Ja, es tut mir leid, dass ich schon wieder ein neues Thema eröffne! Aber bis jetzt ist dies in meinen Beiträgen und den Antworten darauf nur angerissen worden ... Und ja, der Titel ist nicht so sonderlich aussagekräftig. Ich werde kurz versuchen, mein Anliegen zu schildern.
In diesem Forum gibt es sehr viele Herkunfts- bzw. leibliche Mütter, das ist mir aufgefallen, und sämtliche waren recht oder zumindest moderat engagiert, was ihre weggegeben Kinder angeht, die nicht selten kein oder kaum Interesse zeigten, aber ich mag mich auch täuschen. Da ich nun aber auch von solchen Müttern hörte, die bspw. keinen Kontakt zu ihren leiblichen Kindern wollen, sich mit diesen gar nicht verstehen oder gar "froh" sind, ihre Kinder auf so "einfachem" Wege losgeworden zu sein, frage ich mich natürlich, was in den Köpfen dieser Mütter vorgeht. Das soll mal wieder keine Anschuldigung sein oder so etwas, und nein, ich glaube auch nicht, dass diese Mütter ihre Kinder oder deren Geburt gänzlich vergessen hätten. Es ist nur mittlerweile die größte Angst, die mich umtreibt. Ich setze, vor allem unbewusst, momentan meine ganzen Hoffnungen in meine leibliche Familie und hoffe, dass sie mir geben können, was meine Adoptivfamilie mir jahrelang nicht gegeben hat bzw. mir gar nicht geben konnte.
Folgender Fall sei also angenommen: Einer Mutter, welche drogenabhängig, arbeitslos und erst neunzehn Jahre alt ist, wird ihr Kind weggenommen bzw. sie wird überredet, das Kind zur Adoption freizugeben, nachdem dieses bereits zwei Jahre in einer Pflegefamilie mit dem Ziele der Adoption gelebt hat. Man droht ihr, auch das Sorgerecht für das zweite Kind, das sie eineinhalb Jahre nach dem ersten gebar, zu entziehen, sollte sie nicht zustimmen, nachdem sie die Unterschrift/die Entscheidung immer weiter hinausgezögert hat (über besagte zwei Jahre). Auf Wunsch der Adoptiveltern ist es eine Inkognitoadoption, da diese mit "Junkies" nichts zu tun haben wollten. Kurz nachdem die leibliche Mutter dann ihre Unterschrift gegeben hat, verfasst die Adoptivmutter dann schließlich einen Brief mit einigen beigefügten Fotos für die leibliche Mutter, um ihr zu danken und zu berichten, wie es dem Kinde denn erginge. Diesen Brief holt die leibliche Mutter jedoch nie ab. Hier ist meine erste Frage: Warum nicht? Hatte sie kein Interesse an dem Kind mehr, wo sie es abgegeben hatte? Verspürte sie einen gewissen Hass auf die Adoptiveltern? Schämte sie sich? Wollte sie sich ihr eigenes Versagen nicht eingestehen? Hatte sie Angst, aufs Amt zu gehen und den Brief abzuholen? Oder war es ihr gar nie erzählt worden?
Nach vierzehn Jahren, in denen sie auch keine Nachricht für ihr Kind hinterlassen hatte, sollte dieses auf die Suche gehen, erhält sie nun eines Tages einen Anruf von dem damals für die Adoption zuständigen Jugendamt, etwa 50km von ihrem jetzigen Wohnort entfernt, das Kind sei nun alt genug und wolle Kontakt mit der leiblichen Mutter aufnehmen. Die Mutter scheint diese Nachricht nach eigener Aussage zu freuen und sie gesteht, oft an ihr erstgeborenes Kind in dieser Zeit gedacht zu haben. Dies wird dem inzwischen jugendlichen Kind mitgeteilt und es fragt sich, warum die Mutter dann nicht gekommen war, um den Brief und die Fotos der Adoptivmutter abzuholen. Die leibliche Mutter und die Sozialarbeiterin verabreden einen Termin im Jugendamt, bei dem Briefe, welche das Kind zuvor vor Sehnsucht schmachtend verfasst hatte, ausgetauscht werden sollen. Die Mutter bleibt dem Treffen jedoch unentschuldigt fern (es sei zu bedenken, dass sie auch kein Auto besitzt) und erklärt der Sozialarbeiterin, die sie daraufhin anrief, dass es ihr dabei doch nicht so gut gegangen wäre und sie Angst vor ihrem eigenen Mut bekommen hätte. Daraufhin ist das Kind sehr enttäuscht und ein weiterer Termin nach weiteren zwei Monaten wird vereinbart, das Kind ist inzwischen fünfzehn Jahre alt. Sehnsüchtig erwartet es den Tag des Treffens, zählt die Tage zurück, wie oft es noch schlafen muss ... um dann drei Tage nach dem Treffen zu erfahren, dass der neue Mann der Mutter, der nicht der Vater des Kindes aber der seines Geschwisters ist, sie wegen Krankheit entschuldigt habe. Nach erneutem Nachfragen der Sozialarbeiterin bestätigt der Mann, dass die Mutter die ganze Sache wohl vor allem psychisch belaste. Daraufhin bittet die Sozialarbeiterin die Mutter, bis Ende der Woche einen Brief zu verfassen, ansonsten würde sie ihr alle drei Briefe des Kindes per Post zuschicken. Das Kind jedoch wird sehr ungeduldig und beginnt, Schuldgefühle zu entwickeln. War es zu voreilig? Es wollte die Mutter doch nicht vergraulen. Es wollte ihr doch Zeit lassen. Es fragt sich natürlich, was in der Mutter nun wohl vorgehen mag. Hat sie Angst, sich der Vergangenheit zu stellen? Hat sie etwa die ganze Zeit alles verdrängt? Warum hat sie nicht bereits beim Jugendamt um Kontakt gebeten? Und wie kann das Kind ihr möglicherweise helfen? Wird es ihr überhaupt helfen können oder muss sie das für sich allein klären? Sollte das Kind lieber noch ein wenig warten und sich an andere Verwandte wenden? Darf es bestimmte Fragen, wie die nach der Drogensucht oder nach dem leiblichen Vater, überhaupt ansprechen? Welche Gründe gab es, dass die Mutter bis jetzt noch nicht selbst aktiv geworden ist? Das Kind hat wahnsinnige Angst, jetzt etwas falsch zu machen. Es möchte der Mutter klarmachen, dass es ihr schon immer verziehen hat und niemals böse war, aber wird das der Mutter überhaupt helfen? Das Geschwister des Kindes lebt mittlerweile im Heim, darf das Kind dies ansprechen? Oder würde es die Mutter zu sehr belasten? Kann das Kind auf Unterstützung und Zuspruch seitens der Mutter hoffen, kann oder darf es erwarten, jemals wieder Teil der Familie zu werden?
Ich hoffe, ich habe mein Anliegen ein wenig verständlich formuliert. Das ist wohl auch für euch alles rein hypothetisch, immerhin seid und wart ihr wahrscheinlich nie in genau derselben Lage wie die Mutter, aber vielleicht könntet ihr diese ansatzweise besser verstehen als das Kind selbst. Wenn ihr versuchtet, euch in die Lage der Mutter hineinzuversetzen, was würde diese denken und fühlen? Welche Erwartungen würde sie an ihr Kind stellen? Was mögen wohl ihre Hoffnungen, ihre Ängste und ihre Wünsche sein? Freut sie sich wirklich über den Kontaktwunsch seitens des Kindes und fühlt sich einfach nur ein wenig überrumpelt, weswegen sie sich so unzuverlässig zeigt, oder könnte die ganze Geschichte mit herben Enttäuschungen für das Kind enden? All diese Fragen beschäftigen mich natürlich sehr und ich hoffe, mich damit nicht zu wiederholen. Ich versuche, das Ganze so vorurteilsfrei wie möglich zu sehen und deswegen würde ich die ein oder andere (Herkunfts)mutter zu bitten, das einfach mal zu bewerten oder aus der eigenen Sicht zu schildern, denn ich habe mich noch nie in einer ähnlichen Situation befunden. Wie gesagt, ich hoffe, mich nicht zu wiederholen. Aber das ist einfach ein mir sehr wichtiges Anliegen. Beitrage von anderen, d.h. Nicht-Herkunftsmüttern, sind natürlich auch willkommen!
Danke für eure Zeit, eure Geduld und eure Offenheit!
Oh, das ist ärgerlich, aber dennoch möchte ich dir danken, liebe Cornelia! Vielleicht findest du ja irgendwann nochmal die Zeit, deinen Text erneut abzutippen. Aber wie gesagt, ärgerlich ist es, passiert mir auch des Öfteren. Also danke für deine Mühen!
Ach, noch eine Frage, die mir eingefallen ist: Wenn die Mutter schon nicht kam, um den Brief abzuholen, weil sie sich geschämt hat oder es ihr peinlich war, sie versagt hatte, würde es ihrem schlechten Gewissen nicht zuträglich sein, in all den Jahren keinen Kontaktwunsch o.Ä. beim Jugendamt zu hinterlassen, um "etwas wieder gut zu machen"? Würde sie ihr Kind nicht noch mehr im Stich lassen?
ZitatWenn die Mutter schon nicht kam, um den Brief abzuholen, weil sie sich geschämt hat oder es ihr peinlich war, sie versagt hatte, würde es ihrem schlechten Gewissen nicht zuträglich sein, in all den Jahren keinen Kontaktwunsch o.Ä. beim Jugendamt zu hinterlassen, um "etwas wieder gut zu machen"? Würde sie ihr Kind nicht noch mehr im Stich lassen?
Kann es sein, dass Du die Frage etwas mißverständlich formuliert hast? Ich versuche es trotzdem:
Bei einer solchen Verhaltensweise darfst Du folgendes nicht vergessen:
1. das Inkognito wird den abgebenden Müttern/Vätern manchmal regelrecht eingehämmert. Man wagt es schlicht nicht, sich zu melden und manchmal wird man auch nicht dazu ermuntert, sich zu erkundigen, gescheige denn adazu aufgefordert! Mir ging es jedenfalls so. Ich hatte absolut null Vertrauen zu diesen Gott ähnlichen Beamten, die mich dermaßen verscheißert hatten. Aus falscher Demut wird man zum Duckmäuser.
2. Die Scham, die man ab der Freigabe oft mit sich herum schleppt, klebt an einem wie ein alter Kaugummi. In so einer Lage stellt man keine Forderungen, auch nach Jahrzehnten nicht! Man lernt, dass man ein soziales Schwein ist und arrangiert sich mit diesem Prädikat. Frage doch mal ganz unverfänglich Leuten, die nicht wissen, dass Du adoptiert bist, was sie über eine Mutter denken, die ihr Kind abgegeben hat. Ich wette, dass Du entsetzt sein wirst, welche Vorurteile da noch vorhanden sind. Das Schlimme ist, dass sie sich langsam aber sicher sogar bewahrheiten, denn wenn man siehet warum Kinder heute zur Adoption kommen, fragt man sich schon, was Familie eigentlich bedeutet.
Guten Abend, Cornelia! Das ist lieb, dass du nochmal antworten willst. bzw. wirst! Ja, das war mir auch aufgefallen, dass ich es ein wenig seltsam formuliert hatte. Aber ich denke ... ich weiß, der Inhalt ist trotz allem verstanden worden. Also, schon einmal danke im voraus!
Zitat1. das Inkognito wird den abgebenden Müttern/Vätern manchmal regelrecht eingehämmert. Man wagt es schlicht nicht, sich zu melden und manchmal wird man auch nicht dazu ermuntert, sich zu erkundigen, gescheige denn adazu aufgefordert! Mir ging es jedenfalls so. Ich hatte absolut null Vertrauen zu diesen Gott ähnlichen Beamten, die mich dermaßen verscheißert hatten. Aus falscher Demut wird man zum Duckmäuser.
Das kann ich nachvollziehen. Ich weiß nicht, wie es in meinem Fall war. Letztens fragte ich meine Adoptivmutter, wieso man bei mir eigentlich eine Inkognito-Adoption vorgenommen hätte und nicht eine halboffene oder gar offene, oder wieso sie meine Adoptiveltern und nicht meine Pflegeeltern wären. Wieso ich mit dem Ziel der Adoption in ihre Familie gekommen wäre, obwohl meine leibl. Mutter den Vertrag noch gar nicht unterschrieben hatte. Sie antwortete mir, sie hätte nicht gewollt, dass meine Mutter irgendwelche Junkies auf unser Grundstück einlüde und hätte dafür sorgen wollen, dass ich eine richtige Familie hätte und die Situation nicht allzu unklar wäre. Wäre ich nur ihr Pflegekind gewesen, so sagte sie, hätte man mich nicht vollständig als Kind der Familie akzeptiert. Ich glaube eher, dass da Egoismus im Vordergrund stand. Und wer fragt mich? Aber ich kann das sehr gut verstehen. Sogar mich nerven diese ganzen Beamten so langsam, diese Bürokratie, die lange Wartezeit ... als ich Einblick in meine Akte bekam, wurden mir bestimmte Informationen über bestimmte "Dritte", in diesem Falle meine Adoptiveltern (!), vorenthalten. Aber ich weiß wirklich nicht, wie das bei meiner Mutter war.
Zitat2. Die Scham, die man ab der Freigabe oft mit sich herum schleppt, klebt an einem wie ein alter Kaugummi. In so einer Lage stellt man keine Forderungen, auch nach Jahrzehnten nicht! Man lernt, dass man ein soziales Schwein ist und arrangiert sich mit diesem Prädikat. Frage doch mal ganz unverfänglich Leuten, die nicht wissen, dass Du adoptiert bist, was sie über eine Mutter denken, die ihr Kind abgegeben hat. Ich wette, dass Du entsetzt sein wirst, welche Vorurteile da noch vorhanden sind. Das Schlimme ist, dass sie sich langsam aber sicher sogar bewahrheiten, denn wenn man siehet warum Kinder heute zur Adoption kommen, fragt man sich schon, was Familie eigentlich bedeutet.
Das finde ich furchtbar! Aber ich denke, dass du die Wahrheit sprichts. Und an dieser Stelle sei dir zugesichert, dass ich dir gegenüber den allergrößten Respekt empfinde. Nicht etwa, weil du die "Courage" hattest, dein Kind in "bessere Hände" zu geben, sondern weil du dich nicht mit der Ungerechtigkeit zufrieden gibst, die dir widerfahren ist, weil du Bücher schreibst, weil du informierst, weil du das allgemeine Bild der Herkunftsmutter revolutionieren willst, so habe ich das zumindest verstanden. Aber man muss auch wirklich sagen ... zum einen bist du eine sehr gebildete, vernünftige Frau, ich würde mich freuen, wenn du meine Herkunftsmutter wärst. Wie du ja bereits sagtest, heute sehen solche Fälle anders aus. Ich weiß nicht, ob es bei mir so ein Fall war. Ich bin gespannt, ob meine leiblichen Eltern auch so gebildet sind und wie sie darüber denken. Die zweite Sache ist, dass ich meine leibliche Mutter noch nicht kennengelernt habe. Ich weiß nichts über ihren sozialen Status, bin hin- und hergerissen, ob sie nun eine gewisse Bildung genossen hat und einfach niur abgestürzt ist oder ob sie aus einem schwierigen Hintergrund kamen. Das ist noch nicht ganz geklärt, obwohl sie angeblich aufs Gymnasium gegangen sein soll. Ich weiß nicht, inwieweit die Drogen sie, ihre Psyche beeinflusst haben. Wie sehr ich auf sie zählen kann. Was ich erwarten darf und was nicht. Manchmal hege ich gewisse Vorurteile gegenüber über Herkunftsmüttern, obwohl das keine Absicht ist. Ich habe nur einfach Angst, wie sie sein könnte. Und keine Ahnung ... ich weiß nicht, was sie für ein Mensch ist. Ob sie so vernünftig ist wie du, oder auch nicht. Aber ich versuche trotz allem, die Dinge realitisch zu sehen.
Egal, das nimmt hier wieder ungeahnte Ausmaße an und ist länger geworden, als ich gedacht hätte. Vielleicht kannst du, Cornelia, beiläufig darauf antworten, wenn du deinen gelöschten Beitrag noch einmal abschicken solltest. Ich wollte auch nicht so sehr vom Thema abweichen.
ZitatDarf es bestimmte Fragen, wie die nach der Drogensucht oder nach dem leiblichen Vater, überhaupt ansprechen? Welche Gründe gab es, dass die Mutter bis jetzt noch nicht selbst aktiv geworden ist? Das Kind hat wahnsinnige Angst, jetzt etwas falsch zu machen. Es möchte der Mutter klarmachen, dass es ihr schon immer verziehen hat und niemals böse war, aber wird das der Mutter überhaupt helfen? Das Geschwister des Kindes lebt mittlerweile im Heim, darf das Kind dies ansprechen? Oder würde es die Mutter zu sehr belasten? Kann das Kind auf Unterstützung und Zuspruch seitens der Mutter hoffen, kann oder darf es erwarten, jemals wieder Teil der Familie zu werden?
Auf alle Fälle würde ich als Adoptierte ihr gleich am Anfang eines Gespräches klar machen, dass ich ihr gegenüber absolut keinen Groll oder Vorbehalt habe, dass es für mich ok ist, wie es ist. Darf es bestimmte Fragen, wie die nach der Drogensucht oder nach dem leiblichen Vater, überhaupt ansprechen? Welche Gründe gab es, dass die Mutter bis jetzt noch nicht selbst aktiv geworden ist? Das Kind hat wahnsinnige Angst, jetzt etwas falsch zu machen. Es möchte der Mutter klarmachen, dass es ihr schon immer verziehen hat und niemals böse war, aber wird das der Mutter überhaupt helfen? Das Geschwister des Kindes lebt mittlerweile im Heim, darf das Kind dies ansprechen? Oder würde es die Mutter zu sehr belasten? Kann das Kind auf Unterstützung und Zuspruch seitens der Mutter hoffen, kann oder darf es erwarten, jemals wieder Teil der Familie zu werden?
An Deiner Stelle würde ich der Mutter klar machen, dass ich absolut keinen Groll gegen sie hege, dass es für mich, so wie es ist, ok ist. Die Drogensucht würde ich auf keinen Fall sofort ansprechen, sondern warten, bis sie von alleine das Gespräch darauf bringt. Nach dem leiblichen Vater allerdings fragte ich als Adoptierte bereits beim ersten Zusammentreffen, denn das ist eine existentielle Frage, die einer Antwort und Aufklärung bedarf. Auch die Frage, warum die Halbgeschwister im Heim gelandet sind, sollte besser nicht sofort aufs Tablett kommen. Gelegentlich, wenn sie von ihnen erzählt, kannst Du ja nach ihnen fragen und zum Ausdruck bringen, dass Du auch sie gerne kennenlernen möchstest.
Die Hauptsache für Dich ist doch erst einmal, sie überhaupt zu treffen, sie persönlich kennenzulernen, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Alles andere ergibt sich von alleine, bei näherem Kennenlernen, da würde ich auch keine Ungeduld an den Tag legen.
Hallo, Martina! Vielen Dank für deine Tipps! Ich habe am Mittwoch überraschend Post von meiner leiblichen Mutter erhalten; sie schrieb mir einen Brief und schickte ein Foto mit. Zum Glück hat sie viele Punkte ganz von alleine angesprochen, das mit der Sucht allerdings noch nicht und auch nicht allzu viel über meine Schwester, aber sie hat sie erwähnt. Sie hat wirklich sehr, sehr nett geschrieben, sprach auch gleich meinen Vater an, gab ihm jedoch die ganze Schuld an ihrer damaligen Situation und nannte seine Unfähigkeit, ein guter Vater sein zu können, als Grund, warum sie mich freigegeben hat. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, das weiß ich und sie wird es sicherlich später noch von alleine ansprechen, wenn sie so offen mit mir ist. Sie hat mir auch über meine Großeltern und über ihre drei Halbschwestern erzählt, alles sehr nett. Das Bild, auf dem sie und noch einige Verwandte abgebildet waren, hat mich dann schon mäßig geschockt, was ich immer noch nicht ganz überwunden habe. Sie sieht so anders aus, als ich sie mir vorgestellt hatte. Und auch viel älter, als sie eigentlich ist. Das macht mir Angst, ich muss sie wohl einfach mal kennenlernen. Ich habe meine Großmutter im Telefonbuch gefunden, aber meine Adoptiveltern haben mir verboten, sie anzurufen, das müsse alles das Amt erledigen. Wie mir das auf den Geist geht!
toll, wie sich alles ohne viel Zutun fügt. Deine innere Zerrissenheit kann ich gut verstehen, in eine solche Situation, der bislang fernen unbekannten leiblichen Mutter ganz nahe zu kommen, kommt man ja auch nur einmal im Leben.
Jetzt heißt es für Dich: Ruhe bewahren, die nächsten Schritte zu planen und abwarten, was sich wann und wo weiter ergibt. (Dass das fast unmöglich ist, ist mir bewußt). Vielleicht solltest Du auch mit dem Kontakt zur Großmutter erst einmal bis nach einem Treffen mit Deiner leiblichen Mutter warten. Dann hast Du schon mehr Informationen und kannst den (telefonischen?) Kontakt ganz anders angehen.
Drücke Dir die Daumen, dass alles so reibungslos weiterläuft.
Hallo! Dankeschön noch einmal, ja, ich bin schon gespannt, was sich noch so ergeben wird. Für die Weihnachtsferien habe ich mir mal als Ziel gesetzt, mit ihr telefonieren zu können. EIn Treffen wäre zwar noch schöner, dennoch vielleicht ein bisschen kurzfristig. Es ist nur leider so, dass ich stark vom Jugendamt abhängig bin. Ich weiß nicht, ob das so sein muss, wegen meinem Alter, aber die planen ja praktisch jeden Schritt. Alle Briefe etc. werden über das Amt geleitet und auch ein erstes Treffen soll da stattfinden, wobei mir das gar nicht so lieb wäre. Meine leibl. Mutter scheint mir vertrauenswürdig, können wir nicht selbst ein Treffen verabreden oder gibt das Konsequenzen? Auch, so machte mir meine ehemalige Pflegemutter deutlich, dürfe ich nicht nach meinem leiblichen Vater suchen, auch wenn ich ihn o. andere Verwandte im Telefonbuch finden sollte. Das müssten alle die Leute vom Jugendamt machen. Liegt das daran, dass ich noch nicht 16/18 bin? Denn die meisten Adoptierten, von denen ich gehört habe, fangen zwar beim Jugendamt an, doch spätestens bei der Adresse oder dem ersten Brief koppeln sie sich ab und werden selbst aktiv. Ist das für Minderjährige etwa verboten? Warum?
Liebe Toni! Meine Tochter habe ich vor 19 Jahren wiedergetroffen und gefunden. Wir wohnen in der gleichen Stadt. Die erste Zeit haben wir uns Briefe geschrieben,dann besuche von ihr und von mir.ich war auf ihrer Schulentlassung dabei. Habe ihren heutigen Mann schnell kennengelernt.Die Enkelkinder häufig gesehen. Und jetzt ist bei ihr stille eingekehrt. Ich habe aber ein Geburtstagstee und grüße von ihr bekommen.Von mir bekommt sie auch zu Weihnachten einen gruß. Bisher haben wir dieses Jahr noch nicht viel miteinander gesprochen. Eigentlich schade und ich vermisse es. So lasse ich sie sie erstmal in Ruhe,schaue mir die Fotos von den Enkeln an und warte ,wie ich es so oft schon gemacht habe. Liebe Grüße-------von Eva
ob das JA uneingeschränkte Kontrolle ausübern kann, weiß ich auch nicht. (Hier schreiben Adoptierte oder auch Burkhard, die mit Sicherheit mehr sagen könnten.)
Sprich mal darüber mit Deinen Ado-Eltern. Kann mir folgendes vorstellen: Wenn sie den Kontakt zu Deiner Mutter und leibl. Verwandten gutheißen, begleiten und unerstützen, wird das JA wohl völlig überflüssig; denn sie sind es ja, die das Sorge-, Aufenthalts- und Umgangsrecht für Dich haben und somit für alle Belange, die Dich betreffen, zuständig sind.
Aber wie gesagt: Sattelfest bin ich in diesen speziellen rechtlichen Dingen auch nicht. Hoffe, Du bekommst hier noch fundierte Antworten.
Danke für die Tipps! Ist Burkhard denn noch öfters online bzw. würde es Sinn machen, ihn anzuschreiben? Meine Sachbearbeiterin hat meine Mail übrigens beantwortet und vorgeschlagen, erstmal den Briefkontakt in dieser praktizierten Form über das Amt fortzuführen, als zweiten Schritt dann ein Treffen und als dritten meinen leiblichen Vater anzugehen. Sie warnte bzw. wies mich auch darauf hin, meiner leibl. Mutter entsprechend Zeit zu lassen, sich mit der Situation zu arrangieren, obwohl sie natürlich meine Ungeduld verstehen kann. Ich denke, das ist ein guter Vorschlag, dennoch möchte ich nicht nur noch auf dieses Amt angewiesen sein bzw. spätestens nach dem ersten oder zweiten Treffen müsste man das doch untereinander klären können, wenn man sich schon ein wenig besser kennt.
Hallo Simcha, Bei mir war es mit dem JA ähnlich, allerdings war ich schon volljährig. Wir hatten damals ausgemacht das ich meiner Leiblichen Mutter einen Brief schreibe, was ich auch getan habe. Die JA Frau hatte telefonischen Kontakt mit meiner H.Mutter und diese hatte auch dem Kontakt mit mir zugestimmt (Freute sich). Also, Brief geschrieben und nun wollte sie mir nicht die Adresse meiner leiblichen Mutter geben obwohl ich ihr mehr als versichert hatte das ich niemals unganekündigt zu ihr gefahren wäre. Wie gesagt, meine Mutter hatte dem Kontakt zugestimmt. Ich musste meinen Brief an die Frau vom Jugendamt schicken damit sie den Brief dann weiterleitet. In in einem Telefonat hatte sie erwähnt das ich den Brief ruhig offen lassen könne ?! Die Frau hatte offenbar niemals zuvor etwas von einem Briefgeheimnis gehört. Ich hatte meinen Brief in einen Briefumschlag gepackt, zugeklebt und meinen Absender drauf geschrieben (Hatte aber vorsichtshalber falls sie den Brief öffnet meine Adresse auf dem Brief selber vermerkt.) Alles in allem hatte ich sehr den Eindruck das sie die Kontrolle über alles behalte wollte. Sprich, sie wollte verhindern das etwas ohne sie passiert und mich bevormunden, so kam es mir jedenfalls vor. Auch ein treffen schlug die JA Frau vor am Besten mit ihr (Es kam mir fast aufgedrängt vor). Das sei das Beste für alle... Ich habe Briefkontakt mit meiner H.Mutter und den Kontakt mit dem Jugendamt abgebrochen, ich bin der Meinung das diese Frau nicht das recht hat sich dazwischen zu drängen, denn es geht nicht um sie sondern um mich und ich möchte auch bestimmen wie ich wann was und wo mit wem mache. auch wenn sie es vll. gut meinte... Ich finde es gut das sie einem Helfen aber sie sollten Ansprechpartner sein und nicht mehr und nicht weniger.
Guten Nachmittag, kenza! Auch danke für deine Erfahrungen. Ja, das Gefühl habe ich ebenfalls, dass "diese Leute" vom Jugendamt sich einem praktisch aufdrängen und über die persönliche Kontrolle über solch enstandenen bzw. enstehenden Beziehungen behalten wollen. Die meisten, von denen ich gehört habe, haben sich irgendwann vom Jugendamt abgespalten. Aber diese waren auch ausnahmslos volljährig, was mein Hauptproblem ist. Ich weiß nichts über die Rechtslage in entsprechenden Fällen. Man hat mir von versch. Seiten bereits dreitausend mal versichert, das Jugendamt und allein das Jugendamt sei für die Suche und den Kontaktaufbau zuständig (in meinem Fall) und mittlerweile ist mir selbst nicht mehr wohl dabei, wenn ich mir überlege, was wäre, wenn ich bspw. zufällig im Internet oder im Telefonbuch auf eine unerwartete, vllt. übersehe Adresse stieße. Außerdem bin ich ja mehr oder weniger auf meine Sozialarbeiterin angewiesen, welche die Adressen, Telefonnumer usw. und auch Kontakt zum Einwohnermeldeamt hat; mit ihr möchte ich es mir nicht verscherzen, wenn du verstehst. Ich haben ihren Vorschlägen in der Antwort auf meine Mail nun erstmal vorbehaltslos zugestimmt, nach denen ich wohl erst wieder im neuen Jahr bzw. nach den Weihnachtsferien etwas von meiner leiblichen Familie hören werde, und das auch höchstens in Briefform, mit Telefonat ist da nichts. Ach herrje, wie soll ich mir nur die Zeit bis dahin vertreiben?
es soweit ich weis falsch das ausschliesslich das JA recht hat deine Mutter ausfindig zu machen.Ich war ja auch nicht immer Volljährig also, du hast sehr wohl das recht selber beim Einwohnermeldeamt nachzufragen, meiner Erfahrung nach sind die Mitarbeiter dort sehr nett. Wenn du ihre letzte Adresse hast Bsp. Musterstraße.XY Musterstadt, musst du dich an das Einwohnermeldeamt in Musterstadt wenden, sie können dir sagen ob sie sich innerhalb der Stadt umgemeldet hat oder sich abgemeldet hat falls letzteres der Fall ist, können sie dir sagen in welche Stadt sie verzogen ist. Dann musst du dich an das Einwohnermeldeamt dieser Stadt wenden. Du brauchst in der Regel den Name/ Nachnamen bzw. Geburtsnamen und das Geburtsdatum und Ort. (Diese infos stehen ja alle auf deiner Abstammungsurkunde, die du beim Standesamt bekommst.) Jeder Auszug aus dem Melderegister kostet so 10-15€ (Wenn sie sehr oft umgezogen ist ist das halt umständlich, deswegen bin ich letztendlich zu JA gegangen, dass JA braucht ewig bei mir ein Jahr, diese Zeit kam mir sehr gelegen um mich irgendwie darauf vorzubereiten..) Du rufst da an sagst das du deine Mutter suchst und die werden dir alles weitere erklären, ich habe da wirklich keine schlechten Erfahrungen gemacht... Wenn du deiner L Mutter einen Brief schreibst, kannst du ja auch deine Adresse hineinschreiben, da kann das JA gar nichts gegen machen (Es sind ja deine Daten die du freiwillig hergibst, da zählt das Persönlichkeitsrecht womit sie immer argumentieren nicht.), vll. schreibt deine L Mutter dann direkt an dich dann könnt ihr das JA umgehen.