bitte nicht wieder falsch verstehen, ich will Dich nicht davon überzeugen, Deine H-Mu einmal kennenzulernen. Mein Sohn, der von seiner H-Familie gefunden wurde, hat auch den Kontakt zu einigen davon rigoros abgebrochen, weil er ihm nicht gut tat. Das ist allein seine Entscheidung, die ich auch verstehen kann und ich rede ihm absolut nicht rein. Kürzlich traf er zufällig weitläufige Verwandte dieser Familie, die ihn dazu beglückwünschten, nicht in seiner H-Familie aufgewachsen zu sein.
Nur, was mir an dieser H-Familie auffiel war der Umstand des Aufwachsens der H-Eltern. Die Art und Weise des Großwerdens brachte sie in eine unselige Spirale, aus der für sie eine spätere Befreiung unmöglich war, sie hatten keine vernünftigen Vorbilder, an denen sie sich orientieren konnten. Auch die weitere Verwandtschaft legt genau die gleichen Verhaltensmuster an den Tag (mein Sohn soll nicht das einzige Adoptivkind in der Verwandtschaft sein), die ursprüngliche Herkunft ist ja die gleiche.
Verstehst Du, was ich meine? Vielleicht ist Deine Mutter auch ein Opfer ihrer Herkunft, ohne jegliche Förderung, ohne Hilfestellung gewesen und konnte sich dadurch keine Lebenstüchtigkeit aneignen, die man nun einmal zum Aufziehen von Kindern braucht. Solche Menschen kann man nicht einfach in Grund und Boden verdammen, sie sind bedauernswerte Geschöpfe, die wohl ihr ganzes Leben lang Beistand brauchen und ohne diesen gar nicht zurechtkommen.
Villeicht fällt Deine durchaus verständliche Kritik an Deiner Herkunft nicht ganz so harrsch aus, wenn Du den Hintergrund und die Herkunft etwas näher kennst.
Wünsche Dir alles Gute und eine harmonische Partnerschaft und Familie Martina
Hallo zusammen,auch ich habe ja erst im Alter von 56 Jahren meine leibliche Mutter kennengelernt und auch meine Adoptiveltern haben mir gezwungener Maßen erst mit 15 Jahren erzählt, dass ich adoptiert bin,
Tja,und wie die jenigen wissen, die mich"kennen",gestaltet sich das Ganze für mich äußerst schwierig,Im Moment bin ich "ganz unten" und versuche mich am eigenen Schopfe und mit der Hilfe der sehr,sehr freundlichen und mitfühlenden User hier, wieder aus meinem emotionalen Sumpf zu ziehen.
Langer Rede,kurzer Sinn: Wir alle haben unsere individuelle Geschichte, seien es die Adoptierten, Herkunftseltern, aber auch die Adoptiveltern, insbesondere schwer ist es für die vollkommen anonymen Adoptionen vor über 50 Jahren.
Aber ich habe es trotz allem nicht bereut, meine leibliche Familie zu suchen;denn es würde einem ein Leben lang etwas fehlen.
ich mutmaße jetzt einmal, ohne den Dich in ein schwarzes Loch ziehenden Hintergrund genau zu kennen.
Ist es so, dass Du zur Zeit nur immer darauf reagierst, was Dir Teile Deiner Umgebung zuwenden oder auch nicht zuwenden? Eventuell begibst Du Dich damit in eine Abhängigkeit, die Dir gar nicht zusteht, weil Du in Deinem Leben bereits erfolgreich viel Eigenständigkeit bewiesen hast. Vielleicht solltest Du "den Spieß" einmal umdrehen und deinerseits agieren, das heißt, Du legst die Parameter fest, auf deren Grundlagen die anderen mit Dir kommunizieren können. Das solltest Du ihnen auch deutlich zu verstehen geben, Deine Tür zwar offen halten, aber nicht dauernd hinauslugen, ob sich etwas tut. Ziehe Dich zurück und gib den Ball, aktiv zu werden, bewußt an die andere Seite ab und kümmere Dich um Dich und Deine Familie. Wenn diese keinen Kontakt will, sind sie nur zu bedauern, denn ihr geht unendlich viel verloren. Vermutlich wollen sie das auch nicht und kommen irgendwann von alleine wieder auf Dich zu, weil sie wissen, dass Du auch ihnen viel zu geben hast.
Wie gesagt, lass los, ohne Deine Tür ganz zuzuschlagen und widme Dich Deiner Familie, die Dir Rückhalt, Stärke, Freude, Trost und vieles andere Gibt. Das ist zwar sehr sehr schwer, aber ist mit der Zeit lernbar.
Wünsche Dir alles Gute und die Kraft, mit dem, was Dich zur Zeit psychisch runterzieht, gut fertig zu werden.
mir fehlt nichts, ich vermisse meine hm nicht. das was ich weiß reicht mir voll kommen. warum soll ich verständnis aufbringen, wer hat denn für mich welches? ich bin das kind das ins heim kam! es zereißt mir das herz, wenn ich nur darüber nach denke. ich habe selbst eine tochter, bin zweifache oma. wir haben selbstverständlich auch harte zeiten hinter uns. aber zwischen uns ist vertrauen, liebe und nähe. wir sagen uns die meinung, manchmal heftig, eben so wie es gerade passt. zwischen uns gibt es eine sehr starke verbindung.........die habe ich zu meiner hm aber nicht. ich war acht monate alt, als ich zum ersten mal auf meine adoptiveltern traf. dank ihrer liebe und nähe bin ich heute nicht bindungsgschädigt, sie haben mir alles gegeben was ich brauchte, sie sind die zu denen ich eine sehr starke bindung habe. hintergrund und herkunft meiner hm kenne ich, sorry, ich kann damit nicht umgehen. das übersteigt teilweise meine vorstellungskraft. etwas besseres als ins heim zu kommen, hätte mir nicht passieren können. selbst mein halbbruder, der unsere hm kennt und kontakt hat, bestätigt mir, dass es mir nicht gut tun würde sie kennen zu lernen, ich soll es bei dem belassen, wie es ist. ich verdamme meine hm nicht, warum auch , aber ich spüre in mir sehr viel ablehnung.........ich weiß es ist schwer für euch das so zu verstehen, aber ich kann keine gefühle für sie empfinden, da ist eine abgrundtiefe leere!!!
Hallo liebe amea, ich will gar nicht lange reden möchte dir nur sagen dass ich aus meiner erfahrung heraus dir nur dazu raten kann sehr vorsichtig zu sein. Du bist genauso wie ich sehr verletztlich was das angeht und aus diesem grunde habe ich keinen kontakt zu meiner hm gesucht davon abgesehen hat sie mir die tür bei der suche eh vor der nase zugeschlagen(ohne worte) ...versuch loszulassen wie Martina schon sagt aber ohne die tür zuzuschlagen --ist ja gar nicht nötig....ich habe meiner hm auch nicht gesagt dass ich keinen kontakt will sondern ich bin einfach weg... und lebe mein leben weiter so wie früher eben. Sie hat sich für mich nicht interessiert also ineressiere ich mich auch nicht für sie, ich beschäftige mich nicht mal damit ihr zu sagen dass ich keinen kontakt will, zeitverschwendung. Mir hat sie ihre ignoranz auch nie erklärt?! verschwende keine zeit mit dingen/menschen die dich abgelehnt haben. du bist auch niemandem rechenschaft schuldig. Das ist nur meine meinung ...ich hoffe du findest deinen seelenfrieden egal auf welche art und weise!! lieben gruß Duska
ich bin durch die hölle gegangen in der hoffnung dort den himmel zu treffen. wie naiv bitte... mir gehts besser seit mir klargeworden ist dass ich mir den schmerz gar nicht antun muss...ich muss ja gar nicht durch die hölle ) halt durch duska
Hallo Martina, danke dir mal wieder für deine Worte, treffender hätte man es nicht formulieren können. Was mich "runterzieht" ist dieses Gefühl oder eigentlich Wissen, dass ich meine leiblichen Mutter mal wieder völlig gleichgültig bin und sie mich wieder nicht will.
Mein Verstand sagt mir auch, ich habe eine tolle Familie, was soll ich mit "den anderen". Und wenn ich ehrlich bin: eine wirkliche Bindung empfinde ich auch nicht zu meiner leiblichen Mutter; sie schwärmt mit nur ständig von ihren anderen drei (ehelich geborenen) Kindern vor, wie toll die sind bzw. hat sie geschwärmt, ich habe ja seit Anfang Januar nichts mehr von ihr gehört.
Vielleicht ist es auch gekränkte Eitelkeit meinerseits, dass sie mich offensichtlich nicht so toll findet. Sie hat ja mal zu mir gesagt, sie hätte sich mich groß und schlank vorgestellt, nun bin ich aber klein und sagen wir mal "nicht so schlank . Aber das nur am Rande, denn wenn das der Grund wäre, dann fehlen mir die Worte.
Nein, ich denke, es tut nur einfach weh, mal wieder abgelehnt worden zu sein! Aber ich werde Martinas Rat beherzigen und erstmal gar nichts mehr machen, mal schauen, was dabei herauskommmt.
@amea, dass du keine Gefühle für deine leibliche Mutter empfindest, kann ich sehr gut verstehen. Mir fällt da gerade unser erstes Treffen vor 2 1/2 Jahren ein (da war ich 58 Jahre alt!!!). Ich kam auf den Hof bei ihr gefahren, stieg aus dem Auto und da stand sie, mit weit geöffneten Armen und mein erster Gedanke war "wie theatralisch, wie im Film" - das hätte mir zu denken geben sollen, denn da war nichts, und wenn ich ehrlich bin, sind auch nie irgendwelche Gefühle aufgekommen, ich hätte sie gerne gehabt und habe sie mir wohl auch teilweise eingebildet und mich auch sehr durch ihre anfänglich sehr herzliche Art blenden lassen.
Wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist: wo sollen denn diese mütterlichen bzw. kindlichen Gefühle herkommen, wenn man sein Kind gleich nach der Geburt, ohne es gesehen zu haben, weggegeben hat und das Ganze 58 Jahre her ist? Obwohl ich einschränkend sagen muss, es gibt mit Sicherheit Herkunftsmütter (und hier sind ja einige vertreten) die diese Gefühle durchaus haben und ihr Kind nie vergessenb haben!!!).
Und trotzdem kann ich nicht damit abschließen, ich kann es einfach nicht.
Zitat von HashimotoHallo Martina, Mein Verstand sagt mir auch, ich habe eine tolle Familie, was soll ich mit "den anderen". Und wenn ich ehrlich bin: eine wirkliche Bindung empfinde ich auch nicht zu meiner leiblichen Mutter; sie schwärmt mit nur ständig von ihren anderen drei (ehelich geborenen) Kindern vor, wie toll die sind bzw. hat sie geschwärmt, ich habe ja seit Anfang Januar nichts mehr von ihr gehört.
Vielleicht ist es auch gekränkte Eitelkeit meinerseits, dass sie mich offensichtlich nicht so toll findet. Sie hat ja mal zu mir gesagt, sie hätte sich mich groß und schlank vorgestellt, nun bin ich aber klein und sagen wir mal "nicht so schlank . Aber das nur am Rande, denn wenn das der Grund wäre, dann fehlen mir die Worte.
Nein, ich denke, es tut nur einfach weh, mal wieder abgelehnt worden zu sein! Aber ich werde Martinas Rat beherzigen und erstmal gar nichts mehr machen, mal schauen, was dabei herauskommmt.
Liebe Brigitte,
Deine lM kann nur von denen schwärmen, die sie kennt. Dich kennt sie aus eigenem Verschulden ja nicht so richtig (und macht sich leider nicht die Mühe, das zu ändern), also kann sie Dich auch gar nicht bewerten. Wenn man es bei Licht betrachtet, hat sie den Schaden, denn was gibt es wertvolleres, als eine(n) wohlgeratene Tochter/Sohn, die mit Kindesliebe zu ihren Eltern stehen. Könnte mir gut vorstellen, dass mit ihren leiblichen Kindern auch nicht alles so ideal läuft und sie da keine Zuschauer möchte. Zudem scheint sie auch von den den Kindern durch ihre Eltern mitgegebenen Genen noch nichts vernommen zu haben, wonach die Größe der Kinder ausschließlich durch die Eltern bestimmt wird und die Figur größtenteils auch. Zum anderen könnte ich mir für mich eine schlanke Mutter gar nicht vorstellen, eine etwas fülligere finde ich viel kuscheliger (auch als Tochter).
Natürlich ist der Schmerz groß, von der lM nicht akzeptiert zu werden. Denn ein Mutterbild steht unverrückbar fest und ist mit dem Anspruch einer unverbrüchlichen Zuwendung verankert. Vielleicht ist die Ablehnung von leiblichen, bei ihren Eltern aufwachsenden Kindern, noch ein klein wenig schlimmer, denn die finden keine Auswege aus ihrem Dilemma, was aber für Dich in Deiner Situation auch keinen Trost darstellt.
Ziehe so viel Trost und Zuwendung aus Deiner eigenen Familie wie Du brauchst, so dass Du auch ein wenig Bedauern darüber empfinden kannst, was Deiner H-Mutter alles entgeht, wenn sie ihre Tochter und die Enkelkinder ablehnt; so etwas ist nicht mehr nach- und aufholbar.
Wünsche Dir viel Kraft und eine Bewertung der Situation, die Dir etwas Leidensdruck nimmt.
Liebe Martina, Vielen, vielen Dank,du bist mir eine sehr wertvolle Hilfe, wenn nicht sogar Freundin (wenn ich dich so nennen darf?) geworden- und dabei bist du eine Adoptivmutter
Aber auch die Meinungen aus der Sicht von z.B. Cornelia, die ja sozusagen auf der anderen Seite steht, sind sehr wertvoll für mich.
Ebenso natürlich alle anderen nicht namentlich genannten - danke an euch alle
Ganz liebe Grüße Brigitte
Wenn wir nicht alle "so besonders " wären, wäre es toll, sich mal kennenzulernen
Zitat von HashimotoWenn wir nicht alle "so besonders " wären, wäre es toll, sich mal kennenzulernen
Wie meinst Du das denn? Was stünde einem Kennenlernen denn an "Besonderem" im Weg?
Danke, liebe Brigitte! Wir sitzen irgendwie alle in einem Boot, auch wenn sich die Interessen oft unterscheiden, geht es im Grunde immer um "unsere" Adoptierten.
Liebe Cornelia, mit "Besonderem" meine ich die Anonymität, die eben viele - verständlichweise- ware möchten. War vielleicht ein bischen blöd von mir ausgedrückt
Also, ich hätte nichts gegen ein Treffen einzuwenden, wäre schön, wenn es mal klappen würde.
Einen schönen Tag dir und natürlich alle anderen Brigitte