AE gerne habe, das macht ein leibliches Kind ja auch nicht dauernd, da frag ich mich warum man das immer so betonen muss. Das hört sich für mich immer so an als ob man nur AE gerne haben kann weil sie die besseren sind und alle leiblichen nicht. Manchmal habe ich das Gefühl als würden viele AE eine Belobigung erwarten von der LM wie toll sie das alles gemacht haben. Wie gesagt ich beziehe das nicht auf alle, aber wenn man ehrlich ist dann wird das nicht nur mir so vorkommen. Außerdem macht es für mich schon einen Unterschied ob ich mich freiwillig??!! gleich nach der Geburt zur Ado entschließe oder ob ich später durch so Heiligenschein möchtgerne PE die ihren PE Status nicht verstanden haben oder wollten dazu gebracht werde. Deshalb ist für mich auch ein PE verhältniss mit großer Vorsicht zu genießen. Das ist für viele die kein Kind zur Ado kriegen nur ein Sprungbrett und für mich haben die teilweise schon viel zu viele Rechte. Lies mal wie manche eine Rückführung verhindern, kann man auch alles im Netz nachlesen und betrifft nicht nur sogenannte asosizale Mütter oder Väter. Ich bin das beste Beispiel dafür wie man von solchen über den Tisch gezogen werden kann und das kann jede heute auch noch treffen wenn man nicht aufpasst. Wenn man schaut wie viele Mütter nach einer Adoption noch viele Kinder kriegen, die sie behalten, großziehen ohne immer nur zu sagen, schau mal wie ich mich um dich gekümmert habe wenn du krank warst ect.. Das ist normal und muss man doch nicht immer erwähnen sonst braucht man doch kein Kind kriegen, das gehört doch dazu. Ich habe eine ganz normale Familie mit Kindern wie jede andere auch, ohne auf der Straße zu leben, Alkohol zu trinken, Drogen zu nehmen. Habe zwar kein eigenens Haus, habe nicht studiert, aber meinen Kindern geht es sehr gut und ich glaube das ich eine tolle Mama bin. Mich stört einfach bei "manchen" AE speziell bei AM das sie sich immer hinstellen das sie nur ein Kind um des Kindes willen aufnehmen, es sind ja nachweislich andere Gründe. Bei AV stelle ich dieses nicht so fest. Also kurz und gut für mich würde das schon etwas ändern, vielleicht sagt man deshalb immer wie sehr man sie liebt um sie eben nicht zu verletzen aber das andere innerlich mit sich ausmacht. Außerdem, man ist ja an sie auf immer und ewig gebunden ob man will oder nicht, wie andere an ihre leiblichen. Eltern kann man sich nunmal nicht aussuchen, da muss man nehmen was man kriegt. Adoptierte haben halt da manchmal den Vorteil das es sich meistens um gutsituierte handelt, deshalb sind auch viele, ich sage nicht alle, auch hier stelle ich das manchmal fest, bei einigen, später teilweise sehr arrogant und schauen auf andere runter. Alles nur für sie und nur sie haben Rechte alle anderen haben nur ihnen gegenüber Pflichten. Da wird einer LM nicht mal ein Babyfoto zu erkannt, weil da könnte man sie ja erkennen, also ich weiß nicht wie man das einschätzen soll, aber dann gleichzeitig soll jetzt diese Frau schon zur Verfügung stehen. Für mich klingt das sehr naja sag ich jetzt lieber nicht. Aber wie sagte schon meine Uroma, man soll nie vergessen aus welchen Stall man kommt.Mir sind einfache Leute lieber die das Herz auf dem rechten Fleck haben, als solche möchtgerne wo nur der äußere Schein zählt, so nach dem Motto mein Haus, mein Auto und mein Kind, auch wenn ichs selber nicht geboren habe.
So das wars, besser konnte ich es nicht rüberbringen
LG raupe
Hallo Raupe, ist schon schwer sich vorzustellen, dass die eigenen Eltern nicht die leiblichen Eltern sind, wenn man es erst spät erfahren würde. Ganz anders ist es, wenn man es von Anfang an weiß. Ich persönlich würde meine Eltern dann immer noch als Eltern sehen. Eben als die Eltern, bei denen ich aufgewachsen bin. Aber ich würde meine leiblichen Eltern auch kennen lernen wollen. Am Ende will man doch wissen von wem man stammt. Ich kannte als Kind meinen leiblichen Vater nicht. Aber für mich war es gar keine Frage, dass ich ihn kennen lernen wollte. Ich wußte aber halt immer, dass es ihn gibt. Und ja obwohl er viele Jahre nicht da war identifiziere ich mich mit ihm. Ich sehe ja was von ihm in mir steckt. Ebenso weiß ich, dass ich einiges von meiner Mutter habe. Wenn jetzt raus käme, dass sie gar nicht meine leibliche Mutter wäre, wäre ich geschockt und würde selbstverständlich nach der leiblichen Mutter suchen. Aber dennoch würde sich an meinem Gefühl zu meiner Mutter nichts ändern. Glaube ich.
Weißt Du, mir tat es auch oft weh, wenn Adoptierte schrieben wie sehr sie ihre Adoptiveltern doch lieben und wie toll sie doch sind. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde man um die Liebe betrogen, die man selbst als leibliche Mutter doch hätte bekommen sollen/wollen. Grade für die Herkunftseltern, die ihre Kinder nicht so freiwillig oder aus Überzeugung in die Ado gaben ist das schmerzlich. Das sieht man ja grade hier bei manchen Diskussionen/Streitereien. Es ist Neid, dass eine andere Frau das geliebte Kind aufziehen darf und seine Liebe bekommt. Bei mir ist es auf jeden Fall so. Deshalb war es mir wichtig mich in diese Situation hinein zu versetzen. Was wäre, wenn meine Mutter gar nicht meine leibliche Mutter wäre. Und ich glaube, dass sich an meinem Gefühl zu ihr dadurch nichts ändern würde. Also ist es auch logisch, dass ein adoptiertes Kind seine Eltern liebt. Und das ist auch gut so. Wäre halt nur schön, wenn etwas Liebe auch für die liebenden leiblichen Mütter da wäre.