wieder eine frage: wieso die a-eltern. meine zum beispiel haben nichts davon gewusst. sie waren schockiert, als ich es ihnen erzählte. sie haben verständnis, dass meine h-mutter jetzt an meinem leben teilhaben möchte. sie haben alte photos von mir herausgesucht und ein album für sie erstellt, dass sie wenigstens etwas von meiner kindheit hat. wieso sollten sie dafür zur rechenschaft gezogen werden, dass die ddr damals so einen mist verzapft hat?
ich frage mich allerdings auch warum gerade jetzt ....... Davor war es ihnen wohl voll egal das deine Hmutter sich verloren hat oder? Ich weiss ja nicht genau wie sie waren aber dieses plötzliche betroffenheitsgerede macht mich auch betroffen weil davor war wohl nix von betroffenheit zu spüren das du deine mama verlorst?
ihnen wurde gesagt, meine h-mutter hätte sich zu jung gefühlt (16) um mich aufzuziehen. was sollen sie das in frage stellen? viele h-mütter stellen doch anfangs das gerede der SA auch nicht in frage sondern vertrauen den SA. wieso sollen das a-eltern nicht auch machen?
ich habe lange nicht nach meiner h-mutter gefragt, ich kann nicht sagen, wie sie früher darüber dachten. aber wenn sie mir gleich von der ado erzählt haben, also nicht erst als ich 12 oder 13 war, dann spricht das doch auch für "gute" a-eltern.
hast du darüber eine statistik, dass a-eltern immer viel geld haben?
Zitat von Brigittesie sind finanziell potent
ich glaube, eine voraussetzung für ado ist, dass mindestens einer, wenn nicht sogar beide elternteile arbeit haben müssen. und wer arbeit hat, besonders wenn beide arbeiten, hat nun mal mehr geld als arbeitslose oder teilzeitjobber. aber dass heisst nicht, dass eine summe X leicht für alle aufzutreiben wäre. bei meinen wären schon 20.000 euro finanzieller ruin - auch früher schon.
(übrigens: zwangsados gingen entweder zu besonders staatstreuen menschen oder zu a-eltern, die sonst keine chance auf ein ado-kind hatten. sie wurden quasi auch ausgenutzt, soviel dazu)
ähm, beim erhalt von entschädigung würde ich die a-eltern jedoch ausklammern. auch wenn für sie die "herkunft" des kindes vielleicht nicht leicht ist, denke ich nicht, dass sie dies psychisch belasten wird.
EDIT: ich bin der meinung, nur die h-eltern sollten entschädigung bekommen. denn diese mussten jahrelang mit der ungewissheit und der trauer leben. das kind bekommt davon meistens nichts mit, und wenn, dann nur viel später. denn schlechte a-eltern gibt es auch bei "normalen" ados - dann sollten diese kinder für ihre schlechte kindheit doch auch entschädigt werden müssen. vielleicht sollte es eine niedrigeren betrag (10.000 ???) als entschädigung für die wegnahme geben. aber für die schlechte kindheit an sich ist nicht die zwangsado verantwortlich. oder vielleicht sollten ado-kinder, die die finazielle hilfe brauchen, nur einen teil des geldes bekommen.
Hallo... bei Zahlung der Entschädigung verlieren die A.Eltern grade ihr Kind! Welches sie aufzogen und liebten, wie ihr eigenes!!! Also sollen sie auch eine Entschädigung bekommen!
Und ab dem Tag wird es sicher keine SA mehr geben, die nur an ihre Aktenberge denkt!
wieso verlieren die a-eltern das kind? die entschädigung ist doch nicht gleich bedeutend wie rückführung. es heisst doch "nur": vor vielen jahren ist unrecht geschehen und dieses unrecht wird anerkannt.
Zitat von Alayanawieso verlieren die a-eltern das kind? die entschädigung ist doch nicht gleich bedeutend wie rückführung. es heisst doch "nur": vor vielen jahren ist unrecht geschehen und dieses unrecht wird anerkannt.
Also meiner Meinung sollte nicht unbedingt eine Rückführung stattfinden. Aber eine Auflösung der Adoption. Sonst würde es ja bedeuten: vor vielen Jahren ist unrecht geschehen, das geben wir zu, aber wir ändern nichts daran. Was hätten die Opfer von Zwangsadoption dann davon?
Und wenn die Ado aufgehoben würde, verlieren die A.Eltern ihr Kind. Wären sie von der SA nicht so schlecht beraten worden, hätten sie vielleicht ein Kind bekommen, wo die Mutter/Eltern das Kind wirklich nicht wollten. Also haben die A.Eltern doch auch einen Schaden dadurch.
eine aufhebung der ado heisst doch, dass das kind wieder zu den h-eltern gehört. also eine rückführung. und dies finde ich nur dann akzeptabel, wenn beide seiten eine aufhebung wollen.
eine entschädigung, welcher art auch immer, sollte nicht mit einer aufhebung gekoppelt sein. denn, hier stellt sich wieder eine meiner fragen: ist dies wirklich für alle beteiligten sinnvoll und gewünscht?
OK, anderer Vorschlag: die Partei, die leer ausgeht bekommt das Geld ;-)
Nein, im Ernst: Ich finde in solch einem Fall sollte die Adoption erst einmal aufgelöst werden. Nur allein, um zu zeigen, dass es unrecht war. Später kann man dann ja wieder adoptieren, wenn es das Kind dies will. (Ich rede grade über erwachsene Kinder, nicht dass das falsch verstanden wird.) Gibt ja die Erwachsenenadoptionen. Und da liegt es ja auf der Hand, dass ein Eltern-Kind-Verhältnis entstanden ist.
das wäre aber ein ungeheuerlicher behördlicher aufwand. es wäre doch besser, eine anerkennung auszusprechen, es den geschädigten aber freizustellen, jederzeit eine aufhebung beantragen zu können. für eine aufhebung müsste die unterschrift der h-mutter und des ado-kindes vorliegen.
ich persönlich würde zwar eine anerkennung befürworten, eine aufhebung käme zum jetzigen zeitpunkt aber nicht in frage. vielleicht denke ich in ein paar jahren anders, wenn wir uns richtig kennengelernt haben.
hier könnte folgendes angebracht werden: die entschädigung gibts nur, wenn auch eine aufhebung erfolgt. ist aber auch quatsch. was ist, wenn eine der beiden geschädigten parteien das geld dringend braucht, die andere aber keine aufhebung möchte. wer soll "nachgeben"?
Ich denke nur die Adoptierten sollten entscheiden, ob sie eine Aufhebung wollen. Es kann ja nicht darum gehen, dass man die Adoption aufhebt, nur weil man grade Geld braucht. Das kann es ja auch nicht sein.
Wenn Du als Adoptierte dann keine Aufhebung wollen würdest, wäre dies OK. Bleibt aber der Aspekt, dass den A.Eltern ein Kind "untergejubelt" wurde, welches "gestohlen" wurde. Meiner Meinung müssten die A.Eltern dafür auch eine Entschädigung bekommen.
auf jeden fall sollte die anerkennung/ entschädigung nicht die sofortige aufhebung der ado zu folge haben.
die a-eltern wussten nichts von dem "untergejubelt". ich denke, sie sind in diesem bunde die am wenigsten belasteten. und eine entschädigung soll ja der "entlastung" (seelisch/finazielle/etc) dienen. und - ich würde meinen a-eltern von dem geld was abgeben, von daher gehen sie nicht leer aus.