Mein Gott, wir haben die Kinder doch nicht in einer "Nacht und Nebel Aktion" aus der elterlichen Wohnung gerissen. Wir Adoeltern werden hier mal wieder superböse und menschenverachtend hingestellt. Und die Herkunftsrechte behalten - wozu??? Darin sehe ich keinen positiven Sinn. Erklärt mir das bitte mal!
also ich hab ja ein Kind bei mir, wo noch alle Rechte bei der Mutter liegen. Die sich aber aus verschiedenen Gründen an ihr Kind nicht mehr erinnert. Einen Vater der zwar keine Rechte hat, bzw. sich seine Rechte erstmal einklagen müsste. Da ich das aber unsinnig fand, dem Vater das Besuchsrecht zu verwehren haben wir von uns aus über das JA einen begleiteten Kontakt angestrebt. Wir trafen uns 1x im Monat für eine Stunde. Nach einem Jahr haben wir die Kontakte abgebrochen, weil der Vater zwar super war in Forderungen zu stellen und Ansprüche zu behaupten, jedoch auf seine kleine Tochter nicht eingehen wollte. Sie war in der Fremdelphase als die Kontakte anfingen. Bei jedem Kontakt riss er mir das Kind aus dem Arm, küsste es ab und drückte es. Meiner PT war das unangenehm. Sie weinte und streckte die arme aus nach mir. Das jedoch interessierte nicht. Gut ich habe ihn immer darauf hingewiesen, er möge das Kind doch erstmal ein paar Minuten in Ruhe lassen, damit sie den Kontakt aufnehmen kann. ( Ich kann das so sagen, denn das hätte Sie definitiv gemacht ) Als aber alle meine Einwände abgeschmettert wurden mit der Begründung dass sei ja schließllich seine Tochter hat er nun das nachsehen. Er kann seine Tochter nicht mehr sehen. Das hat nichts mit Machtspielen zu tun oder ähnlichem, sondern beruhte darauf, dass nach jedem BK die Kleine an mir hing wie eine Klette. Sie nächtelang schrie wie am Spiess und keinen Schlaf fand. Und das war nicht, weil Sie ihren leiblichen Vater so vermisste.
Anstelle von Kontakten haben wir und der Vater die Auflage alle 2 Monate einen kurzen Bericht über die Entwicklung zu schreiben und Fotos beizulegen. Der Vater soll in diesem Zeitabschnitt einen kleinen Brief oder eine Postkarte an seine Tochter schreiben. Die hebe ich alle auf ( genauso wie ich alles aufhebe was Sie mal bekommen hat ) damit Sie später weiß wie wichtig Sie ihrer Familie ist. So nun hatte die Maus Geburtstag und der einzige der mal wieder nicht geschrieben hat ist ihr Vater.
Sorry wenn das gerade ein wenig verbittert klingt. Aber das bin ich auch. Wir haben im Moment immense medizinische Probleme mit der Maus und hängen in der Luft, weil das Sorgerecht bei der LM liegt. Da das JA aber sehr auf das Wohl der Mutter ( ja sowas gibt es noch ) bedacht ist, wird sich das leider auch nicht ändern. Und ich werde weiterhin für jede Untersuchung 2 Stunden Fahrweg in Kauf nehmen müssen um mir notwendige Unterschriften zu besorgen. Ach ja die Mutter hat 4 Kinder. Alle leben in Fremdfamilien. 1 Bruder ist adoptiert. Weil die Familie die Mutter gefragt hat. Sie gab dann die Zustimmung, nachdem der Junge dort 4 Jahre lebte. Das JA hat bei den anderen Kindern nie gefragt ob eine Ado vn Seiten der PF gewünscht sei. Es besteht nach meinen Infos seitens der LM kein Kontakt zu keinem der Kinder.
Zitat von Rote ZoraMein Gott, wir haben die Kinder doch nicht in einer "Nacht und Nebel Aktion" aus der elterlichen Wohnung gerissen. Wir Adoeltern werden hier mal wieder superböse und menschenverachtend hingestellt. Und die Herkunftsrechte behalten - wozu??? Darin sehe ich keinen positiven Sinn. Erklärt mir das bitte mal!
Rote Zora
Hallo rote Zorra, wenn Du meine beiträge hier meinst, hast Du den Zusammenhang nicht gesehen. Ich glaube nicht, daß A.Eltern superböse und menschenverachtend sind! Im Gegenteil!!! Ich hatte hier lediglich auf folgenden Beitrag geantwortet:
Zitatwas ist schlimm daran, wenn eine adoption als "kindesbeschaffung" angesehen wird?
Und es ist doch ein Unterschied, ob man sich per Adoption ein Kind beschafft, oder ob für ein Kind Eltern gesucht werden!
Was Margaretha mit Beibehaltung der Herkunftsrechte meint, hat sie schon oftmals geschrieben! Aber vielleicht erklärt sie es auch nochmal! Ausschlaggebend für diese Aussage ist, daß es Adoptierte gibt, die Identitätsstörungen haben. Einige wollen ihre Ado aufheben, was ihnen per Gesetz verweigert wird!
Liebe C-K, fast hätte ich Deinen Bericht überlesen, weil wir fast zeitgleich geschrieben haben. Danke Dir, daß Du diesen Deinen Erfahrungsbericht hier eingestellt hast! Dies ist sicherlich ein Beispiel dafür, wie schlimm auch H.Eltern sein können. Und wir alle wissen doch, daß es eben auch solche und auch noch schlimmere Eltern gibt!
Wenn ich mir überlege, daß ihr stundenlange Wege in Kauf nehmen müßt, um eine Unterschrift zu bekommen, damit Eure Tochter medizinisch versorgt wird, stellen sich mir die Nackenhaare hoch! Bei diesem Systhem ist dann auch klar, warum manche Eltern lieber adoptieren, als Pflegekinder auf zu nehmen.
Zitat von BibiBlocksteinLiebe C-K, Dies ist sicherlich ein Beispiel dafür, wie schlimm auch H.Eltern sein können. Und wir alle wissen doch, daß es eben auch solche und auch noch schlimmere Eltern gibt!
Liebe Grüße, und eine gute Nacht, Bianka
Genau wir sollten es alle wissen.Aber es gibt auch die guten H-Eltern, die wirklich denken sie tun das beste für das Kind. Ich denke das Problem, so ist es jedenfalls bei mir häufig, wenn ich lese das Sherry z.B. doch häufig sehr negativ über die ado als solche schreibt, dann verurteilt Sie alle Ado-Eltern. Ich weiß natürlich es ist quatsch und Sie bezieht das nur auf Ihre Ado-Geschichte. Aber es schmerzt mich doch, weil ich nämlich die H-Eltern sehe, die keinerlei ehrliches Interesse an Ihrem Kind haben. So muss ich mir immer wieder vor Augen führen, es geht hier garnicht so sehr um die generell schlechen Ado-Eltern ( so wie es sich manchmal für Außenstehende anhört ), sondern jeder schreibt seine eigene Sichtweise auf. Deshalb fand ich die Unterteilung von Brigitte auch nicht verkehrt. Jedenfall hier fürs Forum. Denn es ist doch vielleicht auch für H-Mütter leichter zu verstehen meine teilweise vielleicht harten Worte, wenn Sie wissen, dass meine Tochter aus einer M-Ado/Pflege stammt. Und ich kann mich besser reinversetzen in eine Mutter, die sagt, ihr Kind ist in einer Ado-Familie weil Sie damals zur U- Ado überredet wurde.
Aber gerade in den letzten Wochen hatten wir hier 2 Mütter, die gesagt haben, Sie haben sich trotz zahlreicher Angebote seitens des JA dann letzten endes doch für die Ado entschieden. Und ich kenne einige Pflegeeltern, die eigentlich ado. wollten, vom JA jedoch zur Pflege gebracht worden. Kann es sein, dass hier ein langsam aber sicheres Umdenken seitens des JA stattfindet?
@luna - wie sieht deine erinnerung aus? (ist nicht böse gemeint. ich habe keinerlei erinnerung, deswegen wundert es mich, dass du mit 2 jahren eine aufgebaut hast. wie äußert sich das?)
Wie bereits geschrieben, geht es dabei um die Gefühle. Zum Beispiel war ich bei schönen Situationen (ein anderes Kind wird von der Mutter abgeholt) plötzlich depressiv und mir hat irgendwas gefehlt. Ich hatte Angst meine Eltern kommen nicht nach Hause, wenn sie mal nicht pünktlich waren. Nachts fühlte ich mich fast in einer anderen Welt und war dort vollkommen allein. ...
Ich konnte damals den Verlust meiner Herkunftsmutter nicht verarbeiten. Es hat niemanden interessiert. Ich war ja eh noch zu klein. Da braucht man sich keine Gedanken machen.
Falsch. Gerade da ist die Seele sehr verletzlich.
Mittlerweile bin ich sogar der Meinung, dass meine notorische Unpünktlichkeit daher kam. Ich war eigentlich immer zu spät zu Hause. Zum Unterricht in der Schule dagegen, war ich immer pünktlich. Und das hatte nicht nur etwas damit zu tun, dass ich die Zeit vergaß. Meine leibliche Mutter hat mich "im Stich" gelassen. Damit wollte ich es ihr scheinbar unbewusst "heimzahlen".
die Kleine ist nun 2 Jahre alt. Sie versteht noch nciht wirklich viel, wenn ich Ihr was erzähle. Liegt an ihrer Behinderung. Aber wir werden Ihr immer altersgerecht über ihre Eltern erzählen, was wir wissen. Wobei es uns wichtig ist zu sagen, dass Ihre H-Mutter nie zu einem Gespräch mit uns kam und wir halt nur das sagen können, was im Krankenhausbericht stand bzw. was der ASD entschied, nachdem Sie nicht in den Entzug gegangen ist. Unser Vorhaben ist es, ihr altersgerecht ihre Fragen zu beantworten. Das wird am Anfang sicher sein, dass die Mutter krank war und sich nicht kümmern kann. Hundertpro werden wir ihr nicht mit 5 Jahren sagen deine Mutter ist ein Alki. Wir wollen aber , so ist es jedenfalls unsere Wunschvorstellung, immer ein realistisches Bild aufbauen. Also nicht etwas beschönigen wo es nichts zu beschönigen gibt. Wir werden, wenn Sie älter ist und es versteht auch versuchen Kontakt zu ihren Geschwistern aufzubauen. Das ist im Moment von daher schwierig, da alle Kinder von verschiedenen JA betreut werden. Ein positives Bild vom Vater werden wir auch versuchen aufzubauen. Logisch. Auch wenn es mir nicht gefällt, dass er vor dem Kind immer wieder versucht hat mich zu beleidigen. Die schlechte Stimmung die auf den Kontakten herrschte ging ja auch größtenteils von ihm aus. Kann ich in gewissen Sinne ja auch nachvollziehen. Und genau aus diesem Grund soll er ja schriftlichen Kontakt mit seinem Kind halten. Damit wir ihr später zeigen können: Schau, er hat an Dich gedacht. Und guck mal er hat Dir eine Karte geschrieben. Er soll ja präsent bleiben. Ich bat ihn schon oft um ein Foto von ihm und der Mutter. Auch von den Halbgeschwistern. Aber es kam nie etwas.
Aber wir werden trotz allem versuchen, I. immer positiv mit Ihrer Familie in Einklang zu bringen. Denn Sie ist ein Teil von Ihnen und wird es immer bleiben. Und meine Hoffnung ist ja, wenn Sie nicht verbittert ist über die Pflege, dann kann Sie auch annehmen dass ihre Mutter sie nicht absichtlich geschädigt hat. Aber Sie soll sich auch nicht unrealistische Vorstellungen machen, Ihre Mutter sei die wunderschöne Prinzessin und wir die bösen die ihr das Kind geraubt haben. Und bei Ihrer Mutter hätte Sie es viel besser. Denn so leid wie es mir tut, das wäre ein Wunschdenken.
also wir geben uns die grösste Mühe, den Kinder ein neutrales und keinesfalls schlechtes Bild von den Elter insbesondere der Mutter zu vermitteln. Im Gegenteil, wir halten den Kontakt, indem wir sie alle 2 Wochen treffen und einmal wöchentlich telefonieren. Ich habe ein wirkliche freundschaftliche Beziehung zu ihr! Ich denke, mehr kann ich momentan nicht tun, denn sie verstehen es ja noch nicht. Wenn die Zeit gekommen ist, werden sie erfahren, wer ihre Bauchmama ist. JA JA jetzt kommt sichr wieder der Vorwurf - "Das sagt jede Adofamilie und dann wird der Zeitpunkt verpasst!" Aber glaubt mir, wir stehen dem offen gegenüber!
Ich möchte auch noch einmal ein paar Gedanken hierzu los werden:
Ich bin ja unter anderem auch Stiefkind. Mein Stiefvater wollte mich mal adoptieren, damit wir alle den selben Namen haben. Ich hatte dieses allerdings abgelehnt! Ich hing an meinen leiblichen Vater, obwohl ich ihn gar nicht kannte. Meine Mutter, die eher konservativ ist, und über Gefühle schlecht reden kann, hat mir all die Jahre vermittelt, mein Vater als Ehemann ein Ar*** gewesen ist. Mich habe er aber immer geliebt! Und als ich den Wunsch hatte ihn kennen zu lernen, hat meine Mutter sofort zugestimmt, obwohl wir nie viel darüber geredet hatten!
Ich denke, mit ein bischen gutem Willen ist es auf jeden Fall möglich, den Kindern ein gutes Gefühl zu ihrer Herkunft zu vermitteln!!!
Und ich bin sehr froh, daß A.-und P.Mütter hier eben genau dies tun!!!