Insania, ich vermute, Du hast nicht richtig gelesen. Ich habe geschrieben, für michund damit meine ich, in meiner jetzigen Situation, wären es die und die Notlagen. Weder habe ich andere Lebenssituationen beurteilt, noch abgebene Mütter verurteilt.
@Cornelia: Genau kann ich nicht sagen, warum uns abgeraten wurde, bestimmt ist es eine Frage des Geldes weil Fachkäfte dann eingesetzt werden müssten. Man sagte uns nur, dass wir dann unter umständen die ganze Familie mit adoptieren würde... Könnte, hätte, wäre, würde, wahrscheinlich... Mein Mann und ich fanden unser Bewerbungsverfahren schon extrem locker, auch nachlässig... denke das liegt eben an unserer Stadt...
Zitat von WallaceAber ich glaube das es eher selten ist, dass man die Eltern kennenlernt oder?
Da es kaum verlässliche Daten dazu gibt, habe ich auch keine Ahnung. Interessant wäre es schon darüber einmal etwas aus Fachkreisen zu erfahren.
ZitatUns wurde auch von einer offenen Adoption explizit abgeraten von unserem Sachbearbeiter, haben aber trotzdem an diesem "Wunsch" festgehalten.
Das ist sehr befremdlich, wenn ich Dich argumentieren höre. Für mich klingt da jedenfalls nicht heraus, dass ihr dafür nicht geeignet wäret Vielleicht wollen die sich so Mehrarbeit vom Hals halten, denn bei offenen Adoptionen müssen sie erheblich mehr Unterstützungsarbeit leisten.
ZitatWenn ich es mir wirklich wünschen könnte, fände ich es gut, wenn die leiblichen Eltern UNS eben sympathisch finden würden und uns dann ganz gezielt aussuchen... aber ich denke das das ein Luftschloss ist.
Das sehe ich grundsätzlich auch so, denn die Bereitschaft, nach der Weggabe immer wieder an diese und sein Kind erinnert zu werden, ist nicht wirklich toll. Regula Giuliani schreibt in ihrem Aufsatz "Mutter ohne Kind" (2000) zur Freiwilligkeit der Adoptionseinwilligung: "Die Einwilligungserklärung ist ein Ausweg aus einer Notlage, und deshalb ist sie nicht als freiwillige Handlung zu bezeichnen. Eine Freiwilligkeit liegt erst vor, wo eine Wahl zwischen echten Alternativen möglich ist. Freiwillig ist nur das Unterschreiben der Einwilligungserklärung, die vor einem Notar erfolgt, nicht aber die Lebenssituation, d.h. die Notlage, die zu dieser Unterschrift führt." Wenn man das in Betracht zieht, wird automatisch klar, dass die Bereitschaft zu offen, damit meine ich aber wirklich offen, also nicht nur einen anonymen Infoaustausch, nicht nur eine organisatorische Angelegenheit ist. Ich habe es schon oft gesagt - ich hätte mich darauf garantiert nicht eingelassen, weil es mich umgebracht hätte.
Cornelia
Es liegt ausserhalb meiner Vorstellungskraft, was abgebene Mütter durch machen müssen... Sie haben schon eine Wahl und nehmen in meinen Augen den schwersten Weg auf sich... der aber eben, aufgrund der subjektiven und individuellen Notlage der Mutter, wenig Raum für echte alternativen lässt. Oder eben, die Alternativen sind so unvorstellbar wie für Dich damals.