So, da mir dieser Brief so schwer fällt, rufe ich erst mal die SA an, um zu fragen, ob sie ihn überhaupt weiter leitet. Wenn nicht, kann ich mir das auch sparen! Also versuchte ich Freitag und heute die SA zu erreichen! Ohne Erfolg!
Zitat von BibiBlocksteinSo, da mir dieser Brief so schwer fällt, rufe ich erst mal die SA an, um zu fragen, ob sie ihn überhaupt weiter leitet. Wenn nicht, kann ich mir das auch sparen! Also versuchte ich Freitag und heute die SA zu erreichen! Ohne Erfolg!
Liebe Grüße, Bianka
Bibi gib doch net auf :) Mein angebot steht noch mit dem helfen des briefes ..
Hallo, ich habe mir gerade mal die Beiträge alle durchgelesen & erkenne mich mit meinen Fragen & Bedenken in vielen wieder!
Zuerst kurz folgendes, was gerade die letzten Einträge betrifft: Ich kann mir vorstellen, dass es wahnsinnig schwer ist, vor einem leeren Stück Papier zu sitzen & "einfach" anzufangen, die Geschichte eines ganzen Lebens zu erzählen. Aber ich weiß auch, dass es leichter wird, wenn man die ersten Sätze zu Papier gebracht hat. Geht die Sache doch erstmal anders an, um den Druck etwas raus zu nehmen. Schreibt den Brief nur für euch alleine, schreibt euch alles von der Seele! Klar tut das weh & dabei dürfen ruhig auch Tränen fließen! Es ist auch egal, ob es 1 Tag dauert oder ob ihr ein paar Wochen immer wieder etwas hinzufügt, ob ihr mit dem 1.Versuch gleich zufrieden seid oder ob ihr 573x anfangt! Egal! Schreibt & schreibt es nur für euch! Wenn das geschafft ist, ihr mit dem Brief zufrieden seid & ihr euch vielleicht sogar besser fühlt, weil ihr mal alles los geworden seid, fällt der nächste Schritt - das Abschicken - viel leichter! Mehr könnt ihr dann erstmal nicht tun. Dann heißt es warten. Aber ich bin mir sicher, früher oder später kommt eine Reaktion! Denn jedes Adoptivkind (das davon weiß), fragt irgendwann nach den leiblichen Eltern, dem warum etc. & wenn dann ein Brief der leiblichen Mutter da ist, ist das sicher ein schönes Gefühl! Mag sein, sie sind erstmal wütend & sauer, vermutlich ist das sogar ihr "gutes Recht". Aber sie haben den Brief, können ihn immer wieder lesen, darüber nachdenken & werden dann bestimmt erkennen, dass sie euch nicht egal waren/sind und ihr sie nicht vergessen habt. Ob sie euch/eure Situation dann verstehen, euch verzeihen usw., muss sich natürlich zeigen. Aber selbst wenn sie wütend sind - eine Reaktion ist erstmal da & selbst eine anfangs negative bietet ja zumindest den Ansatzpunkt für weitere Briefe und/oder Gespräche & wer weiß schon, wohin die irgendwann führen können!? Im besten Fall führen sie euch auf gewisse Weise zusammen, im schlechtesten habt ihr nichts verloren. Zumindest sehe ich das so. Ich drücke euch (und auch euren Kindern) die Daumen, dass ihr die Kraft aufbringt und einfach mal los legt!
Und damit zum "eigentlichen Thema" Herkunftsmutter zu sein bedeutet für mich, trotz allem, Mutter zu sein, der es in der damaligen Situation leider nicht möglich war, diese Rolle tatsächlich zu übernehmen. Als "Rabenmutter" sehe ich mich nicht, so möchte ich auch nicht gesehen werden, deshalb gehe ich auch offen damit um (in dem Kreis, der meine Geschichte kennt) & bin gerne bereit, Fragen zu beantworten etc. Man muss nämlich bedenken, dass viele andere in ausweglosen Situationen leider auch völlig andere, fatale Entscheidungen treffen! In den ersten Wo nach "meiner" Adoption wußten auch nur 3 Personen davon. Aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr beschäftigt man sich auch damit, möchte darüber reden & ich habe festgestellt, dass bei vielen Gesprächen irgendwann der Punkt Familie/Kinder auftaucht. Da stand ich nun! Was sag ich jetzt? Mein Kind verleugnen? Niemals! Außerdem kamen mir oft sofort die Tränen bei solchen Themen, da bleiben Fragen natürlich nicht aus. So hat es sich dann ergeben, dass nach und nach meine Familie & meine engsten Freunde "eingeweiht" wurden. Mir war nur wichtig, dass ich es selbst tue & das ich entscheide, wem ich es wann erzähle. Jeder war überrascht! Nicht nur von der Adoption an sich, sondern vielmehr erstmal von der Schwangerschaft, die ja auch an allen vorüber gegangen war. Als ich dann meine Geschichte/den reinen Ablauf erzählt hatte, hat mich kein einziger "verurteilt". Die meisten hatten Verständnis, Mitleid, haben mir Hilfe angeboten & nachgefragt. Die, die es nicht verstehen konnten, haben mir allerdings zugestanden, dass sie niemals in so einer Situation waren & deshalb auch nicht über mein Verhalten/meine Rkt. urteilen können. Somit weiß ich also, dass meine Familie & engsten Freunde hinter mir stehen & auch jederzeit da sind, wenn ich sie brauche. Es gibt zwar in Gesprächen ganz plötzlich immer nochmal "heikle Momente", wenn Familie/Kinder zur Sprache kommen, weil sie dann kurz überlegen "hoppla, können wir da jetzt so drüber reden oder tut das Cindy zu sehr weh?", aber es wird immer besser. Und Verschweigen hilft ja auch nix! Was meinen Umgang "nach außen" betrifft: Nun, ich binde es niemandem auf die Nase, aber ich verleugne mein Kind auch nicht. Kommen dann weitere Fragen, beantworte ich die. Ich bin schließlich Teil einer offenen Adoption, sehr offen sogar. Ich muss damit rechnen (ich wünsche es mir!!!), dass ich früher oder später HOFFENTLICH einen sehr guten, freundschaftlichen Kontakt zu meiner Tochter habe. Wann soll ich also anfangen, das Thema offen zu behandeln wenn nicht sofort!? Je länger ich damit gewartet hätte, desto grösser wären die Probleme später geworden, desto mehr Fragen, desto mehr Unverständnis etc. Und wie soll sich meine Tochter fühlen, wenn sie irgendwann mal mitbekommen würde, dass ich sie verleugne? Sie als Adoptivkind muss schon genug verarbeiten! Auch die Adoptiveltern behandeln die Adoption an sich & mich als Herkunftsmutter sehr offen, auch in ihrem Umfeld. Da ist es umso wichtiger, an einem Strang zu ziehen!
Vorurteile lassen sich nur bekämpfen/widerlegen, wenn man redet.
Ich finde, der 1.Schritt ist immer der schwerste, aber wenn man am Ball bleibt, wird es leichter und man hilft sich selbst am meisten damit!
Für mich bedeutet es auch, manchmal kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen! An Orte zu gehen, wo man unter normalen Umständen nicht sein würde, in der Hoffnung ihm zu begegnen! Eine Zeitungsannonce zum Geburtstag zu schalten, ohne zu wissen, ob er sie überhaupt jemals liest! Stundenlange Suchabfragen über das Internet, um ständig auf´s neue fest zu stellen, daß man ihn nicht findet! ...
Und es bedeutet verdrängen, damit das Leben noch lebenswert ist! Warten und Hoffen, jeden Tag, jede Stunde, immer!
Es bedeutet aber auch zu erleben, wie andere Menschen zu einem stehen! Einen aufbauen, Mut und Kraft spenden!
Meine liebe Bibi mal gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz feste Drück und viiiiiiiiiiiiiel Liebe und Geborgenheit und Wärme schenk und "mutmach"und sag
Was zusammen gehörtt kommt auch zusammen
Vertrau mir ,er wird kommen un dann werden deine tieefn Wunden geheilt und deine Schmerzen werden langsam vergehn.
ZitatSorry, ich habe heute so ein Tief, weil ich mir fest vorgenommen hatte dieses Wochenende einen Brief an die A.Eltern zu schreiben. Aber ich bekomme es einfach nicht hin...
Weiß ja nicht ob Du es zwischenzeitlich geschafft hast den Brief an die Adoeltern zu verfasse.
Möchte Dir sagen das ich genau in den gleichen Gefühlschoas vor dem Brief gelebt habe wie Du.
Wie fange ich an, was kann ich schreiben, was darf ich schreiben.
Liebe Bibi, bevor ich den Brief auf Papier gebracht habe, habe ich ihn bestimmt schon 100 mal im Kopf verfasst.
Irgendwann, wenn mir dann mal etwas durch den Kopf ging, habe ich angefangen es mir stichpunktartig aufzuschreiben.
Aus diesen Notizen ist dann ein fertiger Brief entstanden.
ZitatFür mich bedeutet es auch, manchmal kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen! An Orte zu gehen, wo man unter normalen Umständen nicht sein würde, in der Hoffnung ihm zu begegnen! Eine Zeitungsannonce zum Geburtstag zu schalten, ohne zu wissen, ob er sie überhaupt jemals liest! Stundenlange Suchabfragen über das Internet, um ständig auf´s neue fest zu stellen, daß man ihn nicht findet! ...
Wie sich das doch alles spiegelt.
Wie oft schon habe ich seinen Namen schon unter google eingegeben. Hat mich überhaupt nicht weiter gebracht.
Ein zweimal hatte ich mal das Gefühl ihn gefunden zu haben. Stellte sich letztlich nur als Trugbild herraus.
Schlimmer für mich, ist es seinen Namen zu hören. Bin jemanden schon mal über 2 Stunden hinterhergelaufen, nur weil dieser seinen Namen trug.
ja, ich hatte einen Brief geschrieben, ist ja schon eine Zeitlang her. Ich bekam später dann vom JA Bescheid, daß mein Sohn z.Zt. keinen Kontakt möchte, und er sich an die SA wenden würde, wenn er es sich anders überlegen würde.
Ich hatte aber auch ein Treffen mit den A.Eltern, im JA. Da sagten sie schon, daß er warscheinlich erst einmal abblocken würde.
Ich kann das auch durchaus verstehen. Ich beschäftige mich so viele Jahre mit dem Gedanken ihn wieder zu sehen. Er wurde mehr oder weniger damit überrumpelt! Also soll er alle Zeit der Welt haben, sich zu entscheiden, ob er mich kennen lernen will, oder nicht.
Grade die letzten Tage (er ist jetzt 18 geworden) sind ganz schön schwer!
Hallo Furt, mein erster Brief wurde von den A.Eltern im beisein der SA gelesen, soweit ich weiß! Eine Mail wurde nicht weitergeleitet, aber die SA rief mich an, und hat mich daraufhin zu einem Gespräch gebeten. Ein weiterer Brief ist scheinbar über den Postweg verlorengegangen!