Noch ein ein wichtiger Nachtrag! Bei dem ersten Treffen mit den abgebenden Eltern haben wir deutlich gesagt, dass wir ihr Kind sehr gerne bei uns aufnehmen würden, aber auch für jede andere Entscheidung absolutes Veständnis aufbringen!!! Gruß von einer Mutti!
Zitat von TommaHallo! Ich weiß nicht ob ich tatsächlich an der richtigen Stelle in diesem Forum herauskomme, aber mir war es doch ein Bedürfnis jetzt mal aus Sicht der "Adoptivmutter" etwas zu sagen! Mit unglaublichem Glück konnten wir schon wenige Monate nach unserer Adoptionsbewerbung unseren kleinen Sonnenschein in den Armen halten. Am Anfang unseres Bewerbungsverfahrens hatten wir große Angst davor evtl. die abgebenden Eltern unseres zukünftig und noch unbekannten Sonnenscheins kennenzulernen. Und plöztlich ging ganz anders als vorgesehen. .... Unsere Angst den Schritt aus der Anonymität zu gehen war (zumindest in unserem "Falle") völlig unbegründet!!!! Um die Situation nur kurz zu umschreiben:
Wir bekamen nach der Bewerbung als (gewünscht anonyme) Adoptiveltern schon schnell eine Nachricht eines JA bei dem wir vorstellig waren. Fragestellung war, ob wir uns einen Kennenlern- Kontakt mit den abgebenden Eltern vorstellen könnten?! ( ... JA- Nein- Jain!) Nach Abwägen der Gefühle haben wir zugesagt! Ich kann nur sagen soviel Angst wir auch im Vorfeld hatten....es war für alle Beteiligten ein Treffen, aus dem unser "Adoptiv"- Sohn für seine Zukunft nur positives ziehen kann. Ich kann die Auffassung, dass Jugendämter nur für die Statistik Kinder vermitteln wollen nicht teilen!!! Eher kam bei uns der Eindruck auf (... und das ist auch gut so!!!) dass uns schon im Vorfleld gesagt wurde, es würde alles getan, die abgebenden Eltern von Ihrem Vorhaben das Kind zur adoption freizugeben : "abzulenken" und eher eine Pflegschaft mit regelmäßigem Kontakt herzustellen! Wir als Adoptivbewerber sollten schlussendlich Immer [/color]damit rechnen das die abgebenden Eltern davon gebrauch machen...! WIR haben die abgebenden Eltern kennengelernt, und es war wirklich aufreibend aber schön! Nach wie vor stehen wir über das Ja in Kontakt. Die Abgebenden Eltern möchten bisher kein Treffen, freuen sich aber über Fotos und Briefe unseres Sonnenscheins. Bisher haben sie ihre Entscheidung zur Adoption weiter bestätigt. Natürlich steht es außer Frage, das sich sicher beide leiblichen Elternteile immer und ihr ganzes Leben lang die Fragen stellen ob diese Entscheidung für das neue Leben richtig war. Bisher können wir als "aussenstehende " Adoptiveltern aber weder von einem Drängen von Seiten des JA ausgehen noch von einer absoluten Fehlentscheidung der Abgebenden Eltern. Vorraussichtlicht steht sogar ein persönliches Treffen mit allen FAMILIENMITGLIEDERN im Sommer an! Und wir als Adoptiveltern freuen uns sogar drauf!!!! So kann es auch gehen!! Liebe Grüße!! Die Mutti!
Liebe Tomma, als abgebende Mutter finde ich Eure Haltung großartig. Genauso hätte ich es mir damals vor über 20 Jahren gewünscht, wurde aber gar nicht erst über die Möglichkeit informiert. Die AEltern wurden informiert und lehnten den Kontakt von Anfang an ab. Das sollte meiner Meinung nach nur dann erlaubt sein, wenn beide Seiten sich das wünschen. Also müssten beide Seiten über die Möglichkeit zum Kontakt aufgeklärt werden. Danke für Deinen Beitrag. Hier liest man so wenig von AEltern. ist vielleicht auch schwierig für Euch, weil die Kinder und die HEltern sich vielleicht manchmal bitter anhören. Gruß pinocchio
Zitat von ich-steh-dazuIch bin der Meinung, dass es ein Grund sei, aber kann man Not und Geldsorgen und solche Probleme nicht zusammen meistern, ohne sich von dem Partner zu trennen? Ich stehe doch zu meinem Partner, wenn ich ihn liebe. Das kann ich nicht verstehen, dass das ein Abgabegrund sein soll.
ich habe geschrieben das das einer der gründe war warum ich mich getrennt habe!es ist nicht der grund warum ich mich gegen das baby entschieden habe!!! weißt du wie es ist immer angst haben zu müssen das die polizei vor deiner tür steht und den mann den du liebst mitnehmen will, weil er geldstrafen nicht bezahlt hat.
wenn du nicht weißt was du deinem kind nächsten tag zu essen geben kannst weil der papa lieber ne playstation für 399€ kaufen mußte! erkläre einem kind mal warum mn auf einmal keinen strom hat!
das waren die finanziellen problem von den anderen werde ich hier nicht berichten! sorry
Eines verstehe ich nicht, hast Du auch darüber nachgedacht, allein erziehend mit zwei Kindern zu sein und Dir Hilfe dabei zu holen? Ich habe damals die Entscheidung, mich zu trennen nicht geschafft. Heute weiss ich, wenn ich es in der Schwangerschaft getan hätte, statt Jahre später, dann wäre ich als allein erziehende Mutter mit meinen Kindern gut klar gekommen. Man kann das Rad nie zurück drehen, aber ich bereue es heute. Du hast nach der Entbindung noch ein Jahr Zeit bis zur endgültigen Adoption. Viellicht denkst Du in wenigen Monaten anders darüber. Lieben Gruß Pinocchio
Zitat von ich-steh-dazuIch bin der Meinung, dass es ein Grund sei, aber kann man Not und Geldsorgen und solche Probleme nicht zusammen meistern, ohne sich von dem Partner zu trennen? Ich stehe doch zu meinem Partner, wenn ich ihn liebe. Das kann ich nicht verstehen, dass das ein Abgabegrund sein soll.
ich habe geschrieben das das einer der gründe war warum ich mich getrennt habe!es ist nicht der grund warum ich mich gegen das baby entschieden habe!!! weißt du wie es ist immer angst haben zu müssen das die polizei vor deiner tür steht und den mann den du liebst mitnehmen will, weil er geldstrafen nicht bezahlt hat.
wenn du nicht weißt was du deinem kind nächsten tag zu essen geben kannst weil der papa lieber ne playstation für 399€ kaufen mußte! erkläre einem kind mal warum mn auf einmal keinen strom hat!
das waren die finanziellen problem von den anderen werde ich hier nicht berichten! sorry
Eines verstehe ich nicht, hast Du auch darüber nachgedacht, allein erziehend mit zwei Kindern zu sein und Dir Hilfe dabei zu holen? Ich habe damals die Entscheidung, mich zu trennen nicht geschafft. Heute weiss ich, wenn ich es in der Schwangerschaft getan hätte, statt Jahre später, dann wäre ich als allein erziehende Mutter mit meinen Kindern gut klar gekommen. Man kann das Rad nie zurück drehen, aber ich bereue es heute.
ZitatDu hast nach der Entbindung noch ein Jahr Zeit bis zur endgültigen Adoption. Viellicht denkst Du in wenigen Monaten anders darüber.
Diese Aussage ist eindeutig falsch. Nach der Gesetzeslage kann die Einwilligung in die Adoption frühestens acht Wochen nach der Geburt des Kindes erteilt werden. Wenn die Einwilligung erteilt ist, dann kann sie nicht widerrufen werden. Die danach beginnende Zeit der Adoptionspflege soll in der Regel ein Jahr dauern, bevor die Adoption dann von Gericht rechtskräftig ausgesprochen wird. Diese Zeit nützt den abgebenden Eltern aber nicht. Sie haben in dieser Zeit keine Möglichkeit ihre Einwilligung in die Adoption zu widerrufen. Es kann aber niemand die Eltern dazu zwingen, ihre Einwilligung in die Adoption nach Ablauf der acht Wochen Frist zu erteilen.
Zitat von ich-steh-dazuIch bin der Meinung, dass es ein Grund sei, aber kann man Not und Geldsorgen und solche Probleme nicht zusammen meistern, ohne sich von dem Partner zu trennen? Ich stehe doch zu meinem Partner, wenn ich ihn liebe. Das kann ich nicht verstehen, dass das ein Abgabegrund sein soll.
ich habe geschrieben das das einer der gründe war warum ich mich getrennt habe!es ist nicht der grund warum ich mich gegen das baby entschieden habe!!! weißt du wie es ist immer angst haben zu müssen das die polizei vor deiner tür steht und den mann den du liebst mitnehmen will, weil er geldstrafen nicht bezahlt hat.
wenn du nicht weißt was du deinem kind nächsten tag zu essen geben kannst weil der papa lieber ne playstation für 399€ kaufen mußte! erkläre einem kind mal warum mn auf einmal keinen strom hat!
das waren die finanziellen problem von den anderen werde ich hier nicht berichten! sorry
Eines verstehe ich nicht, hast Du auch darüber nachgedacht, allein erziehend mit zwei Kindern zu sein und Dir Hilfe dabei zu holen? Ich habe damals die Entscheidung, mich zu trennen nicht geschafft. Heute weiss ich, wenn ich es in der Schwangerschaft getan hätte, statt Jahre später, dann wäre ich als allein erziehende Mutter mit meinen Kindern gut klar gekommen. Man kann das Rad nie zurück drehen, aber ich bereue es heute.
ZitatDu hast nach der Entbindung noch ein Jahr Zeit bis zur endgültigen Adoption. Viellicht denkst Du in wenigen Monaten anders darüber.
Diese Aussage ist eindeutig falsch. Nach der Gesetzeslage kann die Einwilligung in die Adoption frühestens acht Wochen nach der Geburt des Kindes erteilt werden. Wenn die Einwilligung erteilt ist, dann kann sie nicht widerrufen werden. Die danach beginnende Zeit der Adoptionspflege soll in der Regel ein Jahr dauern, bevor die Adoption dann von Gericht rechtskräftig ausgesprochen wird. Diese Zeit nützt den abgebenden Eltern aber nicht. Sie haben in dieser Zeit keine Möglichkeit ihre Einwilligung in die Adoption zu widerrufen. Es kann aber niemand die Eltern dazu zwingen, ihre Einwilligung in die Adoption nach Ablauf der acht Wochen Frist zu erteilen.
Burkhard
Lieben Gruß Pinocchio
ach!? ich habe damals die Info bekommen, dass ich noch ein jahr drüber nachdenken kann. was, wenn man nach einem Jahr nicht einwilligt?
Hallo zusammen! Bei uns war es wie oben beschrieben! Wir konnten unseren Kleinen aus dem KH abholen. Die Abgebenden Eltern haben sich bereits einen Tag später einen Termin beim Notar besorgt ( 8 Wochen nach Entbindungstermin!) um ihre Einwilligung zur Adoption abzugeben. Zu einem früheren Termin hätten sie nicht unterschreiben dürfen, zu einem späteren schon! Mit Eingang der Einwilligung beim Gericht haben die Abgebenden Eltern alle Rechte abgegeben. In unserem Fall hat für die Zeit der Adoptionspflege ( 1 Jahr) unser JA die Vormundschaft übernommen. Es gab regelmäßige Besuche vom Ja und nach einem Jahr konnten wir durch einen Notar den Antrag auf Adoption stellen. Die L -Eltern haben in diesem Jahr kein Mitspracherecht oder die Möglichkeit den Vorgang zu stoppen. Uns wurde allerdings schon in einem Pflichtkurs vor der Adoptionsbewerbung gesagt, das die L- Eltern die Einwilligung auch deutlich nach den 8 Wochen noch geben können, um sich wirklich sicher zu sein bei diesem letzten Schritt. Allerdings wird das JA irgendwann nachfragen, warum nicht evtl der Weg der Pflegschaft in Betracht gezogen wurde (bei der die Rückführung oder zumindest der dauerhafte Kontakt zur Herkunftsfamilie ja vorgesehen ist!), bzw was sich an der Lebenssituation der L- Eltern geändert hat, das evtl für das eigene Großziehen des Kindes spricht. Denn je länger das Kind in der neuen Familie lebt desto mehr bindet es sich ja dort, und eine weitere Trennung kann sich nach langer Eingewöhnung nachteilig auf die zukünftige Entwicklung des Kindes auswirken. Soviel zu meiner Kenntnis! Viele Grüße Tomma
schön, daß Ihr mit den leiblichen Eltern Eures Kindes Kontakt habt!
Bei unseren Adoptionen stand das seinerzeit nicht zur Debatte, und wir hätten uns das auch gar nicht vorstellen können - nun ja, man wächst ja rein, und heute denke ich anders darüber.
Als wir unsere Tochter vor 8 Jahren adoptiert haben und also soweit vorbereitet waren, daß wir viele Fragen stellen müssen (dank Internet!!), konnten wir also erwirken, die Pflegefamilie (-mutter!) kennenzulernen, wir haben sie besucht und ihr auch einiges mitgebracht. So konnten wir uns ansatzweise ein Bild von ihrem 1. Lebensjahr machen. Die Betreuerin von der Jugendwohlfahrtsbehörde (Auslandsado) war dann der Ansicht, wenn wir die P-Familie kennenlernen wollten, dann also auch die Geschwister, dort ist dann mein Mann ausgestiegen, ich nehme an, er hat ein bißchen mit ihnen geredet, ich bin mit meiner Tochter im Auto sitzen geblieben, also, sie durfte nirgends mit raus, unser Sohn war allerdings immer dabei. Mein Mann war von ihnen ganz angetan.
Ja, über die A-Verm.stelle wollten wir dann mit ihnen einen Kontakt aufbauen - Fehlanzeige, wir haben nie Antwort erhalten und haben es dann auch eingestellt, weil wir jeden Brief übersetzen lassen mußten, englisch konnten sie leider nicht. Dann haben wir es später nochmal telefonisch von hier aus versucht, aber angeblich waren sie unter dieser Nr. nicht zu erreichen, man kannte sie nicht etc., etc. So haben wir es dann sein lassen.
Wenn unsere Tochter alt genug ist, wollen wir ihr Land mit ihr bereisen und aus einer anderen Perspektive ganz entspannt kennenlernen und dann die Wurzeln vor Ort besuchen.
Fragen werden ab und zu gestellt und immer mit aller Zeit der Welt beantwortet. Und irgendwie habe ich den eindruck, haben usnere Kinder schon im Hinterkopf gebont, wenn wir unser Abi haben, dann gibt's 'ne Reise um die halbe Welt!
wenn Du wirklich das Beste für Dein Baby willst, setze Dich bitte erstmal damit auseinander, mit welchen Problemen adoptierte Kinder ihr komplettes Leben zu kämpfen haben.
Ich bin 28 Jahre alt und wurde mit 3 Wochen adoptiert. Ich bin in einer wundervollen Familie mit Geschwistern aufgewachsen und hatte alles, was sich ein Kind nur wünschen kann.
Aber nichts, rein gar nichts konnte den Knacks wieder gutmachen, den ich als Neugeborenes erhalten habe.
Obwohl ich selbst verheiratet bin und zwei Kinder habe, ein Haus, ein Pferd, einen Hund, die Adoption hat mich mein komplettes Leben geprägt.
Hallo Cinna, erst einmal ein herzliches Willkommen!
ZitatIch bin in einer wundervollen Familie mit Geschwistern aufgewachsen und hatte alles, was sich ein Kind nur wünschen kann. Aber nichts, rein gar nichts konnte den Knacks wieder gutmachen, den ich als Neugeborenes erhalten habe. Obwohl ich selbst verheiratet bin und zwei Kinder habe, ein Haus, ein Pferd, einen Hund, die Adoption hat mich mein komplettes Leben geprägt.
Siehst Du, genau deswegen plädiere ich dafür, dass sich unsere Gesellschaft endlich darauf besinnt, lieber Familien/Frauen in Not zu helfen, damit viel mehr Kinder in ihrer natürlichen Familie bleiben können, anstatt vorschnell den Weg über die Adoption zu gehen.
Ich frage mich wirklich, warum geht es immer nur um die Eltern? Die leibliche Mutter, die Adoptiveltern, oder wen auch immer.
Fragt eigentlich auch jemand mal danach, was sich das Kind ausgesucht hätte? Nein, natürlich nicht, denn es ist absolut hilflos.
Ich habe mit meiner leiblichen Mutter vor ein paar Jahren Kontakt gehabt, sie ist eine nette und freundliche Frau, wir haben eine Menge gemeinsame Hobbys.
Mit Sicherheit hätte ich bei ihr ein viel einfacheres Leben gehabt, ABER es wäre NORMAL gewesen!
Ich hätte mich nicht mein Leben lang wie ein Ausserirdischer fühlen müssen, der nicht weiß, wo er hingehört.
Und werden eigentlich auch mal die Geschwister gefragt?
"Mama, warum durfte meine Schwester nicht bei uns bleiben, aber ich?"
Ein 4jähriges Kind bekommt sehr wohl mit, was da Sache ist, es bekommt einen Bruch fürs Leben!!!!
"Hättest Du mich auch weggegeben, wir in umgekehrter Reihenfolge gekommen wären?"
Mensch, Leute, denkt doch mal über solche Sachen nach!!!
Obwohl ich meine leibliche Mutter kennengelernt habe und sie nett ist und wir viel gemeinsam haben, ist sie für mich eine Fremde und sie bedeutet mir nichts!!!
Liebe Cinna, wir denken genau über all diese Dinge nach. Das ist genau der Grund, warum Cornelia geschrieben hat, dass es mehr Unterstützung für die abgebenden Eltern geben muss, weil manche Adoption dann nicht zustande käme. Wahrscheinlich sogar die meisten. Ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn eine Frau schwanger würde, die in irgendeiner Notlage ist und glaubt, ihr Kind nicht behalten zu können, und man würde nicht zu ihr sagen: "Ist ok, es gibt genug kinderlose Paare". Sondern würde sagen: "Wir möchten Sie zu einer Beratung einladen und gemeinsam mit Ihnen überlegen, welche Möglichkeiten der Unterstützung es geben kann, damit Sie Ihr Kind behalten können". Bei Abtreibungen wird das gemacht. Warum nicht bei Adoptionen. Ich könnte mir viele Modelle vorstellen.
Zitat von Cinna1980... Mensch, Leute, denkt doch mal über solche Sachen nach!!! Obwohl ich meine leibliche Mutter kennengelernt habe und sie nett ist und wir viel gemeinsam haben, ist sie für mich eine Fremde und sie bedeutet mir nichts!!!
Und noch einmal: Du sprichst mir aus der Seele! Auch ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen darüber nachdenken würden, aber bis heute glauben immer noch viele selbst ernannte Experten, dass "sich das später alles gibt".
Meine Tochter kann für mich offenbar auch keine Gefühle entwickeln und sie differenziert da sehr genau, denn mit ihrem Vater hat sie diese Probleme nicht, aber der musste damals ja auch keine Unterschrift leisten.
Meine Mutter glaubt bis heute, dass ich die (erzwungene!) Adoption hätte durchaus vergessen können, wenn ich das auch gewollt hätte, bzw. mir später andere Kinder zugelegt hätte. Ich glaube, so kann nur jemand denken, der entweder extrem egoistisch ist oder selbst so schlimme Dinge erlebt hat (z. B. im Krieg), dass er/sie zwischenzeitlich gefühlsmäßig abgestumpft ist.
Glaube mir Cinna, ich kann Dich gut verstehen, aber Du musst Dir und "ihr" auch zugestehen, dass man Gefühle entwickeln kann und hier auch muss. Der Fehler liegt oft einfach nur an überzogenen Erwartungen. Manchmal ist es besser, die "Substanz zwischen den Ohren" etwas auf Eis zu legen und mehr das Herz sprechen zu lassen!
Freu' Dich, dass Deine leibliche Mutter aus Deiner Sicht so "positiv" ist. Viele andere Leidgenossen haben ganz andere Erfahrungen gemacht und wahre Horrorgeschichten erfahren.
Du wirst das alles mit der Zeit sicher viel besser verarbeiten, mehr zur Ruhe kommen und dann vielleicht doch noch diese zweite Familie/Mutter ein bisschen ins Herz schließen können.
So, ich hab jetzt nur die ersten paar Beiträge in diesem Thema gelesen, aber ich möchte mich trotzdem dazu äußern.
Ich bin 20 Jahre alt und wurde gleich nach meiner Geburt zur Adoption freigegeben. Es dauerte nur ein paar Tage, bis ich zu Pflegeeltern kam, die heute meine Adoptiveltern sind.
Ja, ich habe darunter gelitten, dass ich meine Wurzeln nicht kenne und ich leide auch heute noch darunter. Ja, ich leide darunter, dass ich das Warum, das Wer und das Wie nicht weiß. Ja, ich frage mich, wie ein Leben bei meiner leiblichen Mutter (sie war bei meiner Geburt 27 Jahre alt und ledig) gewesen wäre.
ABER
Mein Leben bei meinen A-Eltern (= Eltern) war und ist sehr schön! Ich liebe meine Eltern und sie lieben mich. Klar, gibt es hin und wieder auch Konflikte, aber wo gibt es das bitte nicht? Von dem her muss ich sagen: Wenn du dein Kind wirklich hergeben willst/musst (aus welchen Gründen auch immer), dann gib ihm ein Leben bei Menschen, die es lieben und die ihm geben können, was es braucht und verdient. Auch wenn du dir darüber bewusst sein musst, dass dein Kind immer darunter leiden wird, dass es dich nicht kennt. Deshalb würde ich vorschlagen, dass du ihm vielleicht einen Brief schreibst, den die A-Eltern dem Kind dann zum 14. oder 16. Geburtstag geben können. In diesem Brief könntest du alles erklären, vielleicht legst du auch ein Foto bei. Wenn du irgendwann Kontakt zu deinem Kind möchtest, könntest du auch das in den Brief schreiben. Ich wäre über einen solchen Brief sehr froh gewesen, leider habe ich nichts dergleichen. Aber ich gebe niemandem die Schuld dafür, warum auch.
Aber...wenn dein Kind erstmals weg ist, dann ist es weg. So weh dir das irgendwann auch tun mag. Oftmals sind die schweren Wege die richtigen Wege, deshalb überlege dir genau, was du tust.
wie bist Du damit umgegangen, daß Deine A-Eltern anders "gestrickt" waren als Du? Hattest Du in der Pubertät Probleme, die Deine A-Eltern vielleicht nicht hatten bzw. nicht kannten.
Bist Du mit Geschwistern aufgewachsen?
Und wie gehst Du mit dem weißen Fleck in Deiner Biographie um? Konnten dir die a-Eltern dabei helfen?