Eltern für Kinder e.V. hat in den 20 Jahren des Bestehens insgesamt 680 Kinder vermittelt, das heißt: durchschnittlich 34 Kinder pro Jahr. Andere Organisationen vermitteln viel mehr Kinder jährlich. Da aber das Adoptionsvermittlungsgesetz für alle Organisationen Mindestvorgaben hinsichtlich der Besetzung mit hauptamtlichen Mitarbeitern vorschreibt, sind die Kosten für den Einzelfall umso höher, je weniger Kinder eine Organisation jährlich vermittelt. Dies führt wahrscheinlich auch bei manchen Organisationen dazu, dass sie bei der Vermittlung mehr auf Quantität als auf Qualität schauen. Höhere Kosten entstehen natürlich auch dann, wenn ich mich nicht auf die Angaben der an der Vermittlung beteiligten Personen in den Herkunftsländern der Kinder verlasse, sondern die Notwendigkeit der (Auslands)-Adoption vor Ort regelmäßig selbst überprüfe und zu diesem Zweck haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterin in die Länder schicke. Schließlich entstehen Kosten nach der Adoptionsvermittlung, wenn ich die Vermittlung nicht als Schlusspunkt betrachte, sondern einsehe, dass die Arbeit nun erst beginnt. Eltern für Kinder e.V. betreut Adoptivfamilien bis ins Erwachsenenalter der Adoptivkinder. Derzeit gibt es in Deutschland 14 regionale Nachbetreuungsgruppen. Diese Gruppen stehen übrigens auch Nicht-Mitgliedern offen, wenn Bedarf besteht, einfach bei mir melden.
Eltern für Kinder e.V. ist gern ein kleiner Vermittler, der wenige gut vorbereitete und auch gut nachbetreuteAdoptionen durchführt. Und es finden sich auf ausreichend viele verantwortlich denkende Paare, die kein Baby aus dubiosen Kanälen annehmen wollen, sondern gern ein älteres, krankes oder retardiertes Kind adoptieren, in der Gewissheit, dass sie ihrem Kind bei allen Fragen, die es später stellen wird, in die Augen sehen können.
Ich begebe mich jetzt bewusst in einen hochspekulativen Bereich, Erik Baus kennt sicher auch die realen Zahlen. Ich versuche mal eine grobe Überschlagsrechnung unter der Annahme, dass durch die 4000 Euro pro Bewerber die Kosten der Vermittlungsstelle gedeckt werden sollen:
2 SozialarbeiterInnen (gesetzlich vorgeschrieben) plus SachbearbeiterInnen - nehmen wir mal an, inklusive Sozialabgaben etc. 10.000 Euro im Monat. Raummiete: Schätzen wir mal 2000 Euro im Monat. Sind wir schon bei 12 Gehältern bei 144.000 Euro pro Jahr.
Teilen wir diesen Betrag dann durch die 34 genannten Adoptionen, kommt ein Betrag von 4235 Euro pro Adoption heraus. Ist gar nicht so weit weg von den verlangten 4000 Euro, obwohl ich viele Kosten gar nicht berücksichtigt habe.
Zitat von vulnona Wie verhindert man Korruption im Bereich eines Adoptionsverfahrens?
Ich denke, daß ist eine wichtige Frage!
ZitatWelchen Vorwurf macht man Adoptiveltern, die eine nicht unerheblich große Geldsumme (letztenendes vielleicht über viele Jahre zusammengespart) für ihren größten Wunsch zum ausgeben bereit sind? (Das muss nicht zwangsläufig mit einem Vorzeigeeffekt zu tun haben!)
Keinen!!! Schade nur, für die Menschen, die ein großes Herz aber ein kleines Portemonaise haben :-(
ZitatWie soll eine Abgabe/Aufnahme eines Kindes ohne Verwaltungsaufwand (= entstehende Kosten) abgewickelt werden?
Auch ´ne gute Frage. Daß Kosten entstehen ist ja klar! Mir erscheinen sie aber doch ziemlich hoch!
Zitat Ich verstehe nicht, wie man in diesem gesetzlich geregelten Zusammenhang von Menschenhandel sprechen kann. Wie soll es denn anders funktionieren?
Oo da hab ick ja was ausgelöst mit meinen Worten. Es war nicht Sinn und Zweck deratige Differenzen auszulösen mit meiner Art "Verdacht" aber ick hab durch die vielen Postings hier schon einiges Erfahren aber im Raum bleibt ja doch immer die Frage warum so viel Geld für ein Menschenleben in den anderen Ländern.
Haben denn nicht auch etwas ärmere Leute das Recht auf eine Gut funktionierende Familie und etwas Glück verdient? Das kann ja fast so heissen das nur reiche Familien ein Kind bekommen aus den Ländern.
Is nur eine Überlegung nichts weiter . Kein sprengstoff für gewaltige Diskussionen oder so
Ick bin halt ein Denker und Grübler und muss über alles nachdenken und ernsthaft hinterfragen,auch wenn meie Thesen teilweise nicht stimmen.
Zitat von sherryHaben denn nicht auch etwas ärmere Leute das Recht auf eine Gut funktionierende Familie und etwas Glück verdient?
Damit hast Du absolut Recht, Sherry.
Aber sind wir doch mal ehrlich: In der Vergangenheit wurden in Sachen Adoption sehr viele große Fehler gemacht. Darauf hat man reagiert. Leider ist damit auch ein großer Verwaltungsaufwand verbunden. Viele reden hier von offener Adoption. Wie will man denn eine offene Adoption ohne "Überwachungsorgan" für alle Beteiligten durchziehen? Meiner Meinung nach geht das nicht. Und eben dieses "Überwachungsorgan" kostet richtig Kohle. Do und Dieter haben in dieser Sache schon sehr ausführlich berichtet. Für mich alles absolut nachvollziehbar.
Naja, ich bin ja irgendwie auch ein Ado-Teil. Es hat mich finanziell nichts gekostet, jedoch stecke ich in der Sach trotzdem irgendwie mit drin. Damit meine ich jetzt aber nicht Vulnona!
Esox
wie fühlt sich das denn an :) Ick meine das "neue" Vater sein für "neue"kinder.
ZitatWie verhindert man Korruption im Bereich eines Adoptionsverfahrens?
Ich kann jetzt hier nur aus meinen Erfahrungen bei Eltern für Kinder berichten: Einerseits durch Berichte der Adoptiveltern, dass nicht vereinbarte Zahlungen im Ausland verlangt wurden - und Eltern für Kinder hierauf reagiert und, wenn offene Fragen bleiben, die Zusammenarbeit mit dem Vertreter im Ausland bzw. dem gesamten Land einstellt. EfK hat z. B. die Zusammenarbeit mit Ukraine, Kasachstan und Russland wegen eingestellt, weil sich dort die Eltern die Kinder selbst aussuchen sollten und dieses Verfahren nicht tragbar ist. Korruption wäre auch ein Grund zum Abbruch der Beziehungen. Oder durch kritisches Nachfragen von Vereinsmitgliedern zum Haushalt, zu Kosten und der Mittelverwendung bei der Adoption. Gibt es auch regelmäßig. Hier wird Transparenz verlangt und wenn es diese nicht gibt, wird auch entsprechend reagiert.
Das kann Korruption natürlich nicht vollständig verhindern. Sind die künftigen Adoptiveltern im Ausland und es wird zusätzliches Geld von ihnen verlangt, werden sie bezahlen, bevor sie ohne ihr Kind - das sie dann meist schon kennen gelernt und eine Beziehung zu ihm aufgebaut haben - das Land wieder verlassen. Ist für mich nachvollziehbar, aber der Verein reagiert dann hinterher wie oben beschrieben. Dieter
Wie schon zu Anfang der Diskussion erwähnt, finde ich den Internetauftritt von EfK gar nicht schlecht! Daher muß ich mich Esox auf jeden Fall anschließen. Warum muß man sich hier so verteidigen?
Und kann mir bitte jemand erklären, wie das mit der IP zustande kam? Vielleicht ist das ja ein technisch erklärbares Ding?
Ich habe die IP mal in Google eingetippt und einige Treffer bekommen. Es scheint ein Mailserver des Providers web.de zu sein. Dieser sollte eigentlich die Mails an die Original-Mailadressen von EfK weiterleiten, womit es wohl Probleme gab.
Ich hätte mal eine Frage an die beiden Forumsmitglieder von efk:
wie geht Ihr mit dem Wunsch von Adoptierten um, etwas über ihre Herkunft wissen zu wollen.
Meines Erachtens ist Auslandsadoption nur dann redlich, wenn man den kulturellen Hintergrund der Kinder respektiert und sich bemüht, so viel wie möglich über ihre Herkunft zu erfahren, auch wenn beispielsweise die brasilianischen Behörden sich mit der Auskunft zufrieden geben, das Kind wurde zur Adoption freigegeben (Name der Mutter nicht bekannt).
Adoptierte haben ein Recht auf das Wissen über ihre Herkunft. Für Auslandsadoptierte ist das in der Regel total schwer, etwas herauszufinden.
Ich habe daher ein paar Fragen an Euch:
[list] In wieviel Prozent aller Eurer Adoptionen bei efk ist Euch der Name der Mutter bekannt? Stellt Ihr Nachforschungen an? [/list:u]
[list] Fragt Ihr die Behörden vor Ort bewusst nach allen verfügbaren Infos über die Herkunftsfamilie? [/list:u]
[list] Stellt Ihr Eure Kontakte vor Ort den Adoptierten für die Herkunftssuche zur Verfügung? [/list:u]
[list] Habt Ihr schon mal Herkunftssuchen von Euren Adoptierten erlebt? Wenn der Verein 20 Jare besteht, könnte es doch erste Herkunftssuchen geben, oder?[/list:u]