ich wollt mal wissen wo der Unterscheid liegt zwischen offener Ado und Pflege? In beiden haben doch die Eltern Kontakt zu den Kindern. Ist es denn dann überhaupt sinnvoll so eine offene Ado? ich dachte immer das durch eine Ado das Kind geschützt wird.
Jetzt wird mein Posting bestimmt wieder auseinander genommen :-(
maria, versteh ich jetzt auch nicht ganz, warum dafür einen neuen thread, wo es schon in der vorstellung diskutiert wird. ist doch schon längst bei dir gelaufen? und funktioniert bei vielen anderen h-eltern und adoptierten lange nicht so wie bei dir. meinen a-eltern kam das inkognito nicht zu meinem schutz, sondern zum ausblenden meiner herkunft entgegen, die weder kriminell noch sonst was ist, die damals einfach nur keine andere lösung für mich fand. und die 'technischen' einschränkungen, bzw. unterschiede zur pflege sind allgemein bekannt, können beratungsstellen zudem konkreter leisten. hier geht es dann doch mehr um eigene erfahrungen, die nicht mal vergleichbar sind.
Ganz offene Adoption wird ja noch nicht oft durchgeführt. Ich denke, dass da die Rahmensituationen stimmen müssen. Leibliche Eltern, die von vorn herein ihr Kind regelmäßig sehen wollen, sollte man eine Dauerpflege nahe legen und keine offen Adoption.
Der Hauptunterschied zwischen besteht im rechtlichen Sinn. Bei der Dauerpflege haben die leiblichen Eltern oder/und das Jugendamt Rechte und Pflichten. Die Pflegeltern sind quasi nur ausführende Personen (rechtlich). Trotzdem dürfen sie i.d.R. alles Übliche für den Alltag bestimmen. Es wird immer etwas unterschiedlich gehandhabt. Aber man braucht als Pflegeeltern oft Genehmingungen vom JA für Einschulung, Taufe, Urlaub, Kindergarten, Impfungen, Konoteröffnung, Operationen, Therapien etc.
Bei der Adoption gehen nach der Rechtgültigkeit der Adoption alle Rechte auf die Adoptiveltern über. Die leiblichen Eltern haben keine Rechte, aber auch keine Pflichten mehr.
Das spiegelt sich dann auch bei den Kontakten wieder. Bei der offenen Adoption, egal wie es abgesprochen war, können die Adoptiveltern die Kontakte bestimmen. Wie oft, wo, wann und ob überhaupt. In der Praxis sollte das aber möglichst auf Augenhöhe und in enger Absprache geschehen. Eigentlich behaupte ich, dass Adoptiveltern, die sich bewußt für eine offene Ado entschieden haben, wissen, wie es zu handhaben ist. Trotzdem haben sie eben das Recht auch die Reißleine zu ziehen, wenn es zu Komplikationen kommt. Bei der Pflege müssen sich die Pflegeltern dem Willen des JA beugen. Kann also zu Konflikten führen. Bei einer ganz offenen Adoption werden die leiblichen Eltern den Namen und Adresse des Kindes kennen. Das ist bei Dauerpfege nicht unbedingt der Fall. Pflegeeltern bekommen Geld für die Dauerpflege, Adoptiveltern nicht. Ich behaupte mal, dass viele Pflegeeltern es auch ohne Geld machen würden, manche es aber speziell für das Geld machen. Kann man drüber denken wie man will. Tatsache ist, dass man weiterhin Pflegeeltern sucht und ohne das Geld bestimmt noch weniger sich melden. Heimplätze sind jedoch noch teurer.
Adoptivkinder tragen den Nachnamen der Adoptiveltern, Pflegekinder i.d.R. den der leiblichen Eltern.
Ist jetzt mal alles Vordergründige , was mir einfällt.
Danke für deine ausführliche Antwort, jetzt ist mir einiges klarer geworden. Hab mich vorher nie so recht mit den verschiedenen Formen auseinandergesetzt, nur eben mit meiner Geschichte und da war es ja ne Zwangsadoption.
ZitatLeibliche Eltern, die von vorn herein ihr Kind regelmäßig sehen wollen, sollte man eine Dauerpflege nahe legen und keine offen Adoption.
Ja, das wäre logisch, da ja zu erkennen ist, dass die leiblichen Eltern in dem Fall sehr wohl am Leben ihres Kindes teilhaben möchten. Das Problem ist aber, dass die Pflegestelle bezahlt werden muss. Da viele der leiblichen Eltern, die ihr Kind nicht alleine aufziehen können, aber dieses Geld nicht aufbringen können, werden sie sich wohl kaum für eine Pflegestelle entscheiden können.
Zitatalso verstehe ich es richtig das die leibl.Eltern für die Pflege zahlen müssen?Oh das wusste ich noch gar nicht :-(
Ja, ist so.
ZitatBei Mittellosigkeit der Eltern zahlt das Gemeinwesen.
Stimmt. Bedeutet aber, dass die leiblichen Eltern zahlen, sobald sie zahlungsfähig sind.
Mich hat einst die Aussage einer Mutter sehr entsetzt, die ein Adoptivkind und ein Pflegekind hatte. Ihre SA hatte ihr geraten das 2. Kind in Pflege zu nehmen und nicht zu adoptieren, denn es hatte Behinderungen und wenn sie ihn adoptiert hätte, müsse sie ja später für evtl. Heimunterbringungen aufkommen, wenn sie wegen der Behinderung nicht in der Lage sei ihn zu betreuen. Und bei Pflege werden eben die leiblichen Eltern in die Pflicht genommen.
Das ist vielleicht auch ein Grund warum die meisten Kinder, die in die Pflege kommen, Kinder sind, die per JA aus den Familien genommen werden müssen?
Zitat von bonniehm, könnte das mit ein grund sein, warum dann ohne einverständnis der mütter/eltern pflege in adoption übergehen kann?
bonnie
Ich nehme an, dass das die Fälle sind, wo es zum Wohle des Kindes sowieso klar ist, dass sie nicht mehr zu den leiblichen Eltern kommen. Wo keinerlei Bezug mehr zur Herkunftsfamilie besteht.
bianka, was mir durch den kopf ging sind die kosten, zahlungsfähigkeit, die ämter entscheiden lassen könnten. denn der fall anna (königswinter) hat mir doch sehr zu denken gegeben, ging nur in die andere richtung, aber auch um kosten. das kind wurde nicht aus der pfegefamilie, in der es umgekommen ist, genommen, obwohl es da zig beschwerden gegeben hat, weil heimunterbringung teurer gewesen wäre... so ist die aussage in der presse jedenfalls zu verstehen.
patty, was hat das damit zu tun wie viele, wenn aus kostengründen entschieden werden darf, und nicht mehr zum wohle des kindes geschieht, und so verheerende folgen haben kann, ist jeder einzelne fall zuviel.