ich bin mal wieder seid Tagen darüber am nachdenken wie das ist mit der Liebe zu einem Kind. Also alle Adoptiveltern hier in diesem Forum zeigen ganz deutlich dass es keine Unterschiede gibt in der Liebe zwischen adoptierten und leiblichen Kindern, besonders jene die die Konstellation leibliches und adoptiertes Kind haben, können das ja bestätigen
Allerdings heißt das dann doch dass diese Bindung nicht durch die Schwangerschaft bzw. Geburt herrührt den sonst wären annehmende Eltern ja nicht zu dieser Liebe ihrem angenommen Kind gegenüber fähig, ich hoffe ich drück mich hier verständlich aus. Das heißt doch dass diese Bindung und Liebe alleine dadurch entsteht dass man sich um das Kind kümmert, für es da ist, alles mit ihm erlebt und durchlebt usw. oder?
Viele Leute die mit Adoption nichts anfangen können behaupten oft dass sie aber nicht glauben könnten das Adoptiveltern ihren A-Kindern sogut wie alles verzeihen könnten und wenn es das Schlimmste wäre was es gibt sondern dass sowas nur bei Eltern und ihren leiblichen Kindern gibt dass diesen sogut wie alles verziehen wird.
Ich würde sehr gerne wissen was ihr dazu sagt, bin sehr gespannt auf eure Antworten und würde auch gerne eure generelle Ansicht zum Thema Verzeihen hören. Jetzt unabhängig von leibliches Kind oder adoptiertes Kind, könntet ihr euren Kindern alles verzeihen oder gäbe es da was was ihr selbst ihnen nicht verzeihen könntet? Wo sind da eure Grenzen? Oder verzeiht ihr alles um jeden Preis?
Ich bin wirklich sehr gespannt auf eure Ansichten und freue mich auf den Austausch mit euch, hoffe dass hier viele was zu schreiben
Ich habe zwar keine Kinder, aber Menschen, die ich liebe. Ich würde diesen alles verzeihen. Ich liebe ja sie, und nicht ihre perfekte Form. Andersherum ist es gleich. Sie würden auch mir alles verzeihen. Die Menschen, die wenig verzeihen würde ich gerne mal erleben. Für wie perfekt halten diese sich? Ich bin der festen Überzeugung das absolut JEDER Fehler macht und machen wird. Niemand ist davor "sicher", immerhin gehört das zum Mensch sein dazu und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann weiß man das auch. Wie kann man anderen Fehler nachtragen, wenn man selber welche macht?
Und die geliebten Personen sind nicht nur meine Familie, sondern auch mein Mann, mit dem ich nicht verwandt bin
ich habe noch nicht so viel Erfahrung als Adomama und weiß daher nicht, was ich meiner Tochter verzeihen würde und was nicht.
Was ich aber festgestellt habe in der kurzen Zeit, dass ich genauso wir andere Mütter ihre Krallen ausfahre, wenn ich das Gefühl habe, dass man zu meiner Tochter nicht "gut genug" ist. Ebenfalls mache ich mir keine Gedanken darum, ob sie aus meinem Bauch kommt oder nicht, wenn ich mit ihr umgehe oder sie sehe. Sie ist halt mein Kind, das ich vom ersten Foto an in mein Herz geschlossen habe. Ich weiß aber auch nicht, ob leibliche Mütter ständig daran denken, dass ihr Kind in ihrem Bauch war.
Ich glaube nicht, dass es ausreicht zu denken, dass man ein Kind liebt, weil man sich darum kümmert. Aus gutem Grund muss man die Kinder vor der endgültigen Adoption in irgendeiner Weise kennenlernen, damit der Funke überspringen kann oder eben nicht.
Als Mutter ein Eigenleben zu haben, fällt mir zur Zeit genauso schwer, wie wahrscheinlich leiblichen Müttern.
Mal der krasseste Fall: mein Kind ( völlig egal, ob leiblich oder nicht) ist ein Kinderschänder. Ich würde meinem Kind dieses Tat nie verzeihen, aber ich würde trotzdem zu ihm stehen und es lieben. Liebe zum Kind ist bedingungslos.
Bindung: natürlich hat man eine Bindung zum ungeborenen Kind im Bauch. Aber diese Bindung ist keine Garantie auf eine tolle Mutter-Kind-Beziehung. Und wie Du siehst, töten Frauen sogar ihre Kinder.
Nicht jede Frau mag aber auf die Bindung zum Kind im Bauch verzichten, also eine Schwangerschaft. Viele können sich keine bedingungslose Liebe zum Kind vorstellen, wenn es nicht das Leibliche ist.
Also ist nicht jede Frau in der Lage, ein "fremdes" Kind anzunehmen, und das ist ja auch in Ordnung.
ich freue mich dass ich schon Antworten erhalten habe und ihr eure Sicht dazu schonmal geäußert habt, danke dafür
@Guilia
Ich finde deine Sicht und Einstellung echt total bemerkenswert und als Vorbildsfunktion Zählst du den zu diesen Menschen auch deine Freunde oder trennst du da schon zwischen ihnen und Familie, dazu schließe ich deinen Mann mit ein ? Also wenn du sagst du würdest ihnen alles verzeihen dann wirklich alles? Was ich nämlich da für Dinge meine sind schon krasse Dinge wie Klauen, Drogenkonsum, Gewalt, Raub, Erpressung, Mord usw. also echt extremes. Aber wenn du dann wirklich alles meinst dann ist es ja bei dir so dass du wenn du jemanden liebst diese Person wirklich bedingungslos liebst also praktisch so wie man auch ein Kind im Idealfall liebt, oder? Wenn ja dann finde ich das sehr sehr beeindruckend und habe den größten Respekt vor dir
@Golfi
Deine Tochter kann froh sein so eine tolle Mama wie dich zu haben Nein klar denkt man nicht ständig daran ob das Kind bei einem im Bauch war oder nicht, wäre ja schlimm wenn das so wäre. Das es nicht ausreicht zu denken das man ein Kind liebt wenn man sich um es kümmert ist klar, ich hab mich wieder mal blöd ausgedrückt Ich meinte damit dass ja so eine Bindung und Liebe dann dadurch wächst wenn man es liebevoll umsorgt, mit ihm Freude und Leid durchlebt usw. oder liege ich damit auch komplett falsch Wieso hast du denn zur Zeit kein Eigenleben? Fordert dich deine Kleine so stark?
@Lattitia
Ja ich meinte eben so krasse Dinge wie du hier als Beispiel genannt hast. Oh ich dachte immer wenn ich jemandem was nicht verzeihen kann das man ihn dann auch nicht mehr lieb hat, das verwirrt mich jetzt Wieso ist Liebe zu einem Kind eigentlich bedingungslos? Woran liegt das? Aber leider gibt es Eltern die das nicht so sehen sondern oft genug dann leider auch ihre Kinder fallen lassen und sagen dass diese nicht mehr ihr Sohn/ihre Tochter sind und für sie gestorben sind, diese Menschen haben ihre Kinder dann wohl nicht wirklich geliebt. Also du meinst diese Bindung die man zum Kind im Bauch hat bedeutet nicht gleichzeitig dass man es auch lieb hat? Ja aber ich versteh nich warum sie ein unschuldiges Wesen töten nur weil sie es nicht wollen warum legen sie es dann nicht wenigstens in eine Babyklappe? Also hat es auch was damit zutun wie offen man das sieht mit dem Thema Adoption ob man ein Kind annehmen kann oder nicht? Darf ich dich nochwas wegen der Bindung fragen? Wenn man eine erste Bindung schon im Bauch zu dem Kind aufbaut wie tut man dann diesen "Vorsprung" sag ich mal ausgleichen bei einem Kind welches man nicht im Bauch hatte? Wie war das bei dir? Würdest du darüber berichten?
Zitat von FaorunJa aber ich versteh nich warum sie ein unschuldiges Wesen töten nur weil sie es nicht wollen warum legen sie es dann nicht wenigstens in eine Babyklappe?
Vielleicht solltest Du dich erst einmal mit dem Thema "Babyklappen und deren Nutzer" beschäftigen, bevor Du an diese Alternative glaubst.
"Die Tötung von Kindern durch die eigenen Eltern" (Dissertation, Bonn, 2011) (hss.ulb.uni-bonn.de/2011/2542/2542.pdf) Muss man offenbar direkt in den Browser eingeben, um an das pdf zu kommen.
@Nina: Ich denke, dass man für sich selbst nie ausschließen kann, solche Fehler, die du angesprochen hast, zu begehen. Das Leben kann einem manchmal so übel mitspielen und irgendwann ist auch für jeden der Druck zu groß. Ich kann für mich selbst nicht mit Sicherheit sagen, dass ich niemals jemanden umbringe. Was ist, wenn meine Tochter brutal vergewaltigt wird und der Täter zeigt keine Reue? Würde ich, wenn ich die Möglichkeit hätte, die rachsüchtige Seite in mir gewinnen lassen? Könnte ich dagegen ankämpfen?-Ich weiß es nicht.. Und das ist der Grund für mich, warum man Menschen nicht an ihren Fehlern messen sollte. Jeder ist nicht perfekt. Jeder hat Fehler. Mir wurde schon oft verziehen, wenn ich durch meine aufbrausende Art Dinge sage, die nicht angebracht sind. Das hört sich vielleicht im Bezug auf einen Mord sehr klein an, aber viele meiner Mitmenschen traf ich sehr mit meinen Worten und darauf bin ich nicht stolz..
Freunde zähle ich nicht mit in meinen Kreis. Ich habe nur Bekannte von der Arbeit, da ich ziemlich wählerisch bin. Ich habe eigentlich keine Freunde, aber das ist ok. Ich bin eher introvertiert was solche Beziehungen angeht. Aber trotzdem bin ich selbstbewusst. Ich habe auch in der Jugend einfach nie gelernt, wie man mit Freunden umgeht, weil ich immer zu sonderbar für viele war und kaum zwischenmenschliche Kontakte außerhalb der Familie hatte.
Ich habe meinen Mann, meine Geschwister und meine Eltern und das ist vollkommen in Ordnung.
Guilia, das hätte ich nicht gedacht,daß Du keine Freunde hast.
Faorun, in mein A-Kind habe ich mich schlichtweg verliebt. Anders als in einen Mann, aber mindestens genauso intensiv. Wir haben in den ersten Wochen/ Monaten intensiven Körperkontakt gehabt, und wir sind uns sehr nahe gekommen. Ich mußte es andauernd berühren und in den Arm nehmen, so stark waren die Gefühle für und zu diesem kleinen Menschen.
Mit bedingungslos meine ich: jede Mutter würde für ihr Kind sterben, wenn es sein müßte.
Zitat von Tjörven75Bedingungslose liebe kannte ich eher nicht. Wenn leistung da war ja. Sonst eher gefühl man genügt nicht. Hat sich aber zum glück geändert.
Das ist sehr interessant. Was glaubst Du, ist der Grund dafür, dass sich diese Erwartungshaltung ab einem gewissen Punkt geändert hat?
ich freue mich wirklich darüber dass hier schon soviele geschrieben haben und es hilft mir persönlich auch schon sehr weiter. Wäre natürlich klasse wenn hier noch viel geschrieben wird
@ mats4
Zitat Liebe ensteht nicht in der Blutbahn, sondern im Herzen!!!
Ich liebe meine Kinder bedingungslos!!!
Das ist so schön wie du das geschrieben hast, wirklich herzberührend und so wahr
Aber darf ich noch fragen was für dich bedingungslos bedeutet? Heißt dass das es nichts gibt was dich an deinen Kindern schonmal nervt oder was du an ihnen nicht so magst? Bedeutet das, dass egal was sie tun du immer alles gut findest oder bekommen sie auch von dir Ärger und Konsequenzen? Bist du trotz der Liebe auch streng gegen sie oder wie siehst du das? Freue mich auf deine Antwort^^
@ mausi51
ZitatVielleicht solltest Du dich erst einmal mit dem Thema "Babyklappen und deren Nutzer" beschäftigen, bevor Du an diese Alternative glaubst.
Du hast Recht, ich habe mich wirklich noch nicht damit richtig beschäftigt, irgendwie bin ich einfach davon ausgegangen dass dies doch eine gute Lösung wäre, es tut mir leid wenn ich damit jemanden verletzt haben sollte Danke auch für die Links, da werde ich gleich mal reinsehen
@ Guilia
ZitatIch denke, dass man für sich selbst nie ausschließen kann, solche Fehler, die du angesprochen hast, zu begehen. Das Leben kann einem manchmal so übel mitspielen und irgendwann ist auch für jeden der Druck zu groß. Ich kann für mich selbst nicht mit Sicherheit sagen, dass ich niemals jemanden umbringe. Was ist, wenn meine Tochter brutal vergewaltigt wird und der Täter zeigt keine Reue? Würde ich, wenn ich die Möglichkeit hätte, die rachsüchtige Seite in mir gewinnen lassen? Könnte ich dagegen ankämpfen?-Ich weiß es nicht.. Und das ist der Grund für mich, warum man Menschen nicht an ihren Fehlern messen sollte. Jeder ist nicht perfekt. Jeder hat Fehler.
Ja da hast du wirklich so Recht, deine Einstellung ist wirklich toll, ich bewundere dich ganz ehrlich dafür Ich sehe es eigentlich auch so aber trotz allem kann ich meinen Erzeuger nicht als Vater sehen, ich habe keinen Hass mehr auf ihn und ihm sozusagen auch verziehen aber er ist für mich keine Person die in meinem Leben eine Rolle spielt, er ist für mich wie ein völlig fremder Mensch der an mir in der Stadt vorbeigeht. Mich quälen halt dadurch Gedanken ob ich deswegen ein schlechter Mensch bin aber eigentlich kann ich ja nix dafür dass ich überhaupt keine emotionale Bindung zu ihm habe.
ZitatFreunde zähle ich nicht mit in meinen Kreis. Ich habe nur Bekannte von der Arbeit, da ich ziemlich wählerisch bin. Ich habe eigentlich keine Freunde, aber das ist ok. Ich bin eher introvertiert was solche Beziehungen angeht. Aber trotzdem bin ich selbstbewusst. Ich habe auch in der Jugend einfach nie gelernt, wie man mit Freunden umgeht, weil ich immer zu sonderbar für viele war und kaum zwischenmenschliche Kontakte außerhalb der Familie hatte.
Echt du hast keine Freunde? Das hätte ich eigentlich auch nicht gedacht, du wirkst auf mich wie jemand der total viele Freunde haben müsste Aber trotzdem verstehe ich dich da sehr gut drin weil es mir da genau so geht, ich habe auch keine Freunde und ich verstehe auch nicht wofür ich die brauche weil jeder immer sagt die sind so wichtig. Ich weiß aber nicht warum das bei mir so ist, woran das liegt Mir reichen meine Geschwister und meine Tante, sonst brauche ich niemanden. Gut ok, ich habe auch gute Bekannte vielleicht würde man das auch Freunde nennen abundzu bin ich auchmal bei irgendwem aber es macht mir auch nix wenn diese Bekannten nicht bei mir sind. Eher im Gegenteil, wenn ich bei denen bin kommen meine Traurigkeit und Depressionen wieder hoch, die ich natürlich dann verberge, weil ich einfach nur bei meiner Tante und meinen Geschwistern sein will, verstehst du? Oft auch so wenn ich mit meiner Tante telefoniere und ich sehe sie mindestens einmal in der Woche dass ich dann meistens ganz schlimm traurig werde und weinen muss, ich weiß nicht warum.
@ Latittia
ZitatFaorun, in mein A-Kind habe ich mich schlichtweg verliebt. Anders als in einen Mann, aber mindestens genauso intensiv. Wir haben in den ersten Wochen/ Monaten intensiven Körperkontakt gehabt, und wir sind uns sehr nahe gekommen. Ich mußte es andauernd berühren und in den Arm nehmen, so stark waren die Gefühle für und zu diesem kleinen Menschen.
Mit bedingungslos meine ich: jede Mutter würde für ihr Kind sterben, wenn es sein müßte.
Also verliebt man sich in ein Kind anders als in einen Mann, ich dachte immer dass es erstmal die gleiche Verliebtheit wäre Entwickelt sich diese starke Bindung eigentlich auch durch diesen engen und intensiven Körperkontakt? Meinst du die natürliche Niedlichkeit von den Babys trägt auch dazu bei dass überwiegend das weibliche Geschlecht sich so stark zu ihnen hingezogen fühlt?
Achso also bedeutet für dich bedingungslos dass du wenn es nicht anders ginge für deine Kinder sterben würdest? Könntest du auch sagen ob du auch für deinen Mann sterben würdest?
@ Kenza
ZitatDas würde ich jetzt so nicht unterschreiben. Ich glaube wenns drauf ankommt, ändert sich das bei vielen Müttern ganz ganz schnell.
Darf ich fragen warum du glaubst dass es sich bei vielen Müttern ganz schnell ändern würde wenn es drauf ankäme? Meinst du jetzt spezifisch die A-Mütter oder beziehst du dass allgemein auf Mütter egal ob H-Mutter oder A-Mutter?
@ Latittia
ZitatDas unterscheidet eben Mutter von Mutter
Da hast du vermutlich Recht, Mutter ist nicht gleich Mutter. Kann es eigentlich sein dass die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern von Mutter zu Mutter verschieden ist? Also dass die eine ihre Kinder ganz doll liebt eine andere ihre Kinder "normal" liebt, wieder ne andere ihre Kinder wenig liebt und wieder eine andere ihre Kinder gar nicht liebt?
@ Tjörven75
ZitatBedingungslose liebe kannte ich eher nicht. Wenn leistung da war ja. Sonst eher gefühl man genügt nicht. Hat sich aber zum glück geändert.
Das tut mir sehr leid dass es so bei dir war aber ich freue mich für dich dass es jetzt nicht mehr so ist Und mich würde es auch genauso wie mausi51 interessieren was du glaubst, was der Grund dafür ist dass sich die Erwartungshaltung zum Glück verändert hat?
Ich wünsche euch alles Liebe und freue mich auf weitere Beiträge von euch