Meine Tochter war für mich die erste tatsächliche Verwandte, die ich kennenlernen konnte. So habe ich es empfunden. Dennoch bezeichne(te) ich alle diejenigen, die mich seit meiner Geburt im sozialen Sinne familär umgebenden Personen als Mutter, Vater, Schwester, Tante, Onkel etc. Seitdem ich H-Geschwister kennenlernen konnte, wird mir diese Absurdität immer mehr bewusst, denn sie sind offiziell nicht mehr mit mir verwandt. Enis
Denn ganz gleich wie das Verhältnis ist, wir H-Geschwister sind biologisch verwandt (daran kann niemand etwas ändern!) und bis zur Reform des Adoptionsrechtes 1976 waren wir es sowieso auch immer noch gesetzlich.
Zur Integration der angenommenen Kinder ist es sicherlich erforderlich, dass Adoptierte die gleichen Rechte erhalten wie sämtliche anderen Famlienmitglieder. Emotional fühle ich mich aber schon auch sehr mit meiner H-Familie verwandt - ohne daraus heute allerdings irgendwelche Rechte ableiten zu wollen. Mit Verwandtschaft verbinde ich eben sehr die biologisch-genetische Seite. Enis
Sehe ich eigentlich auch so. Die biologische-genetische Ebene ist auch durch Adoption nicht weg. Sie ist nun mal ein Fakt!
Und sicher ist es wichtig, dass das Kind die gleichen Rechte hat, als wäre es leiblich, sonst würde es sicher schief gehen.
Aber wenn ein Adoptierter, wenn er erwachsen ist doch lieber auch die Rechte der H.Familie zurück haben möchte... wäre doch nicht nicht fair, ihm dieses zu verwehren.
Gewachsene Liebe und Loyalität spielen eine starke Rolle, die einen neuen Beschluss des erwachsenen Adoptierten durchaus (nicht immer) in eine Zwickmühle bringen. Ich würde mir wünschen, dass mir meine genetisch-biologische Verwandtschaft rechtlich nicht genommen worden wäre, wenn du verstehst, was ich meine. Enis