Zitat von leniWarum gibt es eigentlich kein einheitliches Verfahren in Deutschland? Weißt das vielleicht jemand?
Kannst Du mir "Verfahren" nennen, wozu es im Vielvölkerstaat Deutschland ein einheitliches Verfahren gibt? Das findet weder im Schulwesen statt, noch im Krankenhauswesen, noch bei der Hygiene, noch bei den Gerichten und schon gar nicht bei den Jugendämtern (= völlig wahllose Auswahl).
ZitatSelbst in unserem Bundesland arbeiten die JA unterschiedlich. Wir hatten insgesamt 8 Gespräche und 2 Hausbeuche und ein Paar aus unserem Nachbarkreis hatten 2 Gespräche und 1 Hausbesuch. Und sie habe schon ein Kind.
Warum gibt es eigentlich kein einheitliches Verfahren in Deutschland? Weißt das vielleicht jemand?
Welche der beiden Überprüfungsvarianten wäre denn die Geeignete, um zum "Standard" erhoben zu werden? Die, bei der es schneller geht und man sich als Bewerber früher dicht an seinem Ziel fühlt, oder die, wo viel Zeit eingeplant wird, um ein Vertrauensverhältnis zwischen Sachbearbeiter und Bewerberpaar entstehen zu lassen und die Bewerber gründlich kennen zu lernen, damit man mehr Sicherheit im Falle einer Vermittlung hat? Wäre es wirklich gut, alle Bewerber mit ihren individuellen Lebensgeschichten und Vorstellungen, unterschiedlichem Wissens- und Informationsstand zum Zeitpunkt der Bewerbung über einen Kamm zu scheren, eine bestimmte Gesamtgesprächsdauer von x Stunden gesetzlich festzuschreiben und dann zu erwarten, dass alle Bewerber zum Abschluss der Gespräche gleich gut informiert und vorbereitet sind? Bei so einem persönlichen, wichtigen und komplexen Thema? Ich finde, dass es heutzutage geradezu ein Privileg ist, wenn SA und Bewerber die Möglichkeit haben, so viele Gespräche wie nötig führen zu können, bis ausreichend Klarheit auf allen Seiten herrscht. Wir reden hier immerhin nicht vom Abschluss eines neuen Handyvertrages, sondern von einer Entscheidung, deren Tragweite zu begreifen noch Jahre des Zusammenlebens mit dem Kind braucht. Darauf kann man gar nicht gut und umfassend genug vorbereitet sein, und zwar durch Selbstreflexion und Aneignung von Wissen. Bei beidem helfen die Gespräche mit den SA. Ich bin froh, dass das Verfahren inhaltlich und in seiner zeitlichen Ausdehnung den Bedürfnissen der Beteiligten angepasst werden kann. Ich habe es zumindest in diesem Sinne empfunden. LG Morgenmuffel
Zitat von MartinaBist Du oder seid Ihr Akademiker? Die werden meiner Beobachtung nach des öfteren nämlich nicht der langen Wartezeit ausgesetzt.
Das ist nicht richtig. Eventuell eine Erfahrung aus Eurem Jugendamt, aber absolut nicht auf allgemeine Richtlinien übertragbar. In unserem Umfeld warteten Akademiker genauso lang wie Handwerker, Arbeiter, einfache Angestellte... oder etwas kürzer oder etwas länger.
ZitatSesaMBrötchen schrieb: Das ist nicht richtig. Eventuell eine Erfahrung aus Eurem Jugendamt, aber absolut nicht auf allgemeine Richtlinien übertragbar. In unserem Umfeld warteten Akademiker genauso lang wie Handwerker, Arbeiter, einfache Angestellte... oder etwas kürzer oder etwas länger.
die heutigen Modalitäten kenne ich nicht so genau. Zu unserer Bewerberzeit aber wurden Bekannte (Arzt) so ziemlich jedes Jahr mit einem Kind beglückt. Auch ein Kollege meines Mannes bekam die Kinder (3) so zugeteilt (Altersabstand), wie das Ehepaar es wünschte. Die Mutter eines anderen Ado-Bewerberehepaares erfuhren wir, dass die Vermittlerin zwar Vorschläge unterbreitete, dabei aber immer wieder abriet, weil die Herkunft "nicht stimmte". Außerdem existierten zu unserer Zeit bei den Bewerber-Seminaren 2 Kreise nebeneinander; eins mit "gebildeteren" Teilnehmern und eins mit "einfach Strukturierten". Inwieweit die beiden Kreise unterschiedlich bedient wurden, kann ich nicht sagen, weil ich es nicht beobachten konnte. Allerdings liegt diese Zeit schon 30 Jahre zurück.
also wir warten jetzt schon fast 2 Jahre. und haben leider nocj nichts von den Ämtern gehört. aber ich bin optimistich und hofffe sehr das es im nächsten jahr klappt.
erstmal muß ich sagen, dass ich es super finde, auch einen Adoptivvater papi64 hier zu finden. Wir sind am Anfang des Anerkennungsverfahren, haben uns aber über Jahre mit dem Thema Adoption beschäftigt und haben hier im Umkreis von Köln, Bonn und Düsseldorf, also grob in NRW, eher moderne Herangehensweisen vorgefunden d.h. die Adoptionsvermittlungstellen bemühen sich die Bewerberpaare gut vorzubereiten und gut unter die Lupe zu nehmen um möglichst im Sinne des Kindes eine gut verlaufende Adoption hinzubekommen. Es gibt natürlich immer engagiertere und gewissenhaftere Mitarbeiter und weniger Bemühte. Ich denke auch, es ist kein bisschen besser nur wenig Gespräche zu haben bevor man anerkannt wird, da doch einige Bewerber die Tragweite der Adoption gerne unterschätzen. Und auch hier finden sich ja Beiträge in denen steht, dass ein Elternteil sein Adoptivkind nicht liebt, derjenige hat sich doch im Vorfeld der Adoption nie und nimmer gut genug mit der Adoption auseinander gesetzt. Schlimm nur, dass jetzt ein armer adoptierter Mensch darunter leiden muß. Das Akademiker bevorzugt werden sehe ich in unseren gesammelten Erfahrungen nicht widergespiegelt. Da wird tatsächlich eher geschaut, ob Kind und Eltern gut zu einander passen könnten z.B. wenn ein eher aktives Kind vermittelt wird soll es auch zu eher aktiven Eltern, die besser mit starkem Bewegungsdrang parat kommen als ganz ruhige Menschen. Die Wartezeit möchten wir so normal wie möglich gestalten, soweit es möglich ist.