als ich gestern auf eine der vielen hp's mit tipps, treffen und ratschlägen für a-eltern und bewerber stieß, weiß ich kaum, wie ich meine äußerst gemischten gedanken und gefühlen, verzweiflung und ekel beschreiben soll, die mich nicht erst beim lesen dieser und ähnlicher seiten der vereine und anlaufstellen erfaßten, die ich dann wohl mit in die nacht genommen habe... schweißgebadet bin ich heute morgen aufgewacht. ein alptraum.
ich stand in einer zoohandlung, einem fachgeschäft für haustiere - mit dem ganzen sortiment an tierbedarf incl. der angebotenen tiere, meerschweinchen, wellensittiche, mäuse, papageien, fische etc., passendes futter, präparate zur vorbeugung evtl krankheiten, tierpflegeheftchen mit tipps, kisten, kästen, 'käfige', aquarien etc. ... stand also vor einem aquarium mit zierfischen und überlegte, ob sie wohl den transport und die haltung der zukünftigen besitzer überleben werden, während sich im hintergrund jemand nach tipps erkundigte... so in etwas die szene ... und stellte plötzlich mit entsetzen fest, daß ich ebenfalls ein artikel in diesem laden war ...
nun bin ich hellwach und total von der rolle, denke über diese flut an tipps und austausch von a-eltern-vereinen, der flut an angebotenen seminaren der beratungs- und fachstellen, fachbücher für bewerber u. a-eltern nach, und das mag jetzt vielleicht zynisch klingen, meine gefühle dazu zu beschreiben, 'wie hält man adoptierte am besten artgerecht' ... so empfinde ich den inzwischen rund um adoptierte veranstaltete rummel, diese ganze flut an maßnahmen: was sagen, wenn 'unser' kind fragt, wer es ist, wo es herkommt ... ab welchem alter, wie krisen bewältigt bzw. vermieden oder in den griff zu bekommen sind, wie mit taktlosen fremden umgehen, wie mit ablehnung im a-familieumfeld, wie mit der adoption im kleinkindalter und kindergarten, wie mit defiziten, wie in der schule, wie in der pubertät, was gegen rassistische übergriffe, wie mit identitätskrisen umgehen, wie mit wissen o. verleugnung der herkunft, wie das selbstwertgefühl der identitätlosen stärken, welche probleme sind normal, welche nicht, wieviel dankbarkeit darf erwartet werden, wieviel herkunft braucht ein mensch, wie mit der suche umgehen, wie beim evtll. späteren finden, warum eine reise (statt identität) ins herkunftsland, wieviel toleranz für dies und das ... usw. usf. ...
alles in allem: wie gehen wir mit dem kunstprodukt übergestülpte-falsche-identität um .. wie ein 'normales' verhältnis zu all dem erlangen ... mit allen hilfsmitteln erhalten, bzw. überstehen, was a-bewerbern bzw. a-eltern an illusionen mitbrachten oder versprochen bekamen ... und letztlich, wie rechtfertigt man adoption von kindern, deren leibliche eltern einfach nur zu arm waren ...
ist das nicht abartig???????
das ist doch nichts anderes als eine allumfassend entworfene wahnsinns-gebrauchsanweisungen von menschen für menschen, die mit erzwungener aufgabe ihrer persönlichen ursprünglichen identität leben sollen, um es allen halbwegs erträglich zu machen, adoption dann gelebt werden muß. entworfen von 'normalen'? menschen, weil diese es so wollen! entworfen für kinder, menschen, die ihre herkunft für diese spezielle form der lebenshilfe hergeben müssen/mußten, ohne jemals gefragt zu werden!!!!!
eine nach wie vor vom staat umworbene alternative, um kinder kostengünstiger in familien unterzubringen, in die identitätslosigkeit zu treiben, abzuschieben, ganz abgesehen vom blühenden geschäft kinderhandel 'koste es was es wolle'... der ursprüngliche adoptionsgedanke hat sich schon längst ins gegenteil verkehrt, ist nicht mehr der ohnehin unmenschlichliche hilfeakt mittels idenitätvernichtung geblieben, sondern inzwischen zur korrupten bedarfsdeckung kinderloser familienplaner herunter gekommen ... und es interessiert niemanden, besonders nicht mehr WIE, außer denen die davon profitieren.
ich befürworte, wenn sich kinderlose paare gründlich gedanken machen, wie sie einem elternlosen kind beistehen und hilfestellung geben, die zur integration in eine familie führt - aber niemals um diesen preis!!!!!
inzwischen scheint jedoch JEDES MITTEL zur 'errettung' von kindern recht zu sein, ob legal oder nicht, es werden fast alle kinderbeschaffungsmöglichkeiten geduldet und akzeptiert ... wie der ‚reichtum’ anderer in dieser form weitergegeben wird ...
wenn schon das abschlachten menschlicher identitäten in unserem land legal ist, welche beachtung wird sie da noch bei auslandsadoptionen finden? die herkunft eines menschen scheint mir bei adoption nur noch eine untergeordnete rolle zu spielen. die wahrung der menschenrechte findet in diesem beschaffungswahn keinen platz mehr, eine erschreckende ignoranz hat sich da breit gemacht. mensch als ersatz, als 'erwerbbares gut', und wehe man nennt 'das kind' dann einmal beim namen, da hagelt es heftigste proteste, da wird ganz schnell die, ansonsten schon längst vergessene, ethik wieder hervorgezaubert ...
die frage 'WARUM kann hilfe für kinder nicht menschlicher aussehen? warum keine DAUERPFLEGE OHNE INKOGNITO, OHNE TABUISIERUNG', die habe ich mir wahrscheinlich schon längst selbst beantwortet .... obwohl gerade diese fehlende transparenz kinderhandel erst möglich macht. das wirft weitere fragen auf, ob und von wem inkognito und tabuisierung gewollt ist, und wem von allen beteiligten das INKOGNITO, TABUISIERUNG und KINDERHANDEL entgegen kommt ??? mir ist schlecht.
Das Traurige ist, dass ich deine Gedanken absolut teile, Bonnie.
Ja, es ist abartig. ABER dennoch beschäftigt mich die Frage, wo ich jetzt wäre, wenn es meine Adoptiveltern nicht gegeben hätte. Sie hätten definitv mehr "Aufklärung" gebraucht.
Wenn sich etwas in der Hinsicht ändern soll, dann muss alles von Grundauf neu überdacht und aufgebaut werden. Adoption ist wie ein falsch gebautes Haus, dass irgendwann sowieso einbricht, egal wie sehr man daran "herumdoktert".
Mal sehen, wann unsere Gesellschaft so weit ist, dass Eltern keinen angepassten kleinen Menschen mehr benötigen, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern und alle von Zwängen und Ängsten frei sein können.
und wie oft wurde mir von völlig fremden menschen angedeutet, was für ein glück es doch für mich sei, mich also bitte auch entsprechend ihren erwartungen glücklich zu zeigen, vor allem nicht weiter darüber nachzudenken ...
Zitat von Witha46Hallo Bonny! Ich verneige mich vor Dir! Habe selten die Wahrheit so deutlich gelesen!! Deine Zeile gehören in die Öffentlichkeit, und jedem Jugendamt vor die Türe geschweißt. Du hast aus meinem Herz gesprochen! Viele Herkunftsmütter erkranken an diesem Leid! Auch Adoptierte mit einer guten Adoptivfamilie sind ein Leben lang mit Narben gefangen. Alles liebe Witha!!!
In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal daran erinnern, dass auch die Adoptiveltern daran kaputt gehen können. Die Aufklärung wird viel zu Sachbearbeiter-abhängig betrieben. Korruption und Unmenschlichkeit sind immer noch ein Thema in dieser verlogenen schein-"heilen Welt" der Adoption. Keine Adoptiveltern werden jemals diese Ängste völlig verlieren, dass das Kind ihnen irgendwann aus Trotz den Rücken kehrt.
Nicht alle Adoptiveltern kaufen das Kind. Viele (gerade in der älteren Generation) haben mit den, ihrer Meinung nach, Besten Absichten, ein Kind adoptiert.
Ohhhhhhhhhhhhhhh Bonnie deine Worte ,mein Ansinnen! Ja Adoption ist und bleibt menschenverachtend! Daran ändern auch keine Gutmenschen etwas. Dauerpflege ist das höchste was "gut" sein kann. Nur bei Verwaisung der Kinder. Sonst müssten jeder Hmutter adiquate Hilfen bekommen ,Therapien und Unterstützungen.damit sie IHREM kinde eine richtige Verpflegung und Behandlung geben können. Deine Worte haben mich Gänsehaut gegeben!Und gingen tief unter dei Haut. Incognito abschaffen und stattdessen Dauerpflegeverhältnis. Das tötet niemanden auf dauer in der Herkunft und alle beiden Parteien,können ohne Probs zusammen kommen. Danke für deine Worte!
Zitat von sherry... Incognito abschaffen und stattdessen Dauerpflegeverhältnis. ...
^^ Genau das wäre das Beste. Vielleicht kann man immer noch Adoption ab der Volljährigkeit bestehen lassen. Dann können die betroffenen Kinder wenigstens selbst entscheiden. Ich würde ja auch niemanden heiraten, den ich nicht liebe.
Zitat von sherry... Incognito abschaffen und stattdessen Dauerpflegeverhältnis. ...
^^ Genau das wäre das Beste. Vielleicht kann man immer noch Adoption ab der Volljährigkeit bestehen lassen. Dann können die betroffenen Kinder wenigstens selbst entscheiden. Ich würde ja auch niemanden heiraten, den ich nicht liebe.
Zitat von MargarethaRebeccanein ich bin fuer adoption, aber mit der gesamten herkunft ... identitaet, geschichte, rechte ... und mit der moeglichkeit fuer den/die adoptierte/n, diese auch wieder beenden zu koennen ... (was, wenn sie gut verlaufen ist, wohl kaum gewuenscht wuerde) ich bin froh, nicht dauerverpflegt worden zu sein ...
Meine liebe Gi-Sister dann ist das keine Adoption Süsse! Adoption heisst gefängnis und Aussperrung der Herkunft! Daher ist das Wort Adoption falsch am Platze! Mit den liebsten Grüssen deine Gi Schwester Sherry
Dann muss das Wort Adoption verändert werden in eine andere Bezeichnung. Das ist ja rechtlich mit dem Scheiss verankert. Salopp gesagt Berwerber kind Vertrag Geld Recht
Hmh evtl suchen wir uns eine andere Beschreibung aus als "Adoption"=) Haste nen Vorschlag my sweety Gi -Sister ?
Ich würde mir wünschen, dass der Name und die Geburtsurkunde beibehalten werden und die Aufklärung dahingehend erfolgt, dass jeder damit leben kann. Es sollte außerdem die Möglichkeit bestehen, dass die Adoption durch den/die Adoptiere/n wieder aufgehoben werden kann (entsprechende Reife = Volljährigkeit vorausgesetzt) .
Zitat von LunaIch würde mir wünschen, dass der Name und die Geburtsurkunde beibehalten werden und die Aufklärung dahingehend erfolgt, dass jeder damit leben kann. Es sollte außerdem die Möglichkeit bestehen, dass die Adoption durch den/die Adoptiere/n wieder aufgehoben werden kann (entsprechende Reife = Volljährigkeit vorausgesetzt) .