die meisten kennen ja meine Geschichte. Nachdem ja ein Jahr lang Funkstille zwischen mir und meiner leiblichen Mutter herrschte (seit meine Adoptivmutter gestorben ist, was sie wusste), habe ich mir ein Herz gefasst und sie vor vier Wochen angerufen. Ich habe gesagt, dass ich so nicht leben kann, nicht zu wissen, warum sie mich nicht mehr anruft. Da sagte sie, ich hätte ja anrufen können, sie sei sich keiner Schuld bewusst!!!! Naja, nach einigem Hin und Her, wobei ich leider weinen musste, weil mich das halt doch sehr kränkt, dass von ihr so gar kein Wort des Bedauerns kam, haben wir uns geeinigt, dass wir von vorne anfangen. Sie ging dann auch gleich zu ihren üblichen Themen über (wie toll ihre Enkeltochter ist und vor allem Dingen ihre Tochter Karin, meine Halbschwesters). Wie es mir so ergangen ist, hat sie nicht interessiert.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe seitdem nichts mehr von ihr gehört und habe jetzt beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen! Ich bin es Leid, immer nur hinter ihr herzulaufen. Ich muss mich wohl damit abfinden, dass sie zu den wenigen Herkunftsmüttern gehört, denen ihre leiblichen Kinder vollkommen egal sind.
Es ist kein schönes Gefühl,einige von euch kennen das ja, aber man muss sich irgendwann damit abfinden, sonst geht man daran kaputt.
Liebe Brigitte, das tut mir soooo Leid für dich! Jede Zurückweisung tut weh. Ein Schlussstrich wäre gut,aber ich glaube,es bleibt trotzdem im Hinterkopf. Lass dich drücken!
Danke Käfer, aber ich muss endlich damit abschließen. Wie es mir letztendlich damit geht, weiß ich natürlich nicht. Im Moment bin ich enttäuscht und traurig, aber auch wütend, dass ich enttäuscht und traurig bin!
Es hätte alles so schön sein können. Ich hätte mich ja mit einem losen Kontakt zufrieden gegeben, aber
Das tut mir sehr leid für Dich. Aber du hast es versucht und DU musst dir nichts vorwerfen.
Die Erkenntnis, wohl keinen Platz im leben der leibl. Mutter zu haben schmerzt (und das unabhängig vom Lebensalter und anderem da es doch ein ureigenes Bedürfnis jedes Kindes ist, auch jedes Erwachsenen Kindes), aber es ist gut, dass du es nochmal angegangen bist. Und wenn nichts zurückkommt, musst du das wohl leider akzeptieren und deinen Frieden damit machen.
Ich hoffe, du hast gute Freunde und eine Familie, die dir den nötigen halt geben, das gut verarbeiten und nach vorne sehen zu können.
Das ist schade & traurig, ich fühle mit Dir, wirklich. Komisch, dass in so vielen Dingen des Herzens Desinteresse viel mehr schmerzt als Feindseligkeit.
Ich bin ganz gerührt über so viele nette, liebe Reaktionen - Danke nochmal dafür
Ich habe eine wundervolle Familie, einen wunderbaren, verständnisvollen Mann, drei tolle Kinder und drei süße Enkelkinder und trotzdem fehlt da was...... wer adoptiert ist, weiß, was ich meine.
hi brigitte, wie schwer es ist, damit fertig zu werden, kann ich dir nachfühlen. wie lange hab ich mich um halbwegs erträglichen kontakt bemüht. das desinteresse in der familie vorhanden sein könnte, hielt ich lange zeit nicht für möglich. vielleicht tun sich gerade die älteren jahrgänge damit schwer. du tust dir wirklich keinen gefallen, es nochmal und nochmal zu versuchen, da schließ ich mich uneingeschränkt marleen an. auch wenn nicht beabsichtigt oder vieles unausgesprochen blieb, reißt kontakt ja nicht nur bei adoptierten, auch in der familie wieder alte oder hinzugekommene verletzungen wieder auf. da haben es die jüngeren vielleicht etwas leichter. was war bleibt wie es ist, auch für mütter und väter. und das kann oftmals schwer auszuhalten sein. wir sind ja ihre vergangenheit.
versuch doch erst mal abstand davon zu gewinnen und damit einen freieren kopf. das wünsch ich dir jedenfalls
Auch ich wünsche dir ganz viel Kraft und Stärke für diesen langen Kampf. Alles, alles Gute von mir. Ganz ehrlich ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht, weil du mir am Herzen liegst.
Diese Reaktion war fast zu erwarten, denn sie konnte (wolle?) ja vorher schon nicht wirklich einen Kontakt haben. Man kann das nicht Pushen, denn wenn jemand nicht will, dann will er eben nicht. Damit könnte men ja noch leben, wenn man so etwas wenigstens gesagt bekommen würde. Diese wochen-/monatelange Hin und Her bzw. Schweigen ist aber unhöflich und sehr schmerzhaft. Umgekehrt geht es mir ebenso und ich weiß wie man dadurch in seinem Alltag gehemmt werden kann.
Dir wird es kaum tröstlich sein wenn ich dir sage, dass ich mich für das Loslassen entschieden habe und das bedeutet, dass ich auch keine Grußkarten etc. mehr schreibe. Man tut weder sich noch dem anderen damit einen Gefallen. Das heißt aber nicht, dass man sich damit abfinden kann - mitnichten - aber man kann etwas befreiter damit leben.
Ich glaube "Maus" stellte neulich gerade fest, dass Adoption immer ein Risiko ist; zumindest hinsichtlich einer späteren Kontaktaufnahme, egal von welcher Seite ausgehend, hat sie damit völlig recht.
Hallo Cornelia, wir hatten ja in den ersten beiden Jahren ganz guten Kontakt, sie hat mich sogar mit meiner Halbschwester besucht und mich bis eben vor einem Jahr jeden 2. Sonntag angerufen. Es ist wohl so, dass sie sehr oberflächlich ist. Im Nachhinein fällt mir da so einiges ein, was dazu passt. Sie hat ja auch zu meinen zwei älteren Brüdern, die sie auch weggegeben hat, keinen Kontakt, obwohl diese nie adoptiert wurden, sondern im Heim großgeworden sind. Beide sind innerhalb der letzten beiden Jahre gestorben, sie hat gesagt, sie empfindet nichts, weil sie ja keinen Kontakt hatte! Ich meine, das sagt doch alles.
Meine Halbschwester, die ja 1 1/2 Jahre älter ist, die sie aber behalten hatte und die ja leider 2005 verstorben ist, war ja die einzige von den außerehelich geborenen Kindern, zu denen sie Kontakt hatte.
Ich bin also die letzte der drei Kinder, die sie nicht wollte! Am liebsten würde ich ihr sage: tut mit leid, dass ich noch lebe
Ich bin jetzt mal ganz egoistisch bzw. eingebildet und sage: sie hat mich nicht verdient!
Hallo Brigitte es hat mich sehr bewegt deine Zeilen zu lesen und ich finde du bist wirklich verdammt mutig und umso mehr tut es mir leid das es mit dem Kontakt zu deiner leibl. Mutter so kompliziert ist. Vielleicht ist die Idee mit dem Schlussstrich sogar sehr gut auch wenn das mit Sicherheit bedeutet das natürlich trotz deiner Liebenden Familie immer irgendwie etwas fehlen wird . Aber ich denke du solltest dich auf deinen Mann und deine Kinder stützen . Darf ich dich fragen wie denn euer Kontakt vor dem Jahr Funkstille war?eher regelmäßig oder sporadisch ?ich wünsch für ganz viel kraft und bewundere dich echt für deinen Mut !!! Liebste Grüße C.