Wir haben 1986 zwei Geschwisterkinder aus Kinderheimen im Alter von 3 und 5 Jahren bei uns aufgenommen und adoptiert. Die Geschwister waren von der Jugendhilfe in unterschiedlichen Kinderheimen untergebracht und kannten sich zu dieser Zeit nicht mehr. Wir wollten diesen Kindern eine normale und liebevolle Familie sein. Die Kinder sind in Deutschland geboren, ein leiblicher Elternteil stammt aus dem arabischen Raum. Wie bei Adoptionen damals üblich, haben wir fast nichts über die leiblichen Eltern und die Ursachen für die Heimunterbringung der Kinder erfahren.
Die Eingewöhnung der Kinder in unserer Familie erfolgte problemlos. Wir haben den Geschwistern sofort gesagt, dass wir nicht ihre leiblichen Eltern sondern die Adoptiveltern sind. In diesem Alter nahmen sie das auch scheinbar uninteressiert zur Kenntnis und stellten keine Fragen. Beide Kinder zeigten von Anfang an psychische und auch physische Auffälligkeiten (Bettnässen, ständiges rhythmisches Schaukeln im Schlaf, häufige Wutanfälle bzw. Weinen ohne ersichtlichen Grund u. a.). Deshalb haben wir uns sofort professionelle Hilfe bei einem Kinderpsychiater und einer Kinderpsychologin geholt. Beide Fachleute deuteten die Auffälligkeiten als Nachwirkungen der Heimunterbringung und waren bezüglich der Prognose sehr optimistisch. Beide Kinder hatten nach den psychologischen Tests einen normalen Entwicklungsstand und keine Anzeichen einer psychischen oder körperlichen Erkrankung.
Die Vorschul- und auch die Grundschulphase verlief trotz der o. g. Auffälligkeiten ziemlich normal. Wir führten ein normales Familienleben und befassten uns viel mit den Kindern. In der Grundschule hatten beide gute bis befriedigende Noten. Bis zum Alter von 13 Jahren lief somit alles wie erhofft und wie in den meisten anderen Familien auch. Das änderte sich aber zu Beginn der Pubertät, was ja mehr oder weniger auch noch normal ist. Allerdings sind die Probleme in unserem Fall dann so eskaliert, dass wir uns fast keinen Rat mehr wussten. So schwänzten beide Kinder zunehmend die Schule, sie schlossen sich zweifelhaften Cliquen an und kamen oft betrunken oder gar nicht mehr nach Hause. Wir wurden regelmäßig zu Aussprachen in die Schule und mitunter auch aufs Polizeirevier bestellt. Schulverweise wurden angedroht. Wir stellten zunehmend fest, dass wir beschwindelt und auch im eigenen Haus bestohlen wurden. So konnten wir kein Bargeld mehr unverschlossen aufbewahren, weil es sonst weg war. Auch Spirituosen, Werkzeug und Wertsachen mussten weggeschlossen werden, sonst war „Schwund“ zu verzeichnen. Dabei bezichtigten sich beide Kinder immer gegenseitig. Alle unsere erzieherischen Bemühungen und Belehrungen, das zu ändern, blieben erfolglos. Wir holten uns wieder professionelle Hilfe beim Jugendamt, bei Beratungsstellen, beim Kinderpsychiater und beim Psychologen. Es erfolgten dann auch Hilfsmaßnahmen, wie psychotherapeutische Kuren, Hilfen zur Erziehung usw. Leider blieb alles mehr oder weniger erfolglos. Auch die Fachleute kamen offenbar an ihre Grenzen.
Trotz Schulabbrüchen haben wir dann für beide mit Mühe eine Lehrstelle bekommen. Die Probleme mit unentschuldigtem Fehlen und anderen Delikten (u. a. Alkohol und Drogen) setzten sich leider in der Lehre fort, so dass beide die Lehre abbrachen bzw. fristlos gekündigt wurden. Nach der Volljährigkeit sind unsere Adoptivkinder ausgezogen und wir haben ihnen eigene Wohnungen eingerichtet. Leider besserte sich die Situation auch nach dem Auszug nicht. Ab der Volljährigkeit hatten wir fast keinen Einfluss mehr. Aufgrund des Datenschutzes erhielten wir auch keinerlei Auskünfte mehr von Schulen, Ausbildungsbetrieben und Behörden. Das Jugendamt war nicht mehr zuständig.
Wegen verschiedener Delikte folgten dann Haft- und Bewährungsstrafen, auch fanden in der Folge Zwangsräumungen statt, von denen wir erst danach erfuhren. Alle Sparbücher und Geldbeträge, die wir für unsere Kinder angespart hatten, wurden allesamt für die entstandenen Schulden gepfändet. Wir haben uns immer wieder gefragt, was wir falsch gemacht haben. Eine richtige Antwort auf diese Frage kann uns niemand geben. Heute haben wir so gut wie keinen Kontakt mehr zu unseren Adoptivkindern. Sie zeigen an ihrer Adoptivfamilie kein Interesse mehr, obwohl wir immer wieder den Wunsch nach einem Neuanfang zum Ausdruck bringen. Auch untereinander haben unsere Adoptivkinder seit 10 Jahren keinen Kontakt mehr. Wir können uns diese Entwicklung nur so erklären, dass die fehlende Geborgenheit im Kleinkindalter und ein fehlendes „Urvertrauen“ die Persönlichkeit für ein ganzes Leben schädigen können.
Ich will mit unserer Erfahrung niemanden den Mut für die Adoptionsentscheidung nehmen. Es gibt sicher viele positive Fallbeispiele. Ich will nur schildern, wie es sich eben auch entwickeln kann. Wenn uns das damals jemand vorausgesagt hätte, hätten wir das nicht glauben wollen.
Zitat von Erwin65Wir können uns diese Entwicklung nur so erklären, dass die fehlende Geborgenheit im Kleinkindalter und ein fehlendes „Urvertrauen“ die Persönlichkeit für ein ganzes Leben schädigen können.
Ich persönlich stimme dem uneingeschränkt zu. Das ist und war auch meine Meinung. ich denke darüberhinaus, dass man mit ein wenig Allgemeinbildung, gesundem Menschenverstand, Empathie oder Solidarität auch ohne eigene Erfahrung oder Aufklärung durch Dritte darauf kommen kann. Erikson sagt, dass das Urvertrauen die erste Aufgabe in der Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen ist, und dass alle weiteren Entwicklungsschritte nicht möglich sind, wenn ein Mensch das Urvertrauen nicht erlernt hat. Auch unsere Regierung sagt, dass die Wurzeln eines Menschen unabdingbar für eine gewürdigte, individuelle und andere Menschen achtende Persönlichkeit sind.
Zitatnancy schrieb: Auch unsere Regierung sagt, dass die Wurzeln eines Menschen unabdingbar für eine gewürdigte, individuelle und andere Menschen achtende Persönlichkeit sind.
Weil sich unsere Regierung ja ausschließlich aus Psychologen, Psychoanalytikern, Psychotherapeuten und Psychiatern zusammensetzt, muss diese Bewertung ja unbedingt stimmen!
Du schilderst ja ein wahres Horrorszenario. Von diesem Ausmaß an Fehlverhalten Adoptierter aus Heimen habe ich bislang noch nichts gelesen. Viele der in diesem Alter Adoptierten, die hier im Forum mitschreiben, stammen aus Heimen, in denen sie die ersten Lebensjahre verbrachten, weisen aber derartig gravierende Auffälligkeiten meines Wissens nicht auf. Mangelndes Urvertrauen drückt sich meist nicht in solch einem massiven gesellschaftsfeindlichen Verhalten aus, sondern eher in Zurückgezogenheit, depressiven Stimmungen oder mangelnder Kontaktfähigkeit.
Du schilderst nichts darüber, ob es sich um Mädchen oder Jungen handelt. Natürlich spielt das keine besondere Rolle, man kann von beiden Geschlechtern ein gewisses Maß an Kompatibilität erwarten. Ihr habt ja fürchterliche Jahre des Kampfes für eine einigermaßen normale Entwicklung der beiden Ado-Kinder hinter Euch. Meine Hochachtung dafür, dass Ihr nicht aufgegeben habt, den beiden zu helfen, sich wenigstens ansatzweise zu normal funktionierende Menschen zu entwickeln. Die Heimakten der beiden müssten doch Hinweise über die Situation der Eltern und die ersten Lebensmonate/-Jahre der beiden Geschwister enthalten, habt Ihr die nie eingesehen bzw. einsehen können? Dass sie aber auch in diesem bereits fortgeschrittenen Altern noch nicht zur Vernunft gekommen sind, ist merkwürdig. Erklärungen dazu kann ich leider auch nicht abgeben und Erziehungs- oder Umgangsratschläge brauchst Du ja wohl auch nicht mehr.
Wünsche Dir den Frieden, den Du nach diesen Jahren der heftigsten Auseinandersetzungen verdient hast.
Seit ich auf diesem Forum aktiv bin, frappiert es mich immer wieder total, wie viele der Erfahrungen, die ich hier geschildert finde, sich mit meinen eigenen decken oder jedenfalls vergleichbar sind. In meinem Fall würde ich es großes Glück nennen, dass es zumindest nicht ganz so schlimm i.S.e. kriminellen Entwicklung geendet hat, weil ich irgendwann nach der Bundeswehr (vielleicht auch durch die Bundeswehr, wäre mir auch nicht peinlich) noch geschafft habe, die Kurve zu kriegen. Aber sonst ist der ganze Ablauf / Entwicklung, die dramatische Verschärfung in der Pubertät, etc. praktisch identisch. Für mich steht mittlerweile fest, dass das Wissen um den eigenen Adoptionshintergrund verbunden mit dem Nicht-Wissen um die eigene Herkunft diese innere Zerrissenheit begründet, die sich dann als Aggression nach außen und nicht zuletzt gerade gegen nahestehende Menschen und natürlich auch die Adoptiveltern richtet. Einfach weil das Adoptivkind nie glauben kann, dass es wirklich geliebt wird.
Zitat von ArkanautFür mich steht mittlerweile fest, dass das Wissen um den eigenen Adoptionshintergrund verbunden mit dem Nicht-Wissen um die eigene Herkunft diese innere Zerrissenheit begründet, die sich dann als Aggression nach außen und nicht zuletzt gerade gegen nahestehende Menschen und natürlich auch die Adoptiveltern richtet. Einfach weil das Adoptivkind nie glauben kann, dass es wirklich geliebt wird.
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Danke für Deinen Kommentar. Es stimmt, es ist mein erster Beitrag in diesem Forum, weil ich erst jetzt auf das Portal gestoßen bin. Ich habe nur meine Lebensgeschichte als Adoptivvater geschildert. Ich denke, dazu ist das Forum da. Du hast auch recht, es ist ein Worst-Case-Szenario. Das wird es für uns möglicherweise auch bis an unser Lebensende bleiben. Es ist sicher auch kein typischer Fall. Ich hätte viel lieber von einem Happy End berichtet. Aber das Leben ist, wie es ist. Es ist auch okay, wenn jemand sachliche Kritik oder Zweifel äußert. Aber die zweideutige Bemerkung „Ein Schelm der Böses dabei denkt“ finde ich in dem Forum wenig hilfreich.
Zitat von Erwin65... Es ist auch okay, wenn jemand sachliche Kritik oder Zweifel äußert. Aber die zweideutige Bemerkung „Ein Schelm der Böses dabei denkt“ finde ich in dem Forum wenig hilfreich.
Erwin65
Nun, Erwin, ich fand deinen Bericht sehr gehaltvoll und informativ, aber ich kann IllyBidol schon auch verstehen.
Dieser letzte Absatz ist vielleicht schon ein bisschen ungeschickt formuliert, oder wie immer man es nennen will, ein bisschen brüsk und lässt bei manchem Leser eben möglicherweise die Frage nach deiner Intention zumindest teilweise offen.
Normalerweise suchen Teilnehmer hier im Forum ja einen Austausch. Bei dir klingt das so, als wolltest du deinen Bericht hier zur freien Verwendung hinterlegen, so wie jemand z.B. seine Kriegstagebücher dem dt. Historischen Museum stiftet o.ä. und wieder gehen. - In diesem Falle würde ich schon fragen, was ich damit soll.
Denn auch wenn ich deinen Bericht lesenswert finde, ist er natürlich nicht objektiv, kann es per se gar nicht sein. Würde ich deine Adoptivkinder fragen, bekäme ich wieder einen etwas anderen Bericht. Hat nichts mit Aufrichtigkeit zu tun, die gestehe ich jedem hier zunächst einmal selbstverständlich zu, sonderm das liegt einfach in der (menschlichen) Natur der Sache.
Interessant wäre es ja, jetzt in einem Austausch zu treten, z.B. über "was ist falsch gelaufen?".
Zitat von Erwin65 Wir können uns diese Entwicklung nur so erklären, dass die fehlende Geborgenheit im Kleinkindalter und ein fehlendes „Urvertrauen“ die Persönlichkeit für ein ganzes Leben schädigen können.
Hm. Damit ist logischerweise die Möglichkeit, dass auch ihr in eurer Zeit Fehler gemacht haben könntet, ja ausgeschlossen. Es kann "nur" am Herkunftskontext liegen. Hm. Passt nicht zu meiner Lebenserfahrung. Meine eigenen (ado-)Eltern haben mir all ihre Liebe geschenkt und ihr Bestes gegeben, mir ein gutes Leben zu ermöglichen. Trotzdem haben sie unendlich viel gravierende Fehler gemacht, die für meine psychische Entwicklung z.T. massive Folgen hatte. Auch leibliche Eltern machen solche Fehler, ein guter Freund sagte einmal "alle Eltern tun ihren Kindern irgend etwas an". Aber die Aufgabe von Adoptiveltern ist natürlich deutlich schieriger und anspruchsvoller.
Also, das wäre nur als Beispiel für einen möglicherweise fruchtbaren Austausch. Auch du könntest dabei ja z.B. von den hier versammelten Adoptivkindern vielleicht Erfahrungen sammeln, die dir wiederum helfen, deine eigenen Erfehrungen besser einzuordnen und zu verarbeiten. - Aber dein Duktus klingt nicht wirklich so, als ob du dächtest, dass du auch noch dazulernen könntest.
Ich höre im wesentlichen enttäuschte Liebe aber auch ein beleidigtes Selbstbild heraus. Auch das ist ganz menschlich verständlich, bringt aber niemanden weiter. Als Anschauungsbeispiel ist euer Fall genau in dem Maße wertvoll, in dem wir darüber reden können. Wenn du dagegen sagst: "Seht her, so war es, wir haben alles richtig gemacht, seht wie's gelaufen ist, zieht eure eigenen Schlüsse.", bleibt mir eigentlich nur Achselzucken. Meines Wissens gibt's schon auch Fälle, wo es ganz anders gelaufen ist ... *denkt zB an FineFluffy *
Zitat von Arkanaut...Meines Wissens gibt's schon auch Fälle, wo es ganz anders gelaufen ist ... *denkt zB an FineFluffy * (link geändert, falscher post)
...man muss aber fairerweise auch sagen, dass wir hier auch bei finefluffy nur die Sicht der Adoptivmutter lesen und nicht ein direktes Statement der Adoptivkinder -wie bei Erwin eben auch.
Ich kenne kein Elternpaar, das sich fehlerfrei nennen würde was die Erziehung und umsorgung der Kinder angeht. Deine Erziehung deiner Adoptivkinder bzw. Euer Familienleben zu beurteilen ist hier natürlich gar nicht möglich.
Fakt ist aber, das Kinder, die mit 3 und 5 Jahren adoptiert wurden aus einem Heim zweifellos einige bindungsabbrüche verkraften mussten - und das gerade im Säuglings- und kleinkindalter, welches so prägend für viele Dinge ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob Adoptiveltern da in irgendeiner Form "versagt" oder grobe Fehler gemacht machen müssen, wenn kinder sich und ihrem leben schaden, sondern dass diese Kinder u. U. Schon weit vorher zuviel erlebt haben, um es verkraften zu können.
dass bei Ado- und Pflegekindern nicht zustande gekommene erste (vielleicht auch zweite oder dritte) Bindungen nicht unerhebliche Störungen und auch Schwierigkeiten auftreten, ist doch seit vielen Jahren bekannt - sicher auch den Jugendämtern. Aus diesem Grund ist es m. M. nach fahrlässig, den Ado-Eltern keine fachpsychologische Begleitung oder zunächst Aufklärung anzubieten. Die größte Anzahl der Ado-Eltern geht doch recht blauäugig in diesen Status und zweifeln bei auftretenden Störungen an ihrer Erziehungsfähigkeit oder an den Genen der Kinder, obwohl der Knackpunkt ganz woanders liegt. Sog. misslungene Adoptionen wären dann wohl nichtin so großer Anzahl zu beklagen.
welches ja bietet denn adoeltern, herkunftseltern und adoptierten überhaupt fachkundige hilfe an? dafür haben sie weder fach- kompetenz noch interesse (ausnahmen bestätigen die regel) und schon gar keine zeit. das müssen und können alle beteiligten am adoptionsgeschehen wohl selber tun.
die adomutter in meinem fall wollte freiwillig die nicht erfüllbare aufgabe des jungendamtes übernehmen und mich zu einem psychottherapeuten schicken, was ich sehr "lieb" fand, nachdem ich nichts weiter als meine im j.a. hinterlegten dokumente und briefe für meinen sohn, die sie illegal an sich genommen und in ihrem keller versteckt hat, zurückforderte. es ist schade, dass sie sich um mich "sorgen" macht (man kann es auch verurteilen nennen) anstatt um sich selbst, und sich anscheinend nichts dabei denkt, mich spätabends mit ihren krankheitsgeschichten ( die ich mittlerweile alle kenne) zu belästigen. wenn ich mich oder unsereine sich so aufführen würde, würde jedermann zu recht sagen, dass ein leibliches kind dieser mutter weggenommen werden und in pflege oder in adoption gegeben werden muss und alle welt würde das verstehen.
tja, es ist noch lange nicht das selbe wenn zwei das gleiche tun...
Zitat von Erwin65... Es ist auch okay, wenn jemand sachliche Kritik oder Zweifel äußert. Aber die zweideutige Bemerkung „Ein Schelm der Böses dabei denkt“ finde ich in dem Forum wenig hilfreich.
Erwin65
Nun, Erwin, ich fand deinen Bericht sehr gehaltvoll und informativ, aber ich kann IllyBidol schon auch verstehen.
Kann ich nicht. Nach eigener Aussage ist er ein 25jaehriger junger Mann (und somit ohne jegliche wirkliche Lebenserfahrung). Und er stellt sich hier wichtigtuerisch hin, und bloeckt einen Adoptivvater, der sein Leid schildert, an, und bezichtigt ihn fast der Luege. Was ist da zu verstehen?
Ein 25jaehriger junger Mann, der bisher im Forum fats nur parasitaer reagierte und oftmal die User mit duemmsten Spruechen belegte, ohne substantiell irgendwas zu bieten. Kostprobe:
Seine eigenen Worte: “Hallo Ulrike, ich bin erst 25,”
"In diesem speziellen Fall aber nur, wenn die Schweiz den Nürnberger Trichter zur Verfügung stellt." "Was bist Du nur für ein bitterböses Menschenkind. " "Tragischerweise sind viele Deiner bösartigen Kommentare auch noch gegen Adoptivkindern gerichtet."
"Ja, bei leiblichen Kindern ist das etwas ganz anders, denn sie sind unsterblich. Deine Logik möchte ich nicht haben." "Hans im Glück, trink bitte nicht soviel Costa-Rica-Kenia-Blend. Dann klappt´s auch wieder mit der Logik." "Diese Leute sind schon jenseits von Gut und Böse." "Ja mei. Die südamerikanische Gelassenheit hat aber noch nicht auf Dich abgefärbt."
Unterm Strich ist mir egal was er da aeussert, aber die Solidaritaet mit einem, der noch nicht mal weiss , was Verantwortlichkeit einem Kind gegenueber ist, auszuueben, weil es gegen einen Adoptionsvater geht, ist schon ein starkes Stueck Ignoranz und Entlarvung des Solidaristen.
Dieser letzte Absatz ist vielleicht schon ein bisschen ungeschickt formuliert, oder wie immer man es nennen will, ein bisschen brüsk und lässt bei manchem Leser eben möglicherweise die Frage nach deiner Intention zumindest teilweise offen.
Normalerweise suchen Teilnehmer hier im Forum ja einen Austausch. Bei dir klingt das so, als wolltest du deinen Bericht hier zur freien Verwendung hinterlegen, so wie jemand z.B. seine Kriegstagebücher dem dt. Historischen Museum stiftet o.ä. und wieder gehen. - In diesem Falle würde ich schon fragen, was ich damit soll.
Ein starkes Stueck den Bericht eines Adoptionsvaters mit dem Kriegstagebuch aus der Hitlerzeit gleichzusetzen, ich glaube du tickst nicht richtig und weisst nicht was du da von dir gibst. Wenn du nicht weisst was du mit dem Bericht des Vaters anfangen kannst, dann liegt es an dir.
Jeder Mensch hat das Recht, auch in einem Forum, sein Herz auszuschuetten, und nicht erst, wie du es anregst, nach der Nutzanwendung fragen zu muessen,.
Du entwirfst mit dem, was du hier forderst, etwas sehr schauriges. Naemlich eine Entmenschlichung. Gefuehle duerfen nur geeaussert werdne, wenn sie abklopfbar und diskussionswuerdig sind? Hier stimmt dein Begriff: Gruselig. Das ist ja noch schlimmer als in der Kommune 1 Die hatten zumindest ein politisches Ziel. Weder Spontaneitaet noch Klage ist gerechtfertigt, sondern immer erst hinterfragen "wem dient es" und "was hilft es". Das Leben reduziert zum reinen Nutzeffekt.
Du selbst allerdings haelst dich restlos bedeckt. Du behauptest Adoptionskind zu sein und eine Therapie gemacht zu haben, aber eben, es ist Behauptung, es schimmert nirgendwo auch nur den Ansatz von wirklich persoenlichen Gefuehlen oder Betroffenheiten durch. Alles ist steril. Und so erwartest du das von anderen?
Sorry, das Forum dient nicht deiner persoenlichen Gestaltung, sondern dient allen Beteiligten, die es nach ihren Moeglichkeiten und ihrem Willen formen.
Ich moechte auch weiterhin Menschen hoeren was fuer ein Schicksal sie haben, ohne es gleich nach Sachzwaengen und Nurzeffekten abklopfen zu muessen. Insofern ist es wichtig auch mal zu hoeren, wie es auch anders laeuft. Und das passt genau in die vielen Klagen von Adoptierten, die ungluecklich ueber ihre Adoption sind oder mit den A-Eltern keinerlei Friedne haben
Ach ja, Poet nennst du dich. Die Poesie mein "Freund" ist etwas dir absolut kontraeres. Es sei denn du verstehst unter "Poesie" Ernst Juengers Stahlgewitter.