Hallo Merkur, schön, dass es Dir heute etwas besser geht!!! Und da habe ich auch gleich noch eine Geschichte von einer Herkunftsmutter. Ich weiß, dass Du meine Adoptionsgeschichte kennst. Aber was wirklich das Verrückteste in all den Jahren war, war als ich einen Anruf von einem Fehrnsehteam bekommen habe. Jemand von der Oliver-Geißen-Show rief mich damals an. Ich würde von jemanden gesucht. Mir zitterten sofort die Knie und ich brachte keinen anständigen Satz mehr heraus. Natürlich glaubte ich, dass mein Sohn mich suchen würde. Und trotz der Sehnsucht habe ich völlig überreagiert. Ich habe diesem Anrufer klar gemacht, dass ich auf gar keinen Fall in Sendung kommen würde und auch keinen blassen Schimmer hätte, wer mich suchen könnte. Es war ein total bescheuertes Telefonat in dem ich alles abblockte. Ich dachte, ich bekäme einen Herzinfakt. Ich kann nicht sagen warum, aber ich hatte plötzlich panische Angst davor meinen Sohn kennen zu lernen. Ich war total überfordert. So, wie nun auch Deine leibliche Mutter mit der Situation überfordert ist. Gib ihr etwas Zeit sich an die Situation zu gewöhnen. Grade die Tatsache, dass sie niemanden von der Adoption erzählt hat, weist darauf hin, dass sie damit gerechnet hat, dass Du Dich niemals melden wirst. Das sagt aber nichts über ihre Gefühle zu Dir aus! Auch ich habe die Adoption lange verschwiegen. Scham und Selbstschutz. Doch er war in jeder Sekunde seines Lebens in meinem Herzen und in meinen Gedanken.
Wenn Dir danach ist, dann schreibe ihr doch alles auf, was Du ihr sagen möchtest. Ob und wann Du den Brief abschickst, kannst Du dann immer noch überlegen.
Ich hatte die letzten Monate etwas Bewerbungsstress und habe am 01.09. einen neuen Job angefangen, das Ganze hat mich unheimlich viel Energie gekostet und ich habe kaum an diese "Adoptionsgeschichte" gedacht. Aber der neue Job läuft jetzt gut und ich habe mich auch gut eingearbeitet und so langsam ist auch wieder Kraft vorhanden, sich wieder mal mit anderen Sachen und Gedanken zu beschäftigen.
Als ich mir heute noch mal meine eigenen Beiträge (hier in meiner Vorstellungsrunde) und die von Euch durchgelesen habe, musste ich echt schlucken. Das ging mir total nah und merkwürdigerweise hatte ich zwischendurch immer wieder das Gefühl, als hätte gar nicht ICH das alles geschrieben. Also ich kann mich natürlich daran erinnern, das alles geschrieben zu haben, aber ich hatte schon wieder total vergessen, wie sehr mich die Ablehnung meiner Mutter anscheinend verletzt und traurig gemacht hat. Ich hatte es all die letzten Monate gar nicht mehr gefühlt, es war einfach verdrängt. Das Gehirn vollbringt wirklich wahre Wunder. Ja, ich glaube dieser Schutzmechanismus funktioniert ganz gut bei mir. Aber irgendwo bleiben die Gefühle ja...
Naja, ich werde wohl jetzt mal wieder öfter hier vorbei schauen.
Zitat von BibiBlocksteinHallo Merkur, schön, dass es Dir heute etwas besser geht!!! Und da habe ich auch gleich noch eine Geschichte von einer Herkunftsmutter. Ich weiß, dass Du meine Adoptionsgeschichte kennst. Aber was wirklich das Verrückteste in all den Jahren war, war als ich einen Anruf von einem Fehrnsehteam bekommen habe. Jemand von der Oliver-Geißen-Show rief mich damals an. Ich würde von jemanden gesucht. Mir zitterten sofort die Knie und ich brachte keinen anständigen Satz mehr heraus. Natürlich glaubte ich, dass mein Sohn mich suchen würde. Und trotz der Sehnsucht habe ich völlig überreagiert. Ich habe diesem Anrufer klar gemacht, dass ich auf gar keinen Fall in Sendung kommen würde und auch keinen blassen Schimmer hätte, wer mich suchen könnte. Es war ein total bescheuertes Telefonat in dem ich alles abblockte. Ich dachte, ich bekäme einen Herzinfakt. Ich kann nicht sagen warum, aber ich hatte plötzlich panische Angst davor meinen Sohn kennen zu lernen. Ich war total überfordert. So, wie nun auch Deine leibliche Mutter mit der Situation überfordert ist. Gib ihr etwas Zeit sich an die Situation zu gewöhnen. Grade die Tatsache, dass sie niemanden von der Adoption erzählt hat, weist darauf hin, dass sie damit gerechnet hat, dass Du Dich niemals melden wirst. Das sagt aber nichts über ihre Gefühle zu Dir aus! Auch ich habe die Adoption lange verschwiegen. Scham und Selbstschutz. Doch er war in jeder Sekunde seines Lebens in meinem Herzen und in meinen Gedanken.
Wenn Dir danach ist, dann schreibe ihr doch alles auf, was Du ihr sagen möchtest. Ob und wann Du den Brief abschickst, kannst Du dann immer noch überlegen.
Viel Glück und Geduld! Liebe Grüße, Bianka
Hallo Bianka.
Danke für deine Antwort.
Natürlich würde ich meiner Mutter gerne einen Brief schreiben, ich habe ja auch schon daran gedacht, aber
1. würde das Jugendamt den Brief überhaupt weiterleiten, wenn meine Mutter gesagt hat, dass sie keinen Kontakt möchte?
2. eine ganz grundsätzliche Frage: wenn meine Mutter keinen Kontakt möchte, muss ich das nicht respektieren und sie in Ruhe lassen? Ich habe z.B. mal einfach im Telefonbuch gesucht nach ihrem Namen und es passt vom Vor- und Nachnamen. Klar kann das ein Zufall sein, aber es kann eben genauso gut sein, dass sie es ist. Nur kann ich doch nicht einfach bei ihr anrufen und sie überrumpeln sagen: "Hallo, hier bin ich jetzt." Oder doch?
Hallo Merkur, schön mal wieder von Dir zu lesen. Aber auch schade, dass es Dich immer noch belastet. Ist schon verrückt, dass man manches so verdrängen kann und es dann doch plötzlich wieder da ist. Ich glaube nicht, dass das JA den Brief weiter leiten wird, wenn Deine leibliche Mutter dies nicht wünscht. Ob Du sie dennoch kontaktierst, wirst Du allein entscheiden müssen. Normalerweise respektieren die meisten Menschen es, wenn jemand keinen Kontakt möchte. Aber was ist schon normal? Grade bei Adoption? Vielleicht wartet sie insgeheim auf Deinen Anruf, vielleicht bringst Du sie aber auch in Schwierigkeiten? Niemand weiß es vorher. Es kommt darauf an, wie wichtig es für DICH ist. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus (was nicht bedeutet, dass andere es auch so sehen) würde ich, wenn ich anrufen würde, auf jeden Fall meine (eine) Nummer mitsenden. Denn so könnte sie, auch wenn sie erst einmal abblockt, später noch Kontakt zu Dir aufnehmen. Hast Du zu der Telefonnummer auch eine Adresse? Warum interessiert Dich Deine leibliche Mutter mehr als Dein leiblicher Vater?
Hallo Merkur, der Bericht über deine Adoption kann so, wie man es dir erzählt hat, nicht richtig sein. Deine Mutter war zum Zeitpunkt deiner Geburt verheiratet. Damit gilt automatisch der Ehemann als dein leiblicher Vater. Zur Adoption des Kindes aus einer bestehenden Ehe ist nicht nur die Zustimmung der Ehefrau sondern auch des Ehemannes erforderlich. (Auch nach einer Scheidung wäre die Zustimmung beider Elternteile erforderlich.) Der Ehemann hat natürlich die Möglichkeit die Vaterschaft anzufechten. Aber auch dazu muss er zuvor Kenntniss von der Existenz des Kinders haben. Die Aussage deiner Mutter, keiner in der Familie wisse von deiner Existenz ist also völliger Unsinn. Von daher sind auch deine Überlegungen über eine vorgespiegelte Totgeburt abwegig. Du solltest dich nochmal beim Jugendamt über die Tatsachen informieren.
ZitatIm Telefonbuch ist ein Eintrag mit ihrem Namen, auch wohnhaft in Hamburg. Aber ich will sie ja auch nicht so hart mit allem konfrontieren, ich denke einfach, dass sie es nicht so leicht hat....
Die Mutter ist Koranerin, wohnt aber offensichtlich mit ihrer Familie in Hamburg. Sollte die Adoption in Korea erfolgt sein, dann wäre die Adoption von Merkur eine Parallele zur Geschichte von Anneli Schinkel (Seidentochter).
ich würde ihr keinen Brief über das Jugendamt schreiben, aber auch nicht einfach anrufen. Da kann dir nur passieren das sie einfach auflegt. Meine Tochter hat mich ohne Vorwarnung einfach angerufen und das Gespräch ging wie man so schön sagt in die Hose. Meine Fam. wusste allerdings über sie Bescheid. Wenn du ihre Adresse hast würde ich direkt einen Brief schreiben. dann hat sie Zeit darüber nach zu denken. Wenn du eh nur Interesse hast wie sie ausschaut dann kannst ihr ja schreiben das du nur ein Foto willst und an einem persönlichen Kontakt nicht interessiert bist. Das kann man dann auch ohne ihre Fam. machen. Ist dann ihr gegenüber auch fairer weil sie weiß was du willst. Dann macht sie sich auch keine falschen Hoffnungen!
Das sie einen Kontakt ablehnt kann den Grund haben das sie einfach damit abgeschlossen hat, oder das sie eben weiß das du nur ein zweimal Kontakt hältst und das sie dich dann wieder "verliert" weil du deine Infos hast. Mich würde auch interessieren warum du Kontakt suchst? Nur um zu wissen wie sie aussieht oder um doch etwas mehr? Wenn es nur um das ausschauen geht dann würde ich sie wenn sie auf den Brief nicht reagiert in Ruhe lassen. Sie ist zu nichts mehr dir gegenüber verplichtet. Es geht dabei auch nicht nur um dich sondern auch etwas auch um sie, auch wenn das andere gerne immer nicht hören wollen. Sie ist auch trotz allem nur ein Mensch!! Sie hat auch ein Recht auf Privatsphäre wie die Adoptierten auch! Kan jetzt nur von mir sprechen als LM.
als ich eben deine Zeilen las, ist mir wieder einmal aufgefallen, wie weit Wirklichkeit und Adoptionsgesetze doch auseinander klaffen! Das Gesetz sieht die totale Trennung vor, aber so einfach ist das eben nicht. Ausbaden müssen das nicht nur die Adoptierte selbst, sondern auch die Herkunftseltern, denen man, früher jedenfalls, den Kontakt regelrecht verbot. Nicht zuletzt leiden die Ado-Eltern ja auch, wenn ihre Nachkommen nach der eigentlichen Herkunft suchen.
Hallo Merkur, ich bin selber eine Herkunftsmutter und habe inzwischen regelmäßig Kontakt mit meiner Tochter. Aber, obwohl ich 16 Jahre darauf gewartet hatte, dass sie mich findet, und obwohl ich glücklich und überwältigt war, als es soweit war, und obwohl meine Familie Bescheid wusste, war es schwierig, gab es lange Zeiten der Funkstille, haben wir beide uns den Kontakt echt erarbeiten müssen. Lass deiner Mutter Zeit. Ich bin fast sicher, dass sie ständig an dich denkt und dich noch nie vergessen hat, aber eine reale Begegnung ist ein anderes Kaliber. Da ist so viel Schmerz und soviel Zweifel. ob man nicht anders hätte handeln können damals. Ich hab hier schon viele ähnliche Geschichten gelesen, aber ich glaube keiner Mutter, dass sie ihr Kind wirklich vergessen hat und keinen Kontakt will. Ich behaupte sogar, dass sich alle den Kontakt sehnsüchtig wünschen und gleichzeitig so viel Angst davor haben, dass es ihnen leichter scheint, ihn abzulehnen. Die Idee, einen Brief zu schreiben, finde ich gut, oder ihre e-mail Adresse in Erfahrung zu bringen und zu mailen. Ich habe den Kontakt mit meiner Tochter über weite Strecken per mail gehalten. Mails sind irgendwie unbeschwerter und weniger bedrängend. Deine Mutter käme nicht in die Lage, dass sie einen Brief erklären müsste, den ihr Mann aus dem Kasten holt, usw. Ich wünsche dir, dass du sie siehst und dass ihr darauf etwas aufbauen könnt. Pino
ZitatMails sind irgendwie unbeschwerter und weniger bedrängend. Deine Mutter käme nicht in die Lage, dass sie einen Brief erklären müsste, den ihr Mann aus dem Kasten holt,
1.) Wieso sollen e-mails sicherer sein vor dem Zugriff des Mannes als die Briefe im Briefkasten. 2.) Dieser Mann ist nach Angaben von Merkur der leibliche Vater.
@Burkhard mail sind dann sicherer, wenn man sich einen account bei web. de oder so einrichtet und dort seine mails abfragt. Man muss sie nicht auf die Festplatte holen und web.de verlangt ein passwort und auch ein Ehemann müsste erst mal den Namen und das Passwort raten. auch wenn er der leibliche Vater ist, scheint merkurs Bedürfnis aktuell erst mal nach einem Kontakt zur Mutter zu bestehen. Meine Tochter z.B. denkt grade erst nach mehreren Jahren des Kontaktes zu mir, während denen ich ihr immer wieder mal von ihrem Vater erzählt habe, zögerlich über einen Kontakt nach. pino
Ich bin auch mal wieder hier! In der letzten Zeit habe ich viel hier mitgelesen und ich muss wieder einmal sagen, dass mir das wirklich Kraft gibt! Wenn ich die Geschichten und Erfahrungen von anderen Menschen lese, die auch in irgendeiner Art von Adoption betroffen sind, dann kann ich mit meinen eigenen Gefühlen viel besser umgehen. Das ist schwer zu erklären, aber Ihr wisst ja vielleicht, wie ich das meine.
Das letzte Mal habe ich hier vor mehr als 1,5 Jahren etwas geschrieben. Es ist doch merkwürdig, wie sehr man im Alltag das Thema "Adoption" verdrängen kann oder sogar auch muss. Ich hatte die letzten zwei Jahre beruflich so viel um die Ohren, und war dadurch irgendwie immer "beschäftigt und abgelenkt". Ich brauchte sehr viel Energie, um meinen beruflichen Alltag überhaupt zu meistern. Aber ich merke dann doch, dass dieses eine Thema immer und immer wiederkehrt....
Anfang 2012 habe ich noch mal einen Versuch gewagt und habe das Jugendamt noch einmal gebeten, meine Mutter zu kontaktieren. Aber dieses Mal hat sie überhaupt nicht mehr reagiert... Ich glaube, das hat mich wieder so schockiert, dass ich "vor Schreck" erst einmal ein halbes Jahr gar nicht mehr darüber nachgedacht habe. Sozusagen als Schutzfunktion oder so ähnlich.
Momentan habe ich aber eine Phase, in der ich an gar nichts anderes mehr denken kann. Die Gedanken begleiten mich den ganzen Tag und es ist manchmal wirklich kaum auszuhalten. Ich will nicht jammern, aber heute hatte ich wirklich körperliche Schmerzen und habe kurz überlegt, wie es jetzt weitergehen soll mit mir.
Es ist sehr schön, dass man hier im Internet über ein Forum dieser Art die Möglichkeit hat, sich mit anderen Menschen über dieses Thema auszutauschen, die Erfahrungen von anderen Menschen zu hören und sich somit nicht so alleine mit diesem Thema zu fühlen.
Es ist eben doch so, dass bestimmte Gedanken und Gefühle wirklich nur jemand nachempfinden kann, der in einer ähnlichen oder vielleicht sogar derselben Situation steckt.
Zitat von pinocchioHallo Merkur, ich bin selber eine Herkunftsmutter und habe inzwischen regelmäßig Kontakt mit meiner Tochter. Aber, obwohl ich 16 Jahre darauf gewartet hatte, dass sie mich findet, und obwohl ich glücklich und überwältigt war, als es soweit war, und obwohl meine Familie Bescheid wusste, war es schwierig, gab es lange Zeiten der Funkstille, haben wir beide uns den Kontakt echt erarbeiten müssen. Lass deiner Mutter Zeit. Ich bin fast sicher, dass sie ständig an dich denkt und dich noch nie vergessen hat, aber eine reale Begegnung ist ein anderes Kaliber. Da ist so viel Schmerz und soviel Zweifel. ob man nicht anders hätte handeln können damals. Ich hab hier schon viele ähnliche Geschichten gelesen, aber ich glaube keiner Mutter, dass sie ihr Kind wirklich vergessen hat und keinen Kontakt will. Ich behaupte sogar, dass sich alle den Kontakt sehnsüchtig wünschen und gleichzeitig so viel Angst davor haben, dass es ihnen leichter scheint, ihn abzulehnen. Die Idee, einen Brief zu schreiben, finde ich gut, oder ihre e-mail Adresse in Erfahrung zu bringen und zu mailen. Ich habe den Kontakt mit meiner Tochter über weite Strecken per mail gehalten. Mails sind irgendwie unbeschwerter und weniger bedrängend. Deine Mutter käme nicht in die Lage, dass sie einen Brief erklären müsste, den ihr Mann aus dem Kasten holt, usw. Ich wünsche dir, dass du sie siehst und dass ihr darauf etwas aufbauen könnt. Pino
Liebe Pino,
vielen Dank für die lieben Worte!
So ein Internet-Forum ist ja an sich eine merkwürdige Sache. Verstehe mich nicht falsch, bitte. Ich hoffe, du weißt, wie ich das meine. Ein wildfremder Mensch schreibt einem einen Text, der einen so sehr berührt - im tiefsten Inneren berührt - wie es meine engsten Vertrauten oder Familienmitglieder nicht schaffen. Das ist merkwürdig, aber gleichzeitig auch so schön!!
Ich würde mir wünschen, dass meine Mutter anders wäre. Wenn sie doch nur die Kraft aufbringen könnte, mich kennenzulernen. Inzwischen habe ich es schon aufgegeben, darauf zu hoffen, dass ich sie jemals treffen werde. Sie hat ihre Gründe, warum sie mich nicht sehen möchte und ich sehe es jetzt als meine "Aufgabe" oder besser gesagt als mein Lebensziel an, damit umgehen zu können und es akzeptieren zu können, dass die Dinge eben so sind, wie sie sind.
Deinen Beitrag zu lesen versetzt einem wirklich einen kleinen Stich. Ich finde es irgendwie sehr traurig, dass bei deiner leiblichen Mutter die Angst und Scham so tief sitzt, dass sie diese nicht überwinden kann, um Dich kennenlernen zu können, und du sie natürlich.
Als Erwachsene damit nochmal nicht gewollt zu sein oder nicht in ihrem leben nur irgendeinen Platz finden zu können, ist keine schöne Erfahrung.
Ich selbst habe mich gegen das kennenlernen meiner leiblichen Mutter entschieden, aufgrund meines Wissens über die Abgabegründe und anderer Dinge, aber auch das ist nicht immer einfach auszuhalten. Manchmal wie ein unsichtbares Gewicht, welches man mit sich herumträgt, manchmal aber auch federleicht.
Gäbe es denn die Möglichkeit, über das JA einen Brief an sie weiterzuleiten, und ihr ein wenig von Dir zu erzählen und ihr die Fragen zu stellen, die du gerne stellen würdest? Das ganze kann man ja frei von Nachnamen, Wohnorten, etc. Halten. Vielleicht wäre das ein Weg, der für Dich und für Sie gangbar wäre. Denn ich denke, so wie du es schilderst, hat sie den Brief gelesen und mit dem Druck, dem sie unterliegt, zu kämpfen..
Nichts desto Trotz klingt es so, als habe sie ihre grundsätzliche Entscheidung getroffen. Und falls diese so bleibt Wünsche ich Dir ganz viel Kraft, um damit gut umgehen zu lernen und das aushalten zu können.