Ansonsten glaube ich noch nicht einmal, dass viele Kinder mit einer Behinderung wie etwa Trisomie 21 zur Adoption anstehen. Im Zeitalter von PID, gerade wurde mit Stolz das erste offizielle PID-Kind Deutschlands durch die Gazetten gejagt, wird sich das mit genetisch bedingten Behinderungen sowieso irgendwann einmal erledigen, weil erst gar keine Schwangerschaft riskiert wird.
Rüsi schreibt ( kommt nicht mit den quote Dingern klar )
PID geht nur bei ICSI und IVF bei normalem SEX geht das gar nich Ein Trisomie Kind wurde in unserem JA erst letzten Monat zur Ado vermittelt Unsere LM geht immer erst zur ersten Schwangerschaftsuntersuchung wenn sie weit über das erste Trimester ist ,im letzten Fall sogar erst im 7 Monat da könnte es dann also auch definitiv Behinderungen / Trisomie geben.
Zitat von mausi51 Wenn Behinderung im Spiel ist, wird es sich vorrangig wohl eher um Drogenschäden handeln (inklusive Alk und Nikotin), die erst während der Schwangerschaft entstehen. Wenn man sich ansieht, in welchen Familien heutzutage Kinder nicht bleiben können, dürften Alkohol und harte Drogen am häufigsten vorkommen. Angesichts der Probleme, die so eine Krankheit mit sich bringt, finde ich es schon wichtig, dass die JÄ sicherstellen, dass die annehmenden Eltern dieser zusätzlichen Herausforderung auch gewachsen sind. Wem sollte es denn nutzen hier zu schwindeln, wenn man sich eigentlich nur ein mangelfreies Kind zutraut? Ich finde es jedenfalls ehrlicher, dazu auch zu stehen. Das ganze Gerede von Moral ist in diesem Zusammenhang etwas verlogen, wenn man sich ansieht wie unsere Gesellschaft allein mit Blinden oder Rolli-Fahrern umgeht.
Cornelia
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Ja das wird definitiv richtig sein aber es wird immer nur ein individuelles Einschätzen der SA /Ärzte sein denn wer wird hier schon die Wahrheit sagen und Alkoholschäde lassen sich eh ( wenn sie nicht stärkste Ausmaße haben ) erst in späteren Entwicklungsphasen erkennen- Man wird hier immer im Dunkeln tappen.
wobei ich Drogen ( wenn man den Alkohol hierzu schon extra erwähnt ) wahrscheinlich eher meistens ausklammern würde , die müssen ja auch bezahlt werden....
ZitatPID setzt eine künstliche Befruchtung voraus.
Wie denn sonst? Das ist ja einer der Gründe, weshalb es PID-Gegner gibt: zusätzlich zu der Ethikfrage "Selektion" geht man in diesem Fall ja noch das eigentlich unnötige Risiko einer Fehlbildung oder des Absterbens des zurückgepflanzten Embryos ein. Wenn eine IVF einzig zur Verhinderung eines möglichen Gendefekts durchgeführt wird, zahlt man da auch einen ganz schön hohen Preis.
Anders ist es in den Fällen, wo die IVF wegen Unfruchtbarkeit erfolgt. Da werden die Zellhaufen sowieso extrakorporal manipuiert, zu dem normalen IVF-Risiko kommt allerdings noch das durch die Zellentnahme dazu. Die Mißbildungen und Abgänge, die dadurch entstehen, werden gerne verschwiegen.
Cornelia[/quote]
Ich kenne keinen Fall und ich glaube auch nicht das es den gibt wo es zu einer ICSI/IVF kommt nur weil man einen Gendefekt ausschließen will wenn man fruchtbar ist. Es ging in all den Fällen eher um ein zusätzliches Ausschließen von Risikos bei denen das sozusagen auch noch zusätzlich im Raum steht. Bei bekannten Gendefekten ( schweren Krankheiten ). Jeder gesunde Mensch kann, wen er den will, vor Vermehrungsversuchen eine Genuntzersuchung der potentiellen Eltern durchführen lassen. Bei künstlichen Versuchen ist dieser Gentest glaube ich sogar Pflicht , so das es dann auch nicht bei jedem nach Wunasch zu einer PID kommen muß.
Wie hoch sind denn die Abgänge und Fehlbildungen die Du hier nennen würdest ? Denke das ist nur Polemik, die sind statistisch nicht mal bei allen ICSIS/IVF nachzuweisen gewesen.
Hi Mariposa, nun will ich weningstens endlich auch auf Deine Frage antworten.
das Thema ist echt schwierig und auch immer wieder Thema da manche Dinge sich ja auch erst kristallisieren mit der Entwicklung des Kindes und die Angst , wie bei allen Eltern, immer mal wieder mitschwingt. Wir haben damals auch eigentlich nur schwerste körperliche und geistige Behinderung ausgeschlossen und vieles andere unter "Kann" sozusagen. Auch Trisomie wäre für uns ein "Kann". Der Rest ist eigentlich wirklich mit "kann man sich beim eigenen auch nicht aussuchen " zu benatworten. Wobei ich es schon sehr naiv finden würde auch diesen Satz absolut zu sehen denn es ist ja wirklich ein Unterschied ob man sich bewußt für oder gegen etwas entscheiden kann /muß/ soll oder ob das Schicksal einem eine Runterhaut :-)
Zitat von rühsiIch kenne keinen Fall und ich glaube auch nicht das es den gibt wo es zu einer ICSI/IVF kommt nur weil man einen Gendefekt ausschließen will wenn man fruchtbar ist. Es ging in all den Fällen eher um ein zusätzliches Ausschließen von Risikos bei denen das sozusagen auch noch zusätzlich im Raum steht. Bei bekannten Gendefekten ( schweren Krankheiten ).
Artikel vom 27.01.2012: "Erstes deutsches PID-Baby geboren" Zitat daraus: "Im Universitätsklinikum in Lübeck ist das erste Baby Deutschlands geboren, bei dem eine Präimplantationsdiagnostik zum Ausschluss eines einzelnen Genfehlers gemacht wurde. [...] Die Eltern des kleinen Mädchens hatten sich nach Angaben der Klinik für die Untersuchung entschieden, weil beide die Erbanlage für eine Skelett-Anomalie in sich tragen, bei der die Kinder meist während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt sterben. Das Paar hatte bereits drei Schwangerschaften hinter sich, bei denen der Fötus jeweils im Mutterleib gestorben war. Mit Hilfe der PID habe ein 25-prozentiges Risiko für die neue Schwangerschaft ausgeschlossen werden können, sagte Diedrich."
ZitatJeder gesunde Mensch kann, wen er den will, vor Vermehrungsversuchen eine Genuntzersuchung der potentiellen Eltern durchführen lassen. Bei künstlichen Versuchen ist dieser Gentest glaube ich sogar Pflicht , so das es dann auch nicht bei jedem nach Wunasch zu einer PID kommen muß.
ZitatWie hoch sind denn die Abgänge und Fehlbildungen die Du hier nennen würdest ? Denke das ist nur Polemik, die sind statistisch nicht mal bei allen ICSIS/IVF nachzuweisen gewesen.
Na dann, ein bisschen "Polemik":
Zitat Peter Liese, Arzt, Gentechnikexperte und Europaabgeordneter der CDU: "Studien aus den Ländern, in denen PID durchgeführt wird, besagen, dass nur bei etwa 6,2 Prozent der Behandlungszyklen die Frauen am Ende tatsächlich die Geburt eines Kindes erleben. Über 30 Prozent der registrierten Schwangerschaften nach PID enden in Fehlgeburten oder Abtreibung." ------
Zitat aus "Argumente und Hintergründe zur aktuellen PID-Diskussion" (http://www.jugendfuerdasleben.de): "Das öffentlich einsehbare IVF-Register (http://www.ivf-register.de) weist allein für 2009 rund 75.000 Behandlungszyklen (Kostenpunkt je ca. 3000 €) bei 45.281 Frauen auf. Ihnen wurden 2009 insgesamt 49.609 Embryonen transferiert, die zu 5.028 gemeldeten Geburten und immerhin mindestens 2.439 Aborten geführt haben. [...] Bei den Studien, die die PID-„Erfolge“ belegen sollen, ist die Wahrscheinlichkeit, danach ein gesundes Kind zu bekommen, nicht viel höher: Laut ESHRE-Erhebungen (2009) müssen 32 Embryonen erzeugt werden, um zu einer Schwangerschaft zu kommen. Von den im Jahre 2009 erzeugten 40.713 Embryonen wurden in Reproduktionszentren 28.998 einer PID unterzogen, und schließlich nur 7.183 transferiert. Dies führte zu 977 Geburten mit insgesamt 1.605 Kindern, mit relativ vielen, für Mutter und Kinder risikoreichen Mehrlingsschwangerschaften. ------
"Die medizinischen Chancen, nach einer PID ein gesundes Kind zu bekommen, sind gering. Nur 14,9 Prozent der Befruchtungszyklen und 11,5 Prozent der nach PID implantierten Embryonen führen zur Geburt eines Kindes (Harper et al. 2010). [...] 37 % der nach einer PID geborenen Kinder sind Mehrlingskinder (Harper et al. 2010), die ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt oder eine mögliche Behinderung tragen."
Ich kenne keinen Fall und ich glaube auch nicht das es den gibt wo es zu einer ICSI/IVF kommt nur weil man einen Gendefekt ausschließen will wenn man fruchtbar ist
Ich kenne 2, der eine war bei Maischberger. Es war eine Frau, die bereits 2 behinderte Kinder aufgrund eines Gendefektes hat und ein weiteres ausschließen wollte. Zwischendurch wurde sie doch normal schwanger, Kind war gesund, starb aber am plötzlichen Kindstod.
Was für ein fürchterliches Leid.
Die PID wurde in diesem und in dem anderen Fall im Ausland durchgeführt.
Zitat von LattitiaIch kenne 2, der eine war bei Maischberger. Es war eine Frau, die bereits 2 behinderte Kinder aufgrund eines Gendefektes hat und ein weiteres ausschließen wollte. Zwischendurch wurde sie doch normal schwanger, Kind war gesund, starb aber am plötzlichen Kindstod.
Was für ein fürchterliches Leid.
Die PID wurde in diesem und in dem anderen Fall im Ausland durchgeführt.
Diese Maischberger-Sendung war 2006 - inzwischen sind wir sehr viel weiter, denn nun ist PID zu genau diesem Zweck auch in Deutschland erlaubt, wenn auch mit Einschränkungen, denn nicht jede Art von Auslese ist erlaubt (z. B. Geschlecht). Es gab mit Sicherheit mehr verzweifelte Eltern/Frauen als diese beiden Beispiele, die davor zu einer PID zwecks Auslese ins Ausland reisen mussten bzw. gereist sind.
Zitat Zeit online: "Welches Ausmaß dieser kleine Grenzverkehr inzwischen angenommen hat, darüber fehlen verlässliche Zahlen. Eine Studie, die 2010 in der Fachzeitschrift Human Reproduction erschien, liefert erste Anhaltspunkte. Dafür wurden in 46 belgischen, tschechischen, dänischen, slowenischen, spanischen und Schweizer Zentren einen Monat lang Daten gesammelt. Insgesamt lagen danach Informationen von 1.230 Frauen vor, die aus einem anderen Land in das jeweilige Zentrum gekommen waren, jede siebte aus Deutschland."
Wie gesagt, Daten aus nur einem Monat! Das sind alleine in diesem (erwiesenen) Fall 175 deutsche Frauen, die allerdings generell zu IVF, PID oder Eizellenspende dorthin gereist sind, also nicht nur zwecks Vermeidung eines behinderten Kindes. Zur IVF nur deswegen, weil das im Ausland einfacher und meistens billiger ist als hierzulande. Auch das kann man an diversen Stellen im www nachlesen, wenn man es denn will.
Gerade deswegen wuchs ja der Druck auf die deutschen Ärzte; siehe z. B. hier, wo es um den Arzt geht, der den Stein ins Rollen brachte. Wenn ich mich richtig erinnere, war er vergangenes Jahr zusammen mit Frau Werner bei Beckmann.
Das ist soooooooo ein schwieriges Thema.. ich habe mir schon sehr oft Gedanken darüber gemacht. Also nicht mit der Frage ob ich ein solchen Kind adoptieren würde sondern ob ich selber, wenn ich schwanger wäre so ein Kind bekommen könnte. Ich könnte es nicht. Ein Kind das niemals alleine überlebensfähig sein wird, immer Pfleger braucht, sich nicht bewegen kann, Beatmung.. einfach alles ein Leben lang.. ich habe eine Riesen Achtung, vor Eltern die dieser Herausforderung gewachsen sind. Ich traue mir so eine Aufgabe nicht zu. Mein Gewissen sagt allerdings, dass es mir nicht zusteht über Leben und Tod zu Urteilen. Aber wo fängt Leben an?
Ich bin nicht zukünftige, sondern bereits Adoptivmutter, aber ich antworte trotzdem mal
Wir haben diese Frage für uns so beantwortet: Wir möchten die Perspektive haben, dass unser Kind einmal ein weitgehend selbständiges Leben führen kann. Ein Kind mit Krankheiten oder Behinderungen, die dem nicht entgegenstehen, waren wir bereit aufzunehmen. Ein Kind mit möglicher oder bekannter Schädigung und unklarer Entwicklungsperspektive (z.B. Frühgeburt, Alkohol- oder Drogenschädigungen) waren wir ebenfalls bereit aufzunehmen. Dann war für uns klar: Wenn wir einmal zu einem Kind Ja gesagt haben, ist und bleibt es unser Kind, egal was sich danach noch an Schädigungen, Krankheiten oder Behinderungen herausstellt. Wir hätten auch nicht darauf bestanden, vor der Annahme alles mögliche abklären und ausschließen zu lassen.
Wir hatten uns mit dieser Frage länger auseinandergesetzt, bis wir zu einer Antwort fanden, hinter der wir beide standen. Ich hätte auf der einen Seite am liebsten überhaupt keine Kinder ausgeschlossen. Nach meiner Überzeugung hat es ein krankes oder behindertes Kind genauso verdient, eine Familie zu bekommen, wie ein gesundes Kind und die Vorstellung, ein Kind abzulehnen, das dann vielleicht in ein Heim muss, weil niemand es aufnehmen will, fand ich ganz schlimm. Auf der anderen Seite habe auch ich mir ein Kind vorgestellt, dass sich "normal" entwickelt und einmal ein selbständiges Leben führen wird.
Wir haben ein Kind bekommen, bei dem mit einer Erbkrankheit zu rechnen war, der Schweregrad war nicht vorhersagbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Erbkrankheit hat, war 50 %. Es war klar, dass schon kurz nach der Geburt festgestellt werden kann, ob die Krankheit vorliegt oder nicht. Es war der ausdrückliche Wunsch der leiblichen Mutter, dass das Kind an Eltern vermittelt wird, die es unabhängig von der Diagnose aufnehmen möchten. Wir haben Ja gesagt. Die fragliche Erbkrankheit konnte dann ausgeschlossen werden.
Die Vorstellung, Krankheiten und Behinderungen generell "ausschließen" zu können, ist meiner Meinung nach eine Illusion. Schon bei leiblichen Kindern kann man das nicht (Auch wenn man Pränataldiagnostik machen lässt: Nur ein Teil der angeborenen Krankheiten/Behinderungen kann mit PND erkannt werden, ganz abegesehen von Geburtsschäden und später durch Krankheiten oder Unfälle erworbenen Behinderungen). Bei Adoptiv- und Pflegekindern ist mit erhöhter Wahrscheinlichkeit damit zu rechnen, dass sie sich nicht so entwickeln wie erwünscht / geplant. Wer das völlig ausblendet und glaubt, wenn er auf den Fragebögen bei allen Behinderungen "Nein" ankreuzt, bekommt ein 100%ig gesundes, unproblematisches und pflegeleichtes Kind, das möglichst das Abitur schon so gut wie in der Tasche hat, erlebt möglicherweise ein böses Erwachen und vor allem das Kind, das den Vorstellungen solcher Eltern nicht entsprechen kann, tut mir dann leid.
Wir hatten Muckelchen also als gesundes Kind mit nach Hause bekommen. Ein gutes Jahr später wurden wir wegen Entwicklungsauffälligkeiten an ein Sozialpädiatrisches Zentrum zur Frühdiagnostik überwiesen. Dort wurde bei Muckelchen eine Entwicklungsverzögerung festgestellt und prognostiziert, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer geistigen Behinderung zu rechnen sei. Abgesehen davon, dass wir die Einschätzung der Ärzte nicht teilten, war für uns klar: Muckelchen ist und bleibt unser Kind, und wenn die Ärzte mit ihrer Prognose doch recht behalten sollten, werden wir tun, was wir können, um sie gut ins Leben zu begleiten. Ich war sehr froh, dass wir im Vorfeld über solche Fragen gesprochen hatten und dass wir da einer Meinung waren. Ich hätte es ganz furchtbar gefunden, wenn wir oder einer von uns dann gesagt hätte: Nein, unter diesen Umständen möchten wir sie nicht mehr adoptieren (das Adoptionsverfahren war zu dem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen). Wir waren dann mit Muckelchen ein Jahr lang bei der Frühförderung. Die Auffälligkeiten haben sich mittlerweile in Wohlgefallen aufgelöst und Muckelchens Entwicklung ist inzwischen altersentsprechend.
ZitatWas passiert eigentlich in Deutschland mit den Kindern, die aus der bio-Familie raus müssen, aber nicht vermittelt werden können, wenn sie überhaupt zur Adoption vorgesehen sind? Weiß das zufällig jemand? Können solche Kinder dann wenigstens in Pflegefamilien Aufnahme finden oder heißt es hier eher "Endstation Kinderheim"?
Ansonsten glaube ich noch nicht einmal, dass viele Kinder mit einer Behinderung wie etwa Trisomie 21 zur Adoption anstehen.
Ich kenne körperbehindertes Adoptivkind, bei dem die Behinderung auch der Grund zur Adoptionsfreigabe war.
Vom Hörensagen kenne ich eine Geschichte, da wurde bei einem Kind, das als gesund zur Adoption vermittelt worden war, während der Adoptionspflege eine Behinderung diagnostiziert. Die Adoptionspflegeeltern haben sich daraufhin dafür entschieden, das Kind wieder abzugeben. Für das Kind wurden dann Pflegeeltern gesucht.
So weit ich weiß, wird bei Kindern bis zum Alter von 3, 4 Jahren, die aus der Herkunftsfamilie rausgenommen werden müssen, versucht, sie in Pflegefamilien zu vermitteln. Kinder ab dem Schulalter kommen wohl eher in ein Heim.
Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel über Adoptivkinder mit Trisomie 21 in den USA gelesen. Da gibt es sehr viele Adoptionsbewerber, die gezielt ein Kind mit Trisomie 21 adoptieren wollen und Vermittlungsorganisationen, die darauf spezialisiert sind. So etwas gibt es in Deutschland meines Wissens nicht, aber ich glaube schon, dass es Bewerber gibt, die ein Kind mit Trisomie 21 gerne aufnehmen würden.
Wie viele Kinder mit diagnostizierten Behinderungen zur Adoption vermittelt werden, weiß ich nicht.
Was bei der Frage nach Bereitschaft zu oder "Ausschluss" der Annahme von Kindern mit Behinderung oft vergessen wird, sind Kinder mit Behinderungsrisiken, die z.T. nicht bekannt sind (z.B. Erbkrankheiten, wenn man nichts oder wenig über die Herkunftsfamilie weiß; Schädigungen während der Schwangerschaft, von denen niemand weiß), z.T. aber auch von den vermittelnden Sozialarbeitern verschwiegen oder verharmlost werden (z.B. Frühgeburt, Alkohol-/Drogenkonsum während der Schwangerschaft, frühkindliche Traumatisierung).
Ich habe schon einige Berichte von / über Familien mit behinderten Adoptiv- oder Pflegekindern gesehen/gehört/gelesen, die sagten: Eigentlich wollten wir ein gesundes Kind und hatten Behinderungen klar ausgeschlossen...
Danke für den ausführlichen und interessanten Bericht!
Den Artikel über die Trisomie 21-Kinder habe ich auch gelesen (Brigitte.de). Der hatte mich darauf gebracht zu erfahren, wie das hierzulande aussieht. Da sieht es eher mau aus.