Erstmal ein Dankeschön an alle für die Glückwünsche
Eigentlich hatte das ziemlich "harmlos" angefangen. Ich habe mich mittlerweile mit fast allen Ämtern in Verbindung gesetzt, die damals bei meiner Adoption mit involviert waren. Merkwürdigerweise hatten sie bzgl. meines Geburtsjahres ein anderes in ihren Unterlagen stehen, wie es bei mir im Ausweis und in der A-Geburtsurkunde steht. Das fiel mir aber damals schon auf, als ich vor einigen Jahren beim JA war, um Einsicht in meine A-Akte zu bekommen. Damals dachte ich es sei ein Tippfehler in dieser Akte gewesen, zumal ich die Sb auch darauf hinwies, sie jedoch ging gar nicht auf mich einging. Hinzu kommt auch, dass meine Adoptiveltern mir damals immer erzählten, dass man bei mir nicht wüsste in welchem Jahr ich geboren sei, aus dem Grund hat man mir dann irgendeins geben, was so pi-mal-Dauem stimmen könnte. Als ich mich jetzt mit den anderen Ämtern in Verbindung gesetzt habe, teilten sie mir wieder ein anderes Geburtsjahr von mir mit (das selbe wie's in der JA-Akte steht), darauf hin bin ich stutzig geworden und fragte sofort nach, wieso bei denen allen was anderes steht, als bei mir im Ausweis? Da es sich meiner Meinung gar nicht mehr um einen Tippfehler handeln kann Man hat mich dann erstmal als bisschen verwirrt dargestellt und gesagt "neee Frau...., dass kann ja gar nicht sein, dass bei Ihnen im Ausweis was anderes steht, als bei uns in den Unterlagen, da wir diese Daten aus Ihrer Heimat zugesandt bekommen haben und in diesem Jahr sind sie dann auch geboren und nicht das was bei Ihnen möglicherweise im Ausweis steht" Ehrlich gesagt, dachte ich in diesem Moment, mein Schwein pfeift aus allen Öffnungen So, dann habe ich mich an das Standesamt gewandt, bei dem meine Geburtsurkunde ausgestellt wurde und habe gefragt, was damit dem falschen Geburtsjahr bei mir im Ausweis auf sich hat. Natürlich konnte mir da nicht direkt jemand helfen, entweder fühlte man sich nicht verantwortlich oder man war für solche Dinge nicht zuständig (typisch), mir war das aber so egal, da ich mich solange Verbinden lassen habe bis mal irgendjemand Stellung dazu bezieht. Dann sagte man mir nach dem ich die Lage geschildert habe, dass man es nicht einfach so wieder umändern kann. Und ab diesem Moment war die Nettigkeit von meiner Seite verschwunden. Weil ich mir dachte und auch offen sagte 1. hat man mich ÜBER 2 Jahrzehnte im Glauben gelassen, dass man nicht wüsste wann ich geboren sei, 2. fühle ich mich von allen Seiten belogen und betrogen, 3. wieso kann man es JETZT nicht ändern, wenn es damals scheinbar problemlos funktioniert hat? Nonsens 4. Ist es ein Teil meiner Identität die man hätte NICHT ändern dürfen/sollen/müssen/brauchen. Warum auch?! 5. lasse ich mich von niemandem mehr so leicht abspeisen Ich war echt so wütend, dass kann sich keiner vorstellen. Irgendwann hat man mir das Angebot gemacht, dass ich alle Unterlagen in dem das andere Jahr drinn steht dem Standesamt zukommen lasse, damit man es abändern kann. Sie nannte mir dann irgendeinen Betrag, den ich für diese Änderung zu Zahlen habe, ich habe ihr dann verständlich gemacht, dass ich für schlampereien den fremde Menschen verursacht haben KEINEN einzigen Cent zahlen werde. KEINEN. Und ich habe ein Recht auf die Richtigkeit in meinen Unterlagen... So diese Mission war dann erfolgreich vorab erstmal geglückt.
Mit der Namensänderung kam es dann dazu, dass EGAL wo ich anrief um mehr zu erfahren, dass man mich nach meinem gebürtigen Nachnamen gefragt hat, worauf ich jedesmal sagte "Ich weiß ihn, aber bringt euch nichts, weil der Name in keinen Unterlagen notiert sein wird" Warum auch, wenn man uns als Waisen & Findelkinder abgetan hat?! Als ich dann darüber berichtete, wie es damals überhaupt zustande kam, dass mein Bruder und ich ins Waisenhaus kamen, bestätigte man mir meine Vermutung- (durch die Blume hindurch) die ich all die Jahre schon schon hatte, dass es sich bei mir und meinem Bruder um gestohlene Kinder handelt. Natürlich hat man mir in gewisser Weise noch versucht unsere Adoption "schmackhaft" zu machen, allerdings finde ich den Ablauf und auch das Leben in der A-Familie alles nur NICHT "schmackhaft".
Ich kam dann auf die blendende Idee mal zu hinterfragen, wer veranlasst hat, dass ich überhaupt zur Adoption freigegeben werden darf (natürlich habe ich mich über die Gesetze in meiner Heimat bzgl. Adoptionen schlau gemacht und laut dem Gesetz, hätten mein Bruder und ich NICHT zur Adoption freigegeben werden dürfen..aber wie sagt man doch so schön "Gesetze sind da um sie zu brechen"). Meine erste Frage war, wer für meine Adoption seitens meiner Heimat verantwortlich war, ich bekam die Antwort das Ministerium für...dann fragte ich WER genau? und dann sagte sie mir der Anwalt der damals auch ihr Vormund war (das er mein Vormund war, war mir bis dato auch neu).. Ich muss gestehen, ich habe die Sb dermaßen mit Fragen durchlöchert, bis ich für den Moment erstmal wieder genug hatte und Zeit brauchte um es erstmal sacken zu lassen. Ich bekam dann auch noch mein Az aus dem Ministerium in meiner Heimat, den Namen des Anwalts, ebenfalls teilte man mir mit, dass es sich bei uns um eine Privatadoption handelt (viele/alle von euch wissen ja, welche Gefahren Privatadoptionen mit sich bringen)!
Irgendwann meinte ich zu der Frau, dass ich meinen gebürtigen Nachnamen sehr gerne zurück haben möchte und sie mir sagen soll, an wen ich mich da wenden soll...Sie machte mich dann erstmal auf irgendwelche Paragraphen aufmerksam, wo ich ihr direkt zu verstehen gegeben habe, dass mich gerade kein einziger Paragraph interessiert, da ich ja jetzt auch mal mit Paragraphen um mich schmeißen könnte, die besagen das ich gar nicht nach Deutschland hätte einreisen dürfen, geschweige den adoptiert werden dürfen und dem Gericht bzgl. meiner Adoptiveltern scheinbar auch kein einziger Paragraph interessiert hat.. und mir möchte man jetzt hier was von Paragraphen erzählen Sie sagte zu mir, ich soll mich ans Standesamt wenden, die würden sich da besser auskennen...Habe mich dann mit der selben Sb unterhalten, mit der ich mich zuvor schon in Verbindung setze. Auch sie kam mir mit Paragraph so und so Absatz haste nicht gesehen an Letztendlich ist es mir gelungen sie davon überzeugen zu können, mir meinen Nachnamen wieder zugeben.
Ich muss jetzt nur noch auf alle Papiere von dem Behörden warten und dann kann es losgehen.
es ist traurig, unendlich traurig wie schwer es in diesem deutschen Rechtsstaat manchmal ist sein Recht zu bekommen. Umso mehr freut es mich, dass Du dich nicht hast verbiegen lassen, sondern hast penetrant (aus deren Augen) dein Recht eingefordert
Zitat von Senah... ebenfalls teilte man mir mit, dass es sich bei uns um eine Privatadoption handelt (viele/alle von euch wissen ja, welche Gefahren Privatadoptionen mit sich bringen)!
Alle sicher nicht, aber Viele. Leider ignorieren aber einige davon diese Tatsachen und tun immer noch so als ob Auslandsadoptionen grundsätzlich was ganz Tolles für die betroffenen Kinder sind. Wenn jemand Kritik übt, wird er/sie gerne mal als Adoptionshasser, Neider o.ä. gebranntmarkt.
Dir jedenfalls weiterhin viel Energie beim Durchsetzen deiner Rechte!
Du bist ein starkes 'Mädchen', das ist mir schon länger aufgefallen. Wie gut Du Dich im Behördendschungel geschlagen hast, ist bewundernswert. Du hast ganz recht, Deine Rechte darf Dir Niemand streitig machen. Bin gespannt, was Du noch auf die Reihe bringst. Wie war das, hast Du inzwischen schon Kontakt zu deinen leiblichen Verwandten in Deiner Heimat?
Wie verhält sich Dein Bruder zu Deinen Aktivitäten? Will er nach Deinen bisherigen Erfolgen die Behördengefechte nachmachen und den gleichen Stand erreichen, oder geht er gelassener mit seinem Schicksal um?
Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und dass Du für Dich persönlich den Stand erreichst, mit dem Du hier so einigermaßen gut leben kannst. Eine Wunde im Herzen und ein Loch in der Seele werden wohl immer bleiben.
Mich würde noch interessieren, wie Dein Verhältnis zu Deutschland gefühlsmäßig ist, dem Land, dass Dir doch so viele schmerzliche Erfahrungen beschert hat.