Hab' das auch gesehen und mir hat es "inhaltlich" fast den Magen rumgedreht
Besonders aufschlußreich war, dass Jolig ständig das Wort ergriffen hat, egal ob sie gerade gefragt wurde oder nicht. Es geht ihr NUR um das Vermarkten ihrer Adoptionsmission, bzw. sie will sich selbst zur neuen Adoptionsexpertin ins Bewußtsein der Leute bringen. Da sie nun auch Kurse als Therapeutin belegt hat, kann man sicher noch auf ein halbes Dutzend neuer Adoptionsratgeber aus ihrer Feder vertrauen.
Wieder fing sie von der doch so notwendigen Anhebung der Altergrenze an, wobei ich mich nach wie vor frage, wozu? Es kommen sowieso schon auf ein zur Disposition stehendes Kind mindestens sieben Bewerber. Wenn man aus diesem Pool keine passenden Eltern finden kann, verstehe ich die Welt nicht mehr. Realistisch betrachtet brauchen wir also nicht mehr Bewerber, um die Situation zu entspannen, sondern mehr Kinder.
Des Weiteren hat sie mindestens gefühlte zehn Mal wieder von Herz- und Bauchmama geschwafelt, was ich langsam richtig ekelhaft finde (eines ihrer Bücher heißt ja auch "Herzmama"). OK, ich bin ja so etwas wie eine Gebärmutter-Mama, denn zu mehr hat meine persönliche Leistung bezüglich meiner Tochter nicht gereicht, aber muss man mir immer wieder sagen, dass nur die Adomutter ein Herz für mein weggegebenes Kind hat und ich nur den Bauch zur Verfügung gestellt habe? Irgendwie hört sich das mit der "Bauchmama" an wie ein unbezahlte Leihmutter. Wer wohl auf diese idiotische Idee gekommen ist, seinem Kind so dessen Herkunft näher zu bringen?
Über Frau Marian gab es übrigens einmal eine Dokumentation, in der es um ihre Adoption und die leibliche Familie ging. War ganz gut gemacht.
Wie gesagt, ich habe nur einen ganz kleinen Ausschnitt gesehen. Das mit der Herzmama hat mich auch befremdet und auch, dass ihre Kinder im Bild zu sehen waren. Den anderen Teil, den du ansprichst, habe ich verpasst. Dann nehme ich das mit dem inhaltlich ok zurück ;-)
Ah, alles klar, und ich habe den Anfang verpasst, wo sie ihre Kinder gezeigt hat.
Das mit den Kindern ist für Jolig offenbar kein Problem, denn sie benutzt die Beiden ja auch kräftig für ihre TV-Werbe-Aktionen, bzw. Homestorys, und dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, die H-Mutter Marianne ihres Söhnchens Tynee "vorzuführen". Als diese getrennt von Jolig einmal zu der Situation interviewt wurde, standen ihr sofort die Tränen in den Augen. Ich wette, sie hat das großzügige Angebot der Vorzeige-TV-Adomutter Jolig längst bereut.
Ich bleibe dabei: halboffen ist wegen des Informationsaustauschs begrüßenswert, aber ganz offen kann sehr problematisch sein.