Hallo, ich habe mich schon oft mit der Frage beschäftigt, ob ich persönlich (als adoptiertes Kind), selber ein Kind aufnehmen würde. Ich kann die Frage nicht klar mit Ja oder nein beantworten, trotz das ich mir schon viele Gedanken darüber gemacht habe.
Wie steht Ihr dazu? Da ich nun auch noch in die Situation gekommen bin, das mir eine sehr wahrscheinliche Unfruchtbarkeit diagnostiziert wurde, möchte ich mich damit noch ein wenig mehr auseinander setzen.
Gibt es für Euch die Möglichkeit einer Adoption? Welches sind die Beweggründe? Was wäre Euch wichtig und warum?
Ich freue mich über ein offenes Gespräch mit vielen Meinungen
Wimka, vielen Dank für dieses Thema. Das finde ich auch sehr interessant. Ich meine, es gab hier eine Adoptierte, die auch adoptiert hat oder adoptieren wollte, aber mir fällt ihr Nick nicht mehr ein
Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht, weil ich noch gar nicht weiss, ob ich überhaupt ein Kind möchte (jaja ich weiss, mit knapp 36 Jahren tickt die Biologische Uhr *gacker*).
Ich werde mal in mich gehen und mir 3-4 Gedanken dazu machen und mich dann wieder zu Wort melden
es freut mich, dass ich anscheinend einen "Nerv" getroffen habe mit dem Thema. Mich beschäftigt es schon eine ganze Weile - so richtig "aufgeploppt" ist es wieder, als meine Stieftochter die Tage zu mir meinte:"ich will später auch ein Kind adoptieren, ich finde das toll, wenn das Kind durch mich dann ein zuhause hat, so wie Du es auch hattest". Wow, dachte ich - worüber sich Kinder so Gedanken machen...
Ich habe mir als Kind darüber auch sehr häufig Gedanken gemacht, aber eine klare Antwort kann ich auch nicht geben. Es gibt für mich heute, aus eigener Erfahrung sehr viele Negativargumente warum ich es nicht machen würde... allerdings war ich als Kind überzeugt davon das ich auch ein Kind adoptieren werde.
Das ist spannend - als Kind war ich mir nämlich auch sehr sicher, dass ich ein Kind adoptieren möchte. Die Zweifel sind erst mit dem Erwachsen-werden gekommen.
Welches sind Deine Zweifel? Würdest Du sie mir schreiben?
Zwar bin ich keine der angesprochenen Adoptierten, aber ich würde jederzeit wieder ein Kind adoptieren. Allerdings nicht aus dem Ausland, von vornherein kein Kind das vom Jugendamt aus seiner Familie zwangsentfernt wurde und keines das 5 Jahre und älter ist (es sei denn, es handelt sich um ein Waisenkind). Diese Kinder nähme ich zunächst gerne als Pflegekinder auf mit der Option einer Adoption wenn sie es von sich aus wünschen.
was war denn Deine Motivation zu adoptieren? Wieviele Kinder hast Du adoptiert? Wie alt waren Dein(e) Kid(s) bei der Aoption? Welche Erfahrungen hast Du mit dem Alter gemacht?
diese Sicherheit ein Kind adoptieren zu wollen hatte ich vor der Pubertät. Wenn ich mich zurückerinnere glaube ich das diese Sicherheit daran lag einem armen Kind helfen zu wollen, diese ganzen Identitätskonflikte waren damals noch nicht in meinem Bewusstsein. Einfach ein armes hilfloses Kind dessen Eltern Tod sind oder die Mutter es nicht haben mag, ich habe das damals Kindlich schwarz weiß gesehen...mir also keine Gedanken gemacht das, dass abgeben eines Kindes auch andere Ursachen haben kann wie Zwang oder unter Druck setzen. Für mich war die ganze Sache damals irgendwie klar, die Leibliche Mutter will das Kind nicht, sie gibt es ab. Infolgedessen Helfe ich um ihm eine schöne Zukunft zu ermöglichen. Und die ganzen Sachen die man über Afrika hörte... die armen Kinder haben kein essen dort, sie können nicht in die Schule Kindergarten.. das tat mir damals schrecklich leid. Vielleicht könnte man es Kindliche Nächstenliebe nennen?? ich weis es nicht.
Heute würde ich es wahrscheinlich nicht tun (sag niemals nie) also ein Kind zu adoptieren einfach weil es so schwer ist mit diesem ganzen Identitätskram.. ich habe sehr große Selbstwert Probleme, habe immer Angst das die Menschen denken ich sei Komisch oder das sie mich nicht mögen. Zudem fühle ich mich immer fehl am Platz, irgendwie umzugehörig einfach so als ob ich eine andere Sprache spreche und mich niemand verstehen kann oder will.
In meinem Umfeld gibt es eine Familie die zwei farbige Kinder Adoptiert hat, sie haben ihre Namen behalten, aber als zweit Namen (wurden also ein Jahr in ihrem Ursprungsland mit ihrem Namen angesprochen, dann kommen sie nach Deutschland und sind auf einmal nichtmehr XY sondern Hans oder Peter...). Ihr Rufname ist ein deutscher Name. ich finde das schlimm (Die Eltern Argumentieren damit das dieser Name in Deutschland zu mehr Akzeptanz führt. Klar, wer erwartet bei Hans Müller ein Farbiges Kind? (das ist so ein Konflikt das man vorgibt sie seien jemand der sie nicht sind)). < wenn ich dann gegen die Namensänderung Argumentiere oder gegen Auslandsadoption an sich, kommt das Totschlag Argument willst du das sie dort sterben? Ich lebe in einem sehr Christlichen Umfeld (Nächstenliebe blabla) Ich kann sagen, dass ein Kind aus dem Ausland für mich nicht in Frage kommt, nicht wegen der Farbunterschiede, sondern weil ich der Meinung bin das man ein Kind nicht aus einem Kulturkreis herausreisst, möchte ich ein Kind aus dem Ausland Adoptieren, ziehe ich zu dem Kind und nicht anders herum! Ein Inländisches Kind... ebenfalls schweres Thema ich denke ich würde mich für ein Pflegekind entscheiden auch wenn das häufig nicht einfach ist. Aber wer sagt schon das es einfach ist?
hier brachten schon aus dem Ausland Adoptierte ihre Dankbarkeit für die großen Möglichkeiten zum Ausdruck, die ihnen ein Leben hier in Deutschland bieten. Auch mit ihren A-Eltern kamen sie gut klar (solche Berichte über rundum zufriedene Angenommene sah ich auch schon im Fernsehen). Einige wenige Schreiber fühlen sich hier total deplatziert und würden lieber heute als morgen in ihr Herkunftsland zurückziehen. Genauso verhält es sich mit Inlandsadoptierten. Auch da gibt es "sone und solche", wie es auch leibliche Kinder mit unterschiedlichen Erfahrungen mit und Aussagen über ihre Eltern gibt, oder Ehepartner die in ihrer Ehe sehr glücklich sind und gegenteilige. In allen Lebenssituationen gibt es ein Für und Wider, man sollte immer nur den Einzelfall beurteilen.
Bei der Herkunftsfamilie meines Sohnes, die ich ja nun kenne, kam noch nie ein schlechtes Gewissen über seine Abgabe zur Sprache; sie finden diesen Schritt heute noch richtig (mein Sohn übrigens auch). Also, hier ist alles in Ordnung, so wie es ist. (Er bemängelt nur die Familienstruktur und die Lebensweise der Herkunftsfamilie, die ihm total gegen den Strich geht und ist traurig darüber). Aber, so wie ich ihn kenne und einschätze, hätte er wohl auch nichts dagegen, ebenfalls ein Kind anzunehmen (vielleicht aufgrund seiner Erfahrungen).
@wimkaeins: Mein Sohn war eine Frühgeburt; wir lernten ihn mit ca. 4 Wochen im Krankenhaus kennen und konnten ihn mit gut 6 Wochen zu uns nach Hause holen. Seines schlechten Gesundheitszustandes wegen konnten wir erst nach 2 Jahren die Adoption durchsetzen, die wir eigentlich schon nach 1 Jahr beantragt hatten. Als er 3 Jahre alt wurde, klärten wir ihn über seinen Status "angenommenes Kind" auf. Gleich nach seiner Ankunft bei uns stellten wir einen weiteren Antrag auf Adoption, zogen aber vor der Zuteilung in einen anderen Ort, dessen Jugendamt nur ältere, aus den Familien herausgenommene Kinder, zu vermitteln hatte. Ein älteres Kind wollten wir aber unserem Sohn nicht vor die Nase setzen, so blieb es leider nur bei diesem einen, was wir alle noch heute bedauern.
Zitat von wimkaoneals meine Stieftochter die Tage zu mir meinte:"ich will später auch ein Kind adoptieren, ich finde das toll, wenn das Kind durch mich dann ein zuhause hat, so wie Du es auch hattest". Wow, dachte ich - worüber sich Kinder so Gedanken machen... wimka
Hi Wimakone, bin zwar selbst nicht adoptiert aber genau das hab ich als ich klein war auch gesagt, is krass oder was für Kinder noch so einfach scheint und keiner Diskussion bedarf Finde das Thema auch sehr interessant .
Ich würde nicht adoptieren als Adopierte , die ich bin. Ich weiss um den Schmerz der Kinder & würde selbst auch zu sehr an meinen erinnert werden. Ne, Ne das kommt mir nie in den sinn. Kinder gehören rein nur zur Herkunft & da ist das Zuhause. Was ich machen würde, einer Herkunftsfamilie helfend zur Seite stehen & diese bedingungslos unterstützen . Das ist das einzig richtige, was es je gibt auf der Welt.
Ich würde nicht adoptieren als Adopierte , die ich bin. Ich weiss um den Schmerz der Kinder & würde selbst auch zu sehr an meinen erinnert werden. Ne, Ne das kommt mir nie in den sinn. Kinder gehören rein nur zur Herkunft & da ist das Zuhause. Was ich machen würde, einer Herkunftsfamilie helfend zur Seite stehen & diese bedingungslos unterstützen . Das ist das einzig richtige, was es je gibt auf der Welt.