nachdem ich in letzter Zeit hier im Forum viele glückliche Herkunftsmütter erlebe, die ihre adoptierten Kinder (wieder)gefunden haben, und etliche Berichte von Adoptierten lesen darf, deren Suche nach ihrer Herkunft erfolgreich war, kam mir eine Frage in den Sinn:
Hat sich durch das Treffen mit Euren Herkunftsmüttern/-familien Eure Beziehung zu Euren Adoptiveltern verändert? Wenn ja, wie?
Dem würde ich gern hinzufügen: Falls hier Adoptierte aus dem Ausland sind: Wart Ihr schon mal länger (z.B. Schüleraustausch, soziales Jahr etc.) in Eurem Herkunftsland? Wie habt Ihr Euch dort gefühlt? Als was fühlt Ihr Euch jetzt und wie seht Ihr das Land, wo Ihr aufgewachsen seid und in diesem Zus.hang, wie seht Ihr Eure A-Eltern?
"früher" haben wir nicht so viel miteinander geredet. wir erzählen uns jetzt mehr, allgemeine dinge - aber auch was uns so durch den kopf geht oder was gerade in uns vorgeht.
ich möchte auch mal versuchen, dir auf deine Frage zu antworten und hoffe es wird nicht zu lang werden .
Also ich habe ja die Suche ohne Wissen meiner A-Eltern vorgenommen. Ich lebe also schon eine Weile mit dem Wissen. Ich hatte meine H-Mutter (die ich in meinem Beitrag nicht weiter so bezeichne, sondern Frau) gefunden und Kontakt über Brief aufgenommen. Es folgten einige Mails, die mehr als Merkwürdig waren. Ein Gutes hatte es, ich habe eine meiner Schwestern gefunden und bereits kennen gelernt. Von ihr weiss ich Dinge, schlimme Dinge, die keinen weiteren Kontakt oder ein persönl. Kennelernen dieser Frau zulässt.
Wärend dieser Zeit hat sich mein Verhältnis zu meinen A-Eltern nicht verändert.
Seit ca. 1 Woche habe ich kurz mit meinem Vati darüber gesprochen. (musste ich so machen, da meine Mutti krank ist und wir sie immer sehr vorsichtig behandeln müssen, um Aufregung zu vermeiden, daher haben wir beratschlagt) Wie es ihm geht weiss ich nicht wirklich, er will das Thema nicht vertiefen, ich kann mir aber seine Gedanken und Gefühle denken. Es war ein Schock für ihn, er wird aufgewühlt sein, da es für ihn ungewiss ist. Aber die Zeit wird es bringen, damit er merkt, dass alles beim Alten bleibt, nur dass da noch einige Personen sind, die Geschwister sind, genauso könnte ich ja auch neue Freunde haben.
Meiner Mutter werde ich es heute erzählen, bin nachher zum Frühstück bei ihr.
Wir haben uns abgestimmt, dass es für meine Mutter besser ist, dass ich erzähle, dass ich gefunden wurde und nicht umgedreht. (das war auch das Problem für meinen Vater, dass ich gesucht habe)
Wenn sich von Seiten meiner Eltern nichts ändert, bleibt für mich alles beim Alten. Ich habe auch kein Problem damit. Darüber reden und Adption zum Thema zu machen (was es bisher auch nie war) möchte ich selber nicht. Ich möchte nur dass sie Wissen das da noch Geschwister sind und ich den Kontakt halten möchte und ich mir wünsche, dass es mit der Zeit ganz normal ist, da sie sich ja auch kennen lernen werden (z.B. bei meinem Geburtstag)
Seit ich den Mut aufbrachte, meinen Eltern von meiner Suche zu erzählen, sind wir ehrlicher zueinander. Es interessierte sie sehr, wie ich meine leibliche Mutter und meinen leiblichen Vater erlebt habe. Und dann endlich erzählten sie mir so manche Geschichte, die sie mit mir erlebten, als ich noch klein war und gerade erst zu ihnen gekommen war. Und sie erzählten erstmals, welche Informationen sie vom Jugendamt erhielten über mein Leben vor der Adoption. Darüber war ich sehr enttäuscht, denn ich hätte mich gefreut, wenn sie mir das alles schon mal eher berichtet hätten. Ich hatte des öfteren danach gefragt, aber immer ausweichende Antworten erhalten. Das finde ich nicht richtig, denn es ging doch um mein (!) Leben. Ich bin der Meinung, ich hätte ein Recht darauf gehabt.
So kam es, dass ich mich zunächst einmal etwas von meinen Eltern entfernt habe. Ich war halt enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir nie die Wahrheit sagten, um mich an sie zu binden. Nach dem Motto: du bist unser Kind. Und nur, was bei uns passierte, ist dein Leben und deine Vergangenheit. Das habe ich ihnen übel genommen. Inzwischen ist es so, dass ich akzeptiert habe, dass auch sie nur Menschen sind, die manchmal Fehler machen. Ich verstehe ihre Verlustängste und auch ein gewisses Konkurrenzdenken. Sie sehen mich als ihr Kind. Und nun hat dieses Kind zwei weitere Eltern präsentiert. Das ist schon schwer für sie. Wobei zwei nicht wirklich stimmt. Ich habe Kontakt zu meiner leiblichen Mutter aufgenommen, den ich auch gerne halten würde. Meinen leiblichen Vater - oder besser Erzeuger - habe ich nur einmal getroffen, weil ich ihn einfach mal sehen wollte. Das reichte mir. Er war zwar sehr nett zu mir, aber ich denke, er wollte mich damals nicht und heute will ich ihn nicht.
Ja, ich denke das Verhältnis zu meinen Adoptiveltern hat sich verändert. Es ist ehrlicher geworden. Aber die Enttäuschung darüber, dass sie quasi erst jetzt "auspacken", wo sie wissen, dass ich nun selbst viel über mein Leben als Baby weiß, sitzt noch tief. Obwohl ich ihr Verhalten verstehen kann. Vielleicht ist da jetzt doch etwas mehr Distanz. Genau weiß ich das nicht. Aber wenn diese Distanz wirklich da ist, liegt sie nicht daran, dass da jetzt Kontakt zur leiblichen Mutter ist und zum leiblichen Vater war. Es liegt dann wohl eher an der Tatsache der jahrelangen Verschwiegenheit der Tatsachen.
Zitat von bald. ... dass es mit der Zeit ganz normal ist, da sie sich ja auch kennen lernen werden (z.B. bei meinem Geburtstag)...
Uijuijui, jetzt bin ich aber ratlos... Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehst du davon aus, dass an deinem Geburtstag deine Adoptiveltern und deine Herkunftsmutter (und vielleicht noch mehr Personen aus deiner Herkunftsfamilie) gemeinsam feiern werden??? Ja, das ist ein schöner Gedanke. Das hätte ich auch gerne. In meinem Fall ist es leider so, dass so viele seelische Verletzungen geschehen sind, dass ich mir zur Zeit nicht vorstellen kann, dass meine leibliche Mutter so unkompliziert bei uns zu Hause aufschlagen könnte. Hälst du das in deinem Fall wirklich für möglich??? Wenn ja, dann freue dich drüber. Ich gönne es dir wirklich. Und frage mich gleichzeitig, warum das bei mir nicht ginge. Mein Geburtstag mit meiner leiblichen Mutter im Kreise meiner Freunde und meiner Familie. Das wäre für mich unbeschreiblich schön. Aber das gehört für mich ins Reich der Träume...
Zitat von bald. ... dass es mit der Zeit ganz normal ist, da sie sich ja auch kennen lernen werden (z.B. bei meinem Geburtstag)...
Uijuijui, jetzt bin ich aber ratlos... Wenn ich dich richtig verstanden habe, gehst du davon aus, dass an deinem Geburtstag deine Adoptiveltern und deine Herkunftsmutter (und vielleicht noch mehr Personen aus deiner Herkunftsfamilie) gemeinsam feiern werden???
Hallo kleiner Kämpfer,
du hast da wohl wirklich etwas falsch verstanden. Ich habe nur von meiner Schwester geredet und von eventuell weiteren Geschwistern, die wir gerade suchen. Ich hatte folgendes geschrieben:
Zitat von bald ......Also ich habe ja die Suche ohne Wissen meiner A-Eltern vorgenommen. Ich lebe also schon eine Weile mit dem Wissen. Ich hatte meine H-Mutter (die ich in meinem Beitrag nicht weiter so bezeichne, sondern Frau) gefunden und Kontakt über Brief aufgenommen. Es folgten einige Mails, die mehr als Merkwürdig waren. Ein Gutes hatte es, ich habe eine meiner Schwestern gefunden und bereits kennen gelernt. Von ihr weiss ich Dinge, schlimme Dinge, die keinen weiteren Kontakt oder ein persönl. Kennelernen dieser Frau zulässt....
In meinen älteren Beiträgen kannst du nachlesen, was es mit dieser Frau auf sich hat.
Ich weiß mittlerweile dass wir 6 Kinder sind. Es wurden alle Kinder weggenommen. Von 4 weiß ich dass sie adoptiert sind und von den anderen beiden (jüngsten) weiß ich, dass es 1992 darum ging, dass auch diese Kinder aus der Familie sollten und ins Heim kommen sollten. Ob es so wirklich geschehen ist, weiß ich noch nicht. Ich weiß aber, dass nur der jüngste jetzt bei der "Frau" (seiner Mutter) lebt.
Aber ich bin gerade von meiner Mutti zurück. Sie hat es so super aufgefasst und sich richtig für mich gefreut. (haben wir so nicht erwartet) Sie wollte auch noch weiter darüber reden, aber ich wollte nicht. Ich sagte ihr, dass mich das Damals nicht intressiert und ich alles so haben möchte wie es ist, nur dass sie weiß dass da Geschwister sind und sie sie auch sicher mal kennen lernt. Was können wir Kinder dafür. Ob sie sich jetzt trotzdem nervlich fertig macht weiss ich nicht. Das ist ihr Inneres. Aber auch bei ihr wird es sich mit der Zeit legen, wenn sie sieht, dass sich nichts ändert, außer dass ich vielleicht glücklicher wirke, da ich Geschwister habe, die ich mir schon immer sooooo sehr gewünscht habe.
Das Verhältnis ?!Welches Verhältnis ?!Ich hatte nie eines ,was ansatzweise "glücklich" war. Kam in die "Familie" und es wurde direkt ein leiblicher Bruder geboren ,tja ........ War immer alleine.....Liebe,Halt,Vertrauen ?!Nö,war eh schon viel zu spät im fast Schulalter adoptiert zu werden.Hatte schon vorher unzählige Beziehungsabbrüche gehabt die sehr sehr schwer waren.Immer neue Pflegefamilien ,Leute die mich zuerst liebten danach hassten,weil ich nach DADDY und MAMA schrie und niemand es akzeptieren konnte das ich nun mal meinen DADDY immer liebte und das hat sich bis heute nicht geändert!DAD ist der einzigste Mensch der sich "Familie" nennen darf! Niemand sonst hat das gedurft!Es waren alles nur aufgedrängte Menschen ohne Sinn und Verstand.Niemand wurde aufgeklärt und niemans war bereit mir meine Adoptionalen Fragen ehrlich zu beantworten..Mit 10 vernahm ich schon die schwersten Fäkalworte wer denn nun meine L-Mutter und Vater waren ,danach entwickelte ich mich noch mehr und schwer kranker...... Ich möchte lieber nicht weiter in die Tiefe gehn ...Es ist zu pervers WER auch ich sein soll;)
Dann mit 22 ca fand ich meine Mama Endlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Jahre hab ich gekämpft und dann angerufen!War sehr glücklich danach naja enttäuscht ,ich rief dann direkt (im Vertrauen) meine AEltern an ,da war das Verhältnis noch nicht so extrem zerstört wie heute )und wieder kamen Fäkalworte und asoziale Worte ,Ich darf niemals suchen und sie sei doch nur eie dreckige Hure und soweiter war noch harmlos! WAS ich aber nicht wusste und niemals zu hören bekam ,war das postwendet eine "Anzeige" ans Gericht ging,das ich mit meiner Mum Kontakt hatte per Tel. Heute ist es AUS!! mit denen .Sie habe n es nicht verdient das man sie "Eltern" nennt. sie waren auch froh das ich endlich weg war ,ausgezogen mit 18 ..Mit sowas assozialen wie mit mir kann man nix anfangen!!Das vernahm ich lebenslang solche worte !Ich kann nichts ,binm nichts und kann eh nur sterben;) Habe jahrelang in der Hoffnung gelebt das es noch was wird und das sie eines Tages einsehn das sie Schweine sind und gravierende Fehler machen im Umgang mit mir doch mein ADo"Bast...ä Vater :Red: erzählt überall herum ich sei SCHULD man solle mich doch verhungern lassen und bloss niemand sollte mir bloss helfen!
Vor ein paar Monaten schrieb ich in einem Forum eine Pn an ihn das ich alles weiss ect pp ... Naja er erpresste den Forenbetreiber und der Forenbetreiber entschied sich für mich und gegen DEN und er ging und vorher warnte er noch jeden das ich eine Bestie bin und man sich niemals m it mir kontaktieren soll!Er lief weg vor der Wahrheit und ich war nicht nett sondern echt endlich mal brutal ,wie sie es verdient haben nach 22 Jahre langem Hass und Verachtungsmärtyrium!!!!!!!
ich HASSE sie ,für sie war /bin ich doch nur der Hur***** die Genetik zeigt das ja ihnen!! Mehr kann ich dazu nicht sagen!!!!!! Es ist Aus seitdem und ich habe DAD wieder ..meinen DADDY der wahre Echte ....DER von dem ich komme und DER mir wirklich immer sagt das er mich liebt!Und DAS ist alles was zählt! Was zählen schon Adoeltern in meinen Augen ?!Gar nichts!!Und niemand kann mich eines anderen belehren !!DAS ist unsinnig!!!:)
DAS heist nicht das ich ALLE Adoeltern verteufele und soweiter!Nur die abgrundtiefst Bösen die "dem kind das sie annahmen" die Hölle auf Erden bieten damit es krank und vernichtet durch die Welt läuft und in einemm Kerker aus Hass eingesperrt ist. Es ist nunmal so ,das laut gesetzt die "neuen" Betreuer die "Eltern" dastellen sollen und auch dann die alleinigen Mächtigen sind über das Kind! DAS ist ein Fakt den niemand wegschieben kann der adoptiert!!! Es tut mir leid,das ich persönlich nichts mit sowas anfangen kann und daher manchmal dioe oder die die die verletze aber es ist so ungemein wichtig!!Anständig aufzuklären und Anständig zu "erziehen" die User die sich für eine ADo interessieren ,damit dem Kinde (das neu adoptiert wird) nicht das selbe perverse passiert wie mir... Es ist dringend ...das man echte Aufklärung leistet darüber WIE man mit einem "neu aufgenommenen" Kind umgeht und Eltern ist man auch nicht direkt..Zu Eltern sein gehört weit mehr als "nur das Kind" auf nehmen und essen geben! Als Eltern kann man sich erst nach langer Zeit sehn ,wenn das kind sich wohlfühlt! Eltern wird man nicht über Nacht!Man bekommt "nur" eines zugesprochen per Gesetz und das wirkliche Leben beginnt Danach mit Jahrelangem eingewöhnen und aufbauen einer guten Beziehung!
Man kann einfach nicht sagen
Ich habe mich nun beworben und nun werden wir "eltern"!Es muss sich erstmal rausstellen ob es überhaupt funktioniert in der 12 monatigen Adoptionspflegezeit und ob man dann überhaupt wirklich geeignet ist "Eltern" zu sein! Man kann sich nicht bewerben und direkt "voll fähig sein" Die wenigsten wollen ein Heimkind ,was mir immer und immerzu Bauchweh bereitet....... WEIL gerade Heimkinder (die frei sind) benötigen ein neues Zuhause!!!!!!!!! Egal wie alt und in welcher Phase!
Immer nur "süsse kleine Babys" wollen finde ich diskrimierend gegenüber anderen Kindern die die Hilfe ,Liebe und Geborgenheit sehr viel mehr brauchen wie babys;)
Bewerber gebt den süssen Knuddeligen Süssen Heimkindern doch auch eine Chance ein stabiles Zuhause zu bekommen..Lebtags im Heim zu leben ist doch auch kein schönes Leben!!!!!!!!!! So ganz ohne "etwas Familie" und Strukturen !!!!!!!!! Und helft den Kindern ,die zu euch komme doch bei der Herkunftssuche DAS ist das Wichtigste im Leben eines Kindes,das man Fragen beantwortet bekommt!!!!!!!! WEISS woher man kommt und weiss wie man "ist" Und vergesst nie!
Das Kind hat schon lange Eltern und ihr seid "nur" Ersatz! DER Ersatz hat dem Kinde alles zu geben was es braucht! Liebe.Halt,Verständnis,Geborgenheit und Akzeptanz der wahren Herkunft!!!!!!Und akzeptanz das das Kind bei gefallen Reuniert ,wieder zurück zu den wahren Eltern gehen kann ohne Euer Klagen und Euren Egoismus,den man ja so gut kennt! Rechte aufs Kind gibts nicht!!!!!!!!!!Moralisch erst recht nicht!!!!!! Ein Kind gehört zu mama und Papa(Leiblich) Das ist die Biologie der Homoapiens !!!! Alles andere ist Wahnvorstellung und Irrealität zu denken ,man hat nun ein Kind "bekommen" und nun hat man alle Rechte der WELT das Kind auf Teufel komm raus zu "behalten" wie man will! Adoptiveltern haben keine Rechte!Auch nicht auf Gefühle!!! Wenn man adoptiert dann weiss man das man nicht die Eltern sind Und hat zu akzeptieren das das kind die Wahrheit sucht und bei Gefallen zurück geht!!!!!!! Da wo es einst geboren wurde!!!!!! DAS hat man als neuer Betreuer einfach zu akzeptieren! Ohne Wenn und Aber!!!!!!!!
bei mir hat sich nichts geändert..wir hatten vorher ein schlechtes verhältnis *ado-eltern und ich* und nacher auch....es ist gleich geblieben.
oh, sherry, wie furchtbar!! ..ich kann dich verstehen aber ich wünsche dir von herzen, das dein hass und deine verbitterung sich eines tage mal löst. du vergiftest dich selber damit, das macht mich ganz schön traurig.
somit haben sie ja schon was erreicht was sie wollten....deine adoeltern. wenn sie so sind wie du schreibst, dann wird es sie doch freuen zu wissen, das du so hasst... hass macht krank, hass macht unglücklich, hass vernichtet!
sherry.....wer hasst, liebt auch...wenn einem menschen egal sind, kann man sie nicht hassen. nur wenn man etwas für sie empfindet kann man auch hassen!! glaub mir das, ich kann dein schicksal sehr gut nachempfinden.
ich weiss das es nicht einfach ist, aber du solltest dir hilfe holen, dann kannst du ihnen eines tage ins gesicht lachen und ihnen sagen...ihr seid mir doch wurscht....
Ich bin nicht adoptiert; ich weiß jetzt nicht, ob mein Beitrag hier reinpaßt, aber ich schreib' ihn mal (ansatzweise paßt er nämlich, meine ich).
Am vergangenen WE waren wir zu einem bundesweiten A-Eltern-Treffen unserer Verm.stelle. Ich habe meinem Sohn überlassen, ob er hinfahren möchte. Er will - ich habe ihn vor dem Hintergrund gefragt, weil er jetzt Fragen stellt, und ich mir gedacht habe, vielleicht findet er manche Antwort darauf.
Soweit ich das beobachtet habe, hat er zwar nicht über sein Geb.land geredet, aber doch so manche andere Erfahrung gemacht. (Und Fußball hat er gespielt bis zum Abwinken, und seine Schwester auch!).
Denn: bis auf drei Ausnahmen der anwesenden Kinder (und Jugendlichen) stammten alle aus demselben Land. Einer stammte aus Deutschland und teilte aber das Schicksal der anderen Kinder.
Auf der Rückfahrt hat unser Sohn dann erzählt, daß P* dumm sei, und sein (neuer) Freund M* hätte auf einen Zettel geschrieben, daß als der Liebe Gott Gehirne verteilt hätte, P* auf dem Klo gewesen sei, und als er hinterher gefragt hätte, ob er noch eins haben könnte, hätte Gott gesagt: nix mehr da. Das fanden er und die übrigen Jungs lustig. P* war allerdings nicht dabei. Mein Sohn meinte dazu, er hätte sich endlich einmal in der Mehrheit gefühlt, endlich wäre er einmal bei Kindern gewesen, die so aussehen wie er, und das hätte er in diesem Augenblick genossen, es war so ein heimeliges Gefühl - ich fand es P* gegenüber nicht fair, weil mein Sohn ihn ja so gut gar nicht kennt (bei einem der ersten Treffen hat er sich mit ihm gekloppt). Dieses in der Mehrheit sein hat ihm sichtlich gut getan, und ich habe es ihm von Herzen gegönnt. (Ich selber kann das gut nachvollziehen, habe sowas allerdings nur in sprachlicher Hinsicht erlebt).
Ich selber machte allerdings auch so meine Erfahrungen und Beobachtungen. In der Masse nämlich fielen unsere Kinder nicht auf. Es war für mich (und für jeden Fremden/Außenstehenden wäre es dasselbe gewesen) eine Horde junger Ausländer. Und ich spürte eine gewisse Grenze, sozusagen mein Einfluß schwindet, und meine Kinder sind selbständige Menschen, die ganz anders aussehen als wir. Schon ein komisches Gefühl, vor allem vor dem Hintegrund, wenn man jahrelang zusammenlebt und alles gibt, seine Kinder heiß und innig liebt.
Am Abend, als wir wieder daheim waren, haben unsere Kinder diese "Kluft" auf ihre Art überbrückt: sie haben sich für die Nacht bei uns einquartiert - um so die alte Vertrautheit wiederherzustellen.
Eine Mutter hat uns erzählt, eine ihrer Töchter verbringe im Rahmen eines Schüleraustausches ca. 1/2 Jahr in ihrem Geb.land bei einer netten Familie; dafür hätte sie die Sprache gelernt und nach dem Abi wollte sie in ihrem Herkunftsland ein soziales Jahr machen. Tja, dachte ich mir so, wenn das meine Kinder wünschen, habe ich nicht das Recht, ihnen im Wege zu stehen, dann muß ich sie ziehen lassen, so schwer mir das auch fällt. Natürlich knabbert diese Familie momentan daran, und die Schwester des Mädchens auch. Aber wenn das Kind meint, es muß sein, dann muß man es gehen lassen. Aber darüber gibt es in unserer Verwandtschaft auch wieder geteilte Meinungen, die einen sind dafür und die anderen dagegen (doch noch ist es bei uns nicht spruchreif, aber ich bin über jeden Gedankenanstoß dankbar!).
Auf jeden Fall fühlt sich Sohnemann bei uns weder ausgegrenzt, noch fünftes Rad am Wagen, und er fühlt sich integriert und dazugehörig. - Aber er möchte die anderen Kinder wiedersehen - und wahrscheinlich das gute Gefühl, endlich in der Mehrheit zu sein, wiedererleben (es sei ihm von Herzen gegönnt!).
Ja, und die Fragen kommen - und ich habe der Verm.stelle nochmal einen Brief geschrieben, in der Hoffnung, daß wir dieses Mal mehr Erfolg haben...
nochmal danke für Eure Berichte und Schilderungen. Der Grund meiner Frage war die Ankündigung unseres Sohnes, seine Herkunft kennenlernen zu wollen. Einen Tag hatte er sich ausgewählt, an dem er zum Jugendamt gehen, und nach Adressen fragen wollte. Wir bestärkten ihn in dieser Absicht. Auf unsere Nachfrage einige Tage später winkte er nur ab - er war nicht beim JA, warum wollte er uns nicht sagen, das wäre seine Angelegenheit.
Nun gehe ich aber von seiner Entschlossenheit aus, dieses Vorhaben doch über kurz oder lang in die Tat umzusetzen. Nicht dass ich falsch verstanden werde, bei mir existieren absolut keine Verlustängste, aber doch frage ich mich, ob die Beziehung dann nicht doch abrupt auf eine mehr oder weniger modifizierte Ebene wechselt. Natürlich setze ich mich ein wenig damit auseinander, aber wenn man in solchen Dinge keine Erfahrung hat, kann man eben nicht alle Eventualitäten ausleuchten. (Mir scheint, jetzt ist die Zeit des Suchens und Findens - noch zu keinem Zeitpunkt wurde in einem Ado-Forum so viel darüber berichtet. Liegt das an der Jahreszeit, am Wetter oder an der Konstellation der Sterne?)
@Pingsdorf, [quote]Dein Bericht ist sehr interessant und informativ, danke dafür. Du schreibst: Eine Mutter hat uns erzählt, eine ihrer Töchter verbringe im Rahmen eines Schüleraustausches ca. 1/2 Jahr in ihrem Geb.land bei einer netten Familie; dafür hätte sie die Sprache gelernt und nach dem Abi wollte sie in ihrem Herkunftsland ein soziales Jahr machen. Tja, dachte ich mir so, wenn das meine Kinder wünschen, habe ich nicht das Recht, ihnen im Wege zu stehen, dann muß ich sie ziehen lassen, so schwer mir das auch fällt. Natürlich knabbert diese Familie momentan daran, und die Schwester des Mädchens auch. Aber wenn das Kind meint, es muß sein, dann muß man es gehen lassen[/quote.]
Vor einigen Jahren sah ich im TV einen Bericht über einen nach Deutschland adoptierten Koreaner, der aufgrund seiner Äußerlichkeit immer das Gefühl der Nichtzugehörigkeit zu Familie und Land hatte. Diese Empfindung störte zunehmend die Beziehung zu seiner Ado-Familie, in der auch noch leibliche Kinder lebten. Die Eltern sahen keinen Ausweg, als ihn nach dem Abitur nach Korea zu schicken, um durch das Kennenlernen von Land und Leuten irgendwie in der Realität anzukommen. Ein Fernsehteam begleichtete ihn auf seiner Suche nach Angehörigen und seinen Wurzeln.
Bereits nach kurzer Zeit erkannte er die totale Fremdheit zu diesem Land, seinen Bewohnern und deren Kultur im Gegensatz zu der nun erkannten Vertrautheit zu Deutschland, seinen Eltern und seinen Geschwistern. Obwohl er in Korea studieren wollte, sich auch bei einer Universität eingeschrieben hatte, kehrte er nach Deutschland zurück und brachte im Flugzeug seine Überzeugung darüber zum Ausdruck, dass er ausschließlich hierher gehöre.
Ein Beitrag von Ado-Geschwistern (keine leiblichen) aus Indien brachte das gleiche Fazit. Der junge Mann hatte sich dort für 1 Jahr in einem Kinderheim verdingt um die dortige Lebensart kennenzulernen und seine Wurzeln zu suchen (die er, da Findelkind leider nicht fand). Aber einige Betreuerinnen von dem Heim, aus dem er adoptiert wurde, erkannte er wieder, was ein klein wenig Heimatgefühl in ihm aufkommen ließ. Seine jüngere Ado-Schwester besuchte ihn dort und ein Fernsehteam begleitete beide.
Meine Hoffnung ist, dass auch "Maus" diesen Bericht liest und sich vielleicht Gedanken über ihre Verwurzelung (nicht den Wurzeln) macht und Einiges zur Stabilität ihres seelischen Gleichgewichtes ein wenig differenzierter betrachtet.