Ja Schnecke, aufgrund dieses Sperrvermerkes hab ich meinen Bruder nicht gefunden oder nicht finden können...auch bei der Kirche ist dieser Vermerk vorhanden
mit Beginn der Adoptionspflege wird vom Jugendamt für das Kind mit der Übermittlung der neuen Anschrift an das Einwohnermeldeamt automatisch ein Sperrvermerk erwirkt. Wie lange der nun die Akte des Jugendamtes ziert, weiß ich nicht. Wenn natürlich Bekannte und Verwandte beim Jugendamt tätig sind, kommen die auch an sämtliche Personalien und können damit hausieren gehen (wie bei meinem Sohn geschehen).
Mir fällt gerade ein: Was bewirkt die Geheimnistuerei bei den Jugendämtern mit der Übermittlung von Briefen für die Suchenden, wenn beim Einwohnermeldeamt auf allen Ebenen freier Zugang gegeben ist?
Zum anderen: Was bewirkt ein Sperrvermerk für einen erwachsenen Adoptierten, der gar nicht mehr geschützt werden will? Meiner Ansicht nach sollten sich die Behörden mit volljährigen Adoptierten in Verbindung setzen und deren Wünsche ausloten, zumal, wenn sie eine eigene Wohnung haben und nicht mehr bei den Ado-Eltern wohnen.
Zitat von Nike_Lady1976Ja Schnecke, aufgrund dieses Sperrvermerkes hab ich meinen Bruder nicht gefunden oder nicht finden können...auch bei der Kirche ist dieser Vermerk vorhanden
lg und meld dich mal wieder
bei der KIRCHE??? Unglaublich. Gibts eigentlich irgendwas wo dieser Verein nicht mitmischt?
Jawohl ja ich melde mich :-) Wenn Du mal wieder morgens kurzfristig kein Auto hast, sag Bescheid übrigens Ich nehm Dich gern wieder mit *G*
@Martina: wenn diese JA-Mitarbeiter Daten rausgeben - riskieren die da nicht ihren Job???
Zitat@Martina: wenn diese JA-Mitarbeiter Daten rausgeben - riskieren die da nicht ihren Job???
Unter Umständen ja (kommt darauf an, wie die JA-Leitung das sieht). Hatte auch kurzfristig überlegt, mich dagegen zu beschweren, es aber gelassen, weil ich die leibliche Familie und deren Strukturen und das Ausmaß der Ausforschung noch nicht kannte. Die Möglichkeit bestand ja, dass ich damit nur meinem Sohn geschadet hätte.
Das Perfide an der Sache war, dass wir schon jahrelang "unter Beobachtung" standen, wie meinem Sohn erzählt wurde - kein angenehmer Gedanke.
Ähm, soweit ich weiss, ist der Sperrvermerk innerhalb Deutschlands automatisch immer da, bis er von dem/der Adoptierten selber aufgehoben wird. Ich kam weder hier noch in der Geburtsstadt an die Daten...
Also ich kann dir nur sagen, bei mir ist er nicht da, ich habe ihn auch nicht aufgehoben. Ich bin mit 4 Jahren in eine andere Stadt gezogen und der wurde nicht übernommen. Am Geburtsort ist er aber noch vorhanden. Was für Jemanden der mich sucht ja aber auch nicht viel bringt, da ich eine Namensänderung hab und man mich so niemals finden wird.
Marleen das frage ich mich schon lange nicht mehr. Es ist teiweise offenbar reine Willkür, denn selbst da, wo etwas tatsächlich geregelt ist, findet man eine extrem individuelle Auslegung, um es einmal milde auszudrücken.
Das Problem ist, dass sich kaum einer beschweren dürfte, da das immer mit Nachteilen für Betroffen verbunden ist, weil man ja nicht mal eben zum nächsten Jugendamt laufen kann. Man kommt sich vor wie früher im Sozialismus an der Grenze oder auf einem Amt: immer schön die Klappe halten, sonst kostet(e) es harte Westmark.
Ein Bruder von mir will wieder heiraten. Das zuständige Standesamt fordert eine neue Ausfertigung der Geburtsurkunde von ihm, ausgestellt am Geburtsort. Unser an diesem Ort lebender anderer Bruder rief gestern beim zuständigen Standesamt an, bat um die Ausstellung der Urkunde und fragte, ob er dieselbe abholen könnte, weil es mit dem heiratswilligen Bruder so abgesprochen war. Das Amt bejahte, mein Bruder fuhr hin und ließ sich die Ausfertigung aushändigen, einfach so, ohne Legitimation und ohne Ausweis, obwohl er dort nicht bekannt war. Mein Bruder war perplex.
Hier haben Adoptierte teilweise große Schwierigkeiten, Auskünfte für sich selbst und zu leiblichen Familienangehörigen zu bekommen, obwohl sie sich ausweisen könnten und wollten. Das Verhalten dieser Ämter ist genau so unterschiedlich - sehr restriktiv bis total freizügig - wie das der verschiedenen Jugendämter. Eine einheitliche Linie gibt es wohl nicht mehr.