hallo Engelsträne, ich habe auch die Erfahrung machen müssen, dass die Adoptiveltern meiner Tochter Vorschriften machten, sie durfte mich nicht mehr sehen, sonst hätten sie Ihr die Unterstützung versagt und das wie ich schon schrieb mit 39 Jahren. Sie lassen nicht mit sich reden. Ich denke Deine Adoptivmutter hat einfach Angst und sie besteht auf ihrem Recht, dass die leiblichen Eltern kein Anrecht mehr auf die Kinder haben und das bestärkt sie, dass sie die stärkeren sind. Aber jedes Kind will wissen, wo ihre Wurzeln sind und das muss man ihnen gewähren, denn alles andere ist nicht gut, für alle nicht, wenn sie verschweigen, dass man adoptiert ist. Du musst wissen, was damals passiert war, warum sie Dich weggab, um zu versuchen alles langsam aufzuarbeiten. Ich wünsche Dir viel Glück dabei
@Engelssträhne: Hast du vielleicht mal daran gedacht, das es deiner LM SEHR schwer fallen könnte dir die Wahrheit zu schreiben bzw zu sagen? Da es ja auch in der DDR ´passiert ist,ist es mir klar das sie es auf den Staat schiebt,ich denke aber das sie das als Schutz nimmt diese Ausrede. Ich kann nur von meiner LM sprechen:sie konnte es mir damals NICHT per Brief schreiben was damals passiert war,ihr war es wichtig mir es in die Augen zu sagen, von Angesicht zu Angesicht. So doll ich auch damals "drängte" sie solle es mir doch aufschreiben oder am telefon,es hat nix gebracht. Ich denke das deine LM Zeit braucht um es dir zu erklären.Gib ihr Zeit,denn was ich so herausgelesen habe,scheinst du auch ne schlimme Vergangenheit zu haben. Und es ist für deine LM nicht leicht.Sie wird alles verdrängt haben und nun plötzlich muss sie sich damit wieder befassen. Ich will sie jetzt nicht in Schutz nehmen,wollt nur mal meine Gedanken dazu äussern.
Hallo Ihr beiden, schnell noch einmal geantwortet, ich habe folgendes gemacht, ich habe meine Geschichte, die ich ja niederschrieb, auf CD gebrannt und beiden Kindern übergeben, somit konnten sie sich ein Bild von der ganzen Sache machen. Es ist für die leibliche Mutter auch sehr wichtig, das ganze aufzuarbeiten und sich damit auseinanderzusetzen. Denn es bringt nichts, alles runterzuschlucken, das führt dann unweigerlich zu psychischen Problemen.
richtig! Ich hatte nichts zu verlieren und deswegen bin ich Jahre später sogar noch einen Schritt weiter gegangen und habe meine Adoptionsgeschichte veröffentlicht. Obwohl ich dafür habe schon viel Knüppel einstecken müssen, habe ich keine Sekunde daran gezweifelt, dass das richtig war.
danke Cornelia, öffentlich ist meine Geschichte nur hier, aber wie gesagt, wer sie finden will, findet sie schon. Auch ich musste schon sehr viel Schelte ertragen, seelisch war es eine zeitlang nicht zu verkraften, weswegen ich auch so lange nichts mehr geschrieben habe. Im Moment kann ich wieder sachlicher agieren und kann wieder schreiben.
Nach meinem ereignisreichen Jahr ( Hochzeit,2.Kind) bin ich langsam zur Ruhe gekommen. Jetzt fängt die ganze Grübelei wieder von vorne an. Der Gedanke meine HM zu treffen schwirrt mir ziemlich gross im Kopf rum. Ob das was bringt ,weiss ich nicht wirklich?! Aber wie manch einer hier schon schrieb,werde ich wohl eher keine Ruhe finden. Ich möchte ihr die Chance geben sich persönlich zu äussern. Schriftlich schien es ihr ja schwer zu fallen. Allerdings habe ich wenig Hoffnung die Wahrheit zu erfahren. Sogar mein Erzeuger hat mir abgeraten,weil er meinte dass es wenig Sinn macht. Ja ich denke auch ,dass sie viele Sachen auch verdrängt hat,zum Selbstschutz. Sie kann sich anscheinend nicht selbst reflektieren,was ich sehr schade find.
Bin wirklich hin und her gerissen. Mein Bruder würde sogar mitkommen,obwohl ihm das alles egal ist. Wieso können das Männer eigentlich so gut wegschieben????? Hab gesehen dass sie jetzt auch bei Facebook ist und war (obwohl damit gerechnet habe) schockiert! Ich schäme mich auch etwas für sie. Habe ein Foto da war ich ca.2 Jahre alt.Da sah sie noch normal aus. Klar verändert man sich.Aber bei ihr hab ich das Gefühl sie lässt sich gehen. Sie hat wahrscheinlich auch einen schweren Weg hinter sich! Sie ist mit 45 Jahren Witwe und wahrscheinlich allein. Aber in mir regt sich nicht viel Mitgefühl!
Mir fehlt halt auch der emotionale, liebevolle Draht zu ihr,was auch logisch ist! Deswegen habe ich auch Angst sie zu treffen.Nicht dass ich dann völlig ausflippe und ihr alles an den Kopf werfe!
Hattet ihr als HM keine Angst vor einem Treffen mit euren Kindern? Wie gings euch Adoptierten??? Habt ihr auch lange überlegen müssen?
Meine Adoptivmama ist immernoch net begeistert und sagt ich soll es so lassen wie es ist,aber ich hab ihr klar gemacht dass sie meine Mama ist und bleibt.Ich jetzt aber den Weg gehen möchte um mit dem Thema abzuschliessen. Aber ihre Verlustangst scheint ziemlich gross zu sein.
Ich weiss diese Entscheidung kann mir keiner abnehmen,aber ich musste das nochmal loswerden.
stimmt, die Entscheidung solltest Du alleine treffen. Weder deine Adoptivmama, noch dein leiblicher Vater, noch irgendjemand anderes, sollten sich da einmischen.
Ich wäre froh gewesen, meine Tochter hätte mir die Chance gegeben, mich wenigstens einmal persönlich zu äußern. Deswegen finde ich deine Denkart sehr gut! Gehe aber nicht mit der vorgefassten Vermutung zu einem solchen Treffen, sie könne nicht die Wahrheit sagen. Wenn es am Ende tatsächlich so sein sollte, ist Zeit genug die nötigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Wegen des fehlenden, emotionalen Drahtes zu ihr, brauchst Du Dir wirklich keine Gedanken zu machen. Wie Du ja schon selbst sagt: woher soll der kommen?
Warum warst du schockiert, deine Mutter bei Facebook zu finden? Weil sie nicht mehr so "nett" aussieht? Wenn du dich für sie jetzt schon schämst, solltest du lieber auf ein Treffen verzichten. Du wirst sie nämlich vermutlich unterschwellig hauptsächlich an ihren Fehlern messen und dir so einen anderen Zugang zu ihr versperren. Sie wird nämlich merken, dass sie dich anwidert und dann bestätigt sich ihre Scheu vor dir.
Dass Männer "so etwas" gut wegschieben können, ist im Sinne von Verdängen bei Vielen vermutlich richtig, aber ich wage zu bezweifeln, dass diese damit zufrieden sind.
Als ich Kontakt zu meiner Tochter aufgenommen hatte (und ganz besonders in der Zeit davor!) hatte, war ich mehr als unsicher. Alleine durch die Tatsache, dass sie bereits 15 Jahre zuvor als Achtzehnjährige einen Kontakt, den sie selbst herbeigeführt hatte(!), vor dessen Realisierung wieder abgebrochen hatte, habe ich mit Ablehnung oder Gegenwind gerechnet. Nur aus dem Grund habe ich damals anschließend nicht selbst den Kontakt gesucht. Das tat ich erst viele Jahre später. Sie hat den anonymen Kontakt dann zugelassen, ein persönliches Gespräch aber (noch nicht einmal per Telefon!) bis heute abgelehnt. Das geht jetzt über zehn Jahre so. Wenn sie jetzt käme, ginge bei mir vor lauter Angst gar nichts. Ich sehe mich inzwischen nicht mehr in der Lage zu einem solchen Treffen.
Ich weiß nicht wie es deiner leiblichen Mutter geht, aber es gibt so Vieles, was da einen negativen Einfluß darauf hat.
wenn die Jugendämter angeblich keine Akte(n) von Dir haben, wende Dich doch einmal an das Familiengericht/Amtsgericht des Ortes, an dem Deine Adoption durchgeführt wurde. Bei diesem Gericht wird mit Beginn der Adoptionspflege eine Zweitakte angelegt, die noch vorhanden sein müsste.
Könnte es sein, dass Du zuerst ein Pflegekind warst? Dann müsste die Pflegeabteilung des Jugendamtes eine Pflegeakte von Dir anelegt haben. Versuche mal diese Schienen (Familien/Amtsgericht) und Pflegeabteilung des Jugendamtes zu fahren.
Übrigens, dieses ist der Faden von Engelsträne. Du hast doch auch verschiedene Threads in denen Du Deine Belange schreiben kannst. Dieses soll keine Kritik sein, sondern nur ein Aufmerksammachen.
Viel Erfolg Martina
(Wenn ich demnächst keine weitere Antwort auf Deine Fragen gebe, liegt das an meinem Kurz-Urlaub, bei dem mir kein Computer zur Verfügung steht).
Es ist schwierig nicht voreingenommen zu so einem Treffen zu gehen.Man hat einfach zu viel Negatives gehört.Auch die Geschichte ,dass sie mich nicht haben wollte ,hat sich bei mir im Inneren manifestiert.Und nun ist es sehr schwer was anderes zu glauben.Ja sie sieht aus wie jemand der zu viel trinkt.Ich weiss nicht ob ich das ertragen könnte.
Meine Angst ist es z.B. dass mich das total aus der Bahn schmeissen könnte sie zusehen. Zu wissen dass man 2 Mütter hat ist schon eigenartig.Wobei man die HM ja nicht direkt als Mutter ansieht.Vielleicht ist deine Tochter auch total verunsichert und hat Angst dass ihre Welt in der sie lebt durcheinander gebracht wird.Oder sie hat Angst dass du dich emotional zu sehr an sie hängst. Ist bei meinem HV so gewesen. Musste den Kontakt runterschrauben,da er mich fast erdrückt hätte. Wie alt ist deine Tochter jetzt? Manchmal brauch man auch mehrere Anläufe. Aber ich kann mir gut vorstellen dass vor einem Treffen Angst hast.Aber wenn sie doch nochmal auf dich zukommen sollte,dann triff sie.Denn wenn sie es nicht wieder abbricht,dann ist sie auch bereit dazu.
Vielleicht brauch ich auch noch Zeit.
@Moonshine:
Ich habe auch keine Familienakte! Meine ist verschwunden. Die Adoptionsakte ist da. Steht aber nichts drin was ich nicht schon weiss.
Mein Sohn hatte auch nie den Mut aufgebracht, nach seiner H-Familie zu suchen, obwohl wir ihn des öfteren in diese Richtung schubsten. Jetzt, nachdem eine leibliche Schwester ihn im Internet ansprach und er sich auf ein Kennenlernen der Familie einließ, ist er doch froh darüber, seine Herkunft zu kennen, er weiß, woher er kommt und, was ganz wichtig ist, er ist Herr über seine Gefühle was Familie angeht. Es läuft beileibe nicht besonders gut, zu einigen Mitgliedern dieser Familie brach er den Kontakt nach kurzer Zeit ab, weil der ihm nicht gut tat, den anderen Teil hält er an einer sehr langen Leine, was diese Verwandten inzwischen auch akzeptieren (müssen).
Auch ich bin der Meinung, er hat jetzt seine Mitte gefunden, kann eine klare Linie ziehen zwischen Ado- und H-Familie, kann seine Adoption für sich selbst realistisch bewerten, was ein nicht hoch genug einzuschätzender Vorteil ist und entscheiden, mit wem überhaupt und wieviel Kontakt er haben möchte. Ich wüde jedem Adoptierten raten, Gespräche mit der Herkunft zu suchen und zuzulassen. Die Entscheidung, wie weit der Kontakt gehen soll, bestimmen die Adoptierten, die sich bei nichtzustandekommen einer tragfähigen Beziehung oder bei festgestellter 'Inkompatibilität' auch wieder zurückziehen können. Also, sie gehen keinerlei Risiko ein.
Außerdem entlasten sie die Herkunftsseite von Traumen, wenn diese die Gelegenheit bekommen, die Adoption den von ihnen geborenen Kindern gegenüber rechtfertigen zu können. Auch das sollte einem Adoptierten dieser Liebesdienst - wenn es auch der einzige bleibt - wert sein.
Hallo Martina! Respekt für deinen Sohn dass er den Mut hatte. Ich habe einfach die Hoffnung dass ich mit diesem Treffen auch mehr Ruhe in mein Leben bringe. Bin wahnsinnig glücklich meinen Bruder gefunden zu haben.Auch dass ich den Mut hatte meinen leiblichen Vater zu treffen.Er erzählte mir, dass er mich gar nicht gehen lassen wollte,er aber dazu gezwungen wurde.Was mir etwas das Gefühl nahm nicht gewollt zu sein.Ich lasse ihn auch an der langen Leine denn ich kann irgendwie trotzdem keine richtige Nähe zu lassen.Für ihn ist es in Ordnung! Ihn hab ich schneller gefunden.
Deswegen denke ich ist es nur fair ,wenn ich ihr auch die Gelegenheit gebe. Aber wie Mausi schon sagte mit negativen Gefühlen brauche ich nicht zu diesem Treffen gehen.
In meinen Therapiesitzungen ging es ,wenn es um meine leiblichen Eltern ging, eigentlich nur um die HM.Schon komisch!
Ich für mich meinen Teil weiss und fühle auch welches meine Familie ist. Deswegen fällt es mir wahrscheinlich auch schwer die Vergangenheit in mein Leben zu lassen.
Ich merk grad wie meine Emotionen wieder hochkochen .
Ich denke ich für meinen Teil werde ihr nochmal einen Brief zukommen lassen und werde dann entscheiden was ich tue.
ich sehe das wie Du. Man sollte so etwas nicht machen, wenn man selbst nicht gerade in einer besonders stabil Lage ist.
Vielleicht ist ea auch bei dir erst einmal wichtiger den Briefkontakt zu festigen und dabei eine Vertrauensbasis zu schaffen, indem z. B. jeder klar über seine Erwartungen spricht.