Hatten uns 3 mal am telefon unterhalten bis sie mich fragte was ich nun am letzten Freitag mache, weil mein sohn dort bei meinen Eltern war.
Ich hatte da gar nichts bestimmtes vor und sie meinte ich solle mal meine tasche packen und zu ihr kommen. mir kam es zwar bisschen zu voreilig vor. aber anderseits dachte ich mir dass ich doch diese kleine chance nutzen muss. am bahnhof holte sie mich dann ab, sie gab mir nur einen handschlag und ich dachte zu diesem zeitpunkt das es nichts werden kann mit kennenlernen usw.
nach 2 stunden wurden wir uns warm und unterhielten uns wie freundinnen. der abschied am letzten sonntag war für uns sehr schmezend. hatten nun täglich 2mal bis jetzt immer miteinander telefoniert. halten brief kontakt auch noch, weil wir unsere gefühle so besser zeigen können. habe diesen spontanen schritt überhaupt nicht bereut.
nun weis ichdass es eine adoption war wo sie damals gezwungen wurde von ihren eltern. und sie hatte mich nie vergessen. weil ich immer annahm dass sie mich nicht wollte. hatte sogar noch von mir bilder da, wo ich 2 monate bei ihr gelebt hatte.
im brief schrieb sie mir dass ihr das treffen so rüber kam als ob ich immer bei ihr war, weil ich ihr vom gefühl her nicht fremd war. wollte mich am liebsten gleich dort behalten. hat sich auch sehr bedankt dass ich sie suchte weil sie mich jahrelang vermisst hatte.......
am nächsten wochenende fahre ich wieder zu ihr und bin moment glücklich das sie so den kontakt zu gelassen hatte.
kristel das freut mich total für dich!!! weil es nicht immer so ist.
die beziehung zu meiner 'schwester', die älteste der mädchen, die vor jahren beim ersten treffen meine geburt dermaßen plastisch schildern konnte, mir auch an ihrem besuch im letzten sommer versicherte, mir einen vornamen gegeben zu haben ... und mit der hebamme nach der abgabe noch eine zeitlang in kontakt gestanden zu haben - ist alles andere als gut verlaufen. mir ist bis heute nicht klar, warum sie mich so verunsichert und versucht den eindruck zu erwecken, sie könne meine mutter sein und trotzdem von nichts weiß... jedenfalls war bei uns, trotz verständnis und bemühungen meinerseits, wahrscheinlich auch total unrealistischer einschätzung der lage, von anfang an der kontakt zum scheitern verurteilt. sie versuchte damals schon meine fragen zu unterbinden, hat wirklich alles daran gesetzt diese zeit auszuklammern, zu verleugnen ... warum auch immer. ich wußte irgendwann nicht mehr weiter, wie damit umgehen ... von mir gibt es ebenfalls kein einziges babyfoto, es fehlen mindestens komplett die ersten drei/ vier lebensjahre.
ich merke schon, es wird mal wieder länger, muß raus :-(( na ja, letzten sommer war es dann soweit. nach langjähriger pause hatte ich erneut kontakt zu ihr aufzunehmen und faßte nach einigen wochen mit telefonaten den spontanen entschluß, sie zu einem verlängerten WE zu mir einzuaden. hab ich mir total schön vorgestellt, mit vorbereitungen darauf, vorfreude usw. usf. ...
sie brachte dann ein paar fotos mit, die sie sicher sorgfältig ausgesucht hatte (wurden gleich eingescannt, aber ich kann sie mir kaum anschauen).
zwei davon sind nachhaltig hängen geblieben. ein fast aktuelles mit allen noch existierenden geschwistern, die an einandergereiht, eingehakt, wie eine undurchdringbare kette darauf zu sehen sind, empfinde ich so. (diese geschwistern hatte ich schon vor einigen jahren gesucht und gefunden, und bis auf zwei auch persönlich kennen lernen können. von einem bruder kam danach noch eine nette postkarte und dann nichts mehr.) eine einzige (mit einem vier/fünf-worte-satz) erhielt ich im laufe einiger jahre von dieser schwester, mit der sich schon mal vor jahren näherer kontakt entwickelte. dies hat mich über jahre ziemlich fertig gemacht, da sie immer wieder rückzieher machte, obwohl sie interesse signalisierte. das war so verwirrend und schwer zu verstehen, kaum auszuhalten. allerdings betonte sie da schon mehrmals, ihre anderen geschwister hätten keinerlei interesse ... tatsächlich hat sich danach auch niemand mehr von ihnen gemeldet, merkwürdig nicht?
das andere foto war offenbar von einer familienfeier unter geschwister. sie sitzen gemütlich beisammen, dem betrachert fast alle den rücken zugekehrt ...
die restlichen fotos waren ein/zwei vom (verst.) mann und einige von der vorherigen und jetzigen wohung - ohne personen. und ein familiengruppenfoto von menschen, die ich kaum zuordnen konnte. einer davon war ihr erster verlobter, sagte sie ... (ähnlichkeiten konnte ich keine feststellen).
dann noch ein altes foto mit historischem gebäude, in dem damals wohl mehrere familien untergebracht waren, darunter auch 'meine' großfamilie. dort soll ich geboren worden sein. in dem gebäude befand sich irgendwann dann der RAD (reichsarbeitsdienst). ab kriegsende unterhielten die amerikaner darin dann eine verteilerstelle.
na ja, ein paar rübergeschobene fotos ohne bezug, ohne die dazugehörenden geschichten war schon komisch. ihre eltern waren an ihrem besuch überhaupt kein thema!?
als sie sich am ersten tag unsere behausung näher ansehen wollte, machte sie im keller so eine komisshof-bemerkung: 'ja, sauber!'... (sie ist jahrgang 1932, die älteste der mädchen, ich bin inoffiziell von ihnen die jüngste). beim schreiben kricht mir über und über wieder gänsehaut hoch.
als wir am nächsten tag mit ihr die mini-familie eines unserer söhne besuchten, und sie beim kaffee das gespräch auf ihren a-sohn lenkte (der im unterschied zu mir pflegekind war und erst mit volljährigkeit adoptiert wurde und seine leiblichen eltern und abgabegründe kannte), versuchte sie mir tatsächlich zu verbieten meine a-eltern a-eltern zu nennen, 'das wären ja wohl meine richtigen eltern gewesen'... irgendwo sicherlich - es gab ja keine anderen! es hat mich nur so fassungslos gemacht ... was verbindet mich denn nun mit ihr? reduziert sie damit nicht leibliche eltern auf lieferanten?
tags darauf teilte sie mir ohne vorwarnung, mehr als smalltalkmäßig mit erschreckend kaltem gesichtsausdruck mit: 'ich wäre wohl durch eine vergewaltigung entstanden ... und wäre NUR DESHALB NICHT VON MEINER MUTTER (wer auch immer diese ist - sie oder ihre in den 80ern verstorbene mutter) ABGETRIEBEN WORDEN, weil diese so kath. gewesen wäre ... obwohl meine recherchen innerhalb der verwandtschaft ein völlig anderes bild ergab. fassungslos ist gar kein ausdruck ... demnach war ich für sie immer noch der überflüssige müll, dreck der familie, der eigentlich nur entsorgt werden konnte! daß wir 'nur' halbgeschwister sind, wir andere väter hätten, ihr vater nur ein scheinvater (ehemann ihrer mutter) in meinen dokumenten sei, darüber hatte sie mich bereits vor jahren aufgeklärt ... hatte auch nicht anders vermutet.
ob ihre mutter sie damals im zarten alter von 14 jahren tatsächlich so ausführlich über 'abtreibung-oder-nicht' und 'vaterschaft' aufgeklärt haben wird, bezweifel ich doch stark. es war jedenfalls ein ungemein zusammenführendes gespräch unter geschwistern ... hatte ich seit der adoption nicht schon genug vermutungen in richtung eltern anstellen müssen? da war für mich dann der punkt erreicht, wo das, was sich gerade erst wieder im aufbau befand, schlagartig zusammenkrachte.
ihre zwei anrufe danach waren so überflüssig wie ein loch im kopf. beim ersten war mein mann dran, ich konnte einfach nicht mit ihr reden, war noch zu fassungslos. beim zweiten machte sie mir vorwürfe, wieso ich ihren geburtstag nicht beachtet hätte, und abschließend meinte sie noch: 'sie wolle meine stimme noch mal hören' ... was für ein gesülze nach dieser erfahrung! als ob eine fast-abgetriebene, bestenfalls geduldete noch eine stimme in der familie hat? vielleicht hat sie erwartet, daß ich mich nachträglich noch für meine entsorgung in die anonymität bei ihr bedanke, denn so war es wohl ... so wie diese familie heute damit umgeht!
damals machte die 'schwarze pädagogik', bzw. erziehungsstil im kleinkindalter (durch angst, schläge, einsperren im keller, nicht beachtung, strafe kinder kaputt und gefügig) nicht nur vor heimen, auch vor meiner a-familie nicht halt. von daher war ich von klein an mit sämtlichen problemen auf mich alleine gestellt, bis heute verfolgt mich da noch so manches. es war reichlich traumatisierend, das bemerke ich immer wieder. nein, die albträume sind geblieben.
sich dann jahrzehnte später wieder mit so einer verbretterten 'schwester', die wohl einiges geprägt haben wird, herumschlagen müssen, die keineswegs so ist wie sie das darzustellen versucht, die mich vielmehr als sündenbock (wobei es da nie und nimmer um schuldfragen geht, aber um mißstände) für dieses damalige desaster sähe - NEIN dafür stelle ich mich wirklich NICHT zur verfügung!! ich bin kein hellseher und auch nicht ihr mülleimer. wenn sie den mund nicht aufmacht geht es eben nicht!
nach ihrem besuch fiel ich ins bodenlose, fühlte mich im falschen film, fast wie in 'schläge im namen des herrn' mit ihren verbalen verrotteten anwürfen! jeder kontakt mit ihr reißt mir ein stück weiter den boden unter den füßen weg.
später kann es doch nur noch um ehrlichkeit und aufklärung gehen, oder? wie anders sollte sonst ein zusammenfinden möglich sein? die abgabe mag schlimmeres vermieden oder gemildert haben, da geht mir der spruch einer nahen verwandten nicht aus dem sinn, der sich regelrecht eingebrannt hat: 'die kinder hatten erst was zu essen wenn sie an die tischkante kamen...'. mit einer adoption wird schon genug porzellan zerdeppert und ich hab beides als erschreckend erlebt. es kommt, bevor man überhaupt kontakt sucht, wirklich sehr auf das kennen der abgabegründe an, und noch mehr auf die motivation und so auch spätere unterstützung bei der suche und finden der a-eltern an - mein resümee.
jedenfalls wird meine 'schwester' keinen millimeter verständnis mehr 'auf vorschuß' für dinge erhalten, die sich mir nicht erschließen, dies aber wie selbstverständlich einfordert! da bekommt sie keinen fuß mehr zwischend die tür! und über 'sonstiges' wie finanzen kann sie sich genau so gut woanders ausheulen, es interessiert mich nicht mehr! dafür hat sie ihr spielchen mit mir schon zu lange, vor allem zu weit getrieben - und sie merkt es nicht einmal (eh ich ihr jetzt absicht, boshaftigkeit oder rache für was/wen auch immer unterstelle!). tja so unterschiedlich kann finden und kontakt verlaufen :-((
deshalb ist das ein toller anfang bei dir, für euch kristel, sei froh!!!!! das hätte ich mir so sehr gewünscht, gerade deshalb freut es mich :-) den mut, die zugänglichkeit und aufgeschlossenheit, mit der deine mutter dir entgegen kommt, sich dem ganzen stellt, sprechen ja für sich - ein guter anfang!
oje das ist aber eine schreckliche geschichte bei dir tut mir echt leid.
bin ja so froh dass sie mich mehr als nur mag. wir simsen auch sehr oft am tag,telefonieren und schreiben briefe. kann das alles gar nicht verstehen, dass wir beide so eine bindung überhaupt aufbauen konnten. sie sagte mir sie häbe schmetterlinge im bauch wie beim verliebt sein, so geht es mir auch. schon komisch irgendwie. nach der langen zeit.
meinen bruder der einen anderen vater hat kann ich überhaupt keine bindung aufbauen. vielleicht weil er zu sehr klammert. und rum erzählt das ich wie seine richtige schwester wäre auch wenn wir nicht zusammen aufgewachsen sind. und seine tochter ist schon in seinen augen die cousine meines sohnes. empfinde eigentlich wie soll ich sagen .....nichts. wollte mich nach 2 wochen nach dem wir uns kennengelernt hatten gleich zu sich zum schlafen einladen aber bei mir ist eine blockade da, warum weis ich auch nicht. und habe gestern eimal abgesagt dass ich nicht kommen kann. versteht das einer warum es so ist? oder erging es jemand auch so wie mir?
Zitat von kristel...... bin ja so froh dass sie mich mehr als nur mag. wir simsen auch sehr oft am tag,telefonieren und schreiben briefe. kann das alles gar nicht verstehen, dass wir beide so eine bindung überhaupt aufbauen konnten. sie sagte mir sie häbe schmetterlinge im bauch wie beim verliebt sein, so geht es mir auch. schon komisch irgendwie. nach der langen zeit.
Das finde ich so schön, ich wünschte mir, dass bei uns auch so wäre. Meine Tochter hat seit dem letzten Treffen im Oktober 2008 nichts wieder von sich hören lassen. Warum weiß ich nicht, aber ich will auch nicht drängeln, ich weiß nur nicht, wie ich mich zu ihrem Geburtstag am 31.3. verhalten soll.
Zitat von kristelmeinen bruder der einen anderen vater hat kann ich überhaupt keine bindung aufbauen. vielleicht weil er zu sehr klammert. und rum erzählt das ich wie seine richtige schwester wäre auch wenn wir nicht zusammen aufgewachsen sind. und seine tochter ist schon in seinen augen die cousine meines sohnes. empfinde eigentlich wie soll ich sagen .....nichts. wollte mich nach 2 wochen nach dem wir uns kennengelernt hatten gleich zu sich zum schlafen einladen aber bei mir ist eine blockade da, warum weis ich auch nicht. und habe gestern eimal abgesagt dass ich nicht kommen kann. versteht das einer warum es so ist? oder erging es jemand auch so wie mir?
Ich will ihn nicht in Schutz nehmen, aber er ist sicherlich nur stolz darauf, eine Schwester zu haben, auch wenn es nur eine Halbschwester ist. Sehe es bitte nicht als "klammern" an. Meine Tochter und ihre Halbgeschwister haben auch unterschiedliche Väter und auch mitunter Probleme, sich zu verstehen, aber das ist doch wirklich bedingt durch die ganz andere Erziehung und dass sie bei unterschiedlichen Eltern aufgewachsen sind. Das würde ich gar nicht so sehen, das mit der Cousine Deines Sohne ist doch wahr, auch wenn Du es nicht so siehst. Er ist und bleibt Dein Halbbruder und die Kinder sind Cousin und Cousine.
ZitatMeine Tochter und ihre Halbgeschwister haben auch unterschiedliche Väter und auch mitunter Probleme, sich zu verstehen, aber das ist doch wirklich bedingt durch die ganz andere Erziehung und dass sie bei unterschiedlichen Eltern aufgewachsen sind. Das würde ich gar nicht so sehen, das mit der Cousine Deines Sohne ist doch wahr, auch wenn Du es nicht so siehst. Er ist und bleibt Dein Halbbruder und die Kinder sind Cousin und Cousine.
hi darky, adoption bringt es ja wohl mit sich, bei anderen eltern aufwachsen zu müssen, in einer anderen familie,die selbstverständlich auch prägt, das ist programm. charaktere werden aber auch durch unsere gene, z.b. unterschiedliche väter geprägt.
tjaaaa, das verwandtschaftsgefühl. mit dem eigenen kind durch adoption so radikal gebrochen zu haben ist für alle beteiligten nicht einfach und konfliktvoll. egal was dazu führte, adoptierte erfahren durch das inkognito die längste zeit kaum bis nichts über ihre eltern und abgabegründe! ich hab mich von daher in erster linie und wirklich die längste zeit (beim finden dann noch verstärkt) von meinen leiblichen eltern/familie verlassen und verstoßen worden zu sein gefühlt, in eine fremde familie abgeschoben. leibliche eltern haben (je nach hintergrund) mit der adoption sämtliche rechtlichen konsequenzen z.t. auch gewollt akzeptiert, bzw. in kauf genommen, und konnten nach der abgabe in die anonymität abtauchen.
die zeit danach erlebte ich als einen nicht enden wollenden belastenden und verunsichernden lebensab/einschnitt voller unklarheiten, was herkunft und abgabegründe betraf. adoptierte müssen lange damit leben keine erklärung für ihre abgabe zu finden, obwohl dieses WARUM ihr leben prägt. mit dieser erfahrung können sie später einmal getrost selber entscheiden, wem sie sich verbunden fühlen wollen/können, wem vertrauen, wem nicht.
a-gesetze (die nicht einmal menschenhandel unterbinden können, bestenfalls familien auseinanderreißen) wurden nicht von adoptierten gemacht und in anspruch genommen. das einzige was ich nach der ado mitbekommen habe war fremdbestimmung, vor vollendete tatsachen gestellt worden zu sein.
im zuge der aufarbeitung darf man dann noch völlig unvorbereitet der eigenen lebensgeschichte nachspüren, was wirklich kein spaziergang ist mit den div. beabsichtigten hindernissen, die nicht nur von zuständigen stellen ausgehen .... und zieht sich wenn man pech hat, vielleicht einige jährchen hin, die einem da geraubt werden. das schlaucht und macht kaputt! oft kommt dann noch von denen, die ihre herkunft kennen der spruch 'adoptierte sind doch nicht gezwungen zu suchen, oder, herkunft ist doch nicht so wichtig, egal ...'!
soweit durch austausch einschätzbar, springen später (je nach hintergrund) nicht unbedingt alle gefundenen vor glück im karree und fühlen sich beim finden dem 'dickeren blut' verpflichtet. aus div. erfahrungen heraus wird wohl jeder selber entscheiden wollen und müssen, wie er dann damit umgeht.
Zitat von kristel...meinen bruder der einen anderen vater hat kann ich überhaupt keine bindung aufbauen. vielleicht weil er zu sehr klammert. und rum erzählt das ich wie seine richtige schwester wäre auch wenn wir nicht zusammen aufgewachsen sind. und seine tochter ist schon in seinen augen die cousine meines sohnes. empfinde eigentlich wie soll ich sagen .....nichts. wollte mich nach 2 wochen nach dem wir uns kennengelernt hatten gleich zu sich zum schlafen einladen aber bei mir ist eine blockade da, warum weis ich auch nicht. und habe gestern eimal abgesagt dass ich nicht kommen kann. versteht das einer warum es so ist? oder erging es jemand auch so wie mir?
Hallo Kristel,
ich kann nachvollziehen, wie es dir geht, denn mir geht es ähnlich. Ich habe insgesamt 5 Halbgeschwister in meinen leiblichen Familien, zwei davon leben leider nicht mehr und ich hab sie nie kennengelernt. Zu allen ist der Kontakt unterschiedlich.
Mein großer Bruder ist mir sehr, sehr nah, anfangs fühlt es sich wirklich an wie "verknallt" sein, was mich ziemlich durcheinander gebracht hat. Ich glaube aber, als ich ihn kennengelernt habe, hat er so etwas wie den Platz meines leiblichen Vaters, den ich leider auch nie kennenlernen konnte, eingenommen. Zu meiner großen Schwester habe ich ein freundliches, aber recht distanziertes Verhältnis, aber für uns beide ich es ok so. Dann gibt es noch meinen kleinen Bruder, zu dem ich es einfach nicht schaffe, Kontakt aufzubauen. Obwohl ich das Gefühl habe, dass wir beide es wollen, kriegen wir das nicht hin.
Auch versuche ich immer, mit einem meiner verstorbenen Brüder "in Kontakt" zu kommen. Also, versteh mich bitte nicht falsch jetzt, aber alle, die ihn kannten sagen immer, dass sie sich total sicher sind, das wir uns richtig gut verstanden hätten und mir das auch mein Gefühl sagt. Ich gehe also hin und wieder zum Friedhof und warte darauf, dass sich ein ähnliches Gefühl einstellt, wie es das tut, wenn ich meinen leiblichen Vater auf dem Friedhof besuche - aber es kommt nichts... Vielleicht bin ich aber auch noch nicht soweit - alles zu seiner Zeit.
Dir wünsche ich auf jeden Fall, dass du es mit deiner Schwester weiterhin so gut hast und vielleicht lässt du deinen Bruder auch ein wenig an dich heran und es wird irgendwann genauso gut.