ZitatIch denke, das es oft einfach nur Angst auf beiden Seiten ist, verletzt zu werden.
Hallo Pilcher, ich glaube es ist nicht nur die Angst verletzt zu werden, sondern viel mehr auch die Angst zu verletzen! So geht es mir zumindest meistens. Ich habe immer Angst, dass ich meinen Sohn verletzen könnte. Deshalb denke ich immer so lange nach, bevor ich was schreibe oder sage. Es ist die totale Unsicherheit.
Hast Du Deine leiblichen Eltern kennen gelernt? Du schreibst, dass Deine leibliche Mutter es nicht schafft Dir offen gegenüber zu treten. Darf ich fragen, wie Euer Kontakt bisher verlaufen ist?
Liebe Urmeli, liebe Pingsdorf, manchmal denke ich, dass Adoptiveltern es echt oft nicht leicht haben, besonders wenn sie versuchen die Wurzeln der Kinder zu bewahren und Kontaktwünsche zu unterstützen. Über den Schmerz des abgegeben habens, vergessen wir Herkunftsmütter euren Part häufig. Habt schöne, harmonische Weihnachtstage, und ehrlich, wir fehlen eigentlich nicht am Tisch, wir sind doch da, in den Kindern. Eigentlich kann man das jedem Adoptierten sagen, dass seine leibliche Mutter immer da ist und an ihn denkt, zu Weihnachten und an jedem anderen Tag. Und sie denkt immer mit Liebe an ihr Kind. herzlich pino
Hy Mausi,ich denke <du hast irgentwo Recht mit Deiner Vermutung.Auch wenn es hart ist ,für Dich aber es ist auch hart für Deine Tochter damit fertig zu werden .Ich meine die Abgabe. Aber ich bin der festen Meinung ,daß sie auch oft an Dich denkt.Ich weiß wie mir es geht. ich selber habe auch in bestimmten Situationen eine Wut auf meine H. Mutter. Aber ich denke zum beispiel an meinem Geburtstag an sie oder manchmal ,wenn man mit sich selber Probleme hat.Die H. Mutter kann man nicht vergessen ,auch wenn ich meine nicht kenne.Ich lasse oft dann meine Fantasie spielen ,wie sie aussieht usw.L:G: Annett.
Das es was mit Verachtung zu tun hat. Jeder , der sich als Mensch bezeichnet, hat Empfindungen und Gefühle, aber macht auch Fehler. Jeder, der selbst eigene Kinder hat, weiß, das es nicht Verachtung heißt, sondern höchsten Ohnmacht. Keiner weiß, was in dem anderen vorgeht, kennt seine Gefühle, keiner hat sich das Leben , wirklich ausgesucht, was er lebt, oder nur zum Teil, das andere wird irgend wie vorgegeben.
Es ist vielleicht Hilflosigkeit. Verachtung ist mir zu dicht an Hass, ich glaube einfach, das es Hilflosigkeit, Ohnmacht ist.
Wir können unsere Mütter nicht verurteilen, wir könne nur lernen sie zu verstehen und ein neues anderes Vertrauen aufzubauen,dazu benötigt man Zeit . Was auch wichtig ist, wir müssen uns einfach auf die alt bewerten Werte zurück besinnen, nur die helfen uns zu überleben, nicht der Euro oder das schnäppchen, sondern nur das Miteinander.
Ja , ich denke so, es gibt immer ein hoch und runter , aber ich glaube, wenn es es wert ist , sollte man dafür kämpfen.
Pilcher: den finde ich ganz gut: „Jeder sieht , was Du scheinst.Nur wenige fühlen, wie Du bist:“ niccolo Machiavelli
Zitat von pilcher Wir können unsere Mütter nicht verurteilen, wir könne nur lernen sie zu verstehen und ein neues anderes Vertrauen aufzubauen,dazu benötigt man Zeit . Was auch wichtig ist, wir müssen uns einfach auf die alt bewerten Werte zurück besinnen, nur die helfen uns zu überleben, nicht der Euro oder das schnäppchen, sondern nur das Miteinander.
Da hast du ganz Recht. Verachtung habe ich auch keine, aber Verständnis werde ich nie haben. Verurteilen werde ich auch nicht, es ist mir egal. Vertrauen werde ich nie aufbauen, nach dem was ich weiß und wie und was ich schon kennen gelernt habe, werde ich nie Vertrauen haben. Ich würde bei allem immer im Unterbewusstsein fragen, ob es nicht wieder eine Masche ist, ob man mich benutzt, hintergeht oder anlügt. An alte Werte erinnern funktioniert nur, wenn auch alle mit machen. Und für meinen Fall ist es ausgeschlossen. Meine Erzeugerin wird sich an nichts erinnern, ich glaube die hat auch noch nie was davon gehört. Die merkt gar nichts mehr. Da muss ich mir gar keine Gedanken machen und auf irgendetwas hoffen. Da erlischt die Sonne eher, als dass die mal irgendetwas merkt.
Liebe Pilcher, das was Du schreibst ist ja sooooo richtig
In meinem Fall ist es aber eher (hilflose?) Verachtung, denn genau so hat sie sich gegenüber ihrem leiblichen Vater ausgedrückt ("jetzt reicht es! Für mich ist der Fall damit erledigt ...").
Der Grund hierfür war, dass ich nach einem monatelangem Schweigen ihrerseits, noch einmal einen langen Brief mit Erklärungen geschrieben habe. Leider hat der nur bewirkt, dass sie nun noch weniger Lust auf mich hatte. Sie ist offenbar vor lauter Verletztheit nicht dazu in der Lage der Frau zu vergeben, die sie weggegeben hat. Ihr Verhältnis mir gegenüber hatte sich übrigens deutlich verschlechtert, als sie selbst schwanger war. Nachdem das Kind da war, wurden die Briefe unpersönlich und nach drei Jahren war endgültig Ende mit der Kommunukation. Seit Januar 2009 habe ich von ihr selbst nichts mehr gehört.
Ich begreife das erst jetzt so langsam - unter anderem durch die Diskussionen hier im Forum.
ja Mausi, eigene Kinder lassen die Adoption plötzlich ganz anders aussehen.
Auch ich bin nach meinen Schwangeschaften mit meinen Gedanken und Gefühlen total umgeschwenkt. Ich kann nur dankbar sein, dass mein Umfeld anscheinend super funktioniert, dass es mich in kein Loch gerissen hat. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass so mancher sehr daran zu knabbern hat.
Liebe Pilcher, das, was du schreibst, bringt es für mich auf den Punkt. ich denke, dass sehr viele Verhaltensweisen, die verletzend, agressiv, abweisend usw. wirken, aus Hilflosigkeit und Ohnmacht kommen. Es ist eben manchmal schwer, das im Bewusstsein zu haben, wenn man sich gerade verletzt, angegriffen oder abgewiesen fühlt.
Mausi und Bald, meine Tochter meldet sich auch irgendwie nicht mehr, seit sie ihr Baby hat, während wir noch in der Schwangerschaft häufig gesprochen haben und sie meinte, mich jetzt noch besser verstehen zu können.
Hallo! Auch ich hatte keine Erwartungen an meine Tochter. Anfangs dachte ich ,das ich sie verletze od.verliere. Aber ich war gleich Ehrlich und habe ihr alles auch von ihrem l-Vater erzählt.Sie ließ,(Läßt) mich teilhaben an ihrem Leben:Schule,Ausbildung,Reisen,Familie und Kinder. Ich bewundere Sie,wie sie so die nachfeiern und treffen zurecht bekommt aber das machen wir schon 16 Jahre. Viele grüße von Eva
ZitatSie ist offenbar vor lauter Verletztheit nicht dazu in der Lage der Frau zu vergeben, die sie weggegeben hat.
mausi, ist das wirklich, was du suchst? Vergebung von deiner Tochter? Ich frage deshalb, weil ich dies nicht auf meiner "Liste" von Erwartungen finde. Mache ich mir was vor, oder kommt diese Erwartung erst dann, wenn man sein Kind schon kennt?
Zitat von Buchemausi, ist das wirklich, was du suchst? Vergebung von deiner Tochter? Ich frage deshalb, weil ich dies nicht auf meiner "Liste" von Erwartungen finde. Mache ich mir was vor, oder kommt diese Erwartung erst dann, wenn man sein Kind schon kennt?
Liebe Buche, das ist eine gute Frage. Bei mir war es tatsächlich so, dass ich mich 35 Jahre lang schuldig gefühlt habe und daraus resultiert(e) die logische Meinung, meine Tochter "müsse" mir die Weggabe "verzeihen". Ich habe das allerdings nicht etwa "erwartet", aber immer gehofft. Erwartet habe ich ein ehrliches miteinander Umgehen, sonst nicht. Meinerseits war das acht Jahre lang der Fall - jedenfalls hierbei habe ich mir nichts vorzuwerfen.
Ich denke, dass es im Unterbewußtsein so ist, dass man ja erst mal verzeihen müsste, weil sonst ja gar kein positiver Kontakt zu Stande kommen kann. Ich kann mit niemanden positiv umgehen, dem ich irgendetwas nicht verzeihen kann. Die Frage ist doch, ob es etwas gibt, was zu verzeihen wäre. Und das gibt es! Und weil die meisten Herkunftsmütter sich bewußt darüber sind, dass sie ihrem Kind was angetan haben (aus welchen logischen Gründen auch immer - der Trennungsschmerz ist da), haben sie auch diese Schuldgefühle. Und die Vergebung meines Sohnes (die mich ziemlich überrumpelt hatte) trägt dennoch nicht dazu bei, dass ich mich besser fühle. Ich weiß, er hat mir verziehen! Aber ich selbst habe es mir noch lange nicht verziehen!!! Was jetzt wiederum nicht bedeutet, dass ich in Schuldgefühlen versinke! Ich kann recht gut damit umgehen!