vor gut einem 1/4 Jahr bin ich in dieses Forum "geplatzt", da ich mich mit dem Thema Adoption auseinander gesetzt hatte und auch immer noch tue, mit der damals vollkommen falschen Ansicht, ein Kind zu adoptieren würde mein leibliches Kind ersetzen.
Mir wurde damals hier ziemlich der Kopf gewaschen was ich zu diesem Zeitpunkt nicht verstehen konnte, eben weil das Thema auch vollkommen neu für mich war.
Heute möchte ein mal an alle die hier auf freundliche aber bestimmte Art und Weise ihre Meinungen, Erfahrungen und Sichtweisen mit anderen teilen, ein herzliches Dankeschön sagen!!! Ihr habt mir soooo viel beigebracht und geholfen umzudenken! Bitte weiter machen!!
Ich habe seitdem nicht mehr geschrieben, weil wir immer noch mitten drin sind per ivf unser Glück zu versuchen. ABER ich lese so gut wie jeden Tag hier in diesem Forum und versuche alle Beiträge zu erfassen. Manchmal macht es mich traurig, manchmal Mut, manchmal überdenke ich alles wieder was das Thema Adoption betrifft.
dann drücke ich euch ganz fest die Daumen, dass es doch noch mit IVF klappt. Wenn nicht, seid ihr aber sicher durch die Lese-Erfahrungen hier sensibilisiert für ein dann eventuell anstehendes Adoptionsverfahren. Das finde ich sehr gut.
ob bei Misserfolg überhaupt eine Adoption in Frage käme, weiß ich nicht. Das meinte ich mit dem Satz "alles noch mal überdenken". Im Gegenteil, ich setze mich vermehrt mit dem Gedanken auseinander ob ich nicht mit meinem Mann "allein" ein lebenswertes Leben führen kann und möchte oder eventuell einem Pflegekind Beistand geben möchte.
Noch ist es ja nicht soweit und wir geben die Hoffnung noch nicht auf. Man denkt eben in alle Richtungen und das ist gut so, denn so versteift man sich nicht all zu sehr!
Das finde ich sehr vernünftig, aber ich möchte aiuch anmerken, dass ich für meinen Teil nicht grundsätzlich gegen Adoption bin, aber ich bin strikt gegen Inkognito, denn das ist die schlimmste Variante und außerdem längst nicht mehr zeitgemäß.
Hallo Nomi, Da ich schon immer strikt gegen Adoptionen von Nichtwaisen war und hier seit Kurzem nach meinen persönlichen Erfahrungen bewusst als vehementeste Adoptionsrecht-Gegnerin auftrete, möchte ich dir antworten, dass mich persönlich das Umdenken von dir und deinem Mann freut.
Ich bin deswegen auch kein Ado-Gegner geworden. Ich habe nur manchmal den Eindruck dass man von der Gesellschaft in eine Schublade gesteckt wird. Heiraten, Haus bauen, Kinder kriegen - ach Haustiere haben wir schon
Alle unsere Freunde haben in den letzten 5 Jahren Kinder bekommen - wir sind "übrig" und was soll ich sagen, wir werden zwar nicht ignoriert aber doch das ein oder andere Mal schlichtweg "vergessen oder übersehen", Unterhaltungen finden statt, denen wir nicht wirklich folgen können über Kitas, Kigas, Einschulung etc. Dabei sind wir nicht gewollt kinderlos. Diese Entwicklung finde ich sehr schade und macht mich traurig. Natürlich auch die Warterei von den Eltern, die doch endlich gerne Großeltern werden möchten (ein Mädchen wäre nämlich schön!!!!!) Da fehlen mir manchmal die Worte und ich fühle mich nicht vollwertig (liegt an mir die Kinderlosigkeit.....)
Ich könnte mir vorstellen, dass für viele Ado-Bewerber diese Geschichte nicht neu ist und etliche sich so fühlen und dann kommt der Gedanke an eine Adoption ganz automatisch - man möchte ja schließlich dazu gehören...... Leider!
Mal sehen was die Zukunft bringt - auf jedenfall in diesem Forum
ich bin gewollt kinderlos *G* Dennoch kenne ich die Situationen, die Du da schilderst, seeehr gut. In meinem Alter wird man schon schief angeguckt - sowohl von Freunden als auch von der Familie - wenn man keine Kinder hat. Die blöden Sprüche wie "jetzt wirds aber Zeit" usw. kann ich schon nicht mehr hören. Sowas kommt aber meist von den potentiellen Großeltern.
Lass Dich von außen nicht unter Druck setzen. Und wenn Eure Freunde Euch ausschliessen, weil Ihr keine Kinder habt, dann ist das mehr als arm - aber auf solche Freunde könnte ich dann gut verzichten.
wir sind "Neuadoptiveltern" ohne den Weg einer ivf gegangen zu sein. Natürlich ist ein Adoptivkind kein eigenes Kind. Aber ich denke im Alltag nicht permanent darüber nach, ob ich die leibliche Mutter bin, ob es möglicherweise schlechte Eigenschaften hat, sondern in erster Linie bin ich zur Zeit die Mama und tue alles, was leibliche Mütter wahrscheinlich auch tun, vom Teller probieren lassen, trösten, kuscheln, liebhaben, spielen, erziehen. Ich finde es jeden Tag aufs Neuste spannend unser Adokind ein Stück kennenzulernen, aber habe von vornherein nur bedingt Wert auf die guten Gene gelegt.
Ein Adokind ist kein lausiger Ersatz für versagte eigene Kinder, sondern ist eine spannende Reise.
Zur Inkognitoadoption: Beim ersten Seminar war ich entsetzt, dass man womöglich Kontakt mit der leiblichen Familie hat. Diese Meinung hat sich während des Bewerberverfahrens und der Wartezeit stark verändert. Mittlerweile habe ich die leibliche Mutter kennengelernt und bedaure, dass wir sie wahrscheinlich später nicht treffen können aufgrund der Lebensumstände im Herkunftsland. Ich hätte gerne mehr über die Familie erfahren, leider war nur ein Gespräch von einer Stunde möglich.
Zur Kinderlosigkeit: Familien mit Kindern erwarten immer, dass man flexibel ist, überall hinfährt,...es hat uns auch manchmal genervt, denn man kann es auch anders organisieren, dann bleibt halt nur ein Partner mal beim Kind zu Hause.
Zitat von nomi-24Alle unsere Freunde haben in den letzten 5 Jahren Kinder bekommen - wir sind "übrig" und was soll ich sagen, wir werden zwar nicht ignoriert aber doch das ein oder andere Mal schlichtweg "vergessen oder übersehen", Unterhaltungen finden statt, denen wir nicht wirklich folgen können über Kitas, Kigas, Einschulung etc. Dabei sind wir nicht gewollt kinderlos. Diese Entwicklung finde ich sehr schade und macht mich traurig.
Ja, das finde ich auch traurig bzw. unmöglich. Eine meiner Freundinnen ist auch ungewollt kinderlos und zwar seit nunmehr 40 Jahren. Da sie von Anfang an gesagt haben, dass sie dieses "Schicksal" annehmen wollen, auch wenn um sie herum jeder Kinder bekommen hat, haben sie auch nicht an Adoption gedacht. Die Klippe mit der Ausgrenzung haben sie aber trotzdem super umschifft, indem sie bei drei Kindern ihrer Freunde Paten geworden sind, und das sehr aktiv. So waren sie nie ausgegrenzt, haben sehr viel Zeit mit ihren Patenkindern (und deren Eltern) verbracht und sind nun sogar von allen drei dieser Patenkinder "patentierte" Großeltern (O-Ton). Außer, dass ihnen die direkten Erben fehlen, haben sie nie ihrer Kinderlosigkeit nach außen nachgetrauert; zumindest hatte ich nie das Gefühl.
ich finde es super, dass Du Dich hier bedankst! Und werde Deinen Beitrag dazu nutzen dies auch mal zu tun, ich hoffe, dass ist in Ordnung!?
Ich selbst lese hier sehr sehr viel mit, antworte aber eher selten, da ich zu den meisten Themen nichts beisteuern kann. Aber von den Erfahrungen Vieler hier habe ich profitiert und konnte daraus schöpfen. Dafür möchte ich mich auch vom ganzen Herzen bedanken...! Bitte macht weiter so, denn ich bin froh über jeden dreidimensionalen und sachlichen Austausch hier!
nö stört mich nicht :-) ich dachte mir auch - das gehört einfach mal gesagt, zwischen all dem Schimpfen und "Aufeinanderlosgehn" woran viele hier anscheinend Spaß haben
@ Cornelia - Patenschaften im Freundeskreis find ich bei uns - glaub ich - gar nicht. Die meisten wählen Familienmitglieder aus. Hätte ich mir durchaus mal vorstellen können Patentante zu werden, aber da ich auch keine Geschwister habe wird das wohl eher nix.
Oft lasse ich auch einfach meinen Bauch entscheiden, wenn ich bereit bin für eine ivf oder Einsetzen der eingefrorenen befruchteten Eizellen, dann machen wir es. Nur wenns um eine Ado oder Pflegschaft ginge würde ich mich intensiv mit meinem Mann unterhalten und vorbereiten. Nur ein kleines bißchen hör ich schon meine Bio-Uhr ticken aber nur ein kleines bißchen..... Hört s ich immer blöd an, aber man wird ja nicht jünger und wir gehören schon zu den Mitt30igern wie schnell die Zeit vergeht.....
Adoption muss kein zeischneidiges Schwert sein. Unser Sohn ist unser Sohn mit Haut und Haaren. Wir könnten uns eine engere Beziehung zu einem leiblichen Kind nicht vorstellen und unser Sohn auch nicht zu seiner Herkunftsfamilie, die er kennt. Großen Wert legt er auf die Betonung, dass wir seine Eltern sind, was er auch den "Leiblichen" (wie er sie immer nennt) klarmachte, die aber gar nicht so traurig darüber sind, weil sie ihn ganz bewußt freigeben haben.
Eine Adoption kann auch gutgehen. Mit Sicherheit hätte ich ohne eigenes Kind nie so viel lernen dürfen, wie es mir durch die Adoption vergönnt war. Mit einer Einladung von Kindern mal zum Wochenende bekommt man nicht so viel Erfahrung wie das Zusammenleben im Alltag.
Natürlich ist dieser Weg die freie Entscheidung eines jeden Einzelnen und geht wohl auch nicht immer so glatt; aber mit eigenen Kindern kann man u. U. auch einiges erleben.
Achso, das WICHTIGSTE hab ich noch vergessen: Auch ich drücke Dir feste feste die Daumen, dass die IVF erfolgreich sein wird. Am Besten direkt mit Zwillingen, dann ist die Familienplanung abgeschlossen
Zitat von WallaceAchso, das WICHTIGSTE hab ich noch vergessen: Auch ich drücke Dir feste feste die Daumen, dass die IVF erfolgreich sein wird. Am Besten direkt mit Zwillingen, dann ist die Familienplanung abgeschlossen
Jetzt muss ich ja echt mal grinsen Warte mal ab, bis du endlose schlaflose Nächte mit einem Säugling oder die pausenlose Rennerei mit einem anderthalbjährigen lebhaften Rabauken mitgemacht hast! Wenn du erlebt hast, wie ANSTRENGEND ein einzelner kleiner Mensch sein kann, wird dir solch ein gutgemeinter Wunsch wie eine Drohung vorkommen. Aber ich glaube, das weiss man erst, wenn man es aus eigenem Erleben kennt... (und das wünsche ich euch ) LG, Morgenmuffel