Hier einmal ein eindrucksvolles Beispiel dafür, mit wie viel Engagement Frauen umsorgt werden, die bereits vor der Geburt ihrer Kinder eine Adoption in Betracht ziehen. Die nachfolgende Empfehlung, die auch auf zahlreichen deutschen Internetseiten nachzulesen ist, stammt von Jack Newman, einem kanadischen Kinderarzt:
»Einige biologische Mütter sind einverstanden, das Baby in seinen ersten Lebenstagen zu stillen. Es gibt jedoch Sozialarbeiter und andere, die dagegen sind, weil die Gefahr besteht, dass die biologische Mutter von ihrem Vorhaben, ihr Baby zur Adoption freizugeben, absieht. Das ist möglich, und wahrscheinlich möchte eine Adoptivmutter dieses Risiko nicht eingehen.« Quelle (Originalbeitrag): Dr. Jack Newman
Wenn ich das lese, stelle ich mir die Frage, worin der Sinn der hierzulande gültigen 8-Wochenfrist besteht, wenn sie öffentlich derart unterminiert wird. Als Argument für eine derartige Vorgehensweise wird (natürlich) das viel zitierte "Wohl des Kindes" herangezogen. Wenn ich mir so manchen Erfahrungsbericht von Adoptierten durchlese, wäre das vorrangige Ziel erst einmal zu versuchen, die Kinder in ihren biologischen Familien zu belassen. Wozu soll eine Bedenkzeit dienen, wenn sie derart missbraucht wird?
Soweit ich die Fachliteratur verstanden habe, erfahren Säuglinge einen viel größeren Schaden durch die Trennung von der biologischen Mutter, als durch ein Nicht-Stillen.
Meine Frage: Ist es wirklich nötig, Mütter, die sich zur Weggabe ihres Kindes entschlossen haben, bzw. dieses notgedrungen tun (müssen), auch noch dazu zu bringen, eine derartige seelische Tortur über sich ergehen zu lassen?
Genau das würde ich auch gerne wissen und deswegen habe ich es hier einmal zur Sprache gebracht. Immerhin wird das auf diversen Eltern-Seiten propagiert. Vermutlich wird niemand dazu etwas sagen, selbst wenn es solche Fälle gibt.
Alleine die Idee, so etwas zu praktizieren, wo auch immer in der Welt, finde ich mehr als "schräg", denn wenn das Stillen derart wichtig wäre, dann dürfte man es leiblichen Kindern auch nicht verwehren. Leider werden aber auch heute noch viele Säuglinge aus rein "praktischen" Gründen nicht gestillt.
ich las das über stillen heute und habe mir sehr gründliche gedanken gemacht. ich hoffe meine gedanken kommen euch nicht zu merkwürdig vor
jede medaille hat zwei seiten, durch das stillen könnte sich bei der mutter der wunsch einstellen, das kind doch nicht abzugeben, das wäre eigentlich sehr positiv für mutter und kind. stillen ist ja nicht nur milch an's kindchen geben, sondern ist ein sehr inniger austausch zwischen mutter und kind. da wachsen mutter und kind NOCHMAL zusammen, das kind verarbeitet den trennungsstress, den die entbindung bereitet hat und die mutter kann sich langsam vom gedanken lösen, das kind nicht mehr unter ihrem herzen zu tragen.
jedoch im fall, wo die mutter das kind aus welchen gründen auch immer abgeben will und sich gar nicht entscheiden kann das kind zu behalten, so steht die "stillende abgebende" mit zwei grossen problemen da! erstens hat sich durch das stillen ein sehr enger kontakt ergeben und es wird ihr das herz NOCH MEHR aus dem leib reissen das kind nun abzugeben... nach all der innigkeit.
zweitens, die milchproduktion ist angeregt und ich kann euch aus eigener erfahrung sagen, abstillen durch medikamente ist echt die hölle auf erden, da fliesst die milch nur so raus sobald das kindchen in blickweite ist frau hat schmerzen in den brüsten durch die viele milch und übelkeit durch das medikament, ich mag mich gar nicht mehr daran erinnern ich musste aus medizinischen gründen abstillen nach kurzer zeit, werde darauf nicht näher eingehen, wir sind hier ja kein forum für frauenheilkunde
ein gedanke noch, die abgebende mutter die ein paar tage stillt und mit dem kind vereint ist... könnte dazu dienen um dem kind noch liebe und nähe mit auf den weg zu geben. "ich stille dich noch ein letztes mal, halte dich noch die stunde, die zeit nimmt uns keiner mein kind, ade nun mein herz " von der seite her gesehen könnte das stillen sich wohltuend für mutter und kindes seele darstellen... aber ist halt das problem mit der milchproduktion und dem hammerharten abstillen durch medikamente
war für mich nun ein nachmittag des reflektierens um dieses thema, nun hoffe ich keinen blödsinn in euren augen verzapft zu haben, kam vom herzen und der seele direkt in die tastatur
@ Pino Ich glaube nicht, dass das sehr veraltet ist. Der Urheber dieser "tollen" Empfehlung, ein Kanadier, hat das bis heute auf seiner Homepage stehen (siehe den Originallink zu Jack Newman).
Hier ist der Link zu einer der deutschsprachigen Seiten, auf denen ich deutsche Übersetzungen gefunden habe: http://www.uebersstillen.org/jnadoptd.htm Ulrike Schmidleithner info(at)uebersstillen.org Alle Rechte vorbehalten – 1999 - 2007
Übrigens hat Brigitte das auch schon entdeckt gehabt und auf ihrer Homepage eingestellt. Auch sie hat diese Textpassage farblich markiert, aber leider keinen zusätzlichen Kommentar dazu gestellt.
Adoptivstillen selbst ist schon sehr lange bekannt und das stört mich ja auch nicht. Entsetzt war ich nur über den "Tipp" dieses Kanadiers. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das mit den Herkunftsmüttern in Deutschland in einer öffentlichen Klinik unter Anleitung einer Hebamme praktiziert wird.
Wenn man in Google "Adoptivstillen" eingibt, kommen viele Links zu diesem Thema. Es gibt auch einige Fachbücher zu Adoptivstillen.
danke Mausi. ich hätte mein Kind nicht mehr abgeben können, wenn ich kurz gestillt hätte, ich habe es nicht einmal gesehen, weil es dann vorbei gewesen wäre mit meiner Kraft zur Abgabe.
@urmeli glaubst du denn, dass der Trennungsschmerz für ein Kind kleiner wird, wenn es einige Tage bei der leiblichen Mutter war und gestillt wurde? Der Herzschlag, der Geruch, die Haut, die Stimme, der Adoptivmutter hätten sich noch fremder angefühlt und dann plötzlich auf einen Gummisauger umsteigen. Das ist schon schwer wenn die leibliche Mutter das aus irgendeinem Grund so machen muss, oder später beim Abstillen. mein Sohn war 18 Monate gestillt, beziehungsweise zusätzlich zum normalen Essen noch gestillt und hatte trotzdem Probleme beim Abstillen. Und das mit der Milch wäre wirklich eine echte Qual für die Mutter. Wer einmal gestillt hat, weiss wie schön es für Mutter und Kind ist, wenn die Milch überzulaufen droht und das Baby an die Brust kommt.
Adoptivabstillen find ich brutal, grausam und unverantwortlich. Wenn es darum geht, dass die leibliche Mutter ihre Entscheidung noch mal überdenken soll, dann böten sich Hilfsangebote im Vorfeld der Adoption an. Ich glaube, dass so manch eine Mutter iht Kind behalten hätte und würde, wenn sie sich unterstützt fühlen würde.
ich schrieb das eigentlich als "gedankenanstoss" rein, hatte jedoch leider kein fragezeichen dahintergesetzt... das wäre sinnvoll gewesen ein fragezeichen!!! ich habe keine antwort darauf , der trennungsschmerz ist immer gross und abstillen mit medikamenten ist qual pur.
ich dachte an die mütter die ihre kinder nach der geburt nicht sehen dürfen, sie nicht einmal halten dürfen und habe mich gedanklich wohl irgendwie verlaufen manchmal spricht das menschliche herz puren unsinn, aus mitgefühl, den mitmenschen gegenüber, sorry
liebe grüsse, urmeli
@urmeli glaubst du denn, dass der Trennungsschmerz für ein Kind kleiner wird, wenn es einige Tage bei der leiblichen Mutter war und gestillt wurde? Der Herzschlag, der Geruch, die Haut, die Stimme, der Adoptivmutter hätten sich noch fremder angefühlt und dann plötzlich auf einen Gummisauger umsteigen. Das ist schon schwer wenn die leibliche Mutter das aus irgendeinem Grund so machen muss, oder später beim Abstillen. mein Sohn war 18 Monate gestillt, beziehungsweise zusätzlich zum normalen Essen noch gestillt und hatte trotzdem Probleme beim Abstillen. Und das mit der Milch wäre wirklich eine echte Qual für die Mutter. Wer einmal gestillt hat, weiss wie schön es für Mutter und Kind ist, wenn die Milch überzulaufen droht und das Baby an die Brust kommt.
@urmeli du hast dich wohl verlaufen, weil Adoption der reinste Irrgarten ist. Deine Denkweise ist klar und richtig, wenn man sie auf den graden Wegen der natürlich verlaufenden Mutterschaft anwendet: Eine Frau bekommt ein Baby, stillt es und behält es. Die Abgabe des Kindes ist aber immer unnatürlich und alle Versuche den Trennungsschmerz zu lindern, verlaufen sich. Es gibt gegen den Trennungsschmerz nur eine echte Medizin: Die Trennung verhindern. Alles andere sind mehr oder weniger wirksame Ersatzmittel oder Placebos. Das liegt nicht an dir. pino
Mir dreht sich bei diesem Thema der Magen um die eigene Achse....
Ich kann überhaupt nicht sachlich darüber diskutieren... Aber ich würd einfach gerne mal Fäuste fliegen lassen, auf die Menschen, die nix anderes zutun haben, als solche mistdämlichen Sachen zu erfinden....
Ohhh neee.... ich würd wünschen, dass diese Menschen nur für EINE Woche das empfinden, was unsere Kinder oder wir empfunden haben....
Urmeli, ich hab dich verstanden...
Und der Trennungsschmerz. Der hört nich auf... niemals hört der auf.
danke für eure positiven reaktionen auf meine etwas wirren gedanken, ich habe es gut gemeint und ihr habt es gut aufgenommen
hier in der gruppe besteht echt ein guter austausch und ist kein rumgezetere um "gedankliche ausrutscher" als anlass zu "krieg" zwischen den einzelnen "fronten" zu entfachen nur so kann zwischenmenschliches miteinander stattfinden, habt dank dafür
mich macht es immer traurig, wenn mütter berichten, sie hätten ihr kind nicht mal sehen oder halten dürfen und die chance erhalten in frieden "lebwohl" zu sagen. abgabe ist IMMER ein unding, mein herz weint stets mit, wenn ein kind adoptiert wird, OBWOHL ich ja adomama bin!! deswegen eben mein gedanke um mutter und kind ein wenig raum zu geben, geht ganz klar auch ohne stillen!!! aber ich denke, müsste doch machbar sein, "sanfter" zu trennen, menschlicher eben, insofern dies möglich ist
insofern kinder nicht von misshandelnden eltern weggenommen werden, denn da kenne ich ABSOLUT NICHTS, werde dann zum tier !!! wenn einem kind leid geschieht aber das ist mit euch lieben eltern aus der ersten reihe ja eh kein thema sagt die mama aus der zweiten reihe
Liebe Urmeli, ich finde es total besch****t, wenn ich von Eltern aus der ersten oder zweiten Reihe lese. In welcher Reihe H.- oder A.Eltern stehen, dass kann nur das Kind selbst entscheiden! Dafür würde ich mir wünschen, dass beide Eltern in einer Reihe stehen!
insofern kinder nicht von misshandelnden eltern weggenommen werden, denn da kenne ich ABSOLUT NICHTS, werde dann zum tier !!! wenn einem kind leid geschieht aber das ist mit euch lieben eltern aus der ersten reihe ja eh kein thema sagt die mama aus der zweiten reihe
s'urmeli
Urmeli, als blauäugige kann ich den Kampf zwischen den Fronten eh nich kapieren.... Ich hab so rein gar nichts, in keinster Form, gegen die Eltern meines Sohnes.... Warum denn auch? Ich konnte und durfte nicht für mein Kind sorgen. Sie haben es getan. Das war unser Schicksal. Sie waren gut zu meinem Sohn, und dafür danke ich ihnen mein Leben lang. Egal, ob sie jetzt schief drauf sind...
Also, bei Misshandlung... da leg ich jegliche Naivität und Blauäugigkeit ab. In solchen Fällen müssen Kinder vor den Eltern geschützt werden. Da werd ich auch zum Elch...
Und, ich find es schön, dass sich hier die verschiedenen Parteien zum Austausch finden. Hat mir in den letzten Monaten unglaublich gut getan... Vor 4 Wochen war ich noch nicht fähig hier mitzuschreiben. Diese ganzen Schicksale haben mir das Herz umgedreht.
Zitat von urmeliliebe pino, liebe chiara, .... aber das ist mit euch lieben eltern aus der ersten reihe ja eh kein thema sagt die mama aus der zweiten reihe
s'urmeli
Liebes urmeli...
zur zweiten Reihe fällt mir noch ein...
DU bist diejenige, die Alpträume bewacht
DU bist diejenige die Tränen abputzt
DU sitzt bei Elternabenden
DU wäschst die Wäsche
DU diskutierst über Sinn und Unsinn im Leben eines Heranwachsenden *grusel*....
ach Urmeli, ich versteh dich ja so gut, aber es kann keine sanfte Trennung geben. Stell dir das einfach mal vor, und verlege es in verschieden Altersstufen des Kindes. Ab wann ist es sanft, wenn die Mutter sagt: Ich geb dich jetzt ab und diese anderen Menschen werden sich um die kümmern. Adoption an sich verhindert sanfte Trennungen. Stell dir vor, eine Mutter fühlt sich nicht in der Lage, ihr Kind zu behalten. Aus der Familie kommt keine Hilfe. Da springen dann nicht Adoptiveltern ein, sondern nennen wir es mal Pateneltern. Die kümmern sich um das Kind, es lebt bei ihnen und bei der Mutter im Wechsel, wie das bei geschiedenen Eltern manchmal der Fall ist. Das Kind lernt, sie alle zu lieben. Dabei sind die nicht leiblichen Eltern dann vielleicht so etwas wie sehr geliebte Tante und Onkel. Eine Abgabe des Kindes würde überflüssig. (das wäre der Idealfall, alle möglichen Streitigkeiten um Erziehung hab ich nal ausgeblendet) Wer würde das wollen, statt ein Kind zu adoptieren. Bitte, sei ehrlich.