ich habe in den letzten Tagen Deine Geschichte nun schon mehrmals gelesen und mir fehlten bisher die Worte. Zuerst einmal möchte ich Dich auch ganz herzlich begrüßen und freue mich sehr, dass Du die Probleme einer offenen Adoption schilderst - was sich für mich ja nun weit entfernt von einer "glücklichen Lösung" anhört.
Trotz aller Schwierigkeiten vermutlich doch noch "glücklicher" als viele andere Lösungen. Aber natürlich wahnsinnig hart, was aber auch darin begründet liegt, dass ich die Entscheidung bereue & gerne rückgängig machen würde. Für jemanden, der mit der Situation im Reinen & glücklich damit ist, scheint das eine sehr gute Lösung.
Zitat von Brigitte Die Adoption Deiner Tochter wurde im Jahr 2005 oder 2006 durchgefühhrt? Also nach neuestem Standard!!!
Die Kleine kam 2006 zur Welt & in Adoptionspflege. Endgültig rechtskräftig wurde die Adoption im April 07.
Zitat von Brigitte Für Adoptiveltern gibt es ein Meer von Ratgebern - eine Vor- und Nachbereitungzeit. Für Herkunftsmütter ist mir auch heutzutage !!! derartiges nicht bekannt. Also kann man davon ausgehen, dass Jugendämter und sonstige Adoptionsvermittlungsstellen Hand in Hand mit Adoptivelternverbänden arbeiten. Da kann ich nur hoffen, dass Mütter, die überlegen ihr Kind zur Adoption zu geben und etwas mehr Zeit als Du haben, rechtzeitig auf dieses Forum stoßen.
Das habe ich auch ich festgestellt - das Herkunftsmütter/-familien alleine gelassen werden, wenn erstmal alles "über die Bühne gegangen" ist. Obwohl ich finde, dass dort eine Art "Nachsorge" und Betreuung oft sicher viel nötiger wäre, als bei Adoptiveltern, deren größter Wunsch ja in Erfüllung gegangen ist. Natürlich ist wichtig, auch dort am Ball zu bleiben, ob alles funktioniert etc., aber die Herkunftsmütter werden mit ihren Problemen allein gelassen. Wir müssen uns selbst Hilfe suchen & auch das gestaltet sich schwierig, weil z.B. Selbsthilfegruppen meist auch die andere Seite beleuchten.
Zitat von Brigitte Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du den Seiltanz zwischen Deinen Interessen und Wünschen und denen Deiner Tochter und ihren Adoptiveltern schaffst.
Liebe Grüße
Brigitte
Vielen Dank :-)
Zitat von darky Liebe Cindy Deine Geschichte erinnert mich sehr an meine Geschichte. Du hast Recht mit dem sogenannten "Beratungsschein" er sollte auch für Adoptionen eingeführt werden. Noch besser fände ich eine sogenannte "PRÜFZEIT" wie es bei den Babyklappenkindern gemacht wird. Da hat die leibliche Mutter eine gewisse Zeit (ich glaube 8 Wochen) sich darüber im Klaren zu werden, stimme ich der Adoption zu oder nicht. Auch wenn das Kind schon bei den vorgesehenen Eltern ist. Die dürften das Kind erst adoptieren, wenn sich die H-Mutter ganz sicher ist. Auch müsste es eine psychologische Nachbetreuung für die H-Eltern geben.
Liebe Grüße Darky
Liebe Darky, diese 8-Wo-Frist gibt es auch bei einer Adoption ohne Babyklappe. Selbst als meine Kleine gleich nach der Geburt zu den Adoptiveltern kam, war das erst die sogenannte Adoptionspflege. Während der ersten 8 Wochen hätte ich quasi zu jeder Zeit "mein Kind verlangen" können. Zu diesem Punkt wäre ich auch innerhalb dieser Zeit gekommen, hätte sich ein "Profi" mal ernsthaft mit mir & meiner Gefühlslage befaßt, nachgefragt. Aber so hat mein Verdrängungsmechanismus die 8 Wo noch sehr gut gearbeitet. Nach & nach ist er dann "eingestürzt", einfach zu spät. Aber was die Nachbetreuung für Herkunftseltern betrifft, hast Du absolut Recht! Da muss dringend etwas passieren!
ZitatDas habe ich auch ich festgestellt - das Herkunftsmütter/-familien alleine gelassen werden, wenn erstmal alles "über die Bühne gegangen" ist. Obwohl ich finde, dass dort eine Art "Nachsorge" und Betreuung oft sicher viel nötiger wäre, als bei Adoptiveltern, deren größter Wunsch ja in Erfüllung gegangen ist. Natürlich ist wichtig, auch dort am Ball zu bleiben, ob alles funktioniert etc., aber die Herkunftsmütter werden mit ihren Problemen allein gelassen. Wir müssen uns selbst Hilfe suchen & auch das gestaltet sich schwierig, weil z.B. Selbsthilfegruppen meist auch die andere Seite beleuchten.
ich würde mir wünschen, es gäbe psychologische Hilfe vor, und nach der Adoption!