Mein Freund wurde mit 4 Jahren aus Brasilien adoptiert und heißt jetz logischerweise wie seine Adoptiveltern. Leider haben diese auch seinen Vornamen geändert. Hier handelt es sich nicht um eine Komplettänderung, sondern nur um eine "Eindeutschung" von Adriano zu Adrian.
Es möchte gerne wieder Adriano heißen und außerdem auch seinen ursprünglichen Nachnamen zurück nehmen.
Ich weis, dass es unter gewissen Voraussetzungen bzw. wegen gravierenden Gründen möglich ist, möchte aber nochmal genau wissen, mit was für Kosten wir rechnen müssen und was sonst beachtet werden muss:
1. Hat jemand Erfahrung mit einer Vornamen- oder Nachnamen-Änderung?
2. Zu welchem Amt müssen wir gehen?
3. Welche Unterlagen werden benötigt?
4. Wie viel müssen wir finanziell einplanen?
---------------------- Ich verstehe es übrigens nicht - wieder mal eine Lücke im deutschen System - warum man darum kämpfen und sogar dafür bezahlen muss, wenn man wieder so heißen will, wie man einst getauft wurde!! Keiner wird als Kleinkind oder Baby gefragt, ob er anders heißen will.
Dass man bei einer Adoption den Namen der Adoptiveltern annimmt, ok...aber dass diese willkürlich den Vornamen ändern dürfen und man als Adoptivkind nicht das Recht bekommt (und wenn es erst mit 18 ist), zu entscheiden, ob man wieder seinen Geburtsnamen annehmen will, finde ich einen Rieseneingriff in die Persönlichkeit eines Menschen.
Zitat von VianaDaSilva Dass man bei einer Adoption den Namen der Adoptiveltern annimmt, ok...aber dass diese willkürlich den Vornamen ändern dürfen und man als Adoptivkind nicht das Recht bekommt (und wenn es erst mit 18 ist), zu entscheiden, ob man wieder seinen Geburtsnamen annehmen will, finde ich einen Rieseneingriff in die Persönlichkeit eines Menschen.
Ich glaube, es gab deswegen schon mindestens eine gescheiterte Petition. Leider habe ich auf deine Frage keine Antwort. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass nicht mal eine Eindeutschung des Vornamens rückgängig gemacht werden kann, wenn sie nicht offensichtlich falsch ist.
Ich bin auch adoptiert worden und habe damals von meinen Adoptiveltern einen neuen Namen bekommen. Den Namen den ich zuvor hatte, wurde einfach als zweit Namen eingesetzt, also komplett gestrichen hatte man ihn nicht. Und vor 2 Jahren habe ich aus persönlichen Gründen den Namen, den mir damals meine leiblichen Eltern gaben offiziell als Rufnamen anerkennen lassen (das war kostenlos). Aber wenn man einen Namen komplett streichen lassen will, dass kostet paar Scheine Und was den Nachnamen betrifft, da denke ich dass dies nicht gehen wird. Aber ich würde mich einfach mal beim Bürgerbüro/Standesamt erkundigen.
Wenn ich eine persönliche Frage einwerfen darf, wäre es also möglich aus drei Vornamen nur noch den Ursprünglichen zu machen? Und wenn ja, mit welchen Argumenten? Ich habe gelesen, dass das nur in schlimmen Ausnahmefällen, wo der Name eine Zumutung ist, geht.
Zitat von nancyWenn ich eine persönliche Frage einwerfen darf, wäre es also möglich aus drei Vornamen nur noch den Ursprünglichen zu machen? Und wenn ja, mit welchen Argumenten? Ich habe gelesen, dass das nur in schlimmen Ausnahmefällen, wo der Name eine Zumutung ist, geht.
Du kannst KANNST aus drei Vornamen deinen ursprünglichen Vornamen machen solange er in den dreien mit dabei ist.
Nehmen wir mal an dein ursprünglicher Vorname ist Sara und man hat dir dazu noch die Namen Jenna & Melanie beigefügt (dann würdest du ja Jenna Melanie Sara heißen) Wenn du aber NUR Sara heißen willst, dann kannst du die anderen beiden streichen lassen (was dann aber kostet)! Und was du mit den Ausnahmefällen meinst, das betrifft eher die Leute, die nur einen Namen haben und der für diese Personen wirklich eine Zumutung ist, aber dafür braucht man auch psychologische Gutachten etc. pp (Das wäre dann schon die Kategorie "Identitätsänderung"), aber das ist ja bei dir nicht der Fall!
Ich bin damals zum Bürgerbüro gegangen, habe meinen Ausweis erneuern lassen und meinen gebürtigen Rufnamen als offiziellen Rufnamen anerkennen lassen und den anderen Namen (den ich von meinen Adoptiveltern bekommen habe) als Zweitnamen (werde ihn demnächst aber komplett streichen lassen)!!!
Zitat von VianaDaSilva Dass man bei einer Adoption den Namen der Adoptiveltern annimmt, ok...aber dass diese willkürlich den Vornamen ändern dürfen und man als Adoptivkind nicht das Recht bekommt (und wenn es erst mit 18 ist), zu entscheiden, ob man wieder seinen Geburtsnamen annehmen will, finde ich einen Rieseneingriff in die Persönlichkeit eines Menschen.
Ich glaube, es gab deswegen schon mindestens eine gescheiterte Petition. Leider habe ich auf deine Frage keine Antwort. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass nicht mal eine Eindeutschung des Vornamens rückgängig gemacht werden kann, wenn sie nicht offensichtlich falsch ist.
Ich kann deine Aufregung nachvollziehen. Ich glaube eher das es bei den meisten Fällen einfach etwas damit zutun, dass viele gar nicht wissen wie man die Namen ausspricht. Ich erlebe es bei mir selbst immer wieder, dass ich viele Namen meiner Landsleute aus Äthiopien gar nicht aussprechen kann, weil sie einfach schwer sind. Aber es gibt ja auch wiederum die Namen, wo man keine Eindeutschung/Übersetzung braucht und da verstehe ich das auch nicht so ganz. Aber vielleicht liegt es auch einfach an den Adoptiveltern, "dass die sich denken, wenn es schon nicht mein leibliches Kind ist, dann soll es wenigstens einen Namen haben, den ich selber ausgesucht habe". Auch möglich!
Zitat von SenaitIch glaube eher das es bei den meisten Fällen einfach etwas damit zutun, dass viele gar nicht wissen wie man die Namen ausspricht. Ich erlebe es bei mir selbst immer wieder, dass ich viele Namen meiner Landsleute aus Äthiopien gar nicht aussprechen kann, weil sie einfach schwer sind.
Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du der Meinung bist, dass die Menschen in Äthiopien eigentlich intelligenter sind als die hier? Ist es nicht eher so, dass man fast alles lernen kann, wenn man es denn will? Wenn es um Promi-Kindernamen ginge, ist z. B. auch fast jeder Zungenbrecher möglich. Das wird selbstverständlich akzeptiert. Bei angenommenen Auslandskindern achtet man besonders auf die Aussprachetauglichkeit
Zitat von SenaitIch glaube eher das es bei den meisten Fällen einfach etwas damit zutun, dass viele gar nicht wissen wie man die Namen ausspricht. Ich erlebe es bei mir selbst immer wieder, dass ich viele Namen meiner Landsleute aus Äthiopien gar nicht aussprechen kann, weil sie einfach schwer sind.
Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du der Meinung bist, dass die Menschen in Äthiopien eigentlich intelligenter sind als die hier? Ist es nicht eher so, dass man fast alles lernen kann, wenn man es denn will? Wenn es um Promi-Kindernamen ginge, ist z. B. auch fast jeder Zungenbrecher möglich. Das wird selbstverständlich akzeptiert. Bei angenommenen Auslandskindern achtet man besonders auf die Aussprachetauglichkeit
Verkehrte Welt
Cornelia
Ich spreche nicht davon, ob die in einem Land intelligenter sind als die aus dem anderen.. es geht einzig und alleine darum, dass es dort und auch in vielen anderen Ländern Namen gibt, die halt schwierig sind auszusprechen.
Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du der Meinung bist, dass die Menschen in Äthiopien eigentlich intelligenter sind als die Menschen hier und deswegen in der Lage sind, auch etwas kompliziertere Namen aussprechen zu können, was den hiesigen Menschen nicht möglich ist? Ist es nicht eher so, dass man fast alles lernen kann, wenn man es denn will?
Und noch ein Denkanstoß: Wie kommt es, dass es offenbar überhaupt kein Problem ist, z. B. den Namen eines exotisch klingenden Fußballstars zu tolerieren, während man das bei Adoptivkindern mit exotisch klingendem Vornamen nicht kann?
Zitat von mausi51Ich wiederhole in verständlicherem Deutsch:
Verstehe ich das jetzt richtig, dass Du der Meinung bist, dass die Menschen in Äthiopien eigentlich intelligenter sind als die Menschen hier und deswegen in der Lage sind, auch etwas kompliziertere Namen aussprechen zu können, was den hiesigen Menschen nicht möglich ist? Ist es nicht eher so, dass man fast alles lernen kann, wenn man es denn will?
Und noch ein Denkanstoß: Wie kommt es, dass es offenbar überhaupt kein Problem ist, z. B. den Namen eines exotisch klingenden Fußballstars zu tolerieren, während man das bei Adoptivkindern mit exotisch klingendem Vornamen nicht kann?
Wo ist da der Unterschied?
Cornelia
Ich habe deine Frage schon beim ersten Mal fragen verstanden!!! Aber ich beantworte sie gerne nochmal NEIN und das habe ich auch NIE behauptet!!! Es gibt nun mal typische äthiopische, chinesische, indische, polnische usw. Namen die für uns nicht leicht aussprechbar sind und das hat NICHTS mit der Intelligenz eines Menschen anderer Herkunft zutun, sondern einfach nur damit, dass die Namen dort drüben einfach üblich sind, so wie hier zB. Steffi, Jenny, Sarah, Jonas usw.
Der Name eines Fußballers der exotisch klingt, wird nicht geändert, weil der Fußballer es gar nicht zulassen würde, d.h ohne seine Einwilligung auf Namensänderung geht es nicht, was soviel heißt.."Wir müssen uns damit abfinden" Und der exotisch klingende Name eines Adoptivkindes wird geändert, ohne die Einwilligung des Kindes (weil's ja eh noch klein ist und über keinerlei Entscheidungen verfügt)... Wenn man mich damals gefragt hätte, ob ich einen anderen Namen haben möchte, hätte ich dankend abgelehnt aber man hat mich nicht gefragt, sondern einfach gemacht und ich war schon alt genug gewesen um die Frage zu verstehen, aber vielleicht lags ja einfach daran, dass ich kein Deutsch konnte
Zitat von SenaitDer Name eines Fußballers der exotisch klingt, wird nicht geändert, weil der Fußballer es gar nicht zulassen würde, d.h ohne seine Einwilligung auf Namensänderung geht es nicht, was soviel heißt.."Wir müssen uns damit abfinden"
Und der exotisch klingende Name eines Adoptivkindes wird geändert, ohne die Einwilligung des Kindes (weil's ja eh noch klein ist und über keinerlei Entscheidungen verfügt)... Wenn man mich damals gefragt hätte, ob ich einen anderen Namen haben möchte, hätte ich dankend abgelehnt aber man hat mich nicht gefragt, sondern einfach gemacht und ich war schon alt genug gewesen um die Frage zu verstehen, aber vielleicht lags ja einfach daran, dass ich kein Deutsch konnte
Zitat von SenaitDer Name eines Fußballers der exotisch klingt, wird nicht geändert, weil der Fußballer es gar nicht zulassen würde, d.h ohne seine Einwilligung auf Namensänderung geht es nicht, was soviel heißt.."Wir müssen uns damit abfinden"
Und der exotisch klingende Name eines Adoptivkindes wird geändert, ohne die Einwilligung des Kindes (weil's ja eh noch klein ist und über keinerlei Entscheidungen verfügt)... Wenn man mich damals gefragt hätte, ob ich einen anderen Namen haben möchte, hätte ich dankend abgelehnt aber man hat mich nicht gefragt, sondern einfach gemacht und ich war schon alt genug gewesen um die Frage zu verstehen, aber vielleicht lags ja einfach daran, dass ich kein Deutsch konnte
Aber eins muss man den Adoptiveltern und auch den Behörden zugute lassen: sie streichen den ursprünglichen Namen ja nicht, sie lassen ihn als Zweitnamen bestehen. So war es bei mir und auch bei allen anderen adoptierten in meinem Umfeld
Zitat von SenaitAber eins muss man den Adoptiveltern und auch den Behörden zugute lassen: sie streichen den ursprünglichen Namen ja nicht, sie lassen ihn als Zweitnamen bestehen. So war es bei mir und auch bei allen anderen adoptierten in meinem Umfeld
Das mag bei den jüngeren Adoptierten, besonders bei denen aus dem Ausland, so sein, beiden älteren trifft das nicht zu. Ich kenne viele Adoptierte und mindestens die Hälfte hat einen komplett neuen Vornamen erhalten und der alte wurde gestrichen. Bei meiner Tochter ist das auch so.
Unsere Kinder haben beide ihren Namen behalten, mit dem wir sie auch rufen. Wir haben einen zweiten Namen dahintergesetzt, falls sie mal umschwenken wollen. Da haben wir bewusst einen typischen Namen ihrer Generation gewählt, leicht auszusprechen und für jedermann verständlich.
Verständlich ist für unsere ältere Tochter momentan nicht, dass jeder sie mehrfach fragt, wie sie heißt bzw. wie ihr Name ausgesprochen wird (und die Hälfte es dann trotzdem noch falsch macht - da zweifelt man tatsächlich an der Intelligenz einiger...). Mal ganz abgesehen vom Schreiben. In ihrer Schule mussten gerade sämtlich Listen erneuert werden, weil 2 Buchstaben vertauscht wurden. Dennoch wäre es uns nie in den Sinn gekommen, ihnen einen neuen Rufnamen zu verpassen.
Zitat von ChakimausUnsere Kinder haben beide ihren Namen behalten, mit dem wir sie auch rufen. Wir haben einen zweiten Namen dahintergesetzt, falls sie mal umschwenken wollen. Da haben wir bewusst einen typischen Namen ihrer Generation gewählt, leicht auszusprechen und für jedermann verständlich.
Verständlich ist für unsere ältere Tochter momentan nicht, dass jeder sie mehrfach fragt, wie sie heißt bzw. wie ihr Name ausgesprochen wird (und die Hälfte es dann trotzdem noch falsch macht - da zweifelt man tatsächlich an der Intelligenz einiger...). Mal ganz abgesehen vom Schreiben. In ihrer Schule mussten gerade sämtlich Listen erneuert werden, weil 2 Buchstaben vertauscht wurden. Dennoch wäre es uns nie in den Sinn gekommen, ihnen einen neuen Rufnamen zu verpassen.
Ja, es wäre toll, wenn die Eltern meines Freundes dessen Namen auch einfach beibehalten hätten. Vorallem bei Adriano zu Adrian das ist einfach ärgerlich!!!
Trotzdem schonmal vielen Dank für eure Erfahrungen und Geschichten bisher