ZitatVantera schrieb in einem anderen Faden: Wenn jemand so weit geht, um einen Kinderwunsch erfüllt zu bekommen, kann man diese Frauen m. M. Nach aber nicht mehr unter der Sortierung "wie weit würden Frauen gehen, um ihren Kinderwunsch erfüllt zu bekommen" einordnen. Bei solchen Dingen geht es doch auch schon lange nicht mehr um einen Kinderwunsch, da treten doch ganz andere psychische Störungen zutage, um die man sich kümmern muss
. Heute Vormittag brachte der DLF einen Betrag über ein deutsches Ehepaar, das über eine schweizer Organisation eine Leihmutter in Amerika rekrutierten. Die "Zutaten" stammten von dem Ehepaar, die Leihmutter trug lediglich die Zwillinge (Junge und Mädchen) aus. Die junge Leihmutter, verheiratet und bereits Mutter zweier Kinder kam in diesem Beitrag auch zu Wort und schilderte ihre Gefühle, Ansichten und gesundheitlichen Beeiträchtigungen bei diesem Projekt. Allein sie bekam für diese Dienstleistung 40000 Dollar. Dazu kamen noch Vermittlungs-, Genehmigungsgebühren, ärztliche Überwachungen, Flugkosten für die auftraggebenden Eltern, die während der Schwangerschaft engen Kontakt hielten, Entbindungskosten usw. usw. Sicherlich wurde der Gesamtbetrag auch genannt, den ich aber nicht mitbekam, da ich zwischendurch abgelenkt war. Übrigens, die Kinder sind zwischenzeitlich im Kindergartenalter und berichten überall von ihren zwei Müttern, der Mutter, bei der sie wohnen und der Mutter in Amerika. Aus Kindessicht bislang doch sehr aufregend.
Wie ordnet Ihr diesen Fall ein, angesichts der unter den Themen "Mutter missbrauchte Adoptivtochter (14) als Babymaschine" und "Ich reiche Dich weiter" geführten Diskussionen bezüglich überbordender Kinderwunschsehnsüchte?
wenn die Zutaten vom Ehepaar kamen, waren die Eltern denn unfruchtbar oder entspricht das Ganze einem Dienstleistungsgedanken nach dem Motto: "die Schwangerschaft ist mir zu anstrengend, ich besorge mir mal ein Kind?"
Dabei fällt mir Elton John ein, der gerade mal zum zweiten Mal Vater wird, wo mich die Leihmutterschaft ebenfalls sehr befremdet hat.
Es gibt einige Krankheiten die fruchtbare Frauen den Kinderwunsch trotzdem nicht erfüllen lassen. In so einem Fall wäre eine Leihmutterschaft zumindest nachvollziehbar.
Ich , für mich konnte es mir aber nicht vorstellen. Ausserdem, sooo toll sind die Gene der meisten Menschen nicht das man sie unbedingt an die nächste Generation weiter geben müsste. Unsere "Gen-Überraschungspakete" machen das Leben genau so reich und glücklich. Solange es geschlüpfte Kücken gibt die ein Nest brauchen, finde ich sollte man keine Eier legen lassen.
bei der Frau war das Gebärorgan entfernt worden, die anderen aber erhalten geblieben.
Aber man kann mal sehen, wieviel einigen Frauen (die wohl über unerschöpfliche Mittel verfügen) ein Kind wert ist. Viele können sich das nicht leisten. Dagen ist wohl eine Auslandsadoption ein "Schnäppchen", vom Preis her gesehen, nicht von den Kindern.
Zitat von MartinaHeute Vormittag brachte der DLF einen Betrag über ein deutsches Ehepaar, das über eine schweizer Organisation eine Leihmutter in Amerika rekrutierten. Die "Zutaten" stammten von dem Ehepaar, die Leihmutter trug lediglich die Zwillinge (Junge und Mädchen) aus. Die junge Leihmutter, verheiratet und bereits Mutter zweier Kinder kam in diesem Beitrag auch zu Wort und schilderte ihre Gefühle, Ansichten und gesundheitlichen Beeiträchtigungen bei diesem Projekt. Allein sie bekam für diese Dienstleistung 40000 Dollar. Dazu kamen noch Vermittlungs-, Genehmigungsgebühren, ärztliche Überwachungen, Flugkosten für die auftraggebenden Eltern, die während der Schwangerschaft engen Kontakt hielten, Entbindungskosten usw. usw. Sicherlich wurde der Gesamtbetrag auch genannt, den ich aber nicht mitbekam, da ich zwischendurch abgelenkt war. Übrigens, die Kinder sind zwischenzeitlich im Kindergartenalter und berichten überall von ihren zwei Müttern, der Mutter, bei der sie wohnen und der Mutter in Amerika. Aus Kindessicht bislang doch sehr aufregend.
Wie ordnet Ihr diesen Fall ein, angesichts der unter den Themen "Mutter missbrauchte Adoptivtochter (14) als Babymaschine" und "Ich reiche Dich weiter" geführten Diskussionen bezüglich überbordender Kinderwunschsehnsüchte?
Im Falle der US-Leihmutter handeln alle beteiligten Personen als Erwachsene und auf eigene Verantwortung; auch wenn das in Deutschland verboten ist, ist es in den USA nicht illegal, ebenso wenig wie in Indien, in Russland und diversen anderen Ländern. Es gab schon einmal eine (deutsche) TV-Dokumentation, in der ein deutsches Paar aus Stuttgart nach Moskau begleitet wurde, um sich die Dienste einer Leihmutter einzukaufen. Wer das Geld hat sich sein Wunschkind so zu beschaffen, ist nur diesem gegenüber darüber Rechenschaft schuldig.
Im Falle der als Leihmutter missbrauchten Tochter kann von einer Eigenverantwortung der Leihmutter keine Rede sein; es ist schlicht kriminell und schon alleine deswegen mit dem ersten Fall nicht vergleichbar.
Was aber die Adoptionsfreigabe einer überforderten Mutter mit dem krankhaften Kinderwunsch von unfruchtbaren Frauen zu tun haben soll, erschließt sich mir leider nicht.
ZitatWas aber die Adoptionsfreigabe einer überforderten Mutter mit dem krankhaften Kinderwunsch von unfruchtbaren Frauen zu tun haben soll, erschließt sich mir leider nicht. Cornelia
Rein gar nichts. Es ging lediglich um die Beschreibung der überbordenden Kinderwunschsehnsüchte und stellt eine weitere Variante dar, diese erfüllt zu bekommen.
Es ist immer schwer vorstellbar, wenn man selbst nicht in der Situation ist. Mir z. B. wäre schon eine künstliche Befruchtung zu viel. Wenn ich kein Kind kriegen kann (auf natürlichem Wege), dann bekomme ich eben keines. Das ist aber nur meine persönliche Einstellung zu der Sache. Es gibt ja die unterschiedlichsten Intentionen, warum überhaupt ein Kinderwunsch da ist. Dann kommt eben die Intensität dieses Wunsches dazu.
Für mich ist ein Kinderwunsch nicht Prio 1 - ich kann mir ein Leben ohne Kind problemlos vorstellen. Von daher kann ich diese Leihmuttersache überhaupt nicht nachvollziehen. Aber ich weiß aus der eigenen Verwandtschaft, dass es Menschen gibt, deren Leben sinnlos erscheint, wenn sie kein Kind haben. Da gibt's dann die Leute, die unbedingt ein eigenes wollen - also mit den "eigenen Genen" - ich denke, das sind dann die, die z. B. auch die Leihmuttermöglichkeit in Betracht ziehen. Sind aber nur meine Gedanken dazu...
Hm...ich find das Thema Leihmutterschaft schwierig. Ich denke, die Mehrzahl der Leihmütter macht diesen "Job" aus einer wirtschaftlichen Not heraus, die wenigsten des guten Geldes wegen. Zudem geht dass an die Psyche und den Körper.
Für mich ist da die Grenze erreicht, ab dieser ich es nicht mehr vertretbar finde, den eigenen Kinderwunsch um jeden Preis verwirklichen zu wollen, nicht auf kosten anderer Menschen.
Ich frage mich dann auch immer, wie diese Kinder sich wohl später fühlen mögen? Ähnlich wie adoptierte, die im Bauch einer "anderen" Mutter heranwuchsen?
Ich für meinen Teil finde eine Leihmutterschaft abhängig von den Umständen nicht unbedingt schlecht.
Ich kenne einen Film, der Titel leider entfallen, da geht es mir viel zu weit. Da werden Klone gezüchtet und ein klon einer Frau trägt für sie das Kind aus und wird danach mit einer Giftspritze einfach getötet und weggeworfen. Ist eine Frau aber aufgrund eines Herzleidens, hormonellen Problem o.ä. nicht in der Lage ein Kind auszutragen und eine Leihmutter erklärt sich bereit dies für sie zu tun, habe ich damit absolut kein Problem. Kinderlosigkeit ist für viele Menschen eine solche Qual. Ich finde eine Leihmutterschaft in dieser Weise nicht abartig.
Für mich ist es keine Frage, ob dieses Kind zwei Mütter hat. Meiner Meinung nach nicht. Laut meiner gefühlten Definition ist die einzige Verbindung zwischen dem Kind und der Leihmutter die körperliche Verbindung. Natürlich frage ich mich dennoch, ob ein ähnliches Trauma bei der Weggabe, oder Zurückgabe, des Kindes entsteht, wie bei Adoptierten. Immerhin ist die Leihmutterschaft nichts natürliches, wie so vieles in der modernen Medizin, von dem wir nicht wissen, wie es sich auf uns Menschen auswirkt.
Der hier beschriebene Fall wirkt auf mich in dem Sinne befremdlich, dass sich das Paar über alle Grenzen der Welt hinweg ihren Kinderwunsch erfüllt. Das finde ich ein wenig absurd. Mich würden die Argumente in Deutschland gegen die Leihmutterschaft interessieren.
Aber genug von mir. Ich habe sowieso nicht komplett erklären können wie ich es sehe.
das Schwierige an einer Leihmutterschaft finde ich den Dienstleistungsgedanken nach dem Motto wenn es mit der eigenen Herstellung nicht klappt oder zu anstrengend ist, dann soll jemand anders halt für mich den Job erledigen. Da steckt für mich zuviel Anspruchsdenken darin wonach jedem ein Kind zusteht.
Bei der Adoption ebenso wie bei Pflegekindern sind die Kinder einfach da und "müssen" versorgt werden und zwar auch emotional.
2 Mütter hat das Kind für mich aber auch nicht, da die "Zutaten" häufig von den Eltern kommen.
für mich ist der Gedankengang den du beschreibst durchaus nachvollziehbar, ich setze diesen aber nicht automatisch mit einer Leihmutterschaft gleich. Für mich ist eine Leihmutterschaft lediglich eine andere Art ein Kind zu bekommen. So ähnlich wie bei einer Adoption oder der künstlichen Befruchtung. Ich sehe darin kein unnatürliches, krankhaftes Wollen ein Kind zu bekommen. Krankhaft ist für mich der besprochene Fall der Adoptivmutter und ihrer missbrauchten Tochter.
Jedoch gibt es sicher Paare, die genau diesen Gedanken haben.
Vor längerer Zeit sah ich auch mal eine Doku über eine Leihmutter in den USA. Ob sie auch eigene hatte, weiss ich nicht mehr, aber sie macht das alle paar Jahre und nur und ausschliesslich für Dollars auch wenn sie so ein Gewäsch vorbrachte wie z.B. "ich mache doch kinderlose Paare glücklich".
Aus ihrem Gesicht konnte ich keine glückliche Frau erkennen und das Ganze erinnerte mich sehr an Prostitution. Die einen machen Sex für Geld und machen Männer glücklich, die anderen machen (bzw. tragen aus) Kinder für Geld und machen Mann und Frau glücklich.
Ich steckte damals als ich schwanger war in einer etwas klammen ökonomischen Situation aber ich hätte auch wenn ich in einer wirklichen finanziellen Notlage gewesen wäre, NIEMALS Geld oder anderweitige Zuwendungen oder Hilfe von den Adoptiveltern annehmen können obwohl diese mir das angeboten hatten. Es wäre mir vorgekommen als hätte ich mein Kind (und meinen Körper auch) verkauft und mich wie eine Prostituierte/Leihmutter gefühlt.
Ich könnte nicht mal einen Hund verkaufen, wenn meine Hündin Welpen hätte. Leben zum Lieben verkauft man nicht.
Ich könnte nicht mal einen Hund verkaufen, wenn meine Hündin Welpen hätte.
Hast Du Deinen Hund geschenkt bekommen?
Mit dem Geld sehe ich es auch wie Du, kenne aber auch die andere Seite. Viele A-Eltern fühlen sich über das "gemeinsame" Kind mit den H-Eltern verbunden.
Beispiel: durch Zufall sah ich "unsere" H-Mutter, die sich mit Krücken fortbewegte, und in der Zeit erfuhr ich auch vom JA, daß es ihr körperlich nicht gut ginge. Da fragte ich mich schon, wie ich ihr helfen kann. Ich lebe mit ihrem Kind, und sie soll mir egal sein?