Hallo, ich bin schon den ganzen Tag am googlen und habe nun Eure Seite gefunden. Ich hab ein Riesenproblem. Ich habe eine 12-jährige Tochter. Diese ist rechtlich von meinem 1. Ehemann und mein 2. Ehemann hat sie auf Vorschlag meines 1. Ehemanns adoptiert. Nun hatte ich zu der damaligen Befruchtungszeit einen One Night Stand mit einem Mann, mit dem ich dann auch kurz zusammen war. Wir (der ONS und ich) haben nun nach 12 Jahren einen anonymen Vaterschaftstest gemacht, da wir beide endlich mal wissen wollten, was Sache ist und da die Anzeichen immer deutlicher wurden, daß meine Tochter nicht von meinem 1. Ehemann ist. Nun hat sich tatsächlich herausgestellt, daß mein 1. Ehemann nicht der biologische Vater ist, sondern der andere Mann.
Abgesehen davon, daß ich morgen einen Termin beim Psychologen habe, wie und wann wir es meiner Tochter am besten beibringen ohne größere Schäden, ergibt sich natürlich auch die rechtliche Frage. Ist die Adoption durch meinen 2. Ehemann eigentlich dann noch rechtskräftig? Wie sieht das ganze überhaupt rechtlich aus? Ich weiß, ich muß einen Anwalt befragen, aber vielleicht hat hier ja jemand Erfahrungen damit und kann mir ein wenig über den Ablauf erzählen und wie es so gelaufen ist. Mich zermürbt das Thema gerade sehr und ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll und was ich machen soll.
Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten.
ich würde sagen, wenn eure tochter während der ehe geboren wurde ist der 1. mann rechtlich der vater, solange er es nicht anfechtet bzw der leibliche vater nicht einspruch erhebt. somit sollte die ado rechtskräftig sein.
ist aber nicht juristisch fundiert. ich würde es so sehen.
meine Tochter wurde während der Ehe geboren (wir haben sechs Wochen vor der Geburt geheiratet). Er hatte schon immer Zweifel, daher hat er sich auch nie drum gekümmert und hat meinem 2. Mann die Adoption angeboten. der nun richtige biologische Papa würde es gern auch offiziell haben und würde zu seiner Verantwortung voll und ganz stehen. Er wollte es schon vor 12 Jahren wissen, nur habe ich mich immer gegen einen Test geweigert. Und er freut sich so riesig über das Ergebnis, auch wenn es wohl echt viele Probleme mit sich bringt.
auweia - das klingt nach einem ziemlichen durcheinander. dass er sich jetzt kümmern will, macht die ganze sache komplizierter. soweit ich weiß, hat er nach bekanntwerden der vaterschaft einen zeitraum (1-3 jahre, weiß nicht so genau), in dem er die vaterschaft gerichtlich bestätigen lassen kann und dann wäre die ado natürlich hinfällig - aber,wenn er das kind wirklich liebt und es nicht um sein ego geht, dann solltet ihr dem kind zwar sagen, wer der vater ist, aber rechtlich alles so lassen, wie es ist - damit es eure tochter einfacher hat.
Kann Rebecca nur zustimmen mit ihren Worten. Tut mir leid für euch das ihr in so einem Wirr warr drin steckt Andea. Hoffe ihr werdet es für alle Beteiligten gut lösen.
Ich würde erstmal zu einem Anwalt gehen, der sich mit Familienrecht auskennt und ihn fragen, was man da machen kann. So hast du eine fachlich fundierte Meinung.
Gefühlsmäßig würde ich dem Erzeuger die Vaterschaft nicht verweigern, wenn er es auch will.
Danke mal für Eure Antworten. Also, wenn es um das Wohl meiner Tochter geht, würde er wahrscheinlich auf das rechtliche evtl. verzichten. Wobei er es gerne offiziell hätte. Ich denke, das größere Problem wäre dann mein 1. Ehemann, denn er hat jahrelang Unterhalt gezahlt und diesen hatte ich damals eingeklagt und ich denke, daß er, wenn er es erfährt, auf jeden Fall etwas unternehmen würde. Genauso wie mein 2. Ehemann, der ja zur Zeit rein rechtlich zum Unterhalt verpflichtet ist und der dann, nachdem diese Adoption dann wohl, so wie ich es lese, nicht mehr rechtskräftig wäre, diese auch annulieren lassen möchte, um nichts mehr zahlen zu müssen. Bei dem richtigen leiblichen Papa geht es also vorrangig um seine Tochter, die er endlich hat, aber den beiden anderen wird es um das finanzielle gehen. Mir persönlich geht es überhaupt nicht darum. Ich möchte einfach nur, daß meine Tochter weiß, wo sie her kommt und sie die Entscheidung hat, was sie daraus macht. Aber das wird dann wohl ein Rechtsstreit werden. Leider! Meine arme Tochter! Aber ihr nichts zu sagen, fände ich nicht gerecht und nicht fair ihr gegenüber. Also eine absolut verfahrene und verzwickte Situation.
Zitat von andrea07Danke mal für Eure Antworten. Also, wenn es um das Wohl meiner Tochter geht, würde er wahrscheinlich auf das rechtliche evtl. verzichten. Wobei er es gerne offiziell hätte. Ich denke, das größere Problem wäre dann mein 1. Ehemann, denn er hat jahrelang Unterhalt gezahlt und diesen hatte ich damals eingeklagt und ich denke, daß er, wenn er es erfährt, auf jeden Fall etwas unternehmen würde. Genauso wie mein 2. Ehemann, der ja zur Zeit rein rechtlich zum Unterhalt verpflichtet ist und der dann, nachdem diese Adoption dann wohl, so wie ich es lese, nicht mehr rechtskräftig wäre, diese auch annulieren lassen möchte, um nichts mehr zahlen zu müssen.
Wer sagt denn, dass die Verantwortung dafür alleine bei dir gelegen hat ??? Dein 1. Mann hätte doch auch einen Vaterschaftstest verlangen können !?
Ich kenne mich zwar nicht im rechtlichen aus, aber wo liegt denn der Sinn, wenn das Gericht die Vaterschaft HEUTE feststellt und der 1. Mann (der rein rechtlich zu diesem Zeitpunkt der Vater war) den Unterhalt für so lange Zeit zurückfordert !? Klär das am besten mit einem Anwalt. Ich denke, dass der dir genau sagen kann, wie das ausschaut.
Zitat von andrea07Bei dem richtigen leiblichen Papa geht es also vorrangig um seine Tochter, die er endlich hat, aber den beiden anderen wird es um das finanzielle gehen. Mir persönlich geht es überhaupt nicht darum. Ich möchte einfach nur, daß meine Tochter weiß, wo sie her kommt und sie die Entscheidung hat, was sie daraus macht. Aber das wird dann wohl ein Rechtsstreit werden. Leider! Meine arme Tochter! Aber ihr nichts zu sagen, fände ich nicht gerecht und nicht fair ihr gegenüber. Also eine absolut verfahrene und verzwickte Situation.
Ich finde es sehr mutig und gut von dir, dass du es aus dem Blickwinkel deiner Tochter siehst. Sie wird sich bestimmt einmal darüber sehr freuen, dass du versuchst das Richtige zu tun.
was ich nicht verstehe ist, dein 2. ehemann hat deine tochter mit hoffentlich sehr viel liebe und sämtlichen dazugehörenden pflichten adoptiert. da kann es IHM doch egal sein, wer von beiden nun der leibliche vater war, bzw. ist? wo ist das problem?
Danke für Eure lieben und aufbauenden Worte! Anwalt ist ganz klar! Da ruf ich morgen an und mach einen Termin aus. Ich kenn mich da rechtlich absolut null aus. Und gefühlsmäßig? Natürlich möchte ich dem "Erzeuger" nichts verweigern und meiner Tochter auch nicht. Die beiden kennen sich ja, nur eben bisher unter einem "Bekanntenverhältnis" und nicht "Vater-Kind". Ich war mit dem "Erzeuger" immer in Kontakt. Zwar immer mit kleinen Unterbrechungen, aber er war immer da. Vielleicht wussten wir beide unterbewusst, daß uns was für immer verbindet. Wer weiß? Es tut mir nur so leid für ihn, daß er 12 Jahre nichts von seiner Tochter hatte, nur weil ich keinen Test wollte. Naja, ich werde morgen oder übermorgen mal meine Erfahrungen mit Psychologe und Anwalt berichten, sofern es interessiert :-) LG
hier mal meine Vermutung ( die rein juristisch überhaupt nicht belegt ist. Ich glaube ich hätte das mal irgentwo so gelesen )
Der Vaterschaftstest ist ertsmal überhaupt nicht bindend, da er gerichtlich nicht anerkannt wird. Dein ONS müsste bei Gericht eine Vaterschaftsfestellung beantragen. Gibt das Gericht diesem statt und bestätigt die Vaterschaft hat dein Ehemann Nummer 1 2 Jahre ( glaub ich jedenfalls ) Zeit den Unterhalt den er fälschlicherweise bezahlen musste vom tatsächlichen Kindesvater zurückzuverlangen. Da zum Zeitpunkt der Adoption rechtlich gesehen dein Ehemann Nr.1 Vater und somit auch Sorgeberechtigter war und der Ado zustimmen durfte denke ich wird diese nicht angefochten. Dein Ehemann Nr. 2 hat der Ado ja zugestimmt und wird sich ja bewusst gewesen sein welche Verpflichtung er da eingegangen ist. Er selber hätte meiner Meinung nach keinerlei Rechte irgentwelche Forderungen zu stellen. Denn er wollte ja adoptieren. Von welchem Vater macht dann ja eigentlich keinen Unterschied.
Zu eurer jetzigen Situation: Ich find es toll, dass Du versuchst das Beste für deine Tochter zu wollen. Und ich denke du darfst Ihr die Wahrheit über Ihren Vater in keinster Weise verschweigen. Aber ob deswegen die Ado angefochten werden muss, ihr Euch in einen Rechtsstreit begeben wollt dass müsst Ihr alleine entsheiden. Die Frage die ich mir stelle: Welche Änderungen würden für deine Tochter eintreten wenn die Ado erlischt? Das der Vater sich kümmern kann und auch Kontakt besteht ist ja nicht mit einer Auflösung verbunden. Eine Vater/Freundes Rolle kann er ja auch so übernehmen.
Ich wünsche Dir für diese Entscheidung viel Glück und das Du das Anliegen deiner Tochter nicht aus den Augen verlierst.
Zitat von andrea07Danke für Eure lieben und aufbauenden Worte! Anwalt ist ganz klar! Da ruf ich morgen an und mach einen Termin aus. Ich kenn mich da rechtlich absolut null aus. Und gefühlsmäßig? Natürlich möchte ich dem "Erzeuger" nichts verweigern und meiner Tochter auch nicht. Die beiden kennen sich ja, nur eben bisher unter einem "Bekanntenverhältnis" und nicht "Vater-Kind". Ich war mit dem "Erzeuger" immer in Kontakt. Zwar immer mit kleinen Unterbrechungen, aber er war immer da. Vielleicht wussten wir beide unterbewusst, daß uns was für immer verbindet. Wer weiß? Es tut mir nur so leid für ihn, daß er 12 Jahre nichts von seiner Tochter hatte, nur weil ich keinen Test wollte. Naja, ich werde morgen oder übermorgen mal meine Erfahrungen mit Psychologe und Anwalt berichten, sofern es interessiert :-) LG
Also mich interessiert es, was daraus wird. Ich würde dir auch gern eine kleine Stütze sein. Denn ich denke, wenn du das einfach mal loswerden kannst, hilft das schon enorm weiter.
Wie gesagt, finde ich den Schritt sehr mutig von dir.
@ Luna: Du hast Recht. Es ist unglaublich erleichternd (zumindest ein bißchen), wenn man sich einfach von der Seele reden kann und das mit unbeteiligten Personen. Denn die Personen im Bekanntenkreis sind niemals neutral. Und mir tut es gut, hier zu schreiben, denn so kann ich auch ein wenig von MEINEN Sorgen los werden, wenn ich nun im Alltag schon nur an alle anderen und vor allem an meine Tochter denke.
@ C-K: Eine Vaterschaftsfeststellung würde er bestimmt beantragen, denn natürlich möchte er es auch offiziell, daß er der leibliche Papa ist und wir hatten ja immer guten Kontakt zueinander. Bezüglich den anderen beiden (die beiden Ehemänner). Hier hast Du bei Ehemann 2 sicher recht, aber ob das auch rechtlich so ist? Ich hab keine Ahnung. Ich hoffe, ich erfahre es morgen. Zu Ehemann 1: dieser wird mit Sicherheit keine Woche warten, um sein Geld zurück zu fordern. Denn ich glaube heute noch, daß er damals die Adoption nur aus finanziellen Gründen angeboten hat und er sich eh nie für seine Tochter interessiert hat.
Änderungen mit einer Auflösung der Adoption würden für meine Tochter wohl nicht auftreten. Sie hat zu ihrem Adoptivpapa leider kein sehr gutes Verhältnis mehr, da dieser seine leibliche Tochter (meine zweite Tochter) immer bevorzugt hat und meine große Tochter hat das immer sehr zu spüren bekommen. Meine kleine ist jetzt 5 und somit hat meine große seit 5 Jahren immer Nachteile gegenüber ihrem Adoptivvater. Und der Kontakt mit ihrem leiblichen Papa wird bestimmt gut werden, glaub ich zumindest, denn sie versteht sich ja so auch gut mit ihm, wenn sie ihn mal zufällig gesehen hat. Und in meinem Lebenspartner hat sie seit 2 Jahren einen guten Ansprechpartner. ich hoffe für sie, daß ich das Richtige tue. Das Wohl von ihr ist mir am wichtigsten. Die Frage ist nur, WAS das Richtige ist? Aber eines ist klar: sie muß es erfahren. Naja, und ich hoffe, der Psychologe sagt mir morgen, wie und wann. Es ist nämlich verdammt schwer, mit meiner Tochter so umzugehen, als ob alles normal ist und im Hinterkopf immer den Gedanken zu haben: Kind, wie sag ich Dir, daß Du einen anderen Papa hast?
Hallo Andrea, ich denke, der Psychologe, und der Anwalt werden Dir sicher gut weiter helfen!
Was ich persönlich unheimlich bitter finde, ist die Tatsache, dass Ehemann 2 Deine Tochter erst adoptiert hat, und sich später nicht mehr gekümmert hat. Das tut mir so leid für Deine Tochter!